Verfügbar mit der Erweiterung "ArcGIS Indoors Pro" oder "ArcGIS Indoors Maps".
Beim Vorbereiten von CAD-Grundrisszeichnungen zum Importieren in das ArcGIS Indoors-Informationsmodell müssen Sie bestimmte Anforderungen und Empfehlungen für die Vorbereitung von CAD-Daten einhalten.
Georeferenzieren von CAD-Zeichnungen
Alle Zeichnungen müssen georeferenziert sein, damit sichergestellt ist, dass die Gebäude- und Grundriss-Features für das entsprechende Koordinatensystem richtig positioniert und skaliert sind. Die folgenden Schritte stellen einen allgemeinen Workflow für das Georeferenzieren von CAD-Zeichnungen dar:
- Ordnen Sie der CAD-Zeichnung eine Projektion zu.
- Georeferenzieren Sie die CAD-Zeichnung in ArcGIS Pro.
Tipp:
Es wird empfohlen, zum Georeferenzieren der Daten einen Gebäude-Footprint, eine Flurstücksgrenze oder einen Passpunkt mit hoher Genauigkeit zu verwenden.
Beim Georeferenzierungsprozess erstellte Projektionsdateien (.prj) und World-Files (.wld3) müssen im gleichen Ordner und unter dem gleichen Dateinamen wie die entsprechende BIM-Datei (.rvt oder .ifc) gespeichert werden. Wenn Sie alternativ mehrere Modelle mit dem gleichen Koordinatensystem oder der gleichen Koordinatentransformation haben, können Sie universelle Projektionsdateien und World-Files erstellen, die für alle CAD- und BIM-Dateien im Ordner gelten, die nicht mit Koordinatendateien verknüpft sind. Benennen Sie dazu die .prj-Datei in esri_cad.prj und die .wld3-Datei in esri_cad.wld3 um.
Weitere Informationen zur Georeferenzierung von CAD-Zeichnungen in ArcGIS Pro
Anforderungen an die Layer
Die Verwendung einheitlicher Namen in CAD-Zeichnungen ermöglicht einen gut organisierten und erweiterbaren Datenkonvertierungs- und Datenverwaltungsprozess. Es wird empfohlen, sich an den U.S. National CAD Standard für AEC-Namenskonventionen zu halten.
Layer mit externen Zeichnungsreferenzen (xref) werden von ArcGIS Pro nicht unterstützt. Wenn die Linien eines einzelnen Grundrisses auf mehrere CAD-Dateien verteilt sind, stellen Sie sicher, dass die Layer in diesen Dateien einheitlich benannt sind.
Erforderliche Informationen
Die CAD-Zeichnung sollte mindestens die folgenden Informationen enthalten:
Hinweis:
Die Namen und die Granularität der Layer können sich je nach den CAD-Konventionen Ihrer Organisation unterscheiden (z. B. haben Sie möglicherweise mehrere Layer für verschiedene Möbeltypen), aber es sollten Layer vorhanden sein, die die folgenden Informationen enthalten und in den CAD-Zeichnungen einheitlich benannt sind.
- Raumnummern oder -kennungen, die dem Feld UNIT_ID des Layers "Units" zugeordnet werden können
- Text, der den Verwendungstyp eines Raumes beschreibt (z. B. "Küche", "Büro" oder "Treppe") und dem Feld USE_TYPE des Layers "Units" zugeordnet werden kann
- Polylinien, die die Geometrie von Ebenen darstellen. Folgende Anzeigemöglichkeiten stehen zur Verfügung:
- Layer mit geschlossenen Polylinien, die den Ebenen-Footprint darstellen. Diese werden in ArcGIS Pro als Polygon-Features gelesen.
- Layer mit nicht geschlossenen Polylinien-Features, die, wenn sie miteinander kombiniert werden, einen Ebenen-Footprint darstellen. Sie können beispielsweise einen Layer haben, der vier externe Wandobjekte enthält, die die Ausdehnung der Ebene darstellen.
- Polylinien, die die Geometrie von Räumen darstellen. Folgende Anzeigemöglichkeiten stehen zur Verfügung:
- Layer mit geschlossenen Polylinien, wobei jede geschlossene Polylinie einen Raum darstellt. Diese werden in ArcGIS Pro als Polygon-Features gelesen.
- Layer mit nicht geschlossenen Polylinien-Features, die, wenn sie miteinander kombiniert werden, Räume darstellen. Sie können beispielsweise Layer haben, die Objekte enthalten, die interne Wände, externe Wände, Türen und Fenster darstellen und kombiniert werden können, um Raum-Polygone zu erstellen.
- Polylinien, die die Geometrie von Details darstellen. Sie können beispielsweise Polylinien haben, die Wände, Türen, Säulen und Möbel darstellen.
Beispiel-Layer
Die folgende Tabelle enthält ein Beispiel für gut organisierte CAD-Layer, die entsprechend einer einheitlichen Namenskonvention benannt sind und zum Konvertieren von Grundrissdaten in das Indoors-Modell verwendet werden können.
Layer-Name | Geometrie- oder Entitätstyp | Beschreibung |
---|---|---|
A-AREA | Geschlossene Polylinie | Geschlossene Polylinien-Features, die Raumgrenzen darstellen |
A-AREA-USETYPE | Text | Text, der den Verwendungstyp des Raumes beschreibt. Dieser Layer kann dem Feld USE_TYPE des Layers "Unit" zugeordnet werden. |
A-AREA-IDEN | Text | Raumnummern oder -kennungen. Dieser Layer kann dem Feld UNIT_ID des Layers "Unit" zugeordnet werden. |
A-COLS | Polylinie | Stützen |
A-DOOR | Polylinie | Türen |
A-FLOR | Geschlossene Polylinie | Geschlossene Polylinien-Features, die Ebenengrenzen darstellen |
A-FLOR-EVTR | Polylinie | Aufzugskabinen und -ausrüstung |
A-FLOR-STRS | Polylinie | Treppenauftritte, Rolltreppen und Leitern |
A-FURN | Polylinie | Möbel |
A-GLAZ | Polylinie | Fenster, Fassaden und verglaste Trennwände |
A-WALL | Polylinie | Allgemeine Wände |
I-WALL | Polylinie | Innenwände |
CAD-Text
In ArcGIS Indoors werden nach Layern organisierter CAD-Text sowie Blockattribute zum Füllen von Attributen im Indoors-Modell unterstützt. Dazu gehören Kennungen für Räume, Verwendungstypen für Räume und benutzerdefinierte Attribute, die Sie für Grundriss-Features einbeziehen möchten. CAD-Text wird in ArcGIS Indoors basierend auf dem Ankerpunkt des Textes oder Blockes mit Grundriss-Features verknüpft. Der Ankerpunkt muss sich innerhalb der zugehörigen Grundrissfläche befinden.
Die Zeichnung sollte die folgenden Textarten enthalten:
- Raumkennungen: Eine eindeutige Kennung für jeden Raum im Grundriss, beispielsweise ein Raumname oder eine Raumnummer. Die Eindeutigkeit dieser Kennung ist wichtig für die Verwaltung von Daten im Indoors-Modell.
- Raumverwendungstypen: Text, der den Verwendungstyp von Räumen identifiziert, beispielsweise "Büro", "Küche" oder "Treppe"
- Benutzerdefinierte Attribute: Zusätzliche Informationen, die Sie in das Indoors-Modell einbeziehen möchten, beispielsweise Belegungslimits oder Gebäudenutzerkennungen
Geometrieanforderungen
Zum Importieren von CAD-Zeichnungen in das Indoors-Modell müssen die folgenden Geometrien aufgelöst werden, sofern sie vorhanden sind:
- Unterlängen: Diese entstehen, wenn eine Linie nicht auf die Linie trifft, mit der sie verbunden sein soll. Beispiel: Die Linie, die die südliche Wand eines Raumes darstellt, trifft nicht auf die Linie, die die östliche Wand eines Raumes darstellt. Wände müssen sich berühren, damit in Indoors ein Raum erstellt wird.
- Überlappende Objekte im gleichen Polygon-Layer: Diese entstehen, wenn sich mehrere Polylinienobjekte in dem Layer, der Raum-Features enthält, überlappen. Raumobjekte dürfen sich nicht überlappen, wenn Räume erstellt werden sollen.
Empfehlungen für Geometrien
Die folgenden Empfehlungen müssen beim Importieren von Grundrissen in das Indoors-Modell nicht zwingend eingehalten werden, sind aber ratsam, um die Genauigkeit sicherzustellen.
- Verwenden Sie keine sich selbst schneidenden Objekte: Ein sich selbst schneidendes Objekt entsteht, wenn eine Linie sich selbst kreuzt. Wenn dies nicht korrigiert wird, werden möglicherweise mehrere Räume erstellt, oder es fehlen Räume.
- Gruppieren Sie mehrere Features für Polygone, die Löcher enthalten: Grundrissdaten können Features mit Löchern in Polygonen enthalten, beispielsweise ein Flur, der um einen inneren Block aus Arbeitskabinen oder einen zentralen Balkon auf Ebene 3, der auf Ebene 2 hinausgeht, herum verläuft. Wenn Sie mit AutoCAD arbeiten, gruppieren Sie vor dem Importieren in das Indoors-Modell alle geschlossenen Polylinien, die ein Feature mit einem inneren Ausschnitt bilden. Wenn das Innere des Polygons ein separates Feature darstellt, beispielsweise einen Block aus Arbeitskabinen, stellen Sie sicher, dass das Feature durch ein eigenes dediziertes Polygon dargestellt wird.
Im folgenden Beispiel sind die äußeren Grenzen des Ganges mit den inneren Grenzen gruppiert, sodass ein Gang-Feature mit mehreren ausgeschnittenen Löchern erstellt wird.
- Konvertieren Sie parallele Ellipsen und Bögen in Polylinien-Entitäten: Geschwungene Objekte werden in Polylinien in ArcGIS Pro konvertiert. Dadurch können geschwungene Objekte abhängig von der Platzierung von Stützpunkten auf unerwartete Weise konvertiert werden, beispielsweise so, dass sie sich selbst schneiden oder benachbarte Features überlappen. Dieses Problem tritt vor allem bei parallelen geschwungenen Objekten wie beispielsweise einer geschwungenen Wand mit parallelen Bögen auf.