Mit dem Werkzeug "Trendanalyse von Hot-Spots" lassen sich Trends in Ihren Daten aufspüren. So findet es beispielsweise neue, sich verstärkende, abnehmende oder zeitweilige Hot- und Cold-Spots. Als Eingabe dient ein Raum-Zeit-NetCDF-Würfel, der entweder mit dem Werkzeug Raum-Zeit-Würfel durch Aggregieren von Punkten erstellen oder dem Werkzeug Raum-Zeit-Würfel aus definierten Positionen erstellen generiert wird. Anschließend wird anhand der von Ihnen für den Parameter Konzeptualisierung von räumlichen Beziehungen angegebenen Werte die Getis-Ord Gi*-Statistik (Hot-Spot-Analyse) für jeden Abschnitt berechnet. Nach Abschluss der Raum-Zeit-Hot-Spot-Analyse verfügt jeder Abschnitt im Eingabe-NetCDF-Würfel über einen zugeordneten Z-Wert, p-Wert sowie eine Hot-Spot-Abschnittsklassifizierung. Diese Hot- und Cold-Spot-Trends werden anschließend mit dem Mann-Kendall-Trendtest ausgewertet. Anhand des ermittelten Trend-Z-Wertes und p-Wertes für jede Position mit Daten sowie des Hot-Spot-Z-Wertes und p-Wertes für jeden Abschnitt kategorisiert das Werkzeug Trendanalyse von Hot-Spots jede Position des Untersuchungsgebiets wie folgt:
Name des Musters | Definition | |
---|---|---|
Kein Muster erkannt | Entspricht keinem der nachstehend definierten Hot- oder Cold-Spot-Muster. | |
Neuer Hot-Spot | Eine Position, die für den letzten Zeitschritt ein statistisch signifikanter Hot-Spot ist und vorher nie ein statistisch signifikanter Hot-Spot war. | |
Konsekutiver Hot-Spot | Eine Position mit einer einzelnen ununterbrochenen Abfolge statistisch signifikanter Hot-Spot-Abschnitte in den letzten Zeitintervallen. Die Position war vor der letzten Hot-Spot-Abfolge nie ein statistisch signifikanter Hot-Spot, weniger als 90 % aller Abschnitte sind statistisch signifikante Hot-Spots. | |
Sich verstärkender Hot-Spot | Eine Position, die für 90 % der Zeitintervalle, einschließlich des letzten Intervalls, einen statistisch signifikanten Hot-Spot darstellt. Außerdem ist für jeden Zeitschritt eine allgemeine, statistisch signifikante Intensitätszunahme hinsichtlich der Cluster-Bildung von hohen Zählwerten zu beobachten. | |
Dauerhafter Hot-Spot | Eine Position, die für 90 % der Zeitintervalle einen statistisch signifikanten Hot-Spot ohne wahrnehmbaren Trend darstellt, der einer Intensitätszunahme oder -abnahme der Clusterbildung im Zeitverlauf entspräche. | |
Sich abschwächender Hot-Spot | Eine Position, die für 90 % der Zeitintervalle, einschließlich des letzten Intervalls, einen statistisch signifikanten Hot-Spot darstellt. Außerdem ist für jeden Zeitschritt eine allgemeine, statistisch signifikante Intensitätsabnahme hinsichtlich der Cluster-Bildung zu beobachten. | |
Zeitweiliger Hot-Spot | Eine Position, die ein zunächst aktiver, dann inaktiver Hot-Spot ist. In weniger als 90 % der Zeitintervalle handelte es sich um statistisch signifikante Hot-Spots und in keinem Zeitintervall war ein statistisch signifikanter Cold-Spot zu verzeichnen. | |
Schwankender Hot-Spot | Ein statistisch signifikanter Hot-Spot für das letzte Zeitintervall, der in einem früheren Zeitschritt auch einmal ein statistisch signifikanter Cold-Spot war. Weniger als 90 % der Zeitintervalle waren statistisch signifikante Hot-Spots. | |
Ehemaliger Hot-Spot | Der jüngste Zeitraum verlief nicht "hot", jedoch handelt es sich in mindestens 90 % der betrachteten Zeitintervalle um statistisch signifikante Hot-Spots. | |
Neuer Cold-Spot | Eine Position, die für den letzten Zeitschritt ein statistisch signifikanter Cold-Spot ist und vorher nie ein statistisch signifikanter Cold-Spot war. | |
Konsekutiver Cold-Spot | Eine Position mit einer einzelnen ununterbrochenen Abfolge statistisch signifikanter Cold-Spot-Abschnitte in den letzten Zeitintervallen. Die Position war vor der letzten Cold-Spot-Abfolge nie ein statistisch signifikanter Cold-Spot und weniger als 90 % aller Abschnitte sind statistisch signifikante Cold-Spots. | |
Sich verstärkender Cold-Spot | Eine Position, die für 90 % der Zeitintervalle, einschließlich des letzten Intervalls, einen statistisch signifikanten Cold-Spot darstellt. Außerdem ist für jeden Zeitschritt eine allgemeine, statistisch signifikante Intensitätszunahme hinsichtlich der Cluster-Bildung von niedrigen Zählwerten zu beobachten. | |
Dauerhafter Cold-Spot | Eine Position, die für 90 % der Zeitintervalle einen statistisch signifikanten Cold-Spot ohne wahrnehmbaren Trend darstellt, der einer Intensitätszunahme oder -abnahme der Clusterbildung der Punktanzahl im Zeitverlauf entspräche. | |
