Beim Bearbeiten von Terrains bearbeiten Sie in erster Linie Features. Sie bearbeiten in ein Terrain eingebundene Feature-Classes mit Standardbearbeitungswerkzeugen. Sie können Daten, die in einem Terrain referenziert werden, hinzufügen, entfernen oder ersetzen. Hierdurch haben Sie die Möglichkeit, die vorhandenen Messdaten kontinuierlich zu pflegen und zu aktualisieren. Dies ist sehr wichtig, da sich die Datenerfassung bei topographischen und bathymetrischen Projekten häufig über Monate oder sogar Jahre erstreckt. Ein Terrain-Dataset kann erweitert werden, wenn neue Daten verfügbar sind. Terrains können bearbeitet werden, um Fehler zu korrigieren, um die Ausdehnung zu erweitern bzw. zu verkleinern oder um Verbesserungen vorzunehmen. Für die Verwendung der Terrain-Editierwerkzeuge bei einem Terrain-Dataset ist eine Lizenz für die Erweiterung "ArcGIS 3D Analyst" erforderlich.
In Enterprise-Geodatabases unterstützen Terrain-Datasets die Versionierung. Mehrere Benutzer können auf unterschiedliche Darstellungen des Terrains für unterschiedliche Projekte zugreifen. Hypothetische Szenarien lassen sich realisieren, indem vorgeschlagene Änderungen als Entwürfe modelliert werden, ohne dass die ursprüngliche Oberfläche tatsächlich geändert wird. Wenn der Entwurf umgesetzt wird, können die bereits vorgenommenen Änderungen in die ursprünglichen Daten übernommen werden. Wenn ein untersuchtes Gebiet mit genaueren Messungen aktualisiert werden muss, können alte durch neue Daten ersetzt werden. Kleinere Änderungen führen nicht dazu, dass das ganze Dataset ungültig wird. Es müssen lediglich die betroffenen Bereiche neu berechnet werden, wodurch Zeit gespart wird.
Die Änderungen an Terrain-Datasets lassen sich in drei allgemeine Kategorien unterteilen:
- Änderungen am Schema des Terrain-Datasets
- Änderungen an Messdaten, die sich in normalen Feature-Classes befinden
- Änderungen an Messdaten, die sich in eingebetteten Feature-Classes befinden
Bearbeiten des Schemas von Terrain-Datasets
Eigenschaften für Terrain-Schemas werden beim Erstellen eines Terrain-Datasets festgelegt. Diese umfassen die beteiligten Feature-Classes, Pyramidenebenendefinitionen und die Kachelgröße (die aus dem durchschnittlichen Punktabstand abgeleitet wird). Einige dieser Eigenschaften können geändert werden, ohne dass das Terrain-Dataset neu erstellt werden muss. Für andere ist eine Neuerstellung erforderlich.
Ein Terrain-Schema wird über Terrain-spezifische Geoverarbeitungswerkzeuge geändert. Diese befinden sich im Terrain-Toolset innerhalb der Toolbox "3D Analyst".
Wenn ein Terrain aufgrund einer Schemabearbeitung ungültig wurde, wird es nicht angezeigt. Um die Ursache für die fehlende Anzeige zu überprüfen, wechseln Sie im Dialogfeld Terrain-Layer-Eigenschaften zur Registerkarte Quelle. Hier wird angegeben, ob das Terrain neu erstellt werden muss.
Wenn ein Terrain-Dataset erneut erstellt werden muss, verwenden Sie über das Menüband die Schaltfläche Erstellen auf der Registerkarte Daten, um das Werkzeug Terrain berechnen im Toolset "Terrain" von 3D Analyst zu öffnen.
Folgende Eigenschaften können ohne erneutes Erstellen des Terrain-Datasets bearbeitet werden:
- Bezugsmaßstäbe für Pyramidenebenen
- Pyramidenebenen, in denen Polylinien- oder Polygon-Features umgesetzt werden (solange die Änderung keine Pyramidenebenen in voller Auflösung umfasst)
- Hinzufügen oder Entfernen einer Polygon-Feature-Class mit 2D-Ausschnitten
Folgende Eigenschaften erfordern ein erneutes Erstellen des Terrain-Datasets:
- Hinzufügen oder Entfernen von Pyramidenebenen
- Pyramidenebenen, in denen Polylinien- oder Polygon-Features umgesetzt werden (wenn die Änderung Pyramidenebenen in voller Auflösung umfasst)
- Hinzufügen oder Entfernen von Feature-Classes
- Anhängen oder Entfernen von Punkten
- Ersetzen von Terrain-Punkten
Änderungen an Terrain-Messdaten, die sich in normalen Feature-Classes befinden
Die meisten Feature-Classes werden von einem Terrain-Dataset referenziert. Dieser Bezug stellt eine Beziehung dar, die aus mehreren Gründen hergestellt wird:
- Das Terrain weiß, woher es Messdaten erhält.
- Es wird verhindert, dass die Feature-Class gelöscht wird.
- Sie können Nachrichten über Operationen zur Feature-Bearbeitung an das Terrain senden.
Um die Messdaten zu bearbeiten, verwenden Sie standardmäßige Feature-Editierwerkzeuge. Das Terrain wird über Feature-Bearbeitungen benachrichtigt und archiviert die Bereiche, in denen Bearbeitungen vorgenommen wurden. Um das Terrain mit diesen Bearbeitungen zu synchronisieren, führen Sie einen Erstellungsvorgang aus. Wenn ein Terrain neu erstellt werden muss, können Sie das Werkzeug Terrain berechnen im Toolset zur Terrainverwaltung in 3D Analyst verwenden. Alternativ können Sie auf der Registerkarte Daten des Menübandes für den Terrain-Layer auf die Schaltfläche Erstellen klicken. Im Gegensatz zu normalen Feature-Classes, die vom Terrain-Dataset referenziert werden, können eingebettete Feature-Classes, die sich im Terrain-Dataset befinden, nicht mit den standardmäßigen Editierwerkzeugen manuell bearbeitet werden.
Bearbeiten von Terrain-Messdaten, die sich in eingebetteten Feature-Classes befinden
Sie können eine große Multipoint-Feature-Class bei der Erstellung in ein Terrain einbetten. Dadurch können Sie die Source-Feature-Class nach dem Erstellen des Terrains löschen und neuen Speicherplatz gewinnen. Eingebettete Feature-Classes sind im Terrain-Dataset enthalten, und der Zugriff darauf erfolgt über Terrain-Operatoren.
Sie können mit den Werkzeugen Terrain-Punkte anfügen, Terrain-Punkte ersetzen und Terrain-Punkte löschen des Toolsets zur Terrainverwaltung in der Toolbox "3D Analyst" Punkte hinzufügen, entfernen und ersetzen. Diese Werkzeuge bearbeiten Sammlungen von Punkten, entweder nach Gebiet oder auf der einzelnen Punktebene. Um das Terrain mit den Änderungen an den eingebetteten Features zu synchronisieren, führen Sie einen Erstellungsvorgang aus. Verwenden Sie hierzu das Werkzeug Terrain berechnen.
Dirty Areas
Die Bearbeitung von Messwerten kann unabhängig davon, ob sich diese in normalen oder eingebetteten Feature-Classes befinden, zu Dirty Areas führen. Damit wird angegeben, welche Teile des Terrains ungültig sind und neu erstellt werden müssen. Dirty Areas entstehen nicht, wenn die Bearbeitungsattribute keine Beziehung zu Z-Werten aufweisen oder wenn die Bearbeitungs-Features nicht in der Pyramidenebene mit der höchsten Auflösung enthalten sind. Der Vorteil von Dirty Areas besteht darin, dass sie die Verarbeitung einer teilweisen Erstellung unterstützen. Bei einer Änderung an einem Teil eines Terrains muss das Terrain nicht komplett neu erstellt werden.
