Verwenden von WMS-Service-Layern

Mit ArcGIS Pro können Sie OGC-Services (Open Geospatial Consortium) verwenden, die im Web verfügbar sind, beispielsweise WMS- und WMTS-Services.

Weitere Informationen zu OGC WMS-Spezifikationen finden Sie auf der OGC-Website unter www.opengeospatial.org/standards.

Der OGC Web Map Service (WMS) ist ein Service für die Darstellung von Karten, mit dem sich Sammlungen von Karten-Layern zur Einbettung in Ihre interaktiven Webkarten veröffentlichen lassen. Gemäß WMS-Spezifikation wird der Karteninhalt als Karten-Layer unter Verwendung von XML ausgedrückt. Hauptsächlich wird WMS für die öffentliche Bereitstellung von interaktiven Kartenbildern im Internet genutzt.

Die Unterstützung von WMS-Clients in ArcGIS ermöglicht den Zugriff auf diese Services über das Internet und das Hinzufügen eines WMS-Layers zu den Karten.

Anzeigen von WMS-Services im Bereich "Inhalt"

Nach der Verbindung zu einem WMS-Server wird eine WMS-Service-Verbindung im Bereich Katalog im Server-Ordner angezeigt. Sie können den gesamten Service zu Ihrer Karte hinzufügen. Die ersten 20 Layer sind automatisch aktiviert, da die Sichtbarkeit von Layern in einem WMS-Service nicht festgelegt ist. Auf diese Weise können Sie mehrere Layer gleichzeitig anzeigen, ohne dass viele einzelne Layer aktiviert oder deaktiviert werden müssen. In WMS-Services werden beim ersten Vergrößern nicht zwangläufig mehr Einzelheiten angezeigt, es sei denn, die Layer mit den detaillierteren Daten zählen zu den ersten 20 Layern.

Nach dem Hinzufügen zu ArcGIS Pro wird der Eintrag des WMS-Service-Layers im Bereich Inhalt ausgeblendet, um Platz zu sparen. Sie können ihn und die dazugehörigen Gruppen jedoch auch erweitern, um die einzelnen enthaltenen Layer anzuzeigen.

Ein WMS-Service-Layer besteht aus drei Einträgen, die im Bereich Inhalt hierarchisch angeordnet sind. Ganz oben befindet sich der Name des WMS-Service, der alle WMS-Karten-Layer enthält. Die nächste Ebene bilden die WMS-Gruppen-Layer, deren einzige Funktion darin besteht, die WMS-Sub-Layer in Gruppen zu unterteilen, die zueinander in Beziehung stehen. Ein WMS-Gruppen-Layer muss vorhanden sein, es kann jedoch beliebig viele WMS-Gruppen-Layer (und sogar verschachtelte Gruppen) geben. WMS-Gruppen-Layer enthalten keine Karten-Layer. Die dritte Gruppe, nämlich die WMS-Sublayer, enthält die Karten-Layer.

WMS-Gruppen-Layer und Sublayer sind stets Teil eines WMS-Service. Wenn Sie einzelne WMS-Sublayer hinzufügen, wird im Bereich Inhalt für jeden hinzugefügten Sublayer einen WMS-Service-Eintrag erstellt. Je mehr WMS-Service-Sublayer sich in der Karte oder Szene befinden, desto mehr Anforderungen werden an den Server gesendet, was die Performance beeinträchtigen kann. Mithilfe des Dialogfelds Layer-Eigenschaften können Sie WMS-Sublayer entfernen oder WMS-Sublayer zu einem vorhandenen WMS-Karten-Layer in ArcGIS Pro hinzufügen. Beim Hinzufügen einer kleinen Liste von WMS-Sublayern wird dem Bereich Inhalt eine unstrukturierte Liste ohne Gruppen-Layer hinzugefügt.

Legenden von dynamischen WMS-Service-Sublayern

Wenn ein WMS-Service Legendeninformationen umfasst, können Sie die Symbolisierung des WMS-Sublayers im Bereich Inhalt anzeigen, indem Sie einen Layer im Service einblenden. Die Legenden der in den WMS-Services enthaltenen Layer sind im Bereich Inhalt standardmäßig ausgeblendet, da für den Zugriff auf die Legende eines Layers in einem WMS-Service eine Anforderung an den Server gesendet werden muss. Pro zusätzlichem Layer bedeutet dies eine weitere Anforderung an den Server. Dies hat Auswirkungen darauf, wie schnell die Karte und Legende angezeigt werden.

