Das Editor-Tracking ist eine Einstellung für Feature-Classes und Tabellen, die eine automatische Aufzeichnung von Informationen zu vorgenommenen Einfügungen und Aktualisierungen ermöglicht. Es wird registriert, wer die Daten erstellt oder geändert hat, und es wird ein Zeitstempel des Bearbeitungszeitpunkts gespeichert. Vielen Organisationen hilft das Editor-Tracking dabei, Verantwortlichkeit und Transparenz zu wahren und gleichzeitig Qualitätskontrollstandards durchzusetzen.
Mithilfe des Editor-Trackings kann nachvollzogen werden, wer für Änderungen in der Geodatabase verantwortlich ist. Ist das Editor-Tracking für eine Feature-Class oder Tabelle aktiviert, werden folgende Informationen automatisch nachverfolgt:
- Benutzer, der ein Feature erstellt hat
- Datum und Uhrzeit der Feature-Erstellung
- Benutzer, der ein Feature zuletzt bearbeitet hat
- Datum und Uhrzeit der letzten Bearbeitung des Features
Sie können das Editor-Tracking für die folgenden Datasets in einer File-, mobilen oder Enterprise-Geodatabase aktivieren:
- Tabelle
- Feature-Class
- Annotationenklasse
- Bemaßungsklasse
- Feature-Datasets
- Attribuierte Beziehungsklasse
Hinweis:
Das Editor-Tracking wird nicht für alle Typen von Beziehungsklassen unterstützt. Das Editor-Tracking kann nur für tabellenbasierte Beziehungsklassen aktiviert werden, wie Viele-zu-viele- oder attribuierte 1:1 oder 1:M-Beziehungsklassen.
Funktionsweise des Editor-Trackings
Ist das Editor-Tracking in ArcGIS Pro für ein Dataset in einer File-, mobilen oder Enterprise-Geodatabase aktiviert, wird die Attributtabelle aktualisiert und um Felder ergänzt, in denen die Bearbeitungsinformationen nachverfolgt werden sollen. Wird ein Feature erstellt, werden mittels Editor-Tracking der Name des Benutzers, der das Feature erstellt hat, sowie Datum und Uhrzeit der Erstellung aufgezeichnet. Werden bestehende Features aktualisiert, werden der Name des Benutzers, der die Bearbeitung vorgenommen hat, sowie Datum und Uhrzeit der Bearbeitung aufgezeichnet.
Ist das Editor-Tracking mit Standardeinstellungen aktiviert, werden die folgenden vier Feldnamen und Felddatentypen automatisch hinzugefügt:
- created_user (Text)
- created_date (Datum)
- last_edited_user (Text)
- last_edited_date (Datum)
Um Bearbeitungen an Daten nachzuverfolgen, die als Feature-Layer veröffentlicht wurden, können Sie das Editor-Tracking für einige oder alle Layer in Ihrem Feature-Service aktivieren. Nach der Aktivierung werden über den Feature-Service vorgenommene Bearbeitungen an den Daten genauso nachverfolgt wie bei der direkten Arbeit mit den Daten in der Geodatabase in ArcGIS Pro.
Wann werden Werte aufgezeichnet
Bei aktiviertem Editor-Tracking zeichnet ArcGIS neue Editor-Tracking-Werte auf, wenn ein Feature oder eine Zeile eingefügt oder geändert wird. Dazu gehören auch Änderungen an benutzerdefinierten Attributspalten, den nicht vom Benutzer definierten Systemspalten sowie der Shape-Spalte, in der die Feature-Geometrie gespeichert ist.
Hinweis:
Für Features, die beim Aktivieren des Editor-Trackings bereits vorhanden waren, wird der Wert <NULL> für die entsprechenden Editor-Tracking-Felder angezeigt. Die Felder, in denen der Benutzer, der die Daten erstellt hat, und das Datum, an dem das Feature ursprünglich erstellt wurde, nachverfolgt werden, behalten den Wert <NULL>.
Tracking-Werte werden bei den meisten Operationen aufgezeichnet (auch bei Operationen, bei denen die Daten automatisch im Hintergrund aktualisiert werden). Beispiel: Wenn Sie einen Ursprung in einer einfachen Beziehung löschen, wird automatisch die Fremdschlüsselspalte im zugehörigen Feature aktualisiert, und die neuen Tracking-Werte des zugehörigen Features werden erfasst.
Das Editor-Tracking gilt nur für Vorgänge an vorhandenen Datasets und nicht für Vorgänge, in denen Datasets erstellt werden. Darüber hinaus werden für Vorgänge, die Schemaänderungen umfassen und bei denen nicht gleichzeitig Spaltenwerte geändert werden, keine neuen Tracking-Werte erstellt.
So werden beispielsweise für die folgenden Vorgänge keine Editor-Tracking-Werte aktualisiert:
- Ändern des Schemas ohne Änderung von Spaltenwerten
- Hinzufügen oder Löschen von Feldern
- Kopieren und Einfügen einer Feature-Class
- Durchführen des Abgleich- und Zurückschreibevorgangs mit versionierten Daten
- Kopieren von Daten mit einem Datenextraktionswerkzeug
- Konvertieren von Beschriftungen in Annotationen
- Importieren eines XML-Workspace-Dokuments
Abhängig von den Anforderungen Ihrer Organisation können Sie mithilfe der Archivierung einen vollständigen Verlauf der Änderungen am Dataset aufzeichnen und aufrufen.
Aufzeichnung von Benutzernamen
Der Name des Benutzers, der das Feature erstellt oder bearbeitet, wird in den Feldern für Creator und Editor aufgezeichnet. Dies wird durch den Benutzer und die Authentifizierungsmethode bestimmt, die für den Zugriff auf die File-, mobile oder Enterprise-Geodatabase verwendet wird.
Folgende Authentifizierungsmethoden stehen zur Verfügung:
- Betriebssystemauthentifizierung: Für File- und mobile Geodatabases, die mit dem ArcGIS Pro-Client bearbeitet werden, und Enterprise-Geodatabases, mit denen Sie über die Betriebssystemauthentifizierung eine Verbindung herstellen, basiert der aufgezeichnete Benutzername auf dem Anmeldenamen, der bei der Betriebssystemanmeldung angegeben wurde.
- Datenbankauthentifizierung: Für Enterprise-Geodatabases basiert der aufgezeichnete Benutzername auf einem gültigen Datenbankbenutzernamen, der in der Datenbank gespeichert wurde. Dabei handelt es sich um den Namen, der für die Verbindung zur Geodatabase verwendet wurde. Diese Methode ermöglicht es Ihnen, sich als Benutzer einer anderen Datenbank durch die Angabe anderer Anmeldeinformationen zu verbinden.
Wenn sich der Benutzer bei der Datenbankauthentifizierung als Emily anmeldet, wird Emily als Benutzername aufgezeichnet. Wenn sich der Benutzer am nächsten Tag mit einem anderen gültigen Datenbankbenutzer anmeldet, GIS, wird GIS als Benutzername aufgezeichnet.
Beispiel: Das Editor-Tracking wurde für die Feature-Class "Schools" aktiviert. Die Editor-Tracking-Felder sind in der nachstehenden Abbildung gelb hervorgehoben.
Das Editor-Tracking hat das Datum und die Uhrzeit aufgezeichnet, an dem/zu der der BS-authentifizierte Benutzer EEVANS eine Schule mit dem Namen Highgrove Ridge High School hinzugefügt hat.
Am selben Tag aktualisierte der Benutzer BHARDIN zu einem späteren Zeitpunkt die Schülerzahlen für das aktuelle Schuljahr. Mittels Editor-Tracking wurde BHARDIN als der Benutzer aufgezeichnet, der diese Daten zuletzt bearbeitet hat; auch Datum und Uhrzeit der Bearbeitungen wurden erfasst.
Bereiche
Wenn sich die Daten in einer Enterprise-Geodatabase befinden und Sie die Datenbankauthentifizierung verwenden, kann ein Bereich (z. B. @esri.com) an den Namen des Benutzers angehängt werden, der die Daten bearbeitet. Wenn es z. B. einen Mitarbeiter mit dem Namen John im Büro in Denver und einen anderen mit dem Namen John im Büro in Seattle gibt, können Sie ihre Änderungen anhand von John@denver und John@seattle verfolgen, damit die jeweiligen Änderungen eindeutig zugeordnet werden können.
Um den Bereich für eine Enterprise-Geodatabase festzulegen, müssen Ihnen Administratorberechtigungen für die Geodatabase zugewiesen sein. Klicken Sie im Bereich Katalog mit der rechten Maustaste auf die Geodatabase-Verbindung, klicken Sie auf Eigenschaften und anschließend auf den Dropdown-Pfeil Editor-Tracking – Bereich. Sie können den Standardqualifizierer auswählen oder eine selbst definierte Domäne verwenden. Sie können auch einen Bereich an die Änderungen anhängen, die mit einem Feature-Service vorgenommen wurden.
Hinweis:
Anhand von Bereichen lässt sich unterscheiden, ob Änderungen über einen Feature-Service oder direkt an den Daten in der Geodatabase vorgenommen wurden. Weitere Informationen finden Sie unter Editor-Tracking für Feature-Services.
Aufzeichnung von Zeitangaben
Bei aktiviertem Editor-Tracking gibt es zwei Optionen zur Aufzeichnung von Datum und Uhrzeit: UTC oder Datenbankzeit.
- UTC (Coordinated Universal Time) ist die Standardeinstellung und gleichzeitig die empfohlene Option. UTC ist für Datasets erforderlich, die als Verzweigungen versioniert sind, oder für Daten, die bei aktiviertem Editor-Tracking über Services freigegeben werden. Die Best Practice besteht darin, grundsätzlich UTC zu verwenden, wenn Ihr Workflow Daten in mehreren Zeitzonen umfasst.
- Die Datenbankzeit basiert auf der lokalen Zeitzone, in der sich die Datenbank befindet, und sollte nur verwendet werden, wenn sich alle Ihre Daten in derselben Zeitzone befinden.
