Plate-Carrée-Projektion

Beschreibung

Die Plate-Carrée-Kartenprojektion ist eine abstandstreue Zylinderprojektion, bei der sich die Standardparallelen am Äquator befinden. Ein Raster von Parallelkreisen und Meridianen bildet perfekte Quadrate von Osten nach Westen und von Pol zu Pol. Da dies eine der einfachsten und ältesten Kartenprojektionen ist, wurde sie in der Vergangenheit häufig verwendet. Der Radius wird als Konvertierungsfaktor zwischen Winkel- und linearen Einheiten verwendet. Eine weitere Anwendung dieser Projektion ist die Anzeige räumlicher Daten, die in einem geographischen Koordinatensystem gespeichert sind. Dies wird als Pseudo-Plate-Carrée-Projektion bezeichnet.

Die Projektion wurde um 100 n. Chr. von Marinos von Tyros ersonnen. Sie ist in ArcGIS Pro 1.0 und höher sowie in ArcGIS Desktop 8.0.1 und höher verfügbar.

Ein Beispiel für die Plate-Carrée-Kartenprojektion
Die Plate-Carrée-Kartenprojektion mit Greenwich als Mittelpunkt ist dargestellt.

Projektionseigenschaften

In den folgenden Unterabschnitten werden die Eigenschaften der Plate-Carrée-Projektion beschrieben.

Gradnetz

Die Plate-Carrée-Projektion ist eine Zylinderprojektion. Die Meridiane und Parallelkreise sind gerade Linien mit gleichem Abstand, die ein kartesisches Raster perfekter Quadrate bilden. Bei dieser Projektion werden die Pole als gerade Linien durch den oberen und unteren Rand des Rasters dargestellt, die die gleiche Länge wie der Äquator aufweisen. Das Gradnetz ist symmetrisch über dem Äquator und Mittelmeridian.

Verzerrung

Die Plate-Carrée-Projektion ist an den Meridianen und am Äquator äquidistant. Verzerrungen von Formen, Maßstab und Flächen werden mit zunehmender Entfernung vom Äquator größer. Die Richtungen Norden, Süden, Osten und Westen sind immer korrekt. Allgemeine Richtungen sind jedoch verzerrt, außer lokal am Äquator. Die Verzerrungswerte sind symmetrisch über dem Äquator und Mittelmeridian.

Verwendung

Diese Projektion kann für einfache Darstellungen der Welt, von Regionen mit minimalen geographischen Informationen sowie Regionen, für die keine genauen Flächen erforderlich sind, verwendet werden. Somit ist die Projektion für Indexkarten und die kartografische Darstellung von Sachverhalten, die sich mit dem Längengrad ändern, z. B. Zeitzonen, hilfreich. Die Daten in einem geographischen Koordinatensystem werden zumeist in einer Pseudo-Plate-Carrée-Projektion angezeigt, wobei die Dezimalgradwerte als lineare Werte behandelt werden.

Beschränkungen

Nur unterstützt auf Kugeln. Für Ellipsoide wird als Radius die große Halbachse verwendet.

Parameter

Die Parameter der Plate-Carrée-Projektion lauten wie folgt:

  • Östlicher Versatz
  • Nördlicher Versatz
  • Mittelmeridian

Quellen

Snyder, J. P. (1987). Map Projections: A Working Manual. U.S. Geological Survey Professional Paper 1395. Washington, DC: United States Government Printing Office.

Snyder, J. P. (1993). Flattening the Earth. Two Thousand Years of Map Projections. Chicago and London: University of Chicago Press.

Snyder, J. P. and Voxland, P. M. (1989). An Album of Map Projections. U.S. Geological Survey Professional Paper 1453.Washington, DC: United States Government Printing Office.