Erstellen eines Reality-Mapping-Workspace

Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.

Für ArcGIS-Organisationen mit der ArcGIS Reality-Lizenz verfügbar.

Ein Reality-Mapping-Workspace ist ein ArcGIS Pro-Teilprojekt, das für Reality-Mapping-Workflows vorgesehen ist. Es ist ein Container in einem ArcGIS Pro-Projektordner für die Ressourcen und abgeleiteten Dateien einer einzelnen Bildsammlung in einem Reality-Mapping-Task. Im Einzelnen enthält er eine auszugleichende Bildsammlung, die mit dem Mosaik-Dataset-Datenmodell, den erstellten Reality-Mapping-Produkten, internen beim Abgleichungsprozess verwendeten Dateien sowie den zum Verwalten des Workspace erforderlichen Informationen verwaltet wird.

Sie können einen Reality-Mapping-Workspace kopieren oder löschen. Ein Projekt kann mehrere Reality-Mapping-Workspaces enthalten, wobei jeder Workspace eine eigene Kartenansicht öffnet. Es wird empfohlen, ein Projekt pro Reality-Mapping-Task zu verwenden. Die verschiedenen Versionen von Reality-Mapping-Tasks lassen sich mithilfe von mehreren Reality-Mapping-Workspaces verwalten.

Hinweis:

Sie können einen Reality-Mapping-Workspace umbenennen, wenn er eine Kopie eines vorhandenen Workspace ist und keine zusätzlichen Prozesse mit der Kopie ausgeführt wurden.

Sie können einen Reality-Mapping-Workspace aus Bilddaten von Drohnen, aus digitalen Luftbilddaten oder aus einem vorhandenen Mosaik-Dataset erstellen, in dem Bilddaten von Drohnen oder digitale Luftbilddaten verwaltet werden. Der Typ des erstellten Reality-Mapping-Workspace legt die Methoden und Algorithmen fest, die zum Verarbeiten des Bildtyps verwendet werden. Mit dem Assistenten Neuer Workspace auf der Registerkarte Bilddaten können Sie einen Reality-Mapping-Workspace aus einer Sammlung von Bildern oder einem vorhandenen Mosaik-Dataset erstellen und Importe oder Hinzufügungen aus einem vorhandenen Reality-Mapping-Workspace oder Ortho-Mapping-Workspace durchführen.

Importieren eines Workspace

Wenn Sie die Option Workspace importieren auswählen, dann wird eine Kopie des ausgewählten Workspace dem ArcGIS Pro-Projekt hinzugefügt und im entsprechenden Workspace-Container im Bereich Katalog gespeichert. Der für das Kopieren identifizierte Quell-Workspace bleibt an seiner ursprünglichen Position. Führen Sie zum Importieren eines vorhandenen Workspace die folgenden Schritte aus:

  1. Wählen Sie bei geöffnetem ArcGIS Pro-Projekt die Registerkarte Bilddaten im Hauptmenü aus, klicken Sie dann auf die Dropdown-Liste Neuer Workspace, und klicken Sie auf Workspace importieren Workspace importieren.

    Daraufhin wird das Dialogfeld Workspace importieren angezeigt.

  2. Beim Importieren eines vorhandenen Workspace als Reality-Mapping-Workspace müssen Sie sicherstellen, dass die Option Importieren als auf Reality-Mapping-Workspace festgelegt ist. Beim Importieren als Ortho-Mapping-Workspace müssen Sie die Option Importieren als auf Ortho-Mapping-Workspace festlegen.
  3. Klicken Sie unter Workspace auf die Schaltfläche Durchsuchen Durchsuchen, um das Fenster "Durchsuchen" zu öffnen. Stellen Sie sicher, dass der richtige Filter für den Workspace-Typ festgelegt ist, wählen Sie den Workspace, der importiert werden soll, aus, und klicken Sie dann auf OK.

    Wenn Sie einen vorhandenen Reality-Mapping-Workspace, in dem bereits abgeleitete Produkte generiert wurden, importieren, dann wird mit Abgeleitete Produkte kopieren, sofern vorhanden die Option zum Importieren dieser Produkte angezeigt. Wenn diese Option aktiviert ist, dann nimmt die Dauer des Importprozesses signifikant zu.

