Ausgleichsoptionen für Luftbilddaten in Ortho-Mapping

Die bei der Berechnung der Blockausgleichung verwendeten Parameter können im Fenster Ausgleichen definiert werden. Welche Ausgleichsoptionen verfügbar sind, hängt vom Typ des Workspace ab, der beim Einrichten des Ortho-Mapping-Projekts definiert wurde. Beispielsweise wird für Luftbilddaten Rahmentriangulation durchgeführt.

Nachfolgend werden die Blockausgleichungsparameter für digitale Luftbilddaten beschrieben. Diese Parameter werden beim Berechnen von Verknüpfungspunkten oder Bodenpasspunkten (GCPs) und dem Berechnen der Blockausgleichung verwendet.

Informationen über Ausgleichsoptionen für Drohnenbilder und gescannte Bilddaten finden Sie unter Ausgleichsoptionen für Drohnenbilddaten in Ortho-Mapping bzw. Ausgleichsoptionen für gescannte Bilddaten in Ortho-Mapping.

Durchführen der Kamerakalibrierung

Bei der automatischen Kamerakalibrierung werden die geometrischen Parameter der Kamera, einschließlich der inneren Ausrichtung und der Linsenkorrektur, berechnet und optimiert. Dabei werden die Ausrichtung und Bodenkoordinaten des Bildes bestimmt. Wenn die Kamera nicht kalibriert wurde, wählen Sie die Optionen unten aus, um die Gesamtqualität und -genauigkeit der Bündelblockausgleichung zu verbessern. Sie können die Kamera während der Blockausgleichung kalibrieren, um die Parametergenauigkeit der Kamera zu verbessern. In den meisten Fällen sollten diese Optionen nicht aktiviert werden, da hochwertige Digitalkameras in der Regel bereits kalibriert sind. Dies ist die Standardeinstellung.

  • Brennweite: Optimiert die Brennweite des Kameraobjektivs.
  • Hauptpunkt: Optimiert den Hauptpunkt der Autokollimation.
  • K1,K2,K3: Optimiert die Koeffizienten für die radiale Verzerrung.
  • P1,P2: Optimiert die Koeffizienten für die tangentiale Verzerrung.

Weitere Informationen zu den Kalibrierungsoptionen finden Sie unter Kameratabellenschema.

Hinweis:
Für bessere Ergebnisse der Blockausgleichung und Produktgenerierung wird eine höhere Längsüberdeckung und Querüberdeckung bei der Luftbildfotografie empfohlen.

Schwellenwert für groben Fehlerpunkt (in Pixeln)

Verknüpfungspunkte mit einem Restfehler größer als der Wert von Schwellenwert für groben Fehlerpunkt werden bei der Berechnung der Ausgleichung nicht verwendet. Die Maßeinheit für das Residuum ist Pixel.

A-Priori-Genauigkeit (Einstellung)

Mit der Einstellung für die A-Priori-Genauigkeit können Benutzer die Genauigkeit der Ausrichtungsdaten aus POS (Position Orientation Systems) wie Applanix festlegen. Die Genauigkeitsinformationen können je nach POS variieren. Möglicherweise gibt ein POS nur die Positionsgenauigkeit aus, während ein anderes die Genauigkeit in X, Y und Z angibt. Der Benutzer braucht daher nur die jeweils verfügbaren Genauigkeitsinformationen einzugeben. Die Standardeinstellung für diese Kategorie ist NULL.

Digitale flugzeuggestützte Plattformen messen die äußere Ausrichtung mit einem POS (Position Orientation System). Sie können die gemessene Genauigkeit dieser Parameter eingeben, um die Qualität der Ausgleichung zu verbessern.

Bildposition (Meter)Beschreibung

X

Die Genauigkeit der X-Koordinate, die vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheiten müssen mit PerspectiveX übereinstimmen.

Y

Die Genauigkeit der Y-Koordinate, die vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheiten müssen mit PerspectiveY übereinstimmen.

Z

Die Genauigkeit der Z-Koordinate, die vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheiten müssen mit PerspectiveZ übereinstimmen.

Planar

Die Genauigkeit der X-, Y-Koordinate, die vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheiten müssen mit PerspectiveX oder PerspectiveY übereinstimmen.

Position

Die Genauigkeit der X-, Y-, Z-Koordinate, die vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheiten müssen mit PerspectiveX, PerspectiveY oder PerspectiveZ übereinstimmen.

Höhe (Grad)Beschreibung

Omega

Die Genauigkeit des Omega-Winkels, der vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheit ist in Dezimalgrad.

Phi

Die Genauigkeit des Phi-Winkels, der vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheit ist in Dezimalgrad.

Kappa

Die Genauigkeit des Kappa-Winkels, der vom Flug-POS (Position Orientation System) bereitgestellt wurde. Die Einheit ist in Dezimalgrad.

GNSS-Einstellungen

GNSS-Einstellungen (Global Navigation Satellite System) bieten Benutzern die Möglichkeit, den Versatz zwischen der GPS-Antenne, der Kamera und der globalen Verschiebung des GPS-Signals in der Bündelausgleichung zu kalibrieren. GNSS-Einstellungen erfordern die Einbeziehung von Bodenpasspunkten bei der Ausgleichung.

