In ArcGIS unterstützte Oracle-Datentypen

Beim Erstellen einer Tabelle oder Hinzufügen einer Spalte zur Tabelle einer Datenbank definieren Sie einen bestimmten Datentyp für die Spalte. Durch Datentypen wird Folgendes festgelegt:

  • Welche Werte in der Spalte gespeichert werden können
  • Welche Operationen mit den Daten in dieser Spalte ausgeführt werden dürfen
  • Wie die Daten aus dieser Spalte in der Datenbank gespeichert werden

ArcGIS verwendet bestimmte Datentypen. Wenn Sie über eine Datenbankverbindung, einen Abfrage-Layer oder einen Web-Service auf eine Datenbanktabelle zugreifen, filtert ArcGIS alle nicht unterstützten Datentypen heraus. In ArcGIS werden keine nicht unterstützten Datentypen angezeigt, und Sie können nicht unterstützte Datentypen nicht in ArcGIS bearbeiten. Wenn beispielsweise ArcGIS zum Kopieren und Einfügen von Tabellen, die nicht unterstützte Datentypen enthalten, von einer Datenbank in eine andere verwendet wird, fügt ArcGIS nur die Spalten ein, deren Datentyp unterstützt wird.

Die erste Spalte der folgenden Tabelle enthält die ArcGIS-Datentypen. In der zweiten Spalte sind die von ArcGIS erstellten Oracle-Datentypen aufgeführt. In der dritten Spalte ist aufgelistet, welche weiteren Oracle-Datentypen (sofern vorhanden) dem ArcGIS-Datentyp zugeordnet werden, wenn Sie eine Tabelle anzeigen, die außerhalb von ArcGIS erstellt wurde. Die letzte Spalte enthält ggf. zusätzliche Informationen.

ArcGIS-DatentypenErstellte Oracle-DatentypenAndere Oracle-Datentypen, die angezeigt werden könnenHinweise

BLOB

BLOB

Date

TIMESTAMP

Datum

Double

number(38,8)

number(p,s)

Die Genauigkeit und die Anzahl der Dezimalstellen, die in ArcGIS angegeben sind, können Auswirkungen auf den resultierenden Datentyp haben, der in der Datenbank erstellt wird. Weitere Informationen finden Sie unter ArcGIS-Felddatentypen.

Float

number(38,8)

number(p,s)

Die Genauigkeit und die Anzahl der Dezimalstellen, die in ArcGIS angegeben sind, können Auswirkungen auf den resultierenden Datentyp haben, der in der Datenbank erstellt wird. Weitere Informationen finden Sie unter ArcGIS-Felddatentypen.

Geometry

ST_Geometry oder SDO_Geometry

Der erstellte Oracle-Datentyp hängt vom Geometriespeicher ab, der beim Erstellen der Feature-Class angegeben wird. Oracle Spatial = SDO_Geometry oder spatial type = ST_Geometry.

Um den Typ "ST_Geometry" in einer Datenbank (nicht Geodatabase) verwenden zu können, müssen Sie ihn installieren.

Sie können in ArcGIS Pro keine Feature-Classes erstellen, die den Geometriespeichertyp "Compressed Binary" verwenden. Das Anzeigen entsprechender Feature-Classes in ArcGIS Pro ist jedoch möglich. Komprimierte Binärdaten werden in der Datenbank als Datentyp "Zahl" gespeichert.

Global-ID

char or nchar (UUID len)

Wird nur in Geodatabases unterstützt.

Wenn der Parameter UNICODE_STRING des Konfigurationsschlüsselwortes, mit dem Sie die Erstellung der Tabellen festgelegt haben, auf TRUE festgelegt war, wird das Feld der eindeutigen Kennung mit dem Datentyp "nchar" erstellt.

GUID

char or nchar (UUID len)

Wenn der Parameter UNICODE_STRING des Konfigurationsschlüsselworts, mit dem Sie die Erstellung der Tabellen festgelegt haben, auf TRUE gesetzt wurde, wird das eindeutige Kennungsfeld mit dem Datentyp "nchar" in einer Geodatabase erstellt.

Long Integer

number(38)

number(n)

Der Wert n kann im Bereich zwischen 5 und 10 liegen. Bei der Erstellung mit ArcGIS Desktop oder ArcObjects und dem Wert "0" für die Genauigkeit wird "number(38)" in der Datenbank erstellt; andernfalls wird die angegebene Genauigkeit verwendet.

Objekt-ID

number(38) bei Erstellung in einer Enterprise-Geodatabase

number(38) mit Sequenz und Trigger bei Erstellung unter folgenden Bedingungen:

  • Sie verwenden Oracle 11g.
  • Sie registrieren eine vorhandene Oracle 12c-Datenbanktabelle bei der Geodatabase.

"number(38)" wurde bei Verwendung von ArcGIS zum Erstellen einer Feature-Class oder Tabelle in einer Oracle 12c-Datenbank immer als Identität erstellt. Oder verwenden Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Inkrementelles ID-Feld hinzufügen, um einer Tabelle ein ID-Feld in einer Oracle 12c-Datenbank hinzuzufügen.