    Wenn Sie einen vorhandenen Ortho-Mapping-Workspace, in dem bereits abgeleitete Produkte generiert wurden, als Reality-Mapping-Workspace importieren, dann werden die Ortho-Mapping-Produkte nicht übertragen.

  4. Klicken Sie auf OK, um den Importprozess zu starten.

    Nach dem Abschluss wird der importierte Workspace dem entsprechenden Workspace-Container im Bereich Katalog hinzugefügt und automatisch im 2D-Kartenfenster geöffnet.

Hinzufügen eines Workspace

Mit der Option Workspace hinzufügen wird ein Link zum ausgewählten Workspace im ArcGIS Pro-Projekt erstellt. Der verknüpfte Workspace wird im entsprechenden Workspace-Container im Bereich Katalog gespeichert. Jede Verarbeitung, die am verknüpften Workspace erfolgt, wirkt sich auf den ursprünglichen Workspace aus. Führen Sie zum Hinzufügen eines vorhandenen Workspace zu Ihrem ArcGIS Pro-Projekt die folgenden Schritte aus:

  1. Wählen Sie bei geöffnetem ArcGIS Pro-Projekt die Registerkarte Bilddaten im Hauptmenü aus, klicken Sie dann auf die Dropdown-Liste Neuer Workspace, und klicken Sie auf Workspace hinzufügen Workspace hinzufügen.

    Das Dialogfeld Workspace hinzufügen wird angezeigt.

  2. Stellen Sie sicher, dass der richtige Filter für den Workspace-Typ festgelegt ist, wählen Sie den Workspace, der hinzugefügt werden soll, aus, und klicken Sie dann auf OK.

    Der verknüpfte Workspace wird im entsprechenden Workspace-Container im Bereich Katalog hinzugefügt.

Erstellen eines neuen Workspace

Wenn Sie die Option zum Erstellen eines Neuen Workspace wählen, wird der Assistent Neuen Workspace erstellen geöffnet. Dieser Assistent führt Sie durch das Erstellen eines Reality-Mapping-Workspace oder Ortho-Mapping-Workspace. Im Assistentenbereich werden je nach angegebenem Workspace-Typ entsprechende Optionen wie der Typ der Sensordaten, der Speicherort der Quellbildsammlung, die Kamera oder die Sensormodelldateien sowie das Raumbezugssystem dargestellt.

Im Folgenden werden die Typen der Reality-Mapping-Workspaces aufgeführt, die Sie für Bilddaten erstellen können:

Wenn Sie den Workflow im Assistenten "Neuer Workspace" ausführen, wird in der Projektordnerstruktur im Bereich Katalog der Ordner Reality-Mapping angezeigt. In der Listenansicht Nach Reality-Mapping-Entitäten auflisten Geometrisch im Bereich Inhalt werden dann alle durch den Assistenten erstellten Reality-Mapping-Workspace-Entitäten angezeigt.

Die Entitäten im Reality-Mapping-Workspace variieren je nach der beim Erstellen des Workspace angegebenen Option Sensor-Datentyp.

EntitätengruppeEntitätBeschreibungDrohneDigitale Luftbilddaten

Datenprodukte Datenprodukte

Digitales Oberflächenmodell (Digital Surface Model, DSM)

Ein Modell der Oberfläche mit oberirdischen Features, wie zum Beispiel Baumkronen und Gebäuden, das aus überlappenden Bildern berechnet wurde

JaJa

True Ortho

Ein mosaikiertes oder gekacheltes Orthofoto, in dem Boden-Features und oberirdische Features orthogonal projiziert werden. Für jedes Bild werden die berechneten Transformationsinformationen gespeichert.

JaJa

DSM-Mesh

Ein 2,5D-Modell der Projektfläche mit Textur, in dem die Bilddaten in einer TIN-Version (Triangulated Irregular Network, unregelmäßiges Dreiecksnetz) des DSM drapiert sind. Es wird empfohlen, zum Erstellen dieser Entität Nadir-Luftbilder zu verwenden.

JaJa

Punktwolke

Ein Modell der Projektfläche, das durch farbige 3D-Punkte mit hoher Dichte definiert ist, die photogrammetrisch aus den überlappenden ausgeglichenen Bilddaten extrahiert werden.