Sich abschwächender Cold-Spot | Eine Position, die für 90 % der Zeitintervalle, einschließlich des letzten Intervalls, einen statistisch signifikanten Cold-Spot darstellt. Außerdem ist für jeden Zeitschritt eine allgemeine, statistisch signifikante Intensitätsabnahme hinsichtlich der Cluster-Bildung von niedrigen Zählwerten zu beobachten. | |
Zeitweiliger Cold-Spot | Eine Position, die ein zunächst aktiver, dann inaktiver Cold-Spot ist. In weniger als 90 % der Zeitintervalle handelte es sich um statistisch signifikante Cold-Spots und in keinem Zeitintervall war ein statistisch signifikanter Hot-Spot zu verzeichnen. | |
Schwankender Cold-Spot | Ein statistisch signifikanter Cold-Spot für das letzte Zeitintervall, der in einem früheren Zeitschritt einmal ein statistisch signifikanter Hot-Spot war. In weniger als 90 % der Zeitintervalle wurden statistisch signifikante Cold-Spots verzeichnet. | |
Ehemaliger Cold-Spot | Der jüngste Zeitraum verlief nicht "cold", jedoch handelte es sich in mindestens 90 % der betrachteten Zeitintervalle um statistisch signifikante Cold-Spots. |
Werkzeugausgaben
Dieses Werkzeug erstellt verschiedene Ausgaben. Am augenfälligsten ist die Ausgabe der 2D-Karte, die die vorstehend festgelegten Kategorien enthält. Zusätzlich erscheint während der Ausführung von Werkzeugen unten im Bereich Geoverarbeitung eine Zusammenfassung der Analyseergebnisse in Form von Meldungen. Sie können auf die Meldungen zugreifen, indem Sie mit der Maus auf die Fortschrittsleiste zeigen, auf die Schaltfläche klicken oder den Abschnitt "Meldungen" im Bereich Geoverarbeitung erweitern. Sie können auch auf die Meldungen für ein zuvor ausgeführtes Werkzeug über den Geoverarbeitungsverlauf zugreifen.
Abschließend fügt das Werkzeug Trendanalyse von Hot-Spots Ihrem Eingabe-Raum-Zeit-Würfel mehrere neue Variablen hinzu. Sollten diese Variablen bereits vorhanden sein (bei mehrmaliger Ausführung des Werkzeugs Trendanalyse von Hot-Spots), werden diese überschrieben, sodass der Würfel stets die aktuellen Analyseergebnisse enthält.
Diese Variablen können in ArcGIS Pro visualisiert werden. Unter Visualisieren des Raum-Zeit-Würfels werden Strategien dafür beschrieben.
Standardeinstellungen für "Nachbarschaft"
Um herauszufinden, ob der Abschnittswert an einer Position räumlich und zeitlich zu einem statistisch signifikanten Hot- oder Cold-Spot zählt, wird jeder Abschnitt im Kontext seiner benachbarten Raum-Zeit-Abschnitte bewertet. Auch wenn ein Abschnitt mit einem hohen Wert interessant sein mag – wenn seine Raum-Zeit-Nachbarn nicht auch solche hohen Werte aufweisen, dürfte es sich nicht um einen statistisch signifikanten Hot-Spot handeln. Bei der Standardausgabe dieses Werkzeugs verwendet man die Methode Feste Entfernung, um Beziehungen zwischen den Abschnitten zu definieren. Die Parameterwerte für Nachbarschaftsentfernung und Nachbarschaftszeitintervall definieren die Ausdehnung der Nachbarschaft jedes Abschnitts (den Kontext für die jeweilige Abschnittsanalyse). Angenommen, die Abschnittsbemaßung beträgt 400 Meter mal 400 Meter mal 1 Tag. Wenn Sie die Nachbarschaftsentfernung auf 801 Meter und das Nachbarschaftszeitintervall auf 2 festlegen, erstrecken sich die räumlichen Nachbarn horizontal und vertikal auf zwei Abschnitte sowie einen Abschnitt diagonal nach außen, wie hier gezeigt:
Daneben gibt es zeitliche Nachbarn. Alle Abschnitte an derselben Position wie das Ziel und seine räumlichen Nachbarn (vorstehend abgebildet) für die übereinstimmenden oder zwei vorangegangenen Zeiträume – in diesem Beispiel insgesamt drei Tage – werden als Nachbarn einbezogen. Beachten Sie, dass zeitliche Nachbarn nur rückwirkend dargestellt sind und dass ein Nachbarschaftszeitintervall in Höhe von 2 drei Zeitintervalle einschließt.
Sollten Sie keinen Wert für den Parameter Nachbarschaftsentfernung angeben, wird er automatisch berechnet. Die Formel ergibt sich aus der Berechnung zur Bestimmung des Standardsuchradius für die Kerndichte. Wird für das Nachbarschaftszeitintervall kein Wert angegeben, wird als Standardwert 1 verwendet.
Es gibt weitere Möglichkeiten, Nachbarschaftsbeziehungen mithilfe des Parameters Konzeptualisierung von räumlichen Beziehungen zu definieren. Für jede Option findet das Werkzeug zuerst räumliche Nachbarn und anschließend Abschnitte an denselben Positionen aus N vorangegangenen Zeitintervallen, wobei N dem von Ihnen angegebenen Nachbarschaftszeitintervall entspricht.
Ihre Auswahl für den Parameter Konzeptualisierung von räumlichen Beziehungen sollte inhärente Beziehungen unter den Features, die analysiert werden, widerspiegeln. Je realistischer Sie modellieren können, wie Features im Raum interagieren, desto genauer werden die Ergebnisse. Empfehlungen werden unter Auswählen einer Konzeptualisierung räumlicher Beziehungen: Empfehlungen beschrieben.