Die ArcGIS-Typ-ObjektID ist die registrierte Zeilen-ID-Spalte für die Tabelle (oder Feature-Class). Pro Tabelle gibt es nur eine.

Raster

BLOB or number(38)

Raster werden nur in Geodatabases unterstützt. Der verwendete Datentyp für das Raster-Feld hängt vom Konfigurationsschlüsselwort ab, das beim Erstellen eines Mosaik-Datasets oder Raster-Datasets angegeben wurde.

Short Integer

number(5)

number(n)

Der Wert n kann im Bereich zwischen 1 und 5 liegen. In Short-Integer-Spalten können jedoch nur Werte in einem Bereich von -32.768 bis 32.767 gespeichert werden. Selbst wenn die Genauigkeit für die Zahl 5 lautet, können Sie keine Zahl über 32.767 oder unter -32.768 in einer Short-Integer-Spalte speichern.

Bei der Erstellung in ArcGIS Desktop ist n = 5. Dies ermöglicht Ihnen, Short-Integer-Werte zu speichern, die in dem zulässigen Bereich liegen.

Text

varchar2, CLOB, nvarchar2 oder NCLOB

Textdatentypen

Wenn Sie ein Textfeld zu der mit ArcGIS erstellten Tabelle hinzufügen, wird der Datentyp varchar2 verwendet, sofern für die Datenbank nicht Unicode als Codierung festgelegt wurde. Wenn als Textfeldgröße mehr als 4.000 Zeichen und für die Datenbank nicht die Verwendung der Unicode-Codierung festgelegt sind, lautet der Oracle-Datentyp CLOB.

Ein Textfeld wird als nvarchar2-Datentyp erstellt, wenn für die Datenbank die Verwendung von Unicode festgelegt ist. (Dies ist die Standardeinstellung für Geodatabases in Oracle.) Wenn die Textfeldgröße auf mehr als 2.000 Zeichen und die Datenbank für die Verwendung der Unicode-Codierung eingestellt ist, lautet der Oracle-Datentyp "NCLOB".

Geometriedatentypen

Von ArcGIS können zwei Geometriedatentypen in Oracle erstellt und verwendet werden: "ST_Geometry" von Esri und "SDO_Geometry" von Oracle.

ST_Geometry

Der Datentyp "ST_Geometry" implementiert die SQL 3-Spezifikation benutzerdefinierter Datentypen (UDTs) und ermöglicht es Ihnen, Spalten zu erstellen, die zum Speichern von räumlichen Daten wie der Lage eines Orientierungspunktes, einer Straße oder eines Flurstückes geeignet sind. Er stellt den International Organization for Standards (ISO)- und Open Geospatial Consortium, Inc. (OGC)-kompatiblen SQL-Zugriff (Structured Query Language) auf die Geodatabase und die Datenbank bereit. Dieser Speichertyp erweitert die Funktionen der Datenbank, indem er die Speicherung von Objekten (Punkte, Linien und Polygone) ermöglicht, die geographische Features darstellen. Er wurde für die effiziente Verwendung von Datenbankressourcen, die Kompatibilität mit Datenbank-Features, wie z. B. Replikation und Partitionierung, und den schnellen Zugriff auf räumliche Daten entwickelt.

Weitere Informationen finden Sie unter "ST_Geometry" in Oracle.

SDO_Geometry

"SDO_Geometry" wird mit einem erweiterbaren objektrelationalen Typsystem von Oracle implementiert. Der Typ "SDO_Geometry" wird von Oracle mit zwei primären Optionen angeboten:

  • "Oracle Spatial" ist ein optionales Feature der Oracle Database Enterprise Edition. Neben dem Typ "SDO_Geometry" bietet Oracle Spatial eine Reihe von zusätzlichen räumlichen Funktionen.
  • Oracle Locator stellt eine Teilmenge der Oracle Spatial-Funktionen bereit. Es ist als Standard-Feature in den Oracle-Database-Editionen Standard und Enterprise enthalten. Neben anderen Funktionen stellt es den Oracle Spatial-Geometrietyp (als SDO_Geometry bezeichnet) und eine SQL-API für diesen Inhalt bereit.

ArcGIS unterstützt "SDO_Geometry" als optionale Methode zum Speichern von räumlichen Daten. Die Oracle Spatial- bzw. Locator-Geometrie kann insbesondere zum Speichern und Verwalten des Feature- und Raster-Inhalts von Datasets in Enterprise-Geodatabases oder Oracle-Datenbanken verwendet werden.

Informationen zu SDO_Geometry finden Sie in der Oracle-Dokumentation.

Raster-Datentypen

Beim Erstellen von Raster-Datasets und Mosaik-Datasets in Geodatabases in Oracle sollten Sie ein Konfigurationsschlüsselwort verwenden, bei dem der Parameter RASTER_STORAGE auf RASTERBLOB festgelegt ist.

Vorversion:

Es ist zwar auch möglich, ein Konfigurationsschlüsselwort zu verwenden, bei dem der Parameter RASTER_STORAGE auf BLOB festgelegt ist, dies ist jedoch weniger effizient und eignet sich hauptsächlich für ältere Systeme.