Die Regeln spielen eine wichtige Rolle für die Datenqualität. Netzwerkregeln und Attributregeln können, wenn sie in Verbindung miteinander verwendet werden, dazu beitragen, die Datenintegrität zu wahren.
Mit Netzwerkregeln wird festgelegt, welche Features im Versorgungsnetz verbunden oder zugeordnet werden können. Diese Regeln werden auf der Ebene des Datasets für bestimmte Asset-Gruppen und Asset-Typen angewendet. Die Verbindung und Zuordnung von Features erfolgt unter Berücksichtigung von Feature-Beschränkungen. Um solche Beziehungen zu ermöglichen, sind Netzwerkregeln vorhanden.
Alle Regeln werden ausgewertet, wenn die Netzwerk-Topologie aktiviert oder überprüft wird. Außerdem werden Regeln ausgewertet, wenn eine Zuordnung erstellt oder importiert wird.
Es gibt mehrere Netzwerkregeltypen:
- Knoten-Kanten-Konnektivität
- Knoten-Knoten-Konnektivität
- Kanten-Knoten-Kanten-Konnektivität
- Struktureller Anbau
- Containment
Verwalten von Netzwerkregeln
Mehrere Aufgaben unterstützen das Konfigurieren und Verwalten von Regeln für ein Versorgungsnetz.
Das Versorgungsnetz benötigt Regeln, um die Netzwerk-Topologie aktivieren zu können. Es kann eine Regelbasis erstellt werden, um verschiedene Beziehungstypen zwischen Netzwerk-Features zuzulassen. Sie können Regeln mit den Werkzeugen Regel hinzufügen und Regeln importieren hinzufügen. Nachdem eine Regelbasis für ein Versorgungsnetz eingerichtet wurde, können Features, die nicht von einer Regel unterstützt werden, nicht verbunden oder zugeordnet werden. Vorhandene Netzwerkregeln können im Dialogfeld Netzwerkeigenschaften angezeigt werden.
Die folgenden Workflows stehen für das Hinzufügen verschiedener Regeltypen zur Verfügung:
- Hinzufügen von Konnektivitätsregeln
- Hinzufügen von Containment-Regeln
- Regel für strukturelle Anbauten hinzufügen
Detailinformationen:
Wenn zwei Kantenelemente den gleichen Endpunkt aufweisen und die gleiche Asset group und den gleichen Asset type haben, können diese Features nicht ohne einen benutzerdefinierten Zwischenknoten oder eine benutzerdefinierte Netzwerkregel verbunden werden. In diesem Fall wird ein Systemknoten erstellt, und die Konnektivität wird hergestellt, wenn die Netzwerk-Topologie überprüft oder aktiviert wird.
Verwenden Sie das Werkzeug Regel löschen, um eine Regel aus einem Versorgungsnetz zu löschen. Sie können Netzwerkregeln löschen, ohne Features zu trennen oder Zuordnungen, von denen die Regel verwendet wird, zu entfernen. Beim Löschen von Regeln, die vorhandene Features in einem Versorgungsnetz unterstützen, sollte sehr vorsichtig vorgegangen werden. Vorhandene Features, in denen gelöschte Regeln verwendet werden, werden mit Fehlern markiert, wenn die Topologie aktiviert wird, um anzugeben, dass keine Regel zur Unterstützung der Beziehung vorhanden ist. Darüber hinaus werden auch Features mit geometrischer Übereinstimmung getrennt.
Weitere Informationen zum Löschen von Netzwerkregeln
Regeln können in ein Versorgungsnetz importiert oder daraus exportiert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Importieren und Exportieren von Netzwerkregeln.
Tipp:
Bei der Arbeit mit einer Enterprise-Geodatabase werden die Netzwerkregeln über eine Datenbankverbindung zur standardmäßigen Verzweigungsversion verwaltet. Der Utility Network-Service muss vor dem Hinzufügen oder Löschen einer Netzwerkregel angehalten werden. Die Änderungen werden nach dem Neustart von Service und ArcGIS Pro wirksam. Aktualisierungen der Versorgungsnetzregeln werden erst dann in vorhandene benannte Versionen übernommen, wenn ein Abgleich vorgenommen wird.
Konnektivitätsregeln
In Konnektivitätsregeln wird definiert, welche Features geometrisch lagegleich oder verknüpft sein können.
Es gibt drei Typen von Konnektivitätsregeln:
- Knoten-Knoten-Konnektivität
- Knoten-Kanten-Konnektivität
- Kanten-Knoten-Kanten-Konnektivität
Regeln für die Knoten-Knoten-Konnektivität steuern die Konnektivitätszuordnung zwischen zwei Knoten-Features, die nicht notwendigerweise geometrisch übereinstimmen müssen. Von diesem Regeltyp wird Anschlusspunkt-Konnektivität unterstützt. Knoten-Knoten-Konnektivitätsregeln werden zwischen Datasets auf der Ebene von Asset-Gruppen und Asset-Typen erstellt. Diese Regeln bauen auf vorhandenen Feature-Beschränkungen für gültige Konnektivitätszuordnungen auf. Sie werden ausgewertet, wenn eine Zuordnung erstellt wird. Wenn keine Regel zur Unterstützung der Zuordnung vorhanden ist, wird ein Fehler zurückgegeben und das Feature nicht dem Bereich Zuordnungen ändern hinzugefügt.
