Kurzer Überblick über die Synchronisierung von Replikaten

Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Änderungen synchronisieren in ArcGIS Pro können Sie Aktualisierungen zwischen zwei Replikat-Geodatabases in einer vom Benutzer festgelegten Richtung synchronisieren. In diesem Thema werden die Eingabeparameter für dieses Werkzeug beschrieben und einige wichtige Optionen vorgestellt.

Das Werkzeug Änderungen synchronisieren stellt die folgenden Optionen zur Verfügung:

Geoverarbeitungswerkzeug

Eingeben von Geodatabases und Replikaten

  • Geodatabase 1: Die Geodatabase, die das zu synchronisierende Replikat enthält. Die Geodatabase kann lokal sein oder auf einen Geodatenservice auf dem ArcGIS Server verweisen. Mit dem Werkzeug Änderungen synchronisieren können die Parameter auf Basis der Standardeinstellungen und Informationen im Replikat automatisch ausgefüllt werden. Wenn das Werkzeug Änderungen synchronisieren über die Schaltfläche Menü Menü im Bereich Replikate verwalten oder über das Kontextmenü Verteilte Geodatabase aufgerufen wird, enthält die Geodatabase 1 die Verbindungsinformationen des aktuellen Workspace. Der Replikatsparameter wird anhand des ersten Replikats ausgefüllt, das im Workspace gefunden wird. Wenn Änderungen synchronisieren über die Karte gestartet wird, erhält der Replikatsparameter den Namen des Replikats für diese Karte.
    Hinweis:

    Sie können eine Geodatabase in ArcGIS Server nur als Geodatenservice aus ArcMap veröffentlichen. Diese Geodatenservices können mit der Replikation in ArcGIS Pro als Geodatabase-Parameter verwendet werden

  • Replikat: Ein gültiges Replikat mit einem Parent-Replikat in einer Eingabe-Geodatabase und einem Child-Replikat in der anderen Eingabe-Geodatabase
  • Geodatabase 2: Die Geodatabase, die das relative Replikat enthält. Die Geodatabase kann lokal sein oder auf einen Geodatenservice auf dem ArcGIS Server verweisen. Wenn für die Geodatabase 2 die Informationen zur Verbindung zum Relativen Replikat in den Replikateigenschaften des aktuellen Replikats gespeichert sind, sucht das Werkzeug entweder nach einer passenden Verbindungsdatei oder erstellt eine temporäre Verbindungsdatei basierend auf den im Replikat gespeicherten Informationen. Die Geodatabase 2 wird dann mit diesen Informationen befüllt. Danach wird die Verbindung validiert, um zu prüfen, ob die Geodatabase erreichbar ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Geodatabase 2 als ungültig eingestuft, und der Benutzer muss die Informationen korrigieren.

Richtung

Beim Synchronisieren von Änderungen können Sie die Richtung auswählen, in die die Änderungen gesendet werden.

Bei bidirektionalen Replikaten stehen Ihnen folgende drei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können Änderungen an das relative Replikat senden, Änderungen vom relativen Replikat abrufen oder Änderungen in beide Richtungen senden. Wenn Sie beide Richtungen auswählen, werden im Rahmen eines einzelnen Vorgangs die Änderungen zuerst in eine Richtung und dann in die andere Richtung gesendet.

Bei unidirektionalen Replikaten ist nur die Option zum Senden von Änderungen in einer Richtung – entweder vom Parent-Replikat an das Child-Replikat oder umgekehrt – verfügbar. Bei Check-Out-/Check-In-Replikaten ist nur das Senden von Änderungen vom Child-Replikat an das Parent-Replikat möglich.

  • Beide Richtungen: Änderungen werden in beiden Richtungen synchronisiert. Dies ist die Standardeinstellung für bidirektionale Replikate.
  • Von Geodatabase 1 zu Geodatabase 2: Änderungen werden von Geodatabase 1 zu Geodatabase 2 synchronisiert.
  • Von Geodatabase 2 zu Geodatabase 1: Änderungen werden von Geodatabase 2 zu Geodatabase 1 synchronisiert.

Konfliktlösungsmethode

Während der Synchronisierung kann zwischen der Synchronisierungsversion und der Replikatversion der Abgleich- und Zurückschreibungsvorgang stattfinden. Während dieses Abgleichvorgangs können Konflikte auftreten. Sie können eine Abgleichmethode auswählen, um festzulegen, wie diese Konflikte gelöst werden, wenn sie auftreten. Weitere Informationen zu Synchronisierungs- und Replikatversionen sowie zum Abgleichen finden Sie unter Synchronisierung und Versionierung.