Die Dirty Areas von Terrains basieren auf Kacheln. Eine Bearbeitung innerhalb einer Kachel macht die gesamte Kachel ungültig. Wenn Sie ein Terrain erneut erstellen, werden die ungültigen und die benachbarten Kacheln verarbeitet. Die benachbarten Kacheln müssen einbezogen werden, da Änderungen an den Messwerten Auswirkungen auf die Oberfläche haben können, die sich über mehrere Kacheln erstreckt.
Geoverarbeitungswerkzeuge zum Bearbeiten von Terrain-Datasets
Die Toolbox "3D Analyst" enthält eine Reihe von Geoverarbeitungswerkzeugen zum Bearbeiten von vorhandenen Terrains.
Suchen Sie im Bereich Geoverarbeitung die Toolbox "3D Analyst", erweitern Sie das Toolset Datenmanagement und anschließend das Toolset Terrain-Dataset.
Geoverarbeitungswerkzeuge | Beschreibung |
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Fügt einem Terrain-Dataset eine oder mehrere Feature-Classes hinzu. | |
Hiermit werden einem bereits vorhandenen Terrain-Dataset eine oder mehrere neue Pyramidenebenen hinzugefügt. | |
Es werden Punkten an ein Punkt-Feature angehängt, das von einem Terrain-Dataset referenziert wird. | |
Dient zum Ausführen von Tasks, die zum Analysieren und Anzeigen eines Terrain-Datasets erforderlich sind. | |
Dient zum Ändern des Bezugsmaßstabs, der mit einer Terrain-Pyramidenebene verknüpft ist. | |
Ändert die Pyramidenebenen, bei denen eine Feature-Class für ein bestimmtes Terrain-Dataset erzwungen wird. | |
Löscht Punkte innerhalb eines festgelegten Interessenbereichs aus Features, die an einem Terrain-Dataset beteiligt sind. | |
Entfernt den Verweis auf eine Feature-Class, die an einem Terrain-Dataset beteiligt ist. | |
Hiermit wird eine Pyramidenebene aus einem Terrain-Dataset gelöscht. | |
Ersetzt in einem Terrain-Dataset referenzierte Punkte durch Punkte aus einer angegebenen Feature-Class. |
Empfehlungen für das Bearbeiten von Terrain-Datasets
Für das Bearbeiten von Terrain-Datasets gibt es folgende Empfehlungen:
- Wenn Sie Messwerte an ein vorhandenes Terrain-Dataset anhängen, müssen diese zu bereits im Terrain-Dataset vorhandenen Messwerten benachbart sein. Das Dataset sollte als einheitliche Fläche und nicht in fragmentierten Teilen wachsen.
- Änderungen an Messwerten können sich auf die Oberfläche des Terrain-Datasets auswirken, die sich über Kachelgrenzen hinweg ausdehnt. Wenn eine Kachel ungültig gemacht wurde, umfasst deshalb der Erstellungsprozess die Kachel und ihre unmittelbaren Nachbarn, insgesamt also neun Stück. Wenn Sie Änderungen an zusammenhängenden Kacheln vornehmen, erhalten Sie einen effizienteren Erstellungsprozess als beim Bearbeiten getrennter Kacheln. Beachten Sie diesen Punkt im Bearbeitungs-Workflow.
- Wenn Sie Daten abrufen, die einem Terrain-Dataset hinzugefügt werden sollen, sollten sich die Daten im selben projiziertem Koordinatensystem wie das Terrain-Dataset befinden. Unbekannte Koordinatensysteme werden nicht empfohlen. Geographische Koordinaten, z. B. Dezimalgrade, werden nicht unterstützt.
- Erstellen Sie ein Terrain-Dataset nicht in einer Editiersitzung.
- Führen Sie die Schemabearbeitung nicht in einer Editiersitzung durch.