In den Knoten-Kanten-Konnektivitätsregeln wird bestimmt, welche Typen von Knoten-Features mit Kanten-Features verbunden werden können. Diese Regeln bauen auf vorhandenen Feature-Beschränkungen für gültige geometrische Übereinstimmungen und Konnektivitätszuordnungen auf. Knoten-Kanten-Regeln werden angewendet, wenn Sie die Netzwerk-Topologie aktivieren oder überprüfen.
Knoten-Kanten-Konnektivitätsregeln unterstützen die Linienende-Konnektivität zu einem Bauteil oder Knotenobjekt mit Anschlusspunkten. Features mit Anschlusspunkten dürfen nicht mittig platziert werden. Wenn Sie eine Verbindung mittig an einem Linien- oder Kantenobjekt zu einem Punkt oder Knotenobjekt mit Anschlusspunkten erstellen möchten, müssen Sie das Punkt-Feature bzw. Knotenobjekt ohne Anschlusspunkte mittig platzieren.
Im Beispiel unten wird die Knoten-Kanten-Konnektivität zwischen dem mittigen Abzweigungsknoten und einer Mittelspannungsleitung hergestellt. Danach wird eine Knoten-Knoten-Konnektivitätszuordnung zwischen dem mittigen Abzweigungsknoten und der Oberspannungsseite des Transformators hergestellt. Analysevorgänge durchlaufen die Leitung und die Entnahmestelle bis zum verbundenen Anschlusspunkt.
Kanten-Knoten-Kanten-Konnektivitätsregeln basieren auf geometrischer Übereinstimmung oder Konnektivitätszuordnungen. Sie bestimmen, welche Typen von Linien-Features oder Kantenobjekten mit einem Zwischenknoten-Feature oder Knotenobjekt verbunden werden können. Kanten-Knoten-Kanten-Konnektivitätsregeln werden angewendet, wenn Sie die Netzwerk-Topologie aktivieren oder überprüfen.
Die folgende Abbildung zeigt Beispiele für die drei Typen der Konnektivitätsregeln:
Regeln für strukturelle Anbauten
Regeln für strukturelle Anbauten legen fest, welche Feature-Typen mit Features eines bestimmten Typs (Struktur) verbunden werden können. Anschlusspunktkonnektivität wird von diesem Regeltyp nicht unterstützt. Zwischen Struktur-Features und Anbau-Features werden Regeln für strukturelle Anbauten erstellt. Anbau-Features können aus den Feature-Classes für Bauteile, Knoten, Baugruppen und Strukturknoten sowie den Knoten- und Strukturknoten-Objekttabellen stammen. Diese Regeln werden auf der Ebene von Asset-Gruppen und Asset-Typen erstellt und basieren auf vorhandenen Feature-Einschränkungen für gültige strukturelle Anbau-Zuordnungen.
Sie müssen dem Dataset, das als Struktur dient, eine entsprechende Zuordnungsrolle zuweisen, bevor Sie Regeln für strukturelle Anbauten hinzufügen.
Regeln für strukturelle Anbauten werden bei der Bearbeitung ausgewertet. Beim Festlegen einer Zuordnung werden die relevanten Regeln angewendet, um die Gültigkeit der Zuordnung zu bestätigen. Wenn keine Regel zur Unterstützung der Zuordnung vorhanden ist, wird ein Fehler zurückgegeben und das Feature nicht dem Bereich Zuordnungen ändern hinzugefügt. Die vorgenommenen Änderungen an Features, die an strukturellen Anbau-Zuordnungen beteiligt sind, werden beim Aktivieren oder Überprüfen der Netzwerk-Topologie ausgewertet.
Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für eine strukturelle Anbau-Zuordnung:
Containment-Regeln
Containment-Regeln legen fest, welche Feature-Typen in Features eines bestimmten Typs (Container) enthalten sein können. Anschlusspunktkonnektivität wird von diesem Regeltyp nicht unterstützt. Containment-Regeln werden zwischen Datasets auf der Ebene von Asset-Gruppen und Asset-Typen erstellt. Diese Regeln bauen auf vorhandenen Feature-Beschränkungen für gültige Containment-Zuordnungen auf.
Sie müssen dem Dataset, das als Container dient, eine entsprechende Zuordnungsrolle zuweisen, bevor Sie Containment-Regeln hinzufügen.
Containment-Regeln werden bei der Bearbeitung ausgewertet. Beim Festlegen einer Zuordnung werden die relevanten Regeln angewendet, um die Gültigkeit der Zuordnung zu bestätigen. Wenn keine Regel zur Unterstützung der Zuordnung vorhanden ist, wird ein Fehler zurückgegeben und das Feature nicht dem Bereich Zuordnungen ändern hinzugefügt. Die vorgenommenen Änderungen an Features, die an Containment-Zuordnungen beteiligt sind, werden beim Aktivieren oder Überprüfen der Netzwerk-Topologie ausgewertet.
Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für eine Containment-Zuordnung: