Beschreibung
Diese Projektion wird von geostationären Satelliten verwendet, die Daten zurückgeben, welche durch die Scanwinkel der Satelliten erfasst werden. Es gibt zwei Varianten, die auf der Hauptscanrichtung des integrierten Anzeigeinstruments basieren. Sie wird von der GOES-Serie (Geostationary Operational Environmental Satellite) und der Meteosat-Serie der geostationären meteorologischen Satelliten verwendet.
Die Projektion der geostationären Satelliten ist in ArcGIS Pro 2.1 und höher sowie in ArcGIS Desktop 10.6 und höher verfügbar.
Projektionseigenschaften
In den folgenden Unterabschnitten werden die Eigenschaften der Projektion der geostationären Satelliten beschrieben.
Gradnetz
Die Projektion der geostationären Satelliten ist eine azimutale Projektion. Sie zeigt weniger als eine Hemisphäre an. Der Äquator ist immer eine horizontale gerade Linie in der Mitte der Projektion. Der Mittelmeridian ist eine gerade Linie, die senkrecht zum Äquator am Nadir (Fußpunkt) des Satelliten verläuft, der der Mittelpunkt der Projektion bildet. Die anderen Meridiane sind in ungleichmäßigen Abständen angeordnet und konkav zum Mittelmeridian geformt sind. Die Parallelkreise sind ebenfalls in ungleichmäßigem Abstand, zum Äquator hin jedoch konkav angeordnet. Die Pole und die Meridiane, die 90° vom Mittelmeridian entfernt liegen, werden nicht angezeigt. Die Größe der angezeigten Hemisphäre hängt vom Höhenparameter ab. Das Gradnetz ist symmetrisch über dem Äquator und Mittelmeridian.
Verzerrung
Die Projektion der geostationären Satelliten ist weder winkeltreu noch flächentreu. Formen, Flächen, Entfernungen, Richtungen und Winkel werden durch sie i. d. R. verzerrt. Nur der Mittelpunkt der Projektion ist verzerrungsfrei, wenn die Scanwinkel mit der Höhe des Satelliten multipliziert werden. Die Verzerrung nimmt vom Mittelpunkt weg zu. In Nähe der Kante des Kartenumrisses sind die Verzerrungen besonders ausgeprägt.
Verwendung
Die Projektion der geostationären Satelliten wird von geostationären meteorologischen Satelliten für Daten verwendet, auf die die Scanwinkel der Satelliten verweisen. Für eine korrekte Anzeige in ArcGIS werden die Abtastwinkel mit der Höhe des Satelliten multipliziert, um die linear projizierten Koordinaten zu erhalten.
Beschränkungen
Die Projektion der geostationären Satelliten ist auf weniger als eine Hemisphäre beschränkt. Der Bereich ist vom Höhenparameter abhängig. Je weiter der Nadirpunkt des Satelliten entfernt ist, desto mehr wird von einer Hemisphäre angezeigt. Diese Projektion zeigt keine Pole oder Meridiane an, die 90° vom Mittelmeridian entfernt sind.
Parameter
Die Parameter der Projektion der geostationären Satelliten lauten wie folgt:
- Östlicher Versatz
- Nördlicher Versatz
- Längengrad des Mittelpunktes
- Höhe
- Option, mit der die Hauptscanrichtung des integrierten Anzeigeinstruments festgelegt wird. Die folgenden Werte sind verfügbar:
- 0 = Der Höhenwinkel verläuft von Norden nach Süden und der Scanwinkel von Osten nach Westen. Wird von der GOES-R-Satellitenreihe verwendet.
- 1 = Der Höhenwinkel verläuft von Osten nach Westen und der Scanwinkel von Norden nach Süden. Wird von der Meteosat-Satellitenreihe verwendet.
Quellen
GOES-R Product Definition and User's Guide (PUG), Volume 3: Level 1B Products, Revision F (2017). Online verfügbar: https://www.goes-r.gov/users/docs/PUG-L1b-vol3.pdf [Stand: 2. Oktober 2018].
Coordination Group for Meteorological Satellites (1999). LRHIT/HRIT Global Specification. Online verfügbar: https://www.cgms-info.org/documents/pdf_cgms_03.pdf [Stand: 2. Oktober 2018].