Beschreibung
Die Bonne-Projektion ist eine flächentreue pseudokonische Kartenprojektion. Die Projektion mit herzförmigem Gradnetz wurde häufig zur Darstellung von Kontinenten verwendet.
Sie wurde von Claudius Ptolemäus etwa 100 n. Chr. entwickelt, jedoch nach Rigobert Bonne benannt, der die Projektion im Jahr 1752 ausgiebig nutzte. Die Bonne-Projektion ist in ArcGIS Pro 1.0 und höher sowie in ArcGIS Desktop 8.0 und höher verfügbar.
Projektionseigenschaften
In den folgenden Unterabschnitten werden die Eigenschaften der Bonne-Projektion beschrieben.
Gradnetz
Die Bonne-Projektion ist eine pseudokonische Kartenprojektion. Der Mittelmeridian wird als gerade Linie projiziert. Die anderen Meridiane sind komplexe Kurven, die konkav zum Mittelmeridian geformt und in gleichmäßigen Abständen entlang der einzelnen Parallelkreise angeordnet sind. Die Parallelkreise des Breitengrads sind entlang dem Mittelmeridian angeordnete konzentrische Kreisbögen. Sie sind konkav zu dem Pol, der der Standardparallele am nächsten liegt. Die Umrisslinie der Projektion bildet die Form eines Herzens. Beide Pole werden als Punkte projiziert. Das Gradnetz ist über dem Mittelmeridian symmetrisch.
Verzerrung
Die Bonne-Projektion ist eine flächentreue (äquivalente) Projektion. Formen, Richtungen, Winkel und Entfernungen sind im Allgemeinen verzerrt. Die Mittelmeridiane und die einzelnen Parallelkreise sind maßstabgetreu projiziert. Entlang der Standardparallele und dem Mittelmeridian gibt es keine Verzerrung. Die Verzerrungswerte nehmen mit der Entfernung von diesen Linien zu. Die Verzerrungswerte sind über dem Mittelmeridian symmetrisch.
Verwendung
Die Projektion wurde im 19. und frühen 20. Jahrhundert für Atlaskarten von Asien, Australien, Europa und Nordamerika verwendet. In der Vergangenheit wurde sie auch für die Erstellung von Karten mit großem Maßstab von Frankreich und Irland sowie Marokko und einigen anderen Mittelmeerländern verwendet. Heute wird die Projektion künstlerisch genutzt, um die Welt in Herzform darzustellen.
Parameter
Die Parameter der Bonne-Projektion lauten wie folgt:
- Östlicher Versatz
- Nördlicher Versatz
- Mittelmeridian
- Standardparallele 1
Besondere Parameterfälle
Wenn die Standardparallele auf den Äquator festgelegt ist, ergibt sich die Sinusoidal-Projektion. Die Werner-Projektion wird erreicht, indem der Parameter der Standardparallele auf einen der beiden Pole festgelegt wird.
Quellen
Snyder, J. P. (1987). Map Projections: A Working Manual. U.S. Geological Survey Professional Paper 1395. Washington, DC: United States Government Printing Office.
Snyder, J. P. (1993). Flattening the Earth. Two Thousand Years of Map Projections. Chicago and London: University of Chicago Press.
Snyder, J. P. and Voxland, P. M. (1989). An Album of Map Projections. U.S. Geological Survey Professional Paper 1453. Washington, DC: United States Government Printing Office.