Knoten- und Kantenobjekte sind nichträumliche Netzwerkobjekte, die zum Modellieren und Arbeiten mit einer großen Zahl von realen Features, die einen gemeinsamen geographischen Raum nutzen, wie z. B. die Stränge in einem Glasfaserkabel oder die Leiter in einer unterirdischen Leitungsröhre, verwendet werden. Damit können Organisationen ihr Netzwerk detaillierter modellieren, ohne Features mit Shapes für jedes Objekt erstellen zu müssen.
Hinweis:
Nichträumliche Knoten- und Kantenobjekte sind mit Utility Network, Version 4 und höher verfügbar
Netzwerkschemas unterstützen Knoten- und Kantenobjekte und ermöglichen die Visualisierung der unterschiedlichen im Netzwerk modellierten Granularitätsebenen. Mit ihnen lassen sich Beziehungen zwischen räumlichen und nichträumliche Elementen des Netzwerks darstellen und prüfen.
Schemaerstellung
Seit Utility Network, Version 4 können in einem Netzwerkschema sowohl räumliche Features als auch nichträumliche Objekte eines Netzwerks dargestellt werden. Das heißt, dass Schemaknoten, -kanten und -container in einem Netzwerkschema nichträumliche Netzwerkobjekte und räumliche Netzwerk-Features (Punkte, Polygone und Linien), strukturelle Anbauten und Konnektivitätszuordnungen darstellen können.
Netzwerkkanten- und Netzwerkknotenobjekte werden bei der Schemaerstellung auf dieselbe Weise verarbeitet wie Netzwerk-Features:
- Standardmäßig gilt: Wenn es sich um eine Eingabe für die Schemaerstellung handelt, erstellt das System ein Schema-Feature für jedes Eingabe-Netzwerkobjekt in der grundlegenden Erstellungsphase, bewahrt die Vollständigkeit von Diagrammen in Schemakanten und fügt Containment-Beziehungen zwischen Eingabe-Netzwerkobjekten, bei denen es um Inhalt handelt, und ihren Containern ein.
- Anschließend können für die Schemavorlage Schemaregeln konfiguriert werden; mit ihnen können systematisch Verfolgungen ausgehend von diesen anfänglichen Kanten- oder Knotenobjekten ausgeführt, neue nichträumliche Objekte hinzugefügt, einige von ihnen verworfen, reduziert oder ausgeblendet werden usw.
Hinweis:
Netzwerkkanten ohne Von- und Nach-Knotenobjekte im Netzwerk werden bei der Schemaerstelllung weitgehend übersprungen. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt im Erstellungsprozess eine solche Kante angetroffen wird, kann die Schemaerstellung auch fehlschlagen.
Schema-Sublayer
Kantenobjekte werden in Schemas als Schemakanten dargestellt und als Polylinien angezeigt.
Knotenobjekte werden in Schemas entweder als Schemaknoten oder Schema-Container dargestellt:
- Schemaknoten, die als Symbolpunkte angezeigt werden, können Inhaltsknoten- oder Containerknotenobjekte repräsentieren, die im erstellten Schema ausgeblendet werden.
- Schema-Container, die als rechteckige Polygone angezeigt werden, können Container-Knotenobjekte repräsentieren, wenn sie im erstellten Schema mit allen oder einigen Inhalten vorhanden sind.
Ab Utility Network Version 4 enthalten neu erstellte Schemavorlagen eine standardmäßige Schema-Layer-Definition mit Linien-, Punkt- und Polygon-Layern zur Darstellung der Netzwerkkanten- und Netzwerkknotenobjekte.
Führen Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Schema-Layer-Definition erstellen in Ihrer Vorlage aus, und legen Sie die Parameter im Abschnitt Zusätzliche Sublayer fest, um das Vorhandensein und den Typ der Layer zu bestimmen, die diese Objekte in den Netzwerkschemas darstellen sollen.