Einige WMS-Services enthalten keine Legendeninformationen über die in den Layern des Service verwendeten Symbole. Wenn keine Legendeninformationen verfügbar sind, wird für die Layer im Bereich Inhalt keine Symbolisierung angezeigt. Diese Layer werden im Bereich Inhalt zwar dargestellt, können aber nicht eingeblendet werden.

Die Größe der WMS-Legenden kann variieren. Die Legenden für Layer in WMS-Services werden über das Internet als gemeinsames Bild übertragen, das alle Symbole enthält. Falls der Layer mehrere Legenden-Styles enthält, können Sie den gewünschten Style und dessen Größe selbst festlegen.

Ändern des Styles eines WMS-Service-Sublayers

Das Rendern eines WMS-Sublayers wird durch den Style bestimmt. Durch die WMS-Spezifikation kann ein WMS-Layer mehrere Styles enthalten, in denen der Layer dargestellt werden kann. Die Style-Symbolisierung kann dem Benutzer im WMS-Server als Legende zur Verfügung gestellt werden. Falls der WMS-Service Legenden unterstützt, können Sie mithilfe der Styles die Vorschau der Legende eines WMS-Service-Sublayers anzeigen. Wenn in den Service-Funktionen mehrere Styles für den Sublayer aufgelistet sind, können Sie mithilfe der Registerkarte Styles den gewünschten Style auswählen.

  1. Wählen Sie im Bereich Inhalt einen WMS-Sublayer aus.
  2. Klicken Sie auf der Registerkarte WMS-Sublayer in der Gruppe Darstellung auf das Dropdown-Menü Symbolisierung Symbolisierung. Klicken Sie in der Galerie Symbolisierung auf den Style, der angezeigt werden soll.

    Der Bereich Symbolisierung wird mit den aktuellen Style-Informationen angezeigt.

  3. Sie können optional die Höhe und Breite der Legende sowie die URL zur Definition des Styles ändern.

Ändern der Anzeige eines WMS-Service-Layers

Im Dialogfeld mit den Eigenschaften des WMS-Layers auf der Registerkarte Layer sind alle Mitglieder des WMS-Service aufgeführt. Bei Auswahl der Option Einzubeziehende Sublayer auswählen können Sie die Sublayer, die angezeigt werden sollen, aus der Liste Liste aller Layer in die Liste Einzubeziehende sortierte Sublayer verschieben. Wenn Sie mit der Maus auf einen WMS-Layer in einer der Listen zeigen, werden Informationen angezeigt, die vom WMS-Server für die einzelnen WMS-Layer bereitgestellt werden. Die Darstellungsreihenfolge der Layer lässt sich ändern, indem Sie Sublayer in der Liste nach oben oder unten verschieben.

Auf der Registerkarte Anzeige können Sie die Eigenschaften des WMS-Service ändern. Beispielsweise lässt sich die Hintergrundfarbe ändern oder transparent machen. Sie können auch den Bildformattyp festlegen, der vom WMS-Service angefordert werden soll. Wenn der Layer des WMS-Service eine Transparenz aufweist, die Sie mit anderen Layern in der Karte verschmelzen möchten, muss das Bildformat des vom WMS-Service angeforderten Layers PNG32 sein.

Einige WMS-Server unterstützen zusätzliche Kartenparameter, die nur für den WMS-Server selbst gelten. Diese Parameter können Sie in der Liste Parameter für benutzerdefinierte Anforderung hinzufügen und entfernen. Es erfolgt keine Validierung der Einstellungen durch ArcGIS Pro, um sicherzustellen, dass der Service diese Kartenparameter berücksichtigt.

Hinweis:

Die folgenden Anforderungen gelten für alle Namen von Parametern für benutzerdefinierte Anforderungen, die im Layer festgelegt werden:

  • Der Name darf nicht mit einem anderen Parameter, der bei der Service-Verbindung angegeben wurde, in Konflikt stehen.
  • Er darf nicht mit reservierten Schlüsselwörtern in Konflikt stehen. Dazu gehören service, version, request, crs, bbox, width, height, layers, styles, exceptions, format, bgcolor, transparent, query_layers, info_format, feature_count, i, j, x, y, srs, layer und wmtver.
Die Richtigkeit von benutzerdefinierten Parametern wird von ArcGIS Pro nicht überprüft. Die Werte müssen vom Server überprüft werden.

