Proportionale Symbole

Mit proportionalen Symbolen lassen sich relative Unterschiede in Mengen zwischen Features darstellen. Die proportionale Symbolisierung ist der Symbolisierung für abgestufte Symbole insofern ähnlich, als bei beiden Symbole mit einer Größe relativ zur Höhe eines Feature-Attributs dargestellt werden. Während abgestufte Symbole Features in bestimmte Klassen unterteilen, stellen proportionale Symbole quantitative Werte als eine Reihe nicht klassifizierter Symbole dar, deren Größe dem jeweils spezifischen Wert entspricht.

Proportionale Symbole können für Punkt-, Linien- oder Polygon-Feature-Layer definiert werden. Bei Anwendung auf Punkt- oder Linien-Symbole wird die Größe des Features direkt geändert. Bei Anwendung auf Polygon-Features wird ein proportional angepasstes Punktsymbol in der Mitte des Polygons dargestellt. Als Referenz können Sie ein einheitliches Hintergrundsymbol für die Polygone festlegen, die unter den Punkten dargestellt werden.

Animierte Karte mit proportionaler Symbolisierung
In dieser animierten Karte wird mit proportionalen Symbolen die Schwankung des Niederschlags in Mexiko dargestellt.

Proportionale Symbole können auf einem Attributfeld im Dataset basieren. Sie können auch einen Arcade-Ausdruck schreiben, auf dessen Grundlage numerische Werte für die Symbolisierung erzeugt werden.

Vorsicht:

Basiert die proportionale Symbolisierung auf einem einzelnen Feld, werden die Symbole in sortierter Reihenfolge dargestellt, wobei die größeren Features zuerst und darüber die kleineren Features gezeichnet werden. Wenn die Symbolisierung auf einem Ausdruck basiert, erfolgt keine solche Sortierung, sodass es vorkommen kann, dass kleinere Symbole von größeren verdeckt werden.

Relative Größe

Wenn die Attributwerte eine Zahl (beispielsweise Bevölkerung oder Anzahl der geernteten Scheffel) statt eine messbare Menge darstellen oder wenn die Einheit unbekannt ist, können Sie eine minimale oder maximale Symbolgröße angeben. Alle Symbole werden zwischen diesen zwei Größen dargestellt, und Sie können das Histogramm verwenden, um die Datenwerte, die den minimalen und maximalen Größen entsprechen, interaktiv festzulegen. Werte, die unter oder über diesem Bereich liegen, werden mit den kleinsten bzw. größten Symbolen dargestellt.

Sie können auch die Maximalgröße auf Keine festlegen. In diesem Fall entspricht die minimale Größe dem kleinsten Wert in den Daten und alle anderen Symbole werden proportional relativ zu dieser minimalen Größe angepasst. Wenn das Ende des Bereichs offen bleibt und keine maximale Symbolgröße definiert wird, erfolgt eine tatsächliche relative Festlegung der Größe des Symbolbereichs. Bei einer großen Werteverteilung jedoch kann dies dazu führen, dass einige Symbole extrem groß ausfallen.

Detailinformationen:

Kartenleser tendieren dazu, die Größe proportionaler Kreise in Karten zu unterschätzen, insbesondere am oberen Ende des Größenbereichs. Um dieser Wahrnehmung entgegenzuwirken, können Sie die Option Darstellungskompensation (Flannery) aktivieren. Für die Darstellungskompensation wird ein von James Flannery definierter Algorithmus verwendet, der größere Symbole nach oben skaliert, um diese Wahrnehmung zu kompensieren. Sie können die Darstellungskompensation nur dann verwenden, wenn Sie für proportionale Symbole die relative Festlegung der Größe (d. h. proportionale Symbole ohne festgelegte Einheit) und keinen Wert für Maximale Größe angegeben haben. Da sich Flannerys Recherche insbesondere auf die Wahrnehmung von Kreisen bezieht, sollte die Anpassung des Aussehens nur mit größeren Symbolen verwendet werden.

Tatsächliche Größe

Wenn sich das symbolisierte Attribut direkt auf einen tatsächlichen Wert mit einer bekannten Maßeinheit bezieht, können Sie proportionale Symbole verwenden, um Symbole zu zeichnen, deren Größe anhand dieser genauen Größen festgelegt wird. Angenommen, Sie verfügen über einen Punkt-Layer mit einzelnen Bäumen, der ein Attribut für den Baumkronenradius enthält, der in Fuß gemessen wird, und Sie möchten jeden Baum mit einem Kreis anhand seiner realen Baumkronengröße darstellen.