Die Richtlinien zur Konfliktlösung sind wie folgt:

  • Manuell: Tritt bei dieser Vorgehensweise ein Konflikt auf, wird der Abgleichvorgang abgebrochen und das Replikat als in Konflikt stehend Replikatkonflikte gekennzeichnet. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, den Abgleichvorgang später manuell oder durch die Ausführung von benutzerdefiniertem Abgleichcode durchzuführen. Nach Abschluss des Abgleichs und dem Zurückschreiben der Änderungen in die Replikatversion steht das Replikat nicht mehr in Konflikt. Replikate, die einen Konflikt verursachen, können zwar weiterhin Änderungen empfangen, jedoch keine Änderungen senden. Weitere Informationen finden Sie unter Manuelles Lösen von Synchronisierungskonflikten.
  • Zugunsten von Geodatabase 1 lösen: Konflikte werden zugunsten von Geodatabase 1 gelöst. In diesem Fall wird der Repräsentation in Geodatabase 1 bei Konflikten automatisch Vorrang vor der Repräsentation in Geodatabase 2 gewährt. Da die Konflikte automatisch aufgelöst werden, stehen Replikate nach der Synchronisierung mit dieser Richtlinie niemals in Konflikt.
  • Zugunsten von Geodatabase 2 lösen: Konflikte werden zugunsten von Geodatabase 2 gelöst. In diesem Fall wird der Repräsentation in Geodatabase 2 bei Konflikten automatisch Vorrang vor der Repräsentation in Geodatabase 1 gewährt. Da die Konflikte automatisch aufgelöst werden, stehen Replikate nach der Synchronisierung mit dieser Richtlinie niemals in Konflikt.
Hinweis:

In der Standardrichtlinie wird die Repräsentation des Parent-Replikats verwendet. Je nachdem, in welcher Geodatabase das Parent-Replikat enthalten ist, hat Geodatabase 1 oder Geodatabase 2 Vorrang.

Wenn Sie bei der bidirektionalen Replikation die Synchronisierung in beide Richtungen aktivieren, kann keine manuelle Abgleichmethode ausgewählt werden.

Konfliktdefinition

  • Zeilenweise definierte Konflikte: Ermittelt Konflikte nach Objekt.
  • Spaltenweise definierte Konflikte: Ermittelt Konflikte nach Attribut.

Mit Parent-Version abgleichen

Diese Option ist nur bei Check-Out-/Check-In-Replikaten verfügbar und gibt an, ob ein automatischer Abgleich erfolgen soll, sobald Datenänderungen an das Parent-Replikat gesendet werden, vorausgesetzt dass keine Konflikte bestehen.

  • Nicht abgleichen : Es wird kein Abgleich durchgeführt. Dies ist die Standardeinstellung.
  • Abgleichen: Es wird ein automatischer Abgleich durchgeführt.

Weitere Informationen finden Sie unter Abgleichen einer Version.

Hinweis:

Während der Synchronisierung erfolgt der Import im Rahmen einer Transaktion. Die zweite Phase der Synchronisierung umfasst einen Abgleich, der ebenfalls im Rahmen einer Transaktion erfolgt. Die erforderlichen Ressourcen, z. B. Undo-Speicherplatz oder logische Protokolldateien, variieren je nach Umfang der zu synchronisierenden Änderungen. Wird der Import abgeschlossen, aber beim Abgleich ein Fehler zurückgegeben, wird das Replikat als ein in Konflikt stehendes Replikat Replikatkonflikte angezeigt. Sie können den Abgleich zu einem späteren Zeitpunkt manuell abschließen.

Fehlerbehandlung

Wenn während der Synchronisierung ein Fehler auftritt, wird der Vorgang zurückgesetzt. Alle Änderungen, die vorgenommen wurden, werden entfernt und das System wird wieder in den Zustand vor der Synchronisierung zurückgesetzt.

Eine Ausnahme von dieser Regel kann es beim Synchronisieren in beide Richtungen geben. Tritt hier ein Fehler auf, nachdem die Änderungen in eine Richtung übernommen wurden, sind diese Änderungen bestätigt; das System befindet sich jedoch immer noch in einem konsistenten Zustand, und weitere Synchronisierungen sind nicht betroffen.

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