Gelände-zu-Grid-Korrektur

Die Gelände-zu-Grid-Korrektur ist der Prozess, bei dem Bodenmessungen, die von Vermessern und Technikern durchgeführt wurden, in Gittermessungen auf der Projektionsfläche Ihrer Kartendaten konvertiert werden. Durch die Eingabe akkurater Gitterkorrekturwerte wird sichergestellt, dass neue Features für ein bestimmtes ebenes Koordinatensystem korrekt gedreht und skaliert werden.

Ist die Gelände-zu-Grid-Korrektur aktiviert, wird davon ausgegangen, dass es sich bei Ihren Eingabewerten um Bodenmessungen handelt. Ein Versatzwinkel wird auf Richtungen angewendet, und Entfernungen werden mit einem Entfernungsfaktor multipliziert. Dies geschieht in Echtzeit, während Sie mithilfe von Konstruktionswerkzeugen neue Geometrie erstellen sowie Peilungs- und Entfernungswerte eingeben.

Weitere Informationen finden Sie unter Aktivieren oder Deaktivieren von Gelände-zu-Grid-Korrekturen.

In den folgenden Abschnitten werden die grundlegenden Konzepte der Gelände-zu-Grid-Korrektur in Bezug auf die Erstellung von Flurstücksdaten vorgestellt.

Koordinatengeometrie

Vermesser nutzen die Koordinatengeometrie (COGO) zur Aufzeichnung der im Feld durchgeführten Messungen, um Flurstücksgrenzen, Versorgungsübergänge und die Position zugehöriger physischer Merkmale wie Gebäude oder Straßenmittelachsen darzustellen.

COGO beschreibt nur gerade Linien, Kreisbögen und Spiralen. Gerade Linien haben einen Startpunkt, eine Richtung und eine Entfernung. Kreisbögen haben eine Bogenlänge, eine Sehnenentfernung, einen Radius, einen Mittelwinkel und eine Tangentenlänge. Spiralen beschreiben Übergänge zu und von kreisförmigen Kurven oder zu einer geraden Tangente, um z. B. die geplante Ausrichtung für Straßen oder Gleise aufzuzeichnen.

COGO-fähige Linien-Features

COGO-fähige Linien-Feature-Classes zeichnen mithilfe der COGO-Symbolisierung und enthalten einen Beschriftungsausdruck, der jede Linie mit ihrer COGO-Bemaßung, sofern vorhanden, beschriftet. Wenn Sie mithilfe COGO-fähiger Konstruktionswerkzeuge neue Geometrie erstellen, werden Ihre Eingabewerte mit dem Feature in COGO-Attributfeldern gespeichert.

Sie können COGO-Felder mit Geoverarbeitungswerkzeugen hinzufügen oder entfernen. Weitere Informationen finden Sie unter COGO aktivieren.

Richtungsversatz

Der Richtungsversatz ist ein benutzerdefinierter Winkel, der Richtungswerte in Gitterpeilungen auf der Projektionsfläche Ihrer Kartendaten konvertiert. In Vermessungsdokumenten kann es sich bei Nord um geodätisch Nord, magnetisch Nord, Gitternord oder eine lokal definierte Nordrichtung handeln.

Darüber hinaus können Vermesser die Peilungsbasis, d. h. eine Linie zwischen zwei Kontrollpunkten im Feld, die als Basislinie für die Vermessung dient, frei wählen. Die Peilungsbasis bzw. den Konvergenzwinkel finden Sie als Anweisung in dem Vermessungsdokument, wobei die beiden als Basislinie verwendeten Punkte angegeben werden. So kann die Peilungsbasis beispielsweise S 00'20'00" E 819.85 lauten.

Entfernungsfaktor

Der Entfernungsfaktor ist ein benutzerdefinierter Multiplikator, der Bodenentfernungen in Gitterentfernungen konvertiert, wenn Sie neue Geometrie erstellen. Vermesser messen Bodenentfernungen zwischen zwei Punktpositionen auf einer zweidimensionalen Ebene in einer Höhe über dem Meeresspiegel, die praktisch der ellipsoidförmigen Höhe entspricht.

Obwohl der Entfernungsfaktor an nur einer Punktposition für eine bestimmte Urkunde oder einen Unterabschnitt berechnet wird, kann er in den meisten Anwendungsfällen auf alle Linienentfernungen innerhalb des Dokuments angewendet werden, da der Entfernungsfaktor innerhalb eines Gebiets, das in einem Dokument dargestellt wird, nicht wesentlich variiert.

Es gibt zwar einen messbaren Unterschied zwischen ellipsoidförmigen Höhen und der Höhe über dem Meeresspiegel, aber dieser Unterschied ist bei der Berechnung eines Entfernungsfaktors für die meisten Flurstücke mathematisch unbedeutend.

Gittermaßstabsfaktor

Der Gittermaßstabsfaktor konvertiert Entfernungen zwischen den geodätischen Entfernungen auf der Ellipsoidoberfläche und der Gitterebene der Projektion. Dieser Faktor wird aus der XY-Position des Punktes und den Eigenschaften der Projektionsfläche berechnet.

Gittermaßstabsfaktor

Höhenfaktor

Der Höhenfaktor konvertiert die Entfernungen zwischen den geodätischen Entfernungen auf der Ellipsoidoberfläche und den horizontalen Bodenentfernungen. Dieser Faktor wird aus der Z-Höhe des Punktes berechnet.

Kombinierter Maßstabsfaktor

Der Wert für den angewendeten Entfernungsfaktor wird als kombinierter Maßstabsfaktor mithilfe des Gittermaßstabsfaktors und des Höhenfaktors berechnet. Der kombinierte Maßstabsfaktor ergibt sich aus der Multiplikation des Gittermaßstabsfaktors und des Höhenfaktors.

Diese beiden Maßstabsfaktoren korrigieren die kombinierten linearen Verzerrungen, die durch die Erdkrümmung und die Bodenhöhe der gemessenen Entfernungen über der Ellipsoidoberfläche in Bezug auf die Projektionsfläche verursacht werden.

Kombinierter Maßstabsfaktor