Vorsicht:
Schemavorlagen in Versorgungsnetzen, die kürzlich auf Version 4 aktualisiert wurden, enthalten keinen dedizierten Layer zur Darstellung nichträumlicher Objekte. Hier müssen Sie jede Schemavorlage, für die diese neuen Sublayer relevant sind, entweder auf eine standardmäßige Schema-Layer-Definition zurücksetzen oder eine benutzerdefinierte Schema-Layer-Vorlage neu erstellen.
Anfängliche Geometrie
Für die Art und Weise der Verarbeitung von Schema-Features, die Netzwerk-Features und Netzwerkobjekte darstellen, spielt es keine Rolle, ob ein Schema-Layout bei der Schemaerstellung automatisch ausgeführt oder auf den aktiven Schema-Layer angewendet wird. Das Schema-Layout berechnet die aktuelle Geometrie der Schema-Features anhand ihrer der neuen Geometrie.
Am Ende der Schemaregelphase wird bei der Erstellung des Netzwerkschemas auf jedes Schema-Feature systematisch eine anfängliche Geometrie angewendet. In Schema-Features, die ein Netzwerk-Feature darstellen, entspricht diese Geometrie häufig der geographischen Geometrie. In Schema-Features, die nichträumliche Netzwerkobjekte darstellen, berechnet das System automatisch eine Standardgeometrie, die folgende Regeln erfüllen:
- Jede Schemakante, die ein Netzwerkkantenobjekt repräsentiert, wird als gerade Linie zwischen ihrem Von- und Nach-Schemaknoten dargestellt.
- Jeder Schemapunktknoten, der ein Netzwerkknotenobjekt repräsentiert, wird am besten in dem Schema-Polygon-Container platziert, der dessen zugehöriges Container-Knotenobjekt oder räumlichen Container mit einigen oder allen anderen Inhalten repräsentiert.
- Jeder Schema-Polygon-Container, der ein Container-Knotenobjekt repräsentiert, wird als Rechteck, das seinen gesamten oder einen Teil des Inhalts umgibt, dargestellt und möglichst genau im eigenen Schema-Polygon-Container platziert.
- Jeder Schema-Polygon-Container, der einen räumlichen Container repräsentiert, wird so nah wie möglich an seiner geographischen Position oder am Mittelpunkt seines Grenz-Envelopes platziert.
Die folgende Abbildung zeigt Netzwerk-Features in der geographischen Karte:
- Die drei blauen Verbindungspunkte sind Midspans einer Mittelspannungsstromleitung (grün).
- Die blauen Verbindungspunkte sind Container von Netzwerk-Knotenobjekten, die ebenfalls Midspans dreier Kantenobjekte eines Leitungsnetzes sind.
- Die grüne Mittelspannungsleitung ist der lineare Container dieser drei Kantenobjekte eines Leitungsnetzes.
Die folgenden Karten zeigen Schemas, die alle oder einige dieser Netzwerk-Features und ihre nichträumlichen Inhaltsobjekte repräsentieren.
Jede Schema-Feature-Geometrie wird in allen Fällen auf dieselbe Weise initialisiert:
- Wenn sie in den erstellten Schemas verbleiben, werden die Verbindungspunkte, die räumliche Container sind, als blaue Schema-Polygon-Container dargestellt. Diese befinden sich möglichst genau in der Mitte der Verbindungspunktposition und werden um den zugehörigen Inhalt herum angezeigt.
- Wenn sie in den erstellten Schemas verbleiben, wird der lineare Mittelspannungs-Container als Sequenz der Schemakanten dargestellt, die die Mittelpunkte ihrer blauen Von- und Nach-Schema-Polygon-Container miteinander verbinden.
- Die Inhaltsknotenobjekte werden als orangefarbene Schemaknoten dargestellt und standardmäßig möglichst genau in ihren blauen Schema-Polygon-Containern positioniert.
- Bei diesen Knotenobjekten handelt es sich um Von- oder Nach-Knoten von Kantenobjekten eines Leitungsnetzes.
Erstellung von Netzwerkschemas
Schemainhalte lassen sich sowohl aus Netzwerk-Features als auch aus Netzwerkobjekten initialisieren.
Öffnen Sie die Tabellen für Netzwerkknoten und Kantenobjekte, und klicken Sie auf die Zeile für ein beliebiges Objekt, um diese als einige Eingabe für die Schemaerstellung zu verwenden.
- Das nachstehende Schema basiert beispielsweise auf der Schemavorlage "Basic" und zeigt zwei Kantenobjekte eines Leitungsnetzes, die in der Tabelle "Electric Distribution Edge Object" als Eingabe ausgewählt wurden.
- Das nachstehende Schema basiert auf einer benutzerdefinierten Vorlage, die folgendermaßen konfiguriert wurde: Es wird automatisch eine Verfolgung vom Typ "Verbundene finden" in den als Eingabe festgelegten Netzwerkelementen ausgeführt, und lineare Container, die am Ende der Schemaerstellung möglicherweise noch vorhanden sind, werden systematisch entfernt. Es zeigt ein einzelnes Knotenobjekt, das als Eingabe in der Tabelle "Electric Distribution Junction Object" ausgewählt wurde.
Sie können auch Eingaben kombinieren, um Schemas zu erstellen, in denen Inhalte sowohl aus Features, die in der Netzwerkkarte ausgewählt wurden, als auch aus Objekten in den Netzwerkobjekttabellen initialisiert werden. Das nachstehende Schema basiert auf der Vorlage "Basic" und wurde erstellt aus einer Gruppe von Knotenobjekten, die in der Tabelle "Electric Distribution Junction Object" ausgewählt wurden, und dem in der Karte ausgewählten Mittelspannungsleitungs-Feature.
Befehle zum Übertragen einer Auswahl
Mithilfe der Befehle zum Übertragen einer Auswahl können Sie mit Schema-Features verknüpfte Netzwerkelemente sowie mit Netzwerkobjekten verknüpfte Schema-Features abrufen und suchen.
Mit dem Befehl Auf Karten anwenden rufen Sie Netzwerk-Features und -Objekte ab, die mit einer Gruppe von in einer Schemakarte ausgewählten Schema-Features verknüpft sind. Er funktioniert sowohl für Netzwerk-Feature-Layer als auch für Netzwerkobjekttabellen in der Netzwerkkarte.
Mit dem Befehl Auf Schemas anwenden rufen Sie Schema-Features ab, die verknüpft sind mit einer Gruppe von Netzwerk-Features, die in der Netzwerkkarte ausgewählt wurden, oder mit einer Gruppe von Netzwerkobjekten, die in Tabellen mit nichträumlichen Objekten ausgewählt wurden.
Die nachfolgende Abbildung zeigt zum Beispiel das Ergebnis der Ausführung des Befehls Auf Karten anwenden in der Standardschemakarte. Da die beiden im Schema ausgewählten Schemaknoten und Schemakanten Knoten- und Kantenobjekte darstellen, werden in den Objekttabellen in der Netzwerkkarte die entsprechenden Zeilen für die Netzwerkobjekte ausgewählt:
Wenn Sie möchten, dass in diesem Anwendungsfall im Rahmen des Weitergabeprozesses systematisch die räumlichen Container-Features ausgewählt werden sollen, die mit den ausgewählten Netzwerkobjekten in der Objekttabelle in der Netzwerkkarte verbunden sind, aktivieren Sie auf der Registerkarte Netzwerkschema des Dialogfelds Netzwerkoptionen die Option Räumliche Container bei der Weitergabe von in der Schemakarte dargestellten Kanten- und Knotenobjekten auswählen. Die nachfolgende Abbildung zeigt das Ergebnis des Befehls Auf Karten anwenden, der in der Standardschemakarte ausgeführt wurde.
Wenn Sie umgekehrt Netzwerkknoten- oder Netzwerkkantenobjekte in nichträumlichen Objekttabellen auswählen, die in der Netzwerkkarte dargestellt werden, und auf Auf Schemas anwenden klicken, werden die verknüpften Schema-Features in allen offenen Schemas ausgewählt, in denen sie vorhanden sind.