Da ArcGIS auch NITF-Standards und -Produkte unterstützt, muss die NITF-Datei eine bestimmte Form haben, damit ihre Basisstruktur erhalten bleibt.
Die Basisstruktur einer NITF-Datei besteht aus einem erforderlichen primären Datei-Header, der die Dateiversion und detaillierte Informationen zum Typ der Daten in der NITF-Datei enthält. Die Datensegmente in einer NITF-Datei sind in der obersten Zeile in der folgenden Grafik dargestellt. Nicht alle Segmenttypen sind erforderlich. Einem Segment können zudem Datenerweiterungssegmente (Data Extension Segments, DESs) mit zusätzlichen Daten zu diesem Segment zugeordnet werden, zum Beispiel Datensatzerweiterungen mit Tags (Tagged Record Extensions, TREs).
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Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenfassung der Komprimierungsformate, die bei der Anzeige von NITF-Bildsegmenten unterstützt werden.
| Bildkomprimierungsmethode | Unterstützt (Ja/Nein) |
|---|---|
JPEG DCT | Ja |
Vektorquantisierung | Ja |
Zwei-Ebenen (Schwarzweiß oder zweifarbig) | Nein |
JPEG 2000 (NPJE/EPJE) | Ja |
NITF-Segmente
Die unterstützten NITF-Formate reichen von Standard-Bildprodukten, die Einzel- oder Mehrfach-Bildsegmente mit einem oder mehreren Bändern enthalten, bis zu abgeleiteten Bildprodukten, die nur Shapefiles in den Data Extension Segments CSSHPA oder CSSHPB enthalten. Unter NITF-Layer finden Sie weitere Informationen zur Verwendung der NITF-Datentypen in ArcGIS Pro.
Hinweis:
NITF-Grafik- und -Textsegmente werden in ArcGIS Pro derzeit nicht unterstützt.
Unterstützung für mehrere Segmente
ArcGIS Pro unterstützt den Zugriff auf und die Anzeige von NITF-Daten mit mehreren Datensegmenten, die manchmal als NITF-Subdatasets oder NITF-Sublayer bezeichnet werden. Gemäß dem NITF-Standard werden Datentypen in verschiedene Datensegmenttypen aufgeteilt, die unter Einführung in NITF-Daten beschrieben werden.
Je nach Typ der in einem NITF-Bild, -Raster oder -Shapefile enthaltenen Daten werden verschiedene Mechanismen für den Zugriff auf diese Informationen bereitgestellt. Im Bereich Daten für Bildunterstützung können Sie die Organisation und Struktur von NITF-Metadaten anzeigen und auf alle Informationen zu den einzelnen Segmenten zugreifen.
Die Geoverarbeitungsumgebung unterstützt auch NITF-Subdatasets als Eingabe für relevante Geoverarbeitungswerkzeuge und Raster-Funktionen durch direkte Verwendung von Werkzeugen, Modellen, Verarbeitungsketten oder Skripten.
Der NITF-Layer bietet Unterstützung für die Visualisierung des Inhalts von Bildern mit mehreren Segmenten in einer NITF-Datei mit Bildinformationen, die angezeigt werden können. Jedes Bildsegment enthält ein einziges Bild, das aus einem oder mehreren Datenbändern besteht.
Schreiben von NITF-Daten
ArcGIS Pro unterstützt mit dem Bereich Raster exportieren das Schreiben von NITF-Daten. Nachdem einer Karte ein NITF-Dataset hinzugefügt wurde, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Bild-Sublayer, den Sie exportieren möchten. Wählen Sie Daten im Dropdown-Menü aus, und klicken Sie auf Raster exportieren. Wählen Sie NITF als Ausgabedateiformat aus.
Weitere Informationen zum Werkzeug Raster exportieren und zum Festlegen der Parameter finden Sie unter Exportieren oder Konvertieren von Raster-Datasets. Standardmäßig sind die Daten nicht komprimiert.
Hinweis:
Die Bildkomprimierung wird derzeit beim Schreiben einer NITF-Datei nicht unterstützt.
Die folgende Tabelle enthält die NITF-Formattypen mit der entsprechenden Funktionalität bei NSIF 1.0, NITF 2.0 und NITF 2.1:
Bildunterstützungsdaten
Bildunterstützungsdaten (Image Support Data, ISD) enthalten Kontextinformationen zu den Daten, die in einer NITF-Datei oder einer Gruppe von NITF-Dateien enthalten sind. Das Hauptziel von ISD besteht darin, Metadaten bereitstellen, sodass Datenprodukte wie ursprünglich beabsichtigt dargestellt werden können, ohne den Zugriff auf die unverarbeiteten Daten einzuschränken. Zu den wichtigsten Verwendungszwecken von NITF-Bildunterstützungsdaten gehören der allgemeine Verarbeitungsverlauf der Daten, die Verwaltung, die Verteilung und bestimmte Parameter, die zur ordnungsgemäßen Geopositionierung der relevanten Inhalte von NITF-Containern verwendet werden.
ArcGIS Pro unterstützt den Zugriff auf die Bildunterstützungsdaten in der NITF-Dateistruktur. Somit können Sie die Bilddaten adäquat verarbeiten und visualisieren und mithilfe der Bildunterstützungsdaten die Daten, