Territory Design

Mit der Business Analyst-Lizenz verfügbar.

Territory Design ist Teil der Erweiterung "Business Analyst" und stellt Geoverarbeitungswerkzeuge sowie eine kontextbezogene Menüband-Oberfläche zum Erstellen, automatischen Ausgleichen und Pflegen von Gebieten bereit.

Hinweis:

Dieses Thema bezieht sich speziell auf Territory Design in Business Analyst für ArcGIS Pro. Eine Dokumentation zum Werkzeug "Ausgeglichene Zonen erstellen" finden Sie in der Dokumentation zur Erweiterung Spatial Statistics.

Erste Schritte mit Territory Design

Mit der Business Analyst-Erweiterung können Sie Absatzgebiete, Einzugsgebiete oder Franchise-Zonen erstellen, ausgleichen und bearbeiten. Eine Gebietsplanung ist ein spezifischer Layer, der einen Basis-Layer (oder Ausrichtungs-Layer) und einen Gebiets-Layer enthält. Weitere Ebenen (wie Regionen und Bezirke) und Layer (wie Ausgangspunkte und Grenzen) können hinzugefügt werden, um die Analyse zu vereinfachen.

Die Toolbox "Territory Design" und das Menüband Territory Design enthalten Werkzeuge, um Gebietsplanungen und Einschränkungen zu erstellen, Gebiete auszugleichen und Gebiete manuell zu bearbeiten. Die Toolbox "Territory Design" ist in Toolsets organisiert, die den Umfang der Aufgaben definieren, die von den darin enthaltenen Tools erfüllt werden (z. B. das Erstellen und Verwalten von Gebietsplanungen und Analysen).

Gebietsplanung

Ein Gebietsplanungs-Layer ist ein Gruppen-Layer, der aus mindestens zwei Layern besteht: einem Basis-Layer und einem Gebiets-Layer mit dem vom Benutzer bei der Erstellung angegebenen Namen. Der Basis-Layer hat den gleichen Namen wie der Eingabe-Layer. Auch wenn der Name des Basis-Layers, Ebene [0], bei der Erstellung der Gebietsplanung nicht geändert werden kann, kann der Name des Eingabe-Layers vor der Erstellung geändert werden. Der Standardname für den Gebiets-Layer (Ebene 1) lautet "Gebiete". Dieser Name kann jedoch geändert werden.

Gebietsplanungs-Gruppen-Layer

Der Gebietsplanungs-Gruppen-Layer enthält alle mit der Gebietsplanung verknüpften Layer. Zusätzlich zum Basis- und Gebiets-Layer kann er andere Layer enthalten, um Ebenenmittelpunkte und -grenzen darzustellen.

Basis-Layer

Der Basis-Layer wird zum Speichern des Basis- oder Ausrichtungs-Layers der Gebietsplanung verwendet. Dieser Layer, Ebene [0], ist die Basis-Geographie, auf der alle Gebiete und ihre Ebenen basieren. Er wird bei der Erstellung einer Gebietsplanung automatisch erstellt und enthält eine Kopie des Eingabe-Layers.

Tipp:

Nur die sichtbaren Felder eines Eingabe-Layers werden in den Basis-Layer kopiert. Wenn der Eingabe-Layer eine Auswahl aufweist, werden nur die ausgewählten Features in den Basis-Layer kopiert.

Gebiets-Layer

Dieser Layer enthält die Gebietshierarchie, z. B. Gebiete, Regionen und Bezirke. Eine Gebietsebene, Ebene [1], wird bei der Erstellung einer Gebietsplanung automatisch erstellt und ist zunächst leer. Gebiete können manuell oder automatisch hinzugefügt werden. Zusätzliche Gebiete (Ebenen) können erstellt werden, um eine Gebietsplanung mit mehreren hierarchisch angeordneten Ebenen zu verwalten.

Beispiel einer Gebietsplanung: Vertriebsgebiete in Los Angeles

Ausgleichsoptionen

Gut ausgeglichene Gebiete sind ideal für das Benchmarking und den Abgleich Ihres Marktes. Das Geoverarbeitungswerkzeug Ausgleichsvariablen festlegen gibt die im Ausgleichsprozess zu verwendende Variable an. Der Parameter Voreinstellung (%) ist optional. Wenn nicht für alle Variablen Voreinstellungen angegeben werden, werden sie automatisch berechnet, wobei gleiche Gewichtungen verwendet werden. Wenn für eine oder mehrere Variablen Voreinstellungen angegeben sind, werden die Variablengewichtungen normalisiert.

Ein Beispiel für die Erstellung einer ausgeglichenen Gebietsplanung wäre ein Service-Provider, der seine Franchise-Gebiete auf Postleitzahlbasis neu einteilen möchten. Eine gleichmäßige Bevölkerungsverteilung ist der Schlüssel für die adäquate Betreuung eines Kundenstamms. Ebenso ist es wichtig, die Gesamtzahl der Haushalte zu kennen, allerdings ist diese Kenntnis im Ausgleichsprozess weniger relevant. Das folgende Balkendiagramm zeigt, dass die Gesamtbevölkerung in jedem Gebiet annähernd gleich ist. Der Grund hierfür ist, dass zwar 2017 Total Population als Ausgleichsvariable festgelegt wurde, aber nicht 2017 Total Households.

Balkendiagramm

Erstellen ausgeglichener Gebiete

Um eine ausgeglichene Gebietsplanung zu erstellen, müssen der Ebene zunächst mit dem Geoverarbeitungswerkzeug "Ebenenvariablen hinzufügen" Variablen hinzugefügt werden. Variablen können nur Ebenen oberhalb der Basisebene hinzugefügt werden. Anders ausgedrückt: Sie können nur der Gebietsebene (Ebene 1) oder einer beliebigen darüber liegenden Ebene hinzugefügt werden, z. B. Regionen. Nachdem die Variable der Ebene hinzugefügt wurde, kann das Geoverarbeitungswerkzeug Ausgleichsvariablen festlegen verwendet werden, um die Gewichtung der Variablen für den Ausgleich anzugeben. Wenn keine Ausgleichsvariablen festgelegt werden, erstellt das Geoverarbeitungswerkzeug "Gebiete berechnen" die Gebiete auf der Basis von Kompaktheit.

Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Gebiete berechnen kann der Benutzer die Anzahl der zu erstellenden Gebiete angeben. Wenn kein Wert für den Parameter Anzahl der Gebiete angegeben ist, werden die Gebiete der vorhandenen Ebene vom Werkzeug angepasst oder ausgeglichen. Das Geoverarbeitungswerkzeug Gebiete berechnen findet die Mittelpunkte der Gebiete nach dem Zufallsprinzip auf der Basis von Clustern. Bei hoher Cluster-Bildung liegen die Mittelpunkte näher zusammen und bei niedriger Cluster-Bildung sind sie weiter voneinander entfernt. Da die Mittelpunkte nach dem Zufallsprinzip bestimmt werden, kann eine erneute Ausführung des Werkzeugs Gebiete berechnen wegen der willkürlichen Bestimmung der Mittelpunkte zu anderen Ergebnissen führen.

Wenn die Position der Gebietsmittelpunkte bereits bekannt ist, z. B. bei Ladenstandorten, können Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Gebietsdatensätze laden verwenden, um die Gebietsmittelpunkte zu laden und leere Gebiete mit bekannten Mittelpunkten zu erstellen. Auf diese Weise werden die Mittelpunkte der Gebiete genau und nicht mehr nach dem Zufallsprinzip ermittelt. Nachdem die Gebiete mit bekannten Mittelpunkten erstellt wurden, kann das Werkzeug Gebiete berechnen verwendet werden, um den Gebieten automatisch Basis-Features zuzuweisen und die Gebietsgrenzen zu generieren.

Automatisch generierte Gebiete

Gebietsmittelpunkte

Die Erstellung von Gebietsgrenzen beginnt mit der Bestimmung der Gebietsmittelpunkte. Mittelpunkte können vorhandene Standorte, wie z. B. Franchise-Adressen, Verkaufsbüros oder Vertriebszentren, oder optimale Standorte sein.

Optimale Standorte werden durch das Suchen nach Clustern ermittelt. Cluster können nur lagebezogen sein, z. B. Cluster der geometrischen Mittelpunkte des Basis-Layers, oder mit einem Attribut kombiniert werden.

Ausschließlich lagebezogenes Cluster

Bei der Berechnung von ausschließlich lagebezogenen Mittelpunkten wird die tatsächliche Entfernung zwischen den Mittelpunkten zur Berechnung der Dichtewerte verwendet. Wenn die Mittelpunkte jedoch lagebezogen sind und auf einem Attributwert basieren, wird für die Entfernungsberechnungen eine modifizierte Formel verwendet.

Berechnung mit modifizierter Formel

Die Formel gibt an, dass Features mit größeren Attributwerten näher beieinander liegen. Die Gebietsgrenzen werden um die Gebietsmittelpunkte herum erstellt, indem die Basis-Layer-Features, z. B. Postleitzahlen, aggregiert werden.

Erstellen manueller Gebiete

Gebiete können durch Klicken auf Berechnen in der Gruppe Analyse auf der Registerkarte Gebietsplanung erstellt werden. Um die Registerkarte zu aktivieren, müssen Sie zuerst eine Gebietsplanung erstellen. Wählen Sie nach der Erstellung der Gebietsplanung beliebige Gebietsplanungs-Layer aus, z. B. Gebiete im Bereich Inhalt. Daraufhin wird die Registerkarte Gebietsplanung geöffnet.

Wählen Sie auf der geöffneten Registerkarte Gebietsplanung die Ebene aus, die geändert werden soll. Sie können entweder ein neues Gebiet erstellen, vorhandene Datensätze einem vorhandenen Gebiet neu zuweisen oder die Zuweisung von Datensätzen zu einem Gebiet aufheben. Sie können Gebiete auch manuell bearbeiten, um sie zu optimieren.

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