Legen Sie die Eigenschaft Einheit auf die Maßeinheit fest, die Ihre Daten darstellt. Der Attributwert wird mit dieser Einheit multipliziert, um die Größe jedes Symbols festzulegen. Sie müssen außerdem festlegen, ob dieser Wert der Fläche, dem Radius (bei einem Quadrat die Hälfte der Breite) oder der Höhe des Symbols in der Eigenschaft Daten zeigen entsprechen soll. Die Höhe kann nur dann angegeben werden, wenn Sie in einer Szene arbeiten.

Wenn Sie Fläche auswählen, wird der Attributwert mit dem Quadrat des Einheitswertes multipliziert. Bei der Liniengeometrie legen Sie fest, ob die Daten Breite oder Entfernung vom Mittelpunkt darstellen. Anschließend können Sie grundlegende Eigenschaften der ausgewählten Form wie Farbe oder Umrisslinie formatieren. Proportionale Symbole, die mit tatsächlicher Größe dargestellt werden, sind nur auf Kreise oder Quadrate beschränkt.

Da die Symbolgröße für eine Maßeinheit repräsentativ ist, muss sich die Karte in einem projizierten Koordinatensystem bzw. die Szene in einem lokalen Anzeigemodus mit einem projizierten Koordinatensystem befinden. Für genaue Repräsentationen sollten Sie eine flächentreue Projektion verwenden, wenn Sie eine große geographische Ausdehnung auf der Karte darstellen.

Darstellen eines Layers mit proportionalen Symbolen mit relativer oder tatsächlicher Größenanpassung

Die Registerkarte Primäre Symbolisierung Primäre Symbolisierung enthält zwei Unterregisterkarten zum Festlegen eines abgestuften Symbols:

  • Auf der Registerkarte Klassen legen Sie die Legendenanzahl fest und verwalten NULL-Werte und ausgeschlossene Werte.
  • Auf der Registerkarte Histogramm können Sie die Datenbereiche der Symbolisierung anzeigen und bearbeiten. Weitere Informationen finden Sie unter Histogramme.

Um quantitative Daten mit proportionaler Symbolisierung anzuzeigen, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Wählen Sie einen Feature-Layer im Bereich Inhalt aus.
  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Aussehen in der Gruppe Darstellung auf Symbolisierung, und klicken Sie danach auf Proportionale Symbole.

    Der Bereich Symbolisierung wird angezeigt.

  3. Wählen Sie im Bereich Symbolisierung auf der Registerkarte Primäre Symbolisierung Primäre Symbolisierung das numerische Feld für die darzustellenden Daten aus, oder schreiben Sie einen Ausdruck.

    Zum Verwenden eines Ausdrucks klicken Sie auf Ausdruck festlegen, um das Dialogfeld Ausdruck-Generator zu öffnen. Erstellen Sie einen Ausdruck und klicken Sie auf Überprüfen Überprüfen, um ihn zu überprüfen. Beachten Sie, dass Ausdrücke, obzwar sie gültig sind, auch ungültige numerische Werte zurückgeben können. Um dies zu verhindern, können Sie mithilfe des Ausdrucks-Generators einen Filter Filter erstellen, sodass ausschließlich numerische Felder angezeigt werden.

  4. Zum Normalisieren der Daten wählen Sie ein Feld aus dem Menü Normalisierung aus, oder Sie wählen Prozent von Gesamt, um den Datenwert zwecks Erstellung von Verhältniszahlen zu teilen, oder Sie wählen log, um eine Symbolisierung nach dem Logarithmus jedes Wertes vorzunehmen. Auf diese effektive Weise kann ein kleinerer Wertebereich erzeugt werden, wenn das Dataset signifikante Ausreißer enthält. Die Normalisierungsfunktion ist nur dann verfügbar, wenn die proportionale Symbolisierung auf einem Feld basiert. Basiert sie auf einem Ausdruck, ist das Feld Normalisierung deaktiviert.
  5. Legen Sie fest, ob die Daten mit tatsächlichen oder relativen proportionalen Symbolen symbolisiert werden sollen. Weitere Informationen finden Sie in den Abschnitten oben. Legen Sie optional die Mindest- und Maximalgrößen der Symbole fest, die Ihre Daten darstellen.
    • Um eine Symbolisierung mit proportionalen Symbolen relativer Größe durchzuführen, wählen Sie Unbekannt als Einheit aus. Legen Sie die Mindestgröße und die Maximalgröße der Symbole fest, die Ihre Daten darstellen. Oder legen Sie die Maximalgröße auf Keine fest. Passen Sie bei Bedarf die Symbole für die Vorlage und den Hintergrund an.
    • Zum Symbolisieren mit proportionalen Symbolen, die eine tatsächliche Größe aufweisen, wählen Sie Einheit aus, um die Daten darzustellen. Legen Sie das Steuerelement Daten zeigen auf Fläche, Radius (1/2 Breite), Höhe (nur 3D), Breite (nur Linien) oder Entfernung vom Mittelpunkt (nur Linien) fest. Passen Sie bei Bedarf die Symbolform, die Symbolfüllung und das Hintergrundsymbol an.