Bei einigen flugzeuggestützten Erfassungen befinden sich die GPS-Antenne und das Kamerasystem an getrennten Positionen. Mit den folgenden Optionen können Sie Versätze in Positionsmessungen korrigieren, die durch den physischen Versatz zwischen Kamera und GPS-Antenne entstehen.

  • Antennenversatz berechnen: Korrigiert Fehler der Sensorposition durch Berechnung des physischen Versatzes zwischen der Kamera und der flugzeuggestützten GPS-Antenne.
  • Versatz berechnen: Korrigiert die instrumentelle Verschiebung des GPS-Signals.

Genauigkeit der Bildposition

Die inhärente Positionsgenauigkeit Ihrer Bilddaten hängt von der Anzeigegeometrie des Sensors, vom Sensortyp und von der Verarbeitungsebene ab. Die Positionsgenauigkeit wird in der Regel als Teil der Bilddaten beschrieben, die bereitgestellt werden können. Wählen Sie das Schlüsselwort aus, das die Genauigkeit der Bilddaten am besten beschreibt.

Sie können zwischen drei Ebenen wählen, die im Algorithmus zur Berechnung von Verknüpfungspunkten verwendet werden, um die zu verwendende Anzahl der Bilder in der Nachbarschaft zu bestimmen. Wenn die Genauigkeit z. B. auf Hoch festgelegt ist, verwendet der Algorithmus eine kleinere Nachbarschaft zum Identifizieren übereinstimmender Features in den überlappenden Bildern.

EbeneBeschreibung

Niedrig

Die Bilder weisen eine geringe Positionsgenauigkeit und große Fehler bei der Sensorausrichtung auf (Rotation um mehr als 5 Grad). Der Scale Invariant Feature Transform-(SIFT-)Algorithmus dient zur Berechnung der Punktzuordnung.

Medium

Die Bilder weisen eine mittlere Positionsgenauigkeit und kleine Fehler bei der Sensorausrichtung auf (Rotation um weniger als 5 Grad). Der Harris-Algorithmus dient zur Berechnung der Punktzuordnung. Dies ist die Standardeinstellung.

Hoch

Die Bilder weisen eine hohe Positionsgenauigkeit und kleine Fehler bei der Sensorausrichtung auf. Diese Option eignet sich für Satellitenbilder und Luftbilddaten, die mit Daten zur äußeren Ausrichtung bereitgestellt wurden. Der Harris-Algorithmus dient zur Berechnung der Punktzuordnung.

Ähnlichkeit der Verknüpfungspunkte

Wählen Sie die Toleranzstufe für die entsprechenden Verknüpfungspunkte zwischen Bildpaaren aus.

EbeneBeschreibung

Niedrig

Die Ähnlichkeitstoleranz für die übereinstimmenden Bildpaare ist niedrig. Diese Option erzeugt die Paare mit der höchsten Übereinstimmung, einige Übereinstimmungen weisen jedoch möglicherweise eine höhere Fehlerstufe auf.

Medium

Die übereinstimmenden Paare weisen eine mittlere Ähnlichkeitstoleranz auf. Dies ist die Standardeinstellung.

Hoch

Die übereinstimmenden Paare weisen eine hohe Ähnlichkeitstoleranz auf. Diese Option erzeugt die geringste Anzahl von übereinstimmenden Paaren, jedes übereinstimmende Paar weist jedoch eine niedrigere Fehlerstufe auf.

Dichte der Verknüpfungspunkte

Wählen Sie die relative Anzahl der zu berechenden Verknüpfungspunkte zwischen Bildpaaren aus.

EbeneBeschreibung

Niedrig

Es wird die geringste Anzahl von Verknüpfungspunkten erzeugt.

Medium

Es wird eine mittlere Anzahl von Verknüpfungspunkten erzeugt. Dies ist die Standardeinstellung.

Hoch

Es wird eine hohe Anzahl von Verknüpfungspunkten erzeugt.

Verteilung der Verknüpfungspunkte

Wählen Sie, ob die Ausgabepunkte eine regelmäßige oder eine zufällige Verteilung aufweisen.

  • Zufällig: Punkte werden nach dem Zufallsprinzip erstellt. Nach dem Zufallsprinzip erstellte Punkte sind besser für überlappende Flächen mit unregelmäßigen Formen geeignet. Dies ist die Standardeinstellung.
  • Regelmäßig: Punkte werden basierend auf einem festen Muster generiert.

Maskieren von Polygon-Features

Verwenden Sie eine Polygon-Feature-Class, um Bereiche aus der Berechnung von Verknüpfungspunkten auszuschließen.

In der Attributtabelle der Feature-Class wird die Ein- oder Ausschließung von Flächen zur Berechnung von Verknüpfungspunkten über das Feld mask gesteuert. Der Wert 1 gibt an, dass die von den Polygonen definierten Bereiche (innerhalb) aus der Berechnung ausgeschlossen werden. Der Wert 2 gibt an, dass die durch die Polygone definierten Bereiche (innerhalb) in die Berechnung eingeschlossen werden, während Bereiche außerhalb der Polygone ausgeschlossen werden.

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