Mit Barrieren werden während der Verfolgung die Positionen markiert, an denen die Verfolgung gestoppt werden soll.
In einem Versorgungsnetz gibt es zwei Barrieretypen:
- Feature-Barrieren: Auf einer Karte im Bereich Verfolgungspositionen oder durch Angeben einer anderen Feature-Class als Barriere erstellt
- Dynamische Barrieren: Netzwerk-Features entsprechend der Kriterien, die über eine Bedingung oder Funktionsbarriere definiert werden
Feature-Barrieren werden erstellt, indem beim Konfigurieren einer Netzverfolgung die Netzwerk-Features angegeben werden, die als Barrieren dienen sollen. Bei dynamischen Barrieren können Sie Informationen zu Ihren Netzwerk-Features verwenden, um Barrieren zu erstellen.
Feature-Barrieren
Barrieren können auf der Registerkarte Barrieren im Bereich Verfolgungspositionen oder durch Angeben einer vorhandenen Feature-Class im Parameter Barrieren des Werkzeugs Verfolgen erstellt werden.
Feature-Barrieren (oder physische Barrieren) sind bei Verfolgungen optional. Um sie einzubeziehen, verwenden Sie ein Werkzeug, mit dem Sie Bereiche im Netzwerk als Barrieren für eine Verfolgung festlegen können.
Bei Verwendung des Bereichs Verfolgungspositionen können nur Netzwerk-Features als Barrieren ausgewählt werden. Wenn ein Netzwerk-Feature ausgewählt oder aus einem Auswahlsatz hinzugefügt wurde, gilt Folgendes:
- Bei Punkt-Features wird ein lagegleicher Punkt erstellt, der die Barriere für die Verfolgung kennzeichnet.
- Bei Linien kann die Barriere an einer beliebigen Position entlang des Linien-Features platziert werden.
Nach dem Erstellen einer Barriere im Bereich Verfolgungspositionen wird eine Feature-Class namens TN_Temp_Barriers in der Standard-Geodatabase des Projekts erstellt. Weitere Feature-Barrieren werden an diese Klasse angehängt. Klicken Sie auf die Schaltfläche Alle löschen, um alle Barrieren aus einer Karte zu entfernen.
Wenn Barrieren mithilfe einer vorhandenen Feature-Class im Werkzeug Verfolgen angegeben werden, muss die Quell-Feature-Class ein FEATUREGLOBALID-Feld enthalten, das dem in der TN_Temp_Barriers-Feature-Class ähnelt, und es muss einen Wert enthalten, um als Barriere auf das entsprechende Netzwerk-Feature angewendet zu werden.
In Szenarien, in denen dieses Feld nicht ausgefüllt wird, wird das jeweilige Feature nicht zum Platzieren einer Barriere verwendet. Diese Option ist hilfreich, wenn Sie möglichst genau angeben möchten, welche Features als Barrieren dienen sollen, falls lagegleiche Geometrie vorhanden ist. Wenn das Feld FEATUREGLOBALID nicht im Schema der Feature-Class vorhanden ist, wird die Geometrie der Eingabe-Feature-Class verwendet, um die Netzwerk-Feature-Geometrie zu schneiden und ein Barrieren-Feature zu platzieren.
Beachten Sie beim Verwenden vorhandener Feature-Classes als Barrieren Folgendes:
- Die TN_Temp_Barriers-Feature-Class wird bei dieser Methode nicht verwendet.
- Auswahlsätze für die Eingabe-Feature-Class werden nicht berücksichtigt.
- Bei Polygonen werden Barrieren entlang der Grenze platziert, an der Netzwerk-Features die Polygongeometrie schneiden.
Dynamische Barrieren
Zusätzlich zu Feature-Barrieren können dynamische (oder konfigurierbare) Barrieren für Netzwerkattribute oder Funktionsbedingungen festgelegt werden. Während einer Verfolgungsoperation können dynamische Barrieren geändert werden.
