Aggregieren von Features in Abschnitten

Sie können in ArcGIS Pro Point- oder Multipoint-Feature-Classes aggregieren. Wenn Sie eine Point-Feature-Class haben, können Sie Feature-Binning auf den Layer anwenden, um Features dynamisch in Abschnitten mit mehreren Maßstäben zu aggregieren.

Darüber hinaus können Sie Werte aus einer Gruppe verwandter Features aggregieren und diese Features basierend auf dem Ergebnis anzeigen.

Feature-Binning

Feature-Binning ist ein Prozess, bei dem große Mengen von Punkt-Features in dynamischen Polygonen, sogenannten Abschnitten, aggregiert werden. Ein einzelner Abschnitt stellt alle Features innerhalb seiner Grenzen dar und wird angezeigt, wenn er mindestens ein Feature enthält. Als Methode zur Feature-Reduzierung verbessert Feature-Binning die Darstellungs-Performance von Layern, die Tausende oder Millionen von Punkt-Features enthalten, erheblich.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Abschnitte so zu zeichnen, dass sie die aggregierten Features darstellen. Feature-Binning ist dynamisch, d. h. die Abschnitte verändern je nach Kartenmaßstab ihre Größe und ihren Wert. Sie können Feature-Binning auch verwenden, um Werte anzuzeigen, die auf der Anzahl der aggregierten Features in einem einzelnen Abschnitt basieren. Wenn Punkt-Features aktualisiert werden, werden die Werte – auch als Summenstatistik bezeichnet – für die einzelnen Abschnitte ebenfalls aktualisiert.

ArcGIS Pro schafft eine willkürliche Umgebung, um die Abschnitte für die Daten mit mehreren Maßstäben zu generieren, die nicht auf bereits existierenden Geographien oder politischen Grenzen basieren. Aus diesem Grund will das für die Abschnitte in der Karte verwendete projizierte Koordinatensystem gut überlegt sein, denn Projektionen, in denen die Flächen nicht beibehalten werden, können zu einer Verzerrung der Daten führen. Weitere Informationen finden Sie unter Arbeiten mit abschnittsfähigen Feature-Layern.

Feature-Layer mit flachen sechseckigen Abschnitten
Dieser in Abschnitte geteilte Feature-Layer zeigt die Gesamtanzahl der erfassten Tornados über dem Westen von Texas in flachen sechseckigen Abschnitten an.

Der Wert eines Abschnitts basiert auf der Summenstatistik seines Inhalts, z. B. der Summe oder dem Maximalwert eines in dem Abschnitt enthaltenen Features. Anschließend werden die Abschnitte symbolisiert, um ihren relativen Wert darzustellen. Die Farbe des Abschnitts hängt von der verwendeten Symbolisierung und dem Wertebereich der anderen Abschnitte ab. Im Hinblick auf den Symbolisierungstyp, der für die Abschnitte verwendet werden kann, gelten einige Einschränkungen. Weitere Informationen finden Sie unter Symbolisieren von Feature-Layern mit Abschnitten.

Überlegungen zur Aggregation

ArcGIS Pro bietet zwei Aggregationsmethoden für Punktdaten: Feature-Binning und Feature-Cluster-Bildung. Mit beiden Methoden lassen sich ähnliche Ergebnisse erzielen, sie unterscheiden sich aber im Aussehen und im Verhalten. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Aggregationsmethode die folgenden Punkte.

Feature-Binning ist im Vergleich zur Feature-Cluster-Bildung die besser vorhersehbare Methode für die Feature-Aggregation. Die Ausrichtung der Abschnitte ist konsistent, und die mit den Abschnitten dargestellten Punkt-Features liegen innerhalb der Grenzen des jeweiligen Abschnitts. Dies verbessert die Interpretation der Daten und reduziert das Datenrauschen. Abhängig vom Schwerpunkt der dargestellten Features kann sich beim Schwenken und Zoomen der Karte die Position der Cluster ändern. Die genaue Position der Features eines Clusters ist nicht immer eindeutig.

Die symbolisierten Standardabschnitte verdecken jedoch einen Großteil der Karte, während bei der Cluster-Bildung andere Features oder die Grundkarte teilweise sichtbar bleiben. Beim Feature-Binning wird ein einzelner Punkt als Abschnitt gezeichnet, wohingegen einzelne Punkt-Features nicht gruppiert werden.

Eine weitere Möglichkeit der Visualisierung von Informationen mit hoher Punktdichte bietet die Heatmap-Symbolisierung, mit der sich dicht besiedelte Features darstellen lassen. Durch Feature-Binning können die Daten für spärlich verteilte Punktgruppen möglicherweise besser dargestellt werden. Dies kann für Karten mit mehreren Maßstäben, deren Detaillierungsebene sich häufig ändert oder Nebenkarten erfordert, die bessere Option sein.

Datenbankgesteuertes Feature-Binning

Vor ArcGIS Pro 3.1 mussten Sie eine Point-Feature-Class in einem relationalen Datenbankmanagementsystem (RDBMS) speichern und Feature-Binning für sie aktivieren, um den Layer mit Abschnitten in einer Karte oder Szene zu zeichnen. Sie können ermitteln, ob datenbankgesteuertes Feature-Binning für die Point-Feature-Class aktiviert ist, indem Sie den Status auf der Registerkarte Quelle des Layers im Fenster Layer-Eigenschaften überprüfen.

Ab ArcGIS Pro 3.1 wird datenbankgesteuertes Feature-Binning empfohlen, es ist jedoch nicht erforderlich. Die Berechnung und Verarbeitung von Abschnitten auf Datenbankebene profitiert von Performance-Verbesserungen im Hinblick auf Punkt-Datasets. Führen Sie als Erstes das Werkzeug Feature-Binning aktivieren aus, um Abschnitte für Ihre Point-Feature-Class zu berechnen. Weitere Informationen finden Sie unter Arbeiten mit abschnittsfähigen Feature-Layern.

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