Ändern von proportionaler Symbolisierung

Auf der Registerkarte Primäre Symbolisierung Primäre Symbolisierung können Sie auf der Registerkarte Klassen folgende Aktionen ausführen:

  • Klicken Sie zum Ändern der Symbole auf die Symbole Vorlage oder Hintergrund, um den Bereich Symbol formatieren zu öffnen, wo Sie sie ändern oder andere auswählen können.
  • Wenn die Quelldaten sich geändert haben oder aktualisiert wurden, klicken Sie auf Mehr und dann auf Werte aktualisieren, um den Wertebereich zu aktualisieren.
  • Klicken Sie zum Anzeigen von NULL-Werten auf Mehr, danach auf NULL-Werte anzeigen. Blenden Sie auf der Registerkarte Klassen die Option NULL-Werte ein, um die Symbol- und Legenden-Beschriftung und die Beschreibung der Legende festzulegen. Wenn das zum Festlegen der proportional angepassten Symbole verwendete Attributfeld NULL-Werte enthält, werden für diese Features keine Symbole dargestellt, es sei denn, Sie legen explizit fest, dass die mit einem dedizierten Symbol dargestellt werden sollen.

Die Registerkarte Erweiterte Symboloptionen Erweiterte Symbolisierungsoptionen bietet Ihnen folgende Möglichkeiten:

  • Die Stichprobengröße zur Berechnung von Statistiken und Klassenbereichen ist standardmäßig auf 10.000 Datensätze festgelegt. Um die maximale Stichprobengröße zu ändern, erweitern Sie Stichprobengröße, und ändern Sie den Wert für Maximale Stichprobengröße. Durch die Begrenzung der Stichprobengröße wird die Performance verbessert, allerdings könnten wichtige Ausreißer im Dataset unabsichtlich nicht berücksichtigt werden. Allgemein gilt: je größer das Dataset, desto größer sollte die Stichprobe sein.
  • Um Maskierung pro Feature einzurichten, blenden Sie Maskierung auf Feature-Ebene ein.
  • Um Datenwerte aus dem Symbolisierungsschema auszuschließen und optional ein anderes Symbol für ausgeschlossene Werte zu definieren, blenden Sie zum Definieren der Abfrage Datenausschluss ein. Wenn ausgeschlossene Werte nicht mehr angezeigt werden sollen, klicken Sie auf der Registerkarte Primäre Symbolisierung Primäre Symbolisierung auf Mehr, und deaktivieren Sie Ausgeschlossene Werte anzeigen.

Variieren der proportionalen Symbolisierung in Bezug auf Transparenz, Drehung oder Farbe

Mit proportionaler Symbolisierung können Sie neben der Größe von Features auch weitere Attribute symbolisieren, indem Sie die Transparenz, Drehung oder Farbe der Symbole variieren. Zwar können all diese Veränderungen gleichzeitig vorgenommen werden, doch denken Sie daran, dass zu viele optische Eindrücke die Lesbarkeit des Layers erschweren können. Setzen Sie sekundäre Symbolisierung nur sparsam und mit Bedacht ein.

Weitere Informationen zu Symbolisierungskonzepten

  1. Klicken Sie im Bereich Symbolisierung auf die Registerkarte Symbolisierung nach Attribut variieren Symbolisierung nach Attribut variieren.
  2. Erweitern Sie Transparenz, Drehung bzw. Farbe.

Freigeben eines Layers mit proportionalen Symbolen

Wenn Sie einen Layer mit proportionalen Symbolen in ArcGIS Online oder ArcGIS Enterprise als Web-Feature-Layer oder Webszenen-Layer freigeben, wird der Layer mit nicht klassifizierter abgestufter Symbolisierung dargestellt und kann anders aussehen als der Layer in ArcGIS Pro.

Wenn eine Einheit angegeben wurde, wird sie nicht im resultierenden Webkarten-Layer berücksichtigt; sie wird aber im Webszenen-Layer berücksichtigt. In einer Webszene können die Einheiten Höhe und Breite darstellen. Wenn der Wert Maximale Größe auf Keine gesetzt ist, wird er ebenfalls nicht berücksichtigt. Ein maximaler Wert wird angewendet und alle Symbole werden innerhalb dieses Bereichs angepasst.

Ein Layer mit proportionalen Symbolen kann nur als Webkachel-Layer freigegeben werden, wenn der Wert Maximale Größe auf Keine gesetzt ist. Der Webkachel-Layer sieht genau so aus, wie der Layer in ArcGIS Pro.

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