Mit der Location Referencing-Lizenz verfügbar.
Objekte liegen entlang einer Route in einem linearen Referenzierungssystem. Änderungen an der Route aufgrund von Routenbearbeitungsaktivitäten wie Verlängern, Neuausrichten, Neuzuordnen, Stilllegen, Umkehren, kartografische Neuausrichtung und Kalibrierung wirken sich direkt darauf aus, wie Objekte verortet und auf einer Karte dargestellt werden. Verhaltensänderungen mit dem Messwert oder der geographischen Position oder beidem bei mindestens einem Objekt, die auf die Routenbearbeitung zurückzuführen sind, werden als Objektverhalten bezeichnet.
ArcGIS Pipeline Referencing bringt die Objektmesswerte und die geographische Position (x,y) mit den Routenbearbeitungen in Einklang. Sie können Regeln für Objektverhalten für einen einzelnen Objekt-Layer konfigurieren, um festzulegen, wie Objektmesswerte und Shapes für jede Art von Routenbearbeitung aktualisiert werden.
Im folgenden Beispiel wird ein Teil von Route1 stillgelegt. Diese Bearbeitungsaktivität wirkt sich auf Event1 entsprechend dem konfigurierten Objektverhalten des Objekt-Layers aus.
Nachdem die Route stillgelegt wurde, werden die Objekte mit den Regeln für Objektverhalten aktualisiert, die auf Objekt-Layer-Ebene festgelegt wurden.
Regeltypen für Objektverhalten
Bei Bearbeitung einer LRS-Route werden Verhaltensregeln auf die Objekte angewendet. Durch Konfigurieren von Regeln für Objektverhalten auf Layer-Ebene können Sie angeben, wie das Objekt bei Änderung der Route reagiert: Es behält die Position, den Messwert oder die Referenzposition bei.
Location Referencing unterstützt das folgende Objektverhalten:
Regel für Objektverhalten | Beschreibung |
---|---|
Verbleiben | Behält die geographische Position des Objekts bei. Messwerte können sich ändern. |
Verschieben | Behält den Messwert oder die Messwerte des Objekts bei. Die geographische Position kann sich ändern. |
Stilllegen | Behält sowohl den Messwert als auch die geographische Position bei. Das Objekt wird stillgelegt. |
Fangen | Behält die Position eines Objekts bei, indem das Objekt an einer neu zugewiesenen oder aufgegebenen Route gefangen wird. Messwerte können sich ändern. |
Abdecken | Ändert sowohl den Messwert als auch die geographische Position, damit das Objekt sich über die gesamte Route erstreckt. |
Routenmesswert berücksichtigen | Behält den Messwert des Objekts bei oder ändert den Messwert proportional zur Änderung des Routenmesswertes. |
Referenzposition berücksichtigen | Ändert sowohl den Messwert als auch die geographische Position, um die Referenzposition des Objekts beizubehalten. Dabei wird ein dauerhafter Versatzwert verwendet. |
Weitere Informationen zur Aktualisierung von LRS-Objekten aufgrund des Routenbearbeitungstyps für jede Regel für Objektverhalten finden Sie hier:
Konfiguration der Regeln für Objektverhalten
Das Standardobjektverhalten wird während der Objektregistrierung konfiguriert, wenn entweder das Werkzeug LRS-Objekt erstellen oder LRS-Objekt aus vorhandenem Dataset erstellen verwendet wird.
Die folgenden Regeln für Objektverhalten werden standardmäßig festgelegt:
Aktivität | Regel |
---|---|
Route kalibrieren | Verbleiben |
Route stilllegen | Verbleiben |
Route verlängern | Verbleiben |
Route neu zuweisen | Verbleiben |
Route neu ausrichten | Verbleiben |
Route umkehren | Verbleiben |
Cacto – Route neu ausrichten | Routenmesswert berücksichtigen |
Sie können konfiguriertes Objektverhalten überprüfen, indem Sie Eigenschaften von LRS-Objekten anzeigen und das Standardverhalten für Routenkalibrierung, Routenstilllegung, Routenverlängerung, Routenneuzuweisung, Routenneuausrichtung, Routenumkehr und kartografische Neuausrichtung ändern, indem Sie das Werkzeug Regeln für Objektverhalten ändern verwenden.
Hinweis:
Wenn für eine LRS-Routenbearbeitung Route nachgelagert neu kalibieren ausgewählt ist, wird das konfigurierte Objektverhalten für die Kalibrierung auf die nachgelagerten Abschnitte angewendet.
Anwendung von Objektverhalten
Zum Anwenden von Objektverhalten nach Routenbearbeitungen führen Sie das Werkzeug Objektverhalten übernehmen für das Routennetzwerk aus. Dieses Werkzeug verarbeitet Objektverhalten für alle Event-Feature-Classes, die bei dem Routennetzwerk registriert sind.
Sie müssen das Werkzeug Objektverhalten übernehmen nicht nach jeder Routenbearbeitungsaktivität ausführen. Sie können seine Ausführung gemäß Ihren Geschäftsanforderungen planen. Es verarbeitet Objektverhalten nur für die Routen, die bearbeitet, aber noch nicht verarbeitet wurden.
Routenübergreifende Objekte in einem Liniennetzwerk
Pipeline Referencing unterstützt Objekte, die sich über Routen erstrecken, wenn sich diese Routen auf derselben Linie in einem Liniennetzwerk befinden. In den Fällen, bei denen sich ein Objekt über mehrere Routen auf derselben Linie erstreckt, wirkt sich die Routenbearbeitung auf die Objekte auf dieser Linie aus. Welche Auswirkung Ihre Änderungen auf Objekte haben, die sich über Routen erstrecken, hängt vom konfigurierten Objektverhalten ab.
Im folgenden Beispielschema wirkt sich die Routenbearbeitung auf beide Objekte aus, wenn deren Objektverhalten angewendet wurde.
Route1, Route2, Route3 und Route4 sind Teil derselben Linie. Objekt1 erstreckt sich über Route1 und endet in Route3, während Objekt2 in Route3 beginnt und in Route4 endet. Ein Teil der Routen 2 und 3 ist von den Messwerten 18 bis 32 stillgelegt.
Nachdem das Objektverhalten aktualisiert wurde, wirkt sich das Ergebnis der Routenbearbeitung sowohl auf Objekt1 als auch auf Objekt2 aus. Im folgenden Beispiel wurde "Verbleiben" angewendet.