Der Funktions-Editor ist eine visuelle Programmiersprache für die Erstellung von Bilddaten- und Raster-Analyse-Workflows. Ihr Analyse-Workflow kann als Raster-Funktionsvorlage gespeichert werden, die Ihre zukünftigen Prozesse automatisieren kann. Raster-Funktionsvorlagen werden im Funktions-Editor erstellt und geändert. Der Funktions-Editor zeigt Ihre Funktionskette als Diagramm an, das Sequenzen von Funktionen verkettet, indem die Ausgabe einer oder mehrerer Funktionen als die Eingabe einer Funktion verwendet wird.
Neben dem Funktions-Editor müssen Sie auch den Bereich Raster-Funktionen öffnen, um auf alle Funktionen zuzugreifen. Der Funktions-Editor funktioniert auf ähnliche Weise wie der Model Builder und der Bereich Raster-Funktionenfunktioniert ähnlich wie die ArcToolbox. Sie können Funktionen einfach per Drag & Drop in den Editor verschieben und mit der Verknüpfung der Funktionen zu einer Kette (oder einem Prozess) beginnen. Sie können auch mit der rechten Maustaste auf eine Funktion klicken und Zu Funktions-Editor hinzufügen auswählen.
Es gibt verschiedene Methoden zum Modellieren eines Prozesses, der in einer Raster-Funktionsvorlage resultiert. Sie können beispielsweise beginnen, indem Sie einen leeren Funktions-Editor öffnen und anschließend eine Raster-Variable und alle gewünschten Funktionen einfügen. Da in diesem Modus keine Eingabedaten mit der Kette verbunden sind, sind bestimmte Funktionen wie die Vorschau des Ergebnisses eines Kettenabschnitts deaktiviert.
Die anderen Methoden sind interaktiver. Sie beginnen mit einem Raster-Layer in Ihrer Karte. Sie wenden eine Funktion auf den Raster-Layer an, mit der ein neuer temporärer Raster-Layer in der Karte erstellt wird. Als Nächstes wenden Sie eine andere Funktion auf den Layer an, sodass ein anderer neuer Layer erstellt wird. Im Prinzip experimentieren Sie mit den Ergebnissen der jeweiligen Funktion und überprüfen gleichzeitig die Ergebnisse. Wenn Sie die Funktionen angewendet haben und mit den Ergebnissen zufrieden sind, können Sie mit der rechten Maustaste auf die endgültige Ausgabe und dann auf Funktionskette speichern klicken. Der Layer, auf den die endgültige Funktion angewendet wurde, enthält alle vorherigen Funktionen, die Sie hinzugefügt haben. Durch das Speichern der Funktionskette eines Layers werden die ursprünglichen Eingabedaten entfernt und durch Raster-Variablen ersetzt, die veröffentlicht werden können, damit die Vorlage erneut mit anderen Daten genutzt werden kann.
Funktionen des Funktions-Editors
Mit dem Funktions-Editor können verschiedene Aufgaben durchgeführt werden:
- Sie können Ihre Workflowsequenz als ein einfach nachvollziehbares Diagramm visualisieren.
- Erstellen Sie eine Raster-Funktionsvorlage, indem Sie dem Diagramm Raster-Funktionen, Raster-Variablen, Raster-Layer, Datasets und andere Datentypen hinzufügen und sie verbinden, um eine Analyse durchzuführen. Diese Analyse kann für die aktuelle Anzeigeausdehnung oder verteilt mithilfe der Raster-Analyse in Portal for ArcGIS durchgeführt werden.
- Überprüfen Sie die Parameter für die Funktionskette Ihres Funktions-Raster-Layers interaktiv. Sie können mit der Anzeige und den Einstellungen interagieren, die Sie in der Funktionskette festgelegt haben, indem Sie mit der rechten Maustaste auf Ihren Funktions-Raster-Layer im Bereich Inhalt und anschließend auf Funktionskette bearbeiten klicken. Wenn Sie Änderungen an Parametern vornehmen, können Sie auf die Schaltfläche Übernehmen auf der Werkzeugleiste Funktions-Editor klicken, sodass der Layer mit den Parametereinstellungen aktualisiert wird.
- Speichern Sie die Funktionskette eines Funktions-Raster-Layers als Raster-Funktionsvorlage.
- Gestalten Sie Ihre Raster-Funktionsvorlage benutzerfreundlich, indem Sie die Namen von Funktionen, Raster-Variablen und Funktionsvariablen umbenennen.
Beispiel für eine Raster-Funktionsvorlage
Die Raster-Funktionsvorlage unten veranschaulicht die Methode zur Beschreibung von Brandschäden und des Zustands der Vegetationsregenerierung durch die Verwendung von Bildern vor und nach einem Brand.
Die Raster-Funktionsvorlage besteht aus fünf Raster-Funktionen:
- Funktion "Sichtbare Reflexion": Wird verwendet, um die Eingabebilddaten als Albedo auszudrücken. Dabei handelt es sich um den Prozentsatz der verfügbaren Energie, der von der Planetenoberfläche reflektiert wird. Albedo-Daten werden von wissenschaftlichen Benutzern für die komplexe Modellierung und technische Fernerkundungsanwendungen verwendet.
- Funktion "Band-Arithmetisch": Führt einen Normalized Burn Ratio Index (NBR) für Daten vor und nach einem Brand über die Ausgabe von Albedo-Daten aus.
- Minus: Erstellt die Änderung (oder Delta) Änderungen in der Brandschadenrate (NBR) aus dem NBR vor dem Feuer und dem NBR nach dem Feuer.
- Funktion "Neuzuordnung": Definiert Klassengrenzwerte für Schweregrad und Gesundheitszustand aus der NBR-Differenz.
- Funktion "Attributtabelle": Weist den ganzzahligen Werten, die aus jeder in der Funktion Neuzuordnung festgelegten Klasse erstellt werden, Attribute und Farben zu.