Einführung in Attributdomänen

Attributdomänen sind Regeln, die die verfügbaren Werte eines Feldtyps beschreiben. Damit beschränken Sie die in einem bestimmten Attribut für eine Tabelle oder eine Feature-Class zulässigen Werte. Sie bieten eine Methode zum Durchsetzen der Datenintegrität, indem mit einer gültigen Liste oder einem Bereich von Optionen die Eingaben in ein Feld beschränkt werden. Wenn die Features in einer Feature-Class oder die nicht räumlichen Objekte in einer Tabelle in Subtypes gruppiert sind, können Sie jedem Subtype andere Attributdomänen zuweisen. Sobald Sie eine Domäne mit einem Attributfeld verknüpfen, sind für dieses Feld nur noch die in der Domäne enthaltenen Werte gültig. Mit anderen Worten nimmt das Feld also keine Werte an, die nicht Teil der Domäne sind.

Attributdomänen können von Feature-Classes, Tabellen und Subtypes in einer Geodatabase gemeinsam verwendet werden.

Ein Beispiel: Eine Feature-Class für Wasserhauptleitungen und eine Feature-Class für Wassernebenleitungen können dieselbe Domäne für das Bodenoberflächentyp-Feld verwenden.

Die Ansicht "Domänen"

Domänen werden in ihrer eigenen Tabellensicht, die als Domänenansicht bezeichnet wird, erstellt und bearbeitet.

Sie können die Ansicht "Domänen" durch Klicken auf die Schaltfläche Domänen, die sich in der Gruppe Design auf der Registerkarte Daten befindet, oder auf den Registerkarten Felder und Subtypes, die mit den Ansichten "Felder" und "Subtypes" zur Verfügung gestellt werden, öffnen.

In der Ansicht "Domänen" können Sie vorhandene Domänen anzeigen, deren Eigenschaften und Werte bearbeiten und Domänen erstellen.

Sie können die in der Ansicht aufgeführten Domänen über das Textfeld Filtertext auf der Registerkarte Domänen filtern, die mit der Ansicht "Domänen" zur Verfügung gestellt werden. Während der Texteingabe wird die Ansicht nur mit den Domänen aktualisiert, die übereinstimmenden Text in den Feldern der Ansicht "Domänen" aufweisen.

In der nachfolgenden Abbildung sehen Sie die Ansicht "Domänen", in der einige der Domänen angezeigt werden, die mit dem Datenmodell "Campus Editing" verknüpft sind.

Die Ansicht "Domänen"

Jede Zeile in der Ansicht ist eine vorhandene Domäne und alle weisen gemeinsame Eigenschaften wie Name, Beschreibung, Feldtyp, Domänentyp sowie Teilungs- und Vereinigungsmethoden auf.

Domäneneigenschaften

Beim Erstellen oder Ändern einer Domäne müssen Sie die folgenden Eigenschaften bearbeiten.

Name und Beschreibung

Beim Erstellen einer Domäne geben Sie einen Namen an, der den von ihr kontrollierten Parameter beschreibt. Domänennamen dürfen keine einzelnen Anführungszeichen (') und keine Apostrophe (`) enthalten. Nachdem eine Domäne erstellt wurde, wird der Domänenname im Dropdown-Menü für Domänen angezeigt, wenn eine Domäne ausgewählt wird, die mit einem angegebenen Feld in der Ansicht "Felder" oder "Subtypes" verknüpft werden soll.

In der Beschreibung wird der Zweck der Domäne in Kurzform erläutert.

Feldtyp

Der Feldtyp ist der Typ eines Attributfeldes, dem die Domäne zugeordnet werden kann.

Sie können den Feldtyp auf eine der folgenden Einstellungen festlegen:

  • Short: Short Integer
  • Long: Long Integer
  • Float: Gleitkommazahl mit einfacher Genauigkeit
  • Double: Gleitkommazahl mit doppelter Genauigkeit
  • Text (nur für Domänen mit codierten Werten): Alphanumerische Zeichen
  • Datum: Datum- und Zeitdaten

Nachdem der Feldtyp festgelegt wurde, wird der Name der Domäne in der Dropdown-Liste für Domänen für jedes Feld dieses Typs in den Ansichten "Felder" und "Subtypes" angezeigt.

Domänentyp

Beim Erstellen einer Domäne müssen Sie den zu verwendenden Domänentyp angeben.

Es gibt zwei Arten von Attributdomänen:

  • Bereichsdomäne: Mit einer Bereichsdomäne wird ein gültiger Bereich von Werten für ein numerisches Attribut festgelegt. Beim Erstellen einer Bereichsdomäne geben Sie einen Minimalwert und einen Maximalwert für den gültigen Bereich ein. Sie können Bereichsdomänen auf die Attributtypen "Short Integer", "Long Integer", "Float", "Double" und "Date" anwenden. In einer Feature-Class für Wasserhauptleitungen können beispielsweise Subtypes für Übertragungs-, Verteilungs- und Umgehungswasserhauptleitungen vorhanden sein. Verteilungshauptwasserleitungen sind für einen Druck zwischen 50 und 75 psi ausgelegt. Damit ein Verteilungshauptwasserleitungsobjekt gültig ist, muss für den zulässigen Druck ein Wert zwischen 50 und 75 psi eingegeben werden.
  • Domänen mit codierten Werten: Eine Domäne mit codierten Werten kann auf jeden Attributtyp (Text, Zahl, Datum usw.) angewendet werden. Domänen mit codierten Werten definieren einen Satz gültiger Werte für ein Attribut. Wasserhauptleitungen können beispielsweise unter verschiedenen Typen von Oberflächen verlegt werden, die in dem Attributfeld GroundSurfaceType angegeben sind: Straßenpflaster, Schotter, Sand oder keine Oberfläche (für offen liegende Hauptleitungen). Die Domäne mit codierten Werten enthält den tatsächlichen Wert, der in der Datenbank gespeichert ist (z. B. 1 für Straßenbelag), sowie eine benutzerfreundlichere Beschreibung dessen, was dieser Wert eigentlich bedeutet. Domänen mit codierten Werten werden dadurch validiert, dass Benutzer bei der Auswahl von Feldwerten auf eine Dropdown-Liste beschränkt sind.

