Umgebungseinstellungen für die Geoverarbeitung sind zusätzliche Parameter, mit denen die Ergebnisse eines Werkzeugs beeinflusst werden können. Sie unterscheiden sich von den regulären Werkzeugparametern darin, dass sie in den Dialogfeldern der Werkzeuge (mit bestimmten Ausnahmen) nicht angezeigt werden. Vielmehr handelt es sich um Werte, die einmalig in einem eigenen Dialogfeld festgelegt und dann von Werkzeugen während der Ausführung verwendet werden.
Das Ändern der verwendeten Umgebungseinstellungen ist häufig eine Vorbedingung für die Durchführung von Geoverarbeitungs-Tasks. Möglicherweise sind Sie bereits mit den Umgebungseinstellungen für den aktuellen und den Scratch-Workspace vertraut, über die Sie Workspaces für Eingaben und Ausgaben festlegen. Ein anderes Beispiel ist die Umgebungseinstellung für die Ausdehnung, mit der Analysen auf ein bestimmtes geographisches Gebiet begrenzt werden können, sowie die Umgebungseinstellung für das Ausgabe-Koordinatensystem, mit der das Koordinatensystem (Kartenprojektion) für neue Daten festgelegt wird.
Abrufen von Hilfe zu den Umgebungen eines Werkzeugs
Für ein Geoverarbeitungswerkzeug kann eine beliebige Anzahl an Umgebungseinstellungen verwendet werden. Der Entwickler des Werkzeugs entscheidet, welche Umgebungseinstellungen für das Werkzeug verwendet werden sollen. Bei Systemwerkzeugen, die von Esri entwickelt wurden, wird in der Hilfe zum Werkzeug angegeben, welche Umgebungseinstellungen für das Werkzeug eingesetzt werden. Um diese Informationen anzuzeigen, führen Sie die folgenden Schritte aus:
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Hilfe , um die Referenzseite des Werkzeugs zu öffnen.
Im letzten Abschnitt der Referenzseite des Werkzeugs wird beschrieben, welche Umgebungseinstellungen für das Werkzeug verwendet werden. Jede Umgebungseinstellung stellt eine Verknüpfung zur Referenzhilfeseite für die Umgebung dar.
Umgebungen in Werkzeugparametern
Einige Werkzeuge verfügen über Parameter, die ihre Standardwerte aus der Umgebung beziehen. Das Werkzeug Ausschneiden hat beispielsweise den optionalen Parameter XY-Toleranz, dessen Standardwert aus der Umgebungseinstellung "XY-Toleranz" abgerufen wird.
Umgebungsebenen und -hierarchien
Es gibt vier Ebenen bei den Umgebungseinstellungen: Anwendung, Werkzeug, Modell und Modellprozess. Alle Ebenen enthalten dieselben Umgebungsvariablen und haben dieselbe Auswirkung auf Ausgabeergebnisse. Sie unterscheiden sich nur bei der Zugriffsmethode und der Einstellung.
Die vier Umgebungsebenen bilden eine Hierarchie, bei der die Anwendungsebene die höchste Ebene darstellt. In dieser Hierarchie werden die Umgebungseinstellungen an die nächste Ebene übergeben, wie weiter unten gezeigt. Auf jeder Ebene können Sie die nach unten übergebenen Umgebungseinstellungen mit einer anderen Einstellung überschreiben.
Eine Ausnahme bei dieser Hierarchie bilden die Modelle. Wenn Sie das Modell aus dem Fenster ModelBuilder ausführen, wird die Anwendungsumgebung nach unten übergeben. Wenn Sie das Modell mit dem entsprechenden Dialogfeld für das Werkzeug ausführen, wird die Werkzeugumgebung nach unten übergeben.
Es gibt vier Ebenen bei den Umgebungseinstellungen:
- Einstellungen auf Anwendungsebene sind die Standardeinstellungen, die auf jedes Werkzeug angewendet werden, wenn es ausgeführt wird.
- Einstellungen auf Werkzeugebene werden auf eine einzige Ausführung eines Werkzeugs angewendet und überschreiben die Einstellungen auf Anwendungsebene.
- Einstellungen auf Modellebene werden mit einem Modell angegeben und gespeichert und überschreiben Einstellungen auf Werkzeug- und Anwendungsebene.
- Einstellungen auf Modellprozessebene werden auf der Ebene der Modellprozesse festgelegt, werden mit dem Modell gespeichert und überschreiben die Einstellungen auf Modellebene.