Geographische Datumstransformationen

Eine geographische Datumstransformation ist eine Berechnung, bei der Werte zwischen zwei geographischen Koordinatensystemen konvertiert werden, um die Daten deckungsgleich zu machen.

Geographische Koordinatensysteme beschreiben die Anordnung von Positionen auf der Erde auf einem hypothetischen Bezugsellipsoid. Sie verwenden Winkeleinheiten wie z. B. Grad, um die Positionen den Koordinaten auf einem Bezugsellipsoid zuzuweisen. Es gibt mehrere geographische Koordinatensysteme, die jeweils optimal auf bestimmte Teile der Erde abgestimmt sind. Diese sind erforderlich, weil die Erde im Grunde eine unregelmäßig geformte, leicht abgeflachte Kugel ist. Die Transformation ist eine Berechnung, bei der das geographische Koordinatensystem der Layer bei der Darstellung der Karte passend zum geographischen Koordinatensystem der Karte konvertiert wird, sodass alle Daten deckungsgleich sind. Die Daten selbst werden bei einer Transformation nicht geändert. Diese Art von Echtzeitübertragung wird manchmal auch als spontane Projektion bezeichnet.

Das optimale geographische Koordinatensystem ist von der genauen Lage und der Größe der kartierten Geographie abhängig. In ArcGIS Pro wird die optimale Transformation für Ihre Karte auf der Basis der Daten und der Ausdehnung vorgeschlagen, wobei es Ihnen jedoch freisteht, eine andere Transformation anzugeben.

Weitere Informationen über die Angabe einer Transformation

Hinweis:

Einige Transformationen, für die spezielle Dateien erforderlich sind, werden nicht zusammen mit ArcGIS Pro installiert. Sie können die ArcGIS Pro-Koordinatensystemdatendateien unter My Esri herunterladen und installieren. Diese zusätzlichen Dateien sind die Geoid-Modelle EGM2008 und GEOID12b, VERTCON-Dateien, GEOCON v1 sowie drei NTv2-Dateien für die Schweiz, XRail und OSTN15.

In ArcGIS Pro verfügen sowohl Karten als auch ihre Layer über Koordinatensysteme, die einander aber nicht immer entsprechen. Ein Koordinatensystem kann entweder ein geographisches oder ein projiziertes System sein. Projizierten Koordinatensystemen liegt immer ein geographisches Koordinatensystem zugrunde. Bei einer Projektion werden die Winkelkoordinaten (wie Breitengrad und Längengrad) aus dem Bezugsellipsoid in Entfernungseinheiten (wie Meter) auf einer ebenen Fläche umgewandelt. Zum Beispiel kann eine Projektion beschreiben, wie die Koordinaten des Ellipsoids auf einem ebenen Rechteck abgebildet werden, von dem das Bezugsellipsoid hypothetisch wie ein Zylinder umgeben ist. Näheres hierzu finden Sie in der Liste der in ArcGIS Pro unterstützen Kartenprojektionen.

Transformationen stehen ausschließlich mit den zugrunde liegenden geographischen Koordinatensystemen in Beziehung. Eine Transformation erfolgt nur bei unterschiedlichen Koordinatensystemen. So ist zum Beispiel keine Transformation erforderlich, wenn Layer ein anderes projiziertes Koordinatensystem aufweisen als die Karte, in der sie sich befinden, aber sowohl den Layern als auch der Karte dasselbe geographische Koordinatensystem zugrunde liegt.

Transformationen in Szenen

Bei globalen Szenen können Sie lediglich zwischen zwei verfügbaren Koordinatensystemen wählen: World Geodetic System 1984 (WGS84) oder China Geodetic Coordinate System 2000 (CGCS 2000). Für das CGCS 2000 sind keine Transformationen öffentlich verfügbar. Wenn keine benutzerdefinierte Transformation vorhanden ist, werden Daten, die einer CGCS-2000-Szene hinzugefügt werden, in WGS84 transformiert. Innerhalb von China oder in dessen Nähe stimmt WGS84 weitgehend mit CGCS 2000 überein, außerhalb von China sind jedoch erhebliche Datumsverschiebungen möglich.

Projizieren von Daten in ein neues Koordinatensystem

Die Durchführung von Transformationen zur Projizierung von Layern in Echtzeit empfiehlt sich beim Erkunden von Daten, weil dann alle Daten deckungsgleich sind. Allerdings gehen Transformationen zulasten der Darstellungs-Performance und der Genauigkeit. Beim Bearbeiten oder Analysieren von Daten sollte daher ausschließlich mit Daten im selben Koordinatensystem gearbeitet werden. Es empfiehlt sich, für die Karte und alle darin enthaltenen Daten dasselbe Koordinatensystem zu verwenden. Mithilfe des Werkzeugs Projizieren lassen sich räumliche Vektordaten aus einem Koordinatensystem in ein anderes projizieren. Wenn Sie mit Raster-Daten arbeiten, verwenden Sie das Werkzeug Raster projizieren.

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