JaJa

3D-Mesh

Ein 3D-Modell der Projektfläche mit Textur, in dem die Boden-Feature-Fassaden und oberirdischen Feature-Fassaden genau rekonstruiert werden. Das 3D-Mesh kann aus jedem Winkel betrachtet werden, um eine realistische und genaue Darstellung der Fläche zu erhalten.

JaJa

Lösungsdaten Lösungsdaten

Lösungstabelle

Die berechneten Transformationsinformationen für jedes Bild

ImageID: Die Bild-Identifikationsnummer. Dieser Wert ist identisch mit dem OBJECTID-Feld in der Footprint-Tabelle des Mosaik-Datasets.

RMS: Der durchschnittliche RMS-Fehler (Root Mean Square, quadratisches Mittel) für alle Lösungspunkte in jedem Bild. RMS wird in Pixeleinheiten ausgedrückt.

Qualität: Die Qualität der Ausgleichung für jedes Bild. Der Wert 1 steht für perfekte Qualität.

JaJa

Lösungspunkte

Alle Punkte, die sich aus der Berechnung der Bündelblockausgleichung ergeben, wie z. B. die Punkte in 3D-Bodenkoordinaten

ImageID: Die Bild-Identifikationsnummer. Dieser Wert ist identisch mit dem OBJECTID-Feld in der Footprint-Tabelle des Mosaik-Datasets.

PointID: Die Lösungspunkte der Blockausgleichung, die von den entsprechenden Verknüpfungspunkten mit demselben PointID-Wert abgeleitet wurden

Typ: Ein codiertes Feld, das den Koordinatenraum des Punktes angibt:

  • 0: Ausgeglichener Lösungspunkt mit den Koordinaten X, Y und Z im Kartenraum.
  • 1: Bildpunkt mit den Koordinaten Zeile und Spalte im Bildraum.

Status: Ein codiertes Feld, das definiert, ob der Punkt in der Blockausgleichung verwendet wird:

  • 0: Punkte, die bei der Berechnung der Blockausgleichung ausgeschlossen werden.
  • 1: Punkte, die bei der Berechnung der Blockausgleichung einbezogen werden.

Residuum: Restfehler des ausgeglichenen Lösungspunktes. Die Einheit ist Pixel.

XResidual: Restfehler des ausgeglichenen Lösungspunktes in X-Richtung. Die Einheit ist Pixel.

YResidual: Restfehler des ausgeglichenen Lösungspunktes in Y-Richtung. Die Einheit ist Pixel.

JaJa

QA/QK-Daten QA/QK-Daten

Polygone überlappen

Enthält das Passpunkt-Coverage in Flächen, in denen sich Bilder überlappen. Sie können die Bereiche identifizieren, für die zusätzliche Passpunkte erforderlich sind, um die Ergebnisse der Blockausgleichung zu verbessern. Passpunkte sind Bodenpasspunkte (Ground Control Points, GCPs), Verknüpfungspunkte und Prüfpunkte.

ImageID: Die Bild-Identifikationsnummer. Dieser Wert ist identisch mit dem OBJECTID-Feld in der Footprint-Tabelle des Mosaik-Datasets.

ImageID2: Die Bild-Identifikationsnummer des Bildes, das den entsprechenden ImageID-Wert überlappt.

ID: Eine eindeutige Kennung für die überlappenden Bilder, bestehend aus den Werten ImageID und ImageID2, die durch einen Punkt getrennt sind

Anzahl: Die Anzahl der beurteilten überlappenden Bilder.

PointCount: Die Anzahl der Passpunkte in der überlappenden Fläche.

PointCoverage: Der Prozentsatz des Überlappungsbereichs, der durch Passpunkte abgedeckt wird.

Multirays: Die Anzahl der eindeutigen PointID-Werte oder Verknüpfungspunktsätze im Überlappungsbereich

Maske: Ein codiertes Feld, das angibt, ob der Überlappungsbereich beim Berechnen von Verknüpfungspunkten verwendet wird:

  • 1: Der Überlappungsbereich wird aus der Berechnung ausgeschlossen.
  • 2: Der Überlappungsbereich wird in die Berechnung einbezogen.