Bei anderen Layer-Typen können Sie die gemeinsamen Eigenschaften des Layers, darunter Transparenz und Sichtbarkeitsbereich, ändern oder auch den Layer mithilfe der kontextbezogenen Registerkarte auf dem Menüband ausblenden.

  1. Wählen Sie einen WMS-Layer im Bereich Inhalt aus.
  2. Mithilfe der Werkzeuge auf der Registerkarte WMS-Layer können Sie das Aussehen des Layers wunschgemäß anpassen.

Abrufen von Informationen zu einem WMS-Service-Layer

Auf der Registerkarte Quelle der WMS-Layer-Eigenschaften werden Informationen wie Kartenausdehnung, Datentyp (Service-Typ), URL, Service-Name und Standard-Koordinatensystem des Service angezeigt.

Hinweis:

Der angezeigte Layer-Name stimmt möglicherweise nicht mit dem Namen überein, der im Bereich Inhalt und auf der Registerkarte Allgemein angezeigt wird. Das liegt daran, dass der Text für den Layer-Namen auf der Registerkarte Quelle dem Tag <Name> in der Capabilities-Datei für den WMS-Service entnommen wird. Mit dieser Datei wird der Service beschrieben. ArcGIS Pro übernimmt hingegen den Inhalt des aussagekräftigeren Tags <Title> in der Capabilities-Datei für den Layer-Namen im Bereich Inhalt und auf der Registerkarte Allgemein.

Sie können Informationen zu jedem WMS-Sublayer auf der Registerkarte Layer der Service-Layer-Eigenschaften abrufen. Wählen Sie Einzubeziehende Sublayer auswählen aus, und zeigen Sie mit der Maus auf die Liste aller Layer oder auf die Liste Einzubeziehende sortierte Sublayer der WMS-Service-Sublayer. Sie können sich die Funktionen des Sublayers anzeigen lassen: ob der Layer die Identifizierung unterstützt, ob eine Legende für den Sublayer verfügbar ist, das Standard-Koordinatensystem und eine Liste der vom Server unterstützten Koordinatensysteme für diesen speziellen Sublayer.

Identifizieren von aus einem WMS-Layer stammenden Features

Laut OGC WMS-Spezifikation sind zur Unterstützung von <GetFeatureInfo> keine WMS-Services erforderlich. Diese Abfrage wird von ArcGIS Pro an den Server gesendet, wenn Sie Features eines WMS-Service abfragen. Wenn der Service die Identifizierung unterstützt, werden die zugehörigen Sublayer im Pop-up-Fenster aufgeführt. Sollten sie hier nicht aufgeführt sein, ist es nicht möglich, Features dieses WMS-Service zu identifizieren.

Die Toleranzebenen für die Identifikationsfunktion werden nicht von ArcGIS Pro, sondern vom WMS-Server bestimmt. Beim Identifizieren von WMS-Punkt-Features müssen Sie u. U. mehrfach klicken, um nahe genug an das Feature zum Erzielen eines positiven Ergebnisses zu gelangen.

Das Identifizieren von Features ist die einzige Abfrageform, die Sie für WMS-Daten ausführen können, obwohl das Format der empfangenen Information je nach Server variieren kann. ArcGIS Pro zeigt die vom Server zurückgegebenen Daten in einem Microsoft Edge-Steuerelement an, das im Fenster Identifizieren eingebettet ist. Das Ergebnis einer Identifikationsabfrage kann als Feld-/Wertepaar, in HTML oder als Bild zurückgegeben werden.

Allerdings wird die Identifikation nicht von allen WMS-Services unterstützt. Außerdem bieten WMS-Services keine Unterstützung für die folgenden Abfrageoperationen:

  • Pop-up anzeigen
  • Features auswählen
  • Geoverarbeitung durchführen

WMS-Service-Layer und Koordinatensysteme

In dieser Version von ArcGIS Pro wird ausschließlich das Standardkoordinatensystem verwendet, und es kann nicht geändert werden. Auch wenn Sie das Koordinatensystem der Karte oder Szene ändern, wird das Koordinatensystem der Karte angefordert.

Verwandte Themen