Zwei Arten dynamischer Barrieren werden während einer Verfolgung verwendet: Bedingungsbarrieren und Funktionsbarrieren. Beide Arten werden während einer Verfolgung berücksichtigt.
Hinweis:
Bei Verwendung der Konfigurationsoption Barrieren-Features einbeziehen für Barrieren, die entlang einer Kante platziert sind, enthalten die Verfolgungsergebnisse das gesamte Feature. Für Ergebnistypen kann die Option Aggregierte Geometrie verwendet werden, um partielle Feature-Ergebnisse zurückzugeben. Wenn eine Barriere mittig auf einer Kante platziert wird, endet die Netzverfolgung an der Barriere und gibt partielle Feature-Geometrie des Kanten-Features zurück.
Bedingungsbarrieren
Eine Bedingungsbarriere ist ein Ausdruck, der auf Netzwerkattributen basiert, z. B. Anhalten aller Gewässer mit unbestimmbarer Fließrichtung in einem hydrologischen Netzwerk. Wenn ein Feature die im Ausdruck festgelegte Bedingung erfüllt, wird der Vorgang zum Verfolgen nicht zum nächsten Feature fortgesetzt.
Mehrere Bedingungsbarrieren können mit dem Parameter Kombination verwenden (UND oder ODER) implementiert werden.
Funktionsbarrieren
Anhand von Funktionsbarrieren wird die Ausdehnung der Verfolgung definiert, und zwar auf Grundlage dessen, ob eine Funktionsbedingung erfüllt wurde. Funktionsbarrieren können beispielsweise verwendet werden, um die Entfernung einer Verfolgung vom Startpunkt einzuschränken oder einen Maximalwert zum Anhalten einer Verfolgung festzulegen. Die Länge der jeweils zurückgelegten Linie wird beispielsweise der zurückgelegten Gesamtentfernung hinzugefügt. Mit der Funktion Hinzufügen kann ein Maximalwert festgelegt werden. Wenn die zurückgelegte Gesamtlänge den angegebenen Wert erreicht, wird die Verfolgung beendet.
Netzwerke weisen häufig Pfade auf, die sich in mehrere Pfade gabeln. Sie können alle gegabelten Pfade gemeinsam (global) oder getrennt voneinander (lokal) berücksichtigen. Bei einer Entfernung entlang von Pfaden in einem Wegenetz bedeutet das zum Beispiel: Wenn der Startpunkt an einer Gabelung mit drei Pfaden platziert wird und die Verfolgung so eingestellt ist, dass sie mithilfe von globalen Werten 3 Kilometer nach unten verlaufen soll, wird sie in jedem der vergabelten Pfade 1 Kilometer nach unten durchgeführt. Wenn Sie die Option Lokale Werte verwenden aktivieren, wird die Verfolgung in jedem der drei vergabelten Pfade drei Kilometer nach unten durchgeführt.
Es können jeweils mehrere Barrieretypen gleichzeitig verwendet werden. Durch das Kombinieren von Barrieren können Sie eine Gruppe von verschiedenen, genauen Barrieretypen steuern. Angenommen, Sie möchten eine Verfolgung ausführen, die bei einem beliebigen deaktivierten Liniensegment anhalten soll. Sie möchten jedoch nicht mehr als 500 Meter über den Startpunkt hinausgehen. Dazu verwenden Sie eine Bedingungsbarriere, mit der ein Netzwerkattributwert gesteuert wird. Dieser gibt eine deaktivierte Leitung an, durch den die Verfolgung gestoppt wird. Zudem verwenden Sie eine Funktionsbarriere, um die Länge der zurückzulegenden Leitung zu berechnen und ein Limit von 500 m festzulegen.
Hinweis:
Beim Ausführen einer Netzverfolgung mit einer Funktionsbarriere und der Option Lokale Werte verwenden ist nur ein Startpunkt zulässig.
Weitere Informationen zum Festlegen von Barrieren finden Sie unter Konfigurieren einer Verfolgung.