JaJa

Coverage-Polygone

Enthält das Passpunkt-Coverage für jedes Bild in der Bildsammlung. Sie können die Bereiche identifizieren, für die zusätzliche Passpunkte erforderlich sind, um die Ergebnisse der Blockausgleichung zu verbessern. Passpunkte sind GCPs, Verknüpfungspunkte und Prüfpunkte.

ImageID: Die Bild-Identifikationsnummer. Dieser Wert ist identisch mit dem OBJECTID-Feld in der Footprint-Tabelle des Mosaik-Datasets.

Coverage: Der Prozentsatz des Bildbereichs, der durch Passpunkte abgedeckt wird.

Anzahl: Die Anzahl der Passpunkte im Bild.

Multirays: Die Anzahl der eindeutigen PointID-Werte oder Verknüpfungspunktsätze im Bild

JaJa

Passpunkte Passpunkte

Bodenpasspunkte

Punkte mit bekannten Bodenkoordinaten, die in der Regel aus Landvermessungen generiert werden.

JaJa

Prüfpunkte

Punkte mit bekannten Bodenkoordinaten, die zum Bewerten der Genauigkeit des Ausgleichungsprozesses verwendet werden. Dies sind Bodenpasspunkte aus Landvermessungen, die beim Berechnen der photogrammetrischen Lösung nicht herangezogen werden.

JaJa

Verknüpfungspunkte

Punkte, die Pixelpaare darstellen, die der Stelle entsprechen, an der sich Bilder überlappen. Verknüpfungspunkte haben keine bekannten Bodenkoordinaten, verfügen jedoch über Bildkoordinaten in Form von Zeilen und Spalten.

ImageID: Die Bild-Identifikationsnummer. Dieser Wert ist identisch mit dem OBJECTID-Feld in der Footprint-Tabelle des Mosaik-Datasets.

PointID: Die Punkt-Identifikationsnummer. Dieser Wert stellt die gleiche Punktposition über die verschiedenen überlappenden Bilder dar.

Type: Ein Code zum Definieren des Passpunkttyps, für den die Zeile steht:

  • 1: Verknüpfungspunkt
  • 2: Bodenpasspunkt
  • 3: Prüfpunkt
  • 4: Manueller Verknüpfungspunkt

Status: Ein Code zum Definieren des Punktstatus:

  • 0: Die Punkte werden nicht bei der Berechnung der Blockausgleichung verwendet.
  • 1: Die Punkte werden bei der Berechnung der Blockausgleichung verwendet.

Score: Vom Abgleichalgorithmus wird eine Punktzahl erstellt, die auf der Bildkorrelation basiert. Das Wertebereich für die Punktzahl beträgt 0,0 bis 0,1, wobei eine Punktzahl von 0 die beste Übereinstimmung ist.

Rays: Die Anzahl der Punkte, die denselben PointID-Wert haben

V1 und V2: Wenn das Feld Type gleich 2 (GCP) oder 3 (Prüfpunkt) ist, zeigen die Werte die Genauigkeit der Kontrollpunkte in Metern an:

  • V1 ist die XY-Genauigkeit des Passpunktes.
  • V2 ist die Z-Genauigkeit des Passpunktes.

Wenn die X-, Y- und Z-Genauigkeit nicht verfügbar ist, bedeutet ein Wert von -2, dass die Genauigkeit unbekannt ist. Wenn das System die Genauigkeit berechnen soll, geben Sie einen Wert von -1 in das Feld ein.

JaJa

Flugdaten Flugdaten

Flugbahn

Der Flugpfad der Drohnenbilddatenplattform.

JaJa

Kamerapositionen

Positions- und Ausrichtungsinformationen der Drohnensensoren im Moment der Bilderfassung, bestehend aus Breitengrad, Längengrad, Höhe und Zeit

JaJa

Quelldaten Mosaik-Dataset

Bildsammlung

Das erstellte Mosaik-Dataset zum Verwalten der Quellbilddaten für den Ortho-Mapping-Workspace

JaJa

Weitere Informationen zum Ausgleichen von Bilddaten finden Sie unter Blockausgleichung.

Verwandte Themen