Im Gegensatz zum GIS sind alle Daten, die von einem CAD-Dataset angezeigt werden, in einer einzelnen Quelldatei enthalten. Dazu gehören die Geometrie, nicht grafische Informationen (z. B. Feature-Attribute) und grafische Eigenschaften, die die Symbologie definieren.
Dieses Thema erläutert, wie sich CAD-Geometrie zusammensetzt und wie Daten in DGN- und DWG-Formaten organisiert werden.
Geometrie
CAD-Geometrie ist keine GIS-Feature-Class im eigentlichen Sinne. Wenn Sie eine Verbindung mit einer CAD-Datei in ArcGIS Pro herstellen, wird die Geometrie direkt in virtuelle Feature-Classes übersetzt, die ein Geodatabase-Schema darstellen.
MicroStation- und AutoCAD-Plattformen können Geometrie auch mit externen Datenbank-Datensätzen verknüpfen, ähnlich wie ein GIS, aber diese Vorgehensweise ist weniger häufig und wird häufig für vertikale Lösungen oder lokale Workflows eingesetzt.
2D
2D-CAD-Daten bestehen aus geometrischen Grundelementen. Sie werden bei einer konstanten Z-Koordinate auf einer kartesischen Ebene erstellt. Der Z-Wert in einem 2D-Kontext wird als Höhe bezeichnet und ist nicht notwendigerweise 0.
Beispiele für 2D-Geometrie:
- Punkte
- Liniensegmente und geschlossene Polylinien, die Polygone darstellen
- 2D-Regionen, die von drei oder mehr Kanten erstellt wurden
- Kreisbögen, Splines und Kreise
3D
3D-Daten können alle Daten sein, die mehrere Z-Höhen umfassen – einschließlich 2D-Features. 3D-CAD-Objekte, die diskontinuierliche dreidimensionale Objekte darstellen, lassen sich jedoch in zwei grundlegende Kategorien aufteilen: 3D-Festkörper und 3D-Oberflächen.
- 3D-Festkörper definieren Volumen. Sie reichen von einfachen Konstrukten, z. B. ein viereckiger Körper, bis hin zu detaillierten virtuellen Modellen, die reale Objekte darstellen. 3D-Festkörper können verwendet werden, um Masseneigenschafteninformationen, z. B. Gewicht, Schwerpunkt- oder Trägheitswerte, zu ermitteln.
- 3D-Oberflächen definieren Grenzen oder Hüllen. Sie können verwendet werden, um Objekte oder Datenpunkte zu modellieren, aus denen komplexe Freiformkurven entstehen. Mit ungleichmäßigen rationalen Basis-Splines erstellte Oberflächen (NURBS) generieren mathematisch präzise Oberflächen, die echte Kurven sind. Oberflächen, die aus drei- oder viereckigen Flächen konstruiert werden, generieren polygonale Gitter, die in etwa Kurven entsprechen.
Layer
CAD-Layer organisieren Daten ähnlich wie Layer in ArcMap; sie folgen jedoch nicht dem GIS-Modell für einfache Features. Ersteller von CAD-Daten können Geometrietypen und andere Daten auf einem einzelnen Layer kombinieren. Es ist auch möglich, Linientyp und Farbe zu verwenden, um die Daten näher zu klassifizieren. Der Benutzer muss die Daten – in ihrem Kontext und mit Textinformationen versehen – interpretieren, um die Geometrie als ein ganz spezifisches Feature in ArcMap zu bestimmen.
Annotation
Annotation in einer CAD-Datei wird in Karteneinheiten gemessen, wenn sie erstellt wird. Ein- und mehrzeilige Textelemente sind eigenständige grafische Elemente, die nicht selbst mit der Geometrie verbunden sind. Sie werden in Styles organisiert, die eine Schriftart, Farbe und Größe angeben. Schriftformate variieren und können sich aus proprietären, vektorbasierten und TrueType-Schriftarten zusammensetzen.
Seitenlayouts
CAD-Daten können auch Seitenlayoutelemente, z. B. Titelblöcke und Legenden, enthalten. Dies ist jedoch typisch für ältere Versionen von CAD-Dateien und gilt weniger für neuere Datasets. Sowohl AutoCAD (Version 11 und höher) als auch MicroStation V8 verwenden separate Namespaces, die der ArcMap-Layout-Ansicht vom Zweck her ähneln. Sie ermöglichen dem Ersteller, Seitenlayoutelemente separat von den tatsächlichen Daten in der gleichen Datei zu speichern.
In AutoCAD werden Seitenlayouts im sogenannten Papierraum-Modus erstellt, während sie in MicroStation als Blattmodelle erstellt werden.
Hinweis:
Inhalte, die im AutoCAD-Layout-Modus "Papierraum" gespeichert wurden, können in ArcGIS Pro nicht angezeigt werden.