Hinweis:
Sie können codierte Domänenwerte sortieren und die Sortierung dauerhaft speichern, indem Sie auf die Spaltenüberschrift in den codierten Werten und dann in das Feld Sortierreihenfolge speichern klicken. Durch Klicken in das Feld Sortierreihenfolge speichern wird die aktuelle Sortierung der Domänenwerte unwiderruflich überschrieben.

Teilungs- und Vereinigungsmethoden

Beim Bearbeiten von Daten wird ein einzelnes Feature oft in zwei Features geteilt, oder zwei separate Features werden zu einem einzelnen Feature kombiniert bzw. zusammengeführt. Beispiel: In einer Flurstücksdatenbank könnte sich ein Flurstück aufgrund einer neuen Flächenverteilung in zwei einzelne Flurstücke teilen. Ähnliche Änderungen der Flächenverteilung erfordern vielleicht, dass zwei angrenzende Flurstücke in ein einzelnes Flurstück zusammengeführt werden.

Während die Effekte dieser Art von Bearbeitungsvorgängen auf die Geometrie des Features vorhersagbar sind, kann man dies nicht von den Effekten auf die Attributwerte behaupten. Das Verhalten der Werte eines Attributs bei der Teilung eines Features wird durch die jeweilige Teilungsmethode der Domäne gesteuert, wenn auf das Attribut eine Domäne angewendet wurde. Wenn zwei Features zusammengeführt werden, wird der Wert von Attributen mit einer Domäne durch die Vereinigungsmethode der Domäne gesteuert.

Hinweis:
Wenn einem Feld keine Domäne zugewiesen ist, werden die Attributwerte aus dem ursprünglichen Feature in das neue Feature kopiert.

Hinweis:
Wenn das ursprüngliche Feld den Wert NULL aufweist, erhält auch das neue Feature den Wert NULL.

Jede Attributdomäne besitzt sowohl eine Teilungs- als auch eine Vereinigungsmethode. Wenn ein Feature geteilt oder mit einem anderen vereinigt wird, bezieht sich die Geodatabase auf diese Methoden, um zu bestimmen, welche Werte die entstehenden Features für ein bestimmtes Attribut aufweisen.

Teilungsmethoden

Ein Attribut für eine gegebene Tabelle, Feature-Class oder einen Subtype mit einer angewendeten Domäne kann eine von drei Teilungsmethoden aufweisen, die in den Eigenschaften der Domäne festgelegt sind und den Wert eines Attributs in Ausgabeobjekten steuern:

  • Standardwert: Die Attribute der zwei entstehenden Features erhalten den Standardwert für das Attribut der gegebenen Feature-Class oder des gegebenen Subtypes.
  • Duplizieren: Als Attribut der zwei entstehenden Features wird eine Kopie des Attributwertes des ursprünglichen Objekts übernommen.
  • Geometrieverhältnis: Die Attribute der entstehenden Features ergeben sich aus einem Verhältnis zum Wert des ursprünglichen Features. Das Verhältnis basiert auf dem Verhältnis, in dem die ursprüngliche Geometrie geteilt wird. Wenn die Geometrie gleich geteilt wird, erhält jedes Attribut der neuen Features den halben Wert des ursprünglichen Attributs des Objekts. Die Geometrieverhältnisverfahren können nur auf Domänen für Zahlenfeldtypen angewendet werden.

Vereinigungsmethoden

Wenn zwei Features in ein einzelnes Feature zusammengeführt werden, kontrollieren die Vereinigungsmethoden den Wert der Attribute im neuen Feature.

Ein Attribut für eine gegebene Tabelle, Feature-Class oder einen Subtype mit einer angewendeten Domäne kann eine von drei Vereinigungsmethoden aufweisen, die in den Eigenschaften der Domäne festgelegt sind und den Wert eines Attributs in Ausgabeobjekten steuern:

  • Standardwert: Das Attribut des entstehenden Features nimmt den Standardwert für das Attribut der betreffenden Feature-Class bzw. des betreffenden Subtypes an. Dies ist die einzige Vereinigungsmethode, die für nicht numerische Domänen und Domänen mit codierten Werten gilt.
  • Summenwerte: Das Attribut des resultierenden Features nimmt die Summe der Werte der Attribute der ursprünglichen Features an.
  • Geometriegewichtet: Das Attribut des entstehenden Features ist der gewichtete Durchschnitt der Werte der Attribute aus den ursprünglichen Features. Dieser Durchschnitt basiert auf der Geometrie des ursprünglichen Features.