CAD-Daten in der Geoverarbeitung

AutoCAD- (DWG/DXF) und Microstation-Dateien (DGN) werden direkt als ArcGIS-Feature-Datasets gelesen. Diese Dateien sind für Geoverarbeitungswerkzeuge, Python-Skripte und ModelBuilder-Iteratoren gültige Eingaben als schreibgeschützte Datasets und Feature-Classes, ohne dass die Daten konvertiert werden müssen. Beim CAD-Feature-Dataset handelt es sich um ein gültiges schreibgeschütztes Dataset. Die zugehörigen Feature-Classes können von den meisten Geoverarbeitungswerkzeugen verwendet werden, die Feature-Layer unterstützen. Alle Geoverarbeitungswerkzeuge, wie zum Beispiel Kopieren, Feature-Class in Feature-Class, Zusammenführen (Merge), Anhängen und Features kopieren können die Aufgabe der Konvertierung von CAD-In-Memory-Feature-Classes in ArcGIS-Datasets, wie zum Beispiel Geodatabases oder Shapefiles, erfüllen. Mithilfe von Python- und ModelBuilder-Workflows können Analyse und Konvertierung von CAD-Daten automatisiert werden. Alternativ können Sie dafür auch Analysewerkzeuge direkt für CAD-Feature-Layer ohne Konvertierung verwenden.

CAD-Feature-Classes als Karten-Layer

Beim Hinzufügen eines CAD-Datasets zu einer Karte wird ein CAD-Gruppen-Layer mit Feature-Layern erstellt, die standardmäßig nach den CAD-Quell-Layern geordnet sind. CAD-Feature-Classes können aber auch mit dem Werkzeug Layer erstellen als ArcGIS Pro-Feature-Layer definiert und in Skripten und Modellen verwendet werden, bei denen die erforderliche Eingabe für ein Werkzeug keine Feature-Class, sondern ein Feature-Layer ist.

CAD-Feature-Classes in Analyse und GIS-Datenerstellung

CAD-Feature-Layer und -Feature-Classes sind gültige schreibgeschützte Eingaben für viele Geoverarbeitungswerkzeuge für die Analyse und Datenerstellung. Mithilfe von Werkzeugen wie Häufigkeit (Frequency) können Sie sich über die Zusammensetzung Ihrer CAD-Zeichnungen einen Überblick verschaffen und Berichte wie Stücklisten und Mengenermittlungen erstellen. Geoverarbeitungswerkzeuge können Sie verwenden, um nützliche Informationen aus Geometrie- und CAD-Elementparametern als GIS-Daten zu extrahieren und Geometrien und abgeleitete GIS-Features zu erstellen.

CAD-Datei-Feature-Dataset

Geoverarbeitungswerkzeuge, die schreibgeschützte Datasets akzeptieren, akzeptieren das CAD-Datei-Feature-Dataset als gültige Eingabe. So ist es beispielsweise möglich, mithilfe der Iteratoren von ModelBuilder einen Ordner mit CAD-Zeichnungen zu durchlaufen oder eine CAD-Datei in einem Python-Skript als Datei zu behandeln. Geoverarbeitungswerkzeuge, die mit schreibgeschützten Dateien arbeiten, akzeptieren auch die CAD-Datei als Eingabe.

Häufige Anwendungsfälle für die CAD-Geoverarbeitung

Die Datenmigration ist einer der häufigsten Anwendungsfälle für die Geoverarbeitung bei CAD-Datenquellen. CAD-Zeichnungen wie AutoCAD Civil 3D-Zeichnungen und die zugehörigen Entwurfsinhalte können eine nützliche Informationsquelle darstellen, um aus den Konstruktions- und Entwurfsinformationen in CAD-Dateien Objektansichten zu erstellen.

Es gibt zahlreiche Geoverarbeitungswerkzeuge, die mit CAD-Daten verwendet werden können. Zu den gängigen Werkzeugen für die Verwendung mit CAD-Daten im Rahmen der Dateninteroperabilität, Datenmigration und Analyse gehören unter anderem Folgende:

  • Feature-Class in Feature-Class: Konvertiert eine Feature-Class oder ein Feature-Layer in eine Feature-Class. Mit diesem Werkzeug können Sie CAD-Features in GIS-Features konvertieren. Dieses Werkzeug unterscheidet sich vom Werkzeug Features kopieren dadurch, dass Sie mehr Kontrolle darüber haben, wie Attribute behandelt werden.
  • Kopieren: Erstellt eine Kopie der Eingabedaten. Mit diesem Werkzeug können Sie Feature-Classes oder die gesamte CAD-Datei kopieren.
  • Features kopieren: Kopiert Features aus der Eingabe-Feature-Class oder dem Layer in eine neue Feature-Class. CAD-Daten lassen sich ganz einfach in GIS-Daten konvertieren, denn sie werden bereits beim Lesen im Speicher konvertiert.
  • CAD in Geodatabase: Liest ein CAD-Dataset und erstellt aus der Zeichnung Feature-Classes.. Die Feature-Classes werden in ein Geodatabase-Feature-Dataset geschrieben. Dieses Werkzeug ist wie eine Kombination aus "Zusammenführen (Merge)" und "Feature-Class in Feature-Class" und ist besonders nützlich, um den Inhalt von mehreren CAD-Zeichnungen in einer Geodatabase zu kombinieren, die Sie danach weiter bearbeiten können.
  • In CAD exportieren: Exportierte ArcGIS-Feature-Layer in CAD-Dateien. Die exportierten AutoCAD-Dateien enthalten ArcGIS-Feature-Layer, die von ArcGIS for AutoCAD und ArcGIS Desktop gelesen werden können. Sie können die nützlichen Standardeinstellungen des Werkzeugs übernehmen und die zahlreichen Optionen verwenden, um die Standardeinstellungen mit datenabhängigen Feldwerten außer Kraft zu setzen und so komplexe CAD-Zeichnungen zum Extrahieren von CAD-Standards zu erstellen.
  • Kombiniert: Kombiniert mehrere Eingabe-Datasets zu einem einzelnen, neuen Ausgabe-Dataset. Mit diesem Werkzeug lassen sich CAD-Point-, -Line- oder -Polygon-Feature-Classes oder Tabellen kombinieren. GIS-Datasets sind häufig eine Kombination aus Daten von verschiedenen Quellen wie etwa von verschiedenen GIS- und CAD-Dateien.
  • Anhängen: Hängt mehrere Eingabe-Datasets an ein bereits vorhandenes Ziel-Dataset an. Eingabe-Datasets können Feature-Classes, Tabellen, Shapefiles, Raster, Annotation- oder Dimension-Feature-Classes sein. GIS-Datasets sind häufig eine Kombination aus Daten von verschiedenen Quellen wie etwa von verschiedenen GIS- und CAD-Dateien.
  • Feature in Polygon: Erstellt eine Feature-Class mit Polygonen, die aus von Eingabe-Linien- oder -Polygon-Features umschlossenen Flächen generiert wurden. Mit diesem Werkzeug können Sie GIS-Polygone aus CAD-Liniendaten erstellen und Attribute aus CAD-TEXT- oder aus anderen CAD-POINT-Features wie etwa aus Blöcken oder Zellen mit diesen Attributen anhängen, um beispielsweise ein GIS-Polygon-Dataset aus Parzellen aus CAD-Flurstückslinien und Blöcke mit Attributen zu erstellen, die sich innerhalb der Grenzen der CAD-Flurstückslinien befinden.
  • Räumliche Verbindung: Vereinigt Attribute eines Features basierend auf der räumlichen Beziehung mit den Attributen eines anderen. Die Ziel-Features und die vereinigten Attribute aus den Verbindungs-Features werden in die Ausgabe-Feature-Class geschrieben. Nützlich zum Erstellen von Beziehungen wie CAD-TEXT- oder CAD-Block-INSERT-Entitäten in der Nähe von Linien oder Punkten zum Zuweisen der jeweiligen Annotationen zu den Features in deren Nähe.
  • Feld hinzufügen: Fügt einer Tabelle oder der Tabelle einer Feature-Class bzw. eines Feature-Layers sowie Rastern mit Attributtabellen ein neues Feld hinzu. Wenn Sie mit dem Werkzeug In CAD exportieren datenabhängige Overrides zum Festlegen des Aufbaus von CAD-Ausgabedateien gemäß bestimmten CAD-Standards verwenden möchten, können Sie den GIS-Eingabedaten, die von diesem Werkzeug erkannt werden, Felder mit Schlüsselnamen hinzufügen. Alternativ können Sie auch Aliasnamen für vorhandene Felder mit gültigen Werten erstellen, um die CAD-Symbolisierung oder verknüpfte Tabellen mit gültigen Werten in Feldern mit Schlüsselnamen zu steuern.
  • CAD-Felder hinzufügen: Fügt mehrere reservierte CAD-Felder in einem Schritt hinzu. Von diesem Werkzeug erstellte Felder werden vom Werkzeug In CAD exportieren verwendet, um CAD-Entitäten mit bestimmten Eigenschaften zu generieren. Nachdem Sie dieses Werkzeug ausgeführt haben, müssen Sie die entsprechenden Feldwerte berechnen oder eingeben. Bevor Sie das Werkzeug In CAD exportieren verwenden, sollten Sie zudem nicht verwendete Felder löschen, um zu vermeiden, dass CAD-Eigenschaften versehentlich in NULL-Werte geändert werden.
  • Feld löschen: Mit diesem Werkzeug können Sie ein oder mehrere Felder aus einer Tabelle, einer Feature-Class, einem Feature-Layer oder einem Raster-Dataset löschen. Nachdem Sie das Werkzeug CAD-Felder hinzufügen verwendet haben und bevor Sie das Werkzeug In CAD exportieren verwenden, sollten Sie Felder, die nicht mit gültigen Werten gefüllt sind, löschen, um zu vermeiden, dass CAD-Eigenschaften versehentlich in NULL-Werte geändert werden.
  • Feld berechnen: Hiermit werden die Werte eines Feldes für eine Feature-Class, einen Feature-Layer oder ein Raster berechnet. Nützlich, um Felder mit Schlüsselnamen in GIS-Feature-Layern auszufüllen, bevor das Werkzeug In CAD exportieren verwendet wird, um die Eigenschaften einer Ausgabe-CAD-Zeichnung festzulegen.