Hinweis:
Wird beim Aktivieren des Editor-Trackings ein bereits bestehendes Datenfeld gewählt, müssen die in diesem Feld bereits vorhandenen Datums- und Zeitwerte dem von Ihnen festgelegten Editor-Tracking-Zeitstandard entsprechen.
Verhalten beim Abgleichen und Zurückschreiben
Beim Bearbeiten versionierter Daten beziehen sich die aufgezeichneten Werte für Datum und Uhrzeit auf den Zeitpunkt der Bearbeitung und nicht auf den Zeitpunkt des Abgleichs. Wenn z. B. eine Änderung an einer Zeile vorgenommen wird und diese am nächsten Tag abgeglichen und in der Standardversion implementiert wird, gilt als Datum der letzten Änderung an der Zeile in der Standardversion das Datum des Vortags, als die Änderungen vorgenommen wurde.
Anhand einer Konfliktlösungsmethode werden Aktualisierungen an Editor-Tracking-Feldern der bearbeiteten Version ermittelt, wenn Versionen mit Konflikten abgeglichen werden. Unterschiedliche Werte in den Editor-Tracking-Feldern lösen keine Konflikte aus. Wenn es keine Konflikte gibt, werden Werte in den Editor-Tracking-Feldern in der Editierversion wie Werte aus anderen Feldern übernommen.
Editor-Tracking-Eigenschaften
Die Editor-Tracking-Eigenschaften stehen über die Registerkarte Verwalten in der Tabelle oder in den Feature-Class-Eigenschaften zur Verfügung. Für die Anzeige vom Bereich Katalog aus klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Dataset und klicken Sie dann auf Verwalten. Hier können Sie die Editor-Tracking-Eigenschaften anzeigen und das Editor-Tracking aktivieren bzw. deaktivieren.
Wenn Sie das Editor-Tracking aktivieren, können Sie standardmäßige oder benutzerdefinierte Feldnamenwerte verwenden. Wenn Sie das Editor-Tracking aktivieren, werden alle angegebenen Felder, die nicht bereits vorhanden sind, automatisch erstellt. Vorhandene Felder müssen den richtigen ArcGIS-Felddatentyp aufweisen. Weiter Informationen zu den benutzerdefinierten Feldeinstellungen für das Editor-Tracking.
Mit Hilfe der Option Editor-Tracking können Sie die folgenden Einstellungen vornehmen:
- Verwenden Sie das Kontrollkästchen Editor-Tracking, um das Editor-Tracking zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.
- Wählen Sie die Felder aus, die beim Erstellen eines neuen Features oder Datensatzes aktualisiert werden sollen:
- Creator-Feld: Der Standardwert für dieses Feld lautet created_user, hier wird der Name des Benutzers gespeichert, der Features oder Datensätze erstellt hat.
Feld für Erstellungsdatum: Der Standardwert für dieses Feld lautet created_date, hier werden Datum und Uhrzeit der Erstellung eines Features oder Datensatzes gespeichert.
- Creator-Feld: Der Standardwert für dieses Feld lautet created_user, hier wird der Name des Benutzers gespeichert, der Features oder Datensätze erstellt hat.
- Wählen Sie die Felder aus, die beim Bearbeiten eines Features oder Datensatzes aktualisiert werden sollen:
- Editor-Feld: Der Standardwert für dieses Feld lautet last_edited_user, hier wird der Name des Benutzers gespeichert, der ein Feature oder einen Datensatz zuletzt bearbeitet hat.
Feld für Bearbeitungsdatum: Der Standardwert für dieses Feld lautet last_edited_date, hier wird das Datum der letzten Änderung eines Features oder Datensatzes gespeichert.
- Editor-Feld: Der Standardwert für dieses Feld lautet last_edited_user, hier wird der Name des Benutzers gespeichert, der ein Feature oder einen Datensatz zuletzt bearbeitet hat.
- Wählen Sie den Zeitstandard aus:
- UTC (empfohlen): Ist Editor-Tracking für ein Dataset mit vordefinierten Einstellungen aktiviert, werden Datum und Uhrzeit der Erstellung oder Aktualisierung des Features oder Datensatzes standardmäßig in UTC aufgezeichnet.
Datenbankzeit: Wenn Zeitpunkte beim Editor-Tracking in Datenbankzeit erfasst werden sollen, verwenden Sie das Dialogfeld Eigenschaften oder das Geoverarbeitungswerkzeug Editor-Tracking aktivieren. Die Zeitzone der Datenbank sollte für die Aufzeichnung nur verwendet werden, wenn sicher ist, dass alle Änderungen innerhalb der gleichen Zeitzone ausgeführt werden.
- UTC (empfohlen): Ist Editor-Tracking für ein Dataset mit vordefinierten Einstellungen aktiviert, werden Datum und Uhrzeit der Erstellung oder Aktualisierung des Features oder Datensatzes standardmäßig in UTC aufgezeichnet.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Methoden zum Aktivieren oder Deaktivieren von Editor-Tracking finden Sie unter Editor-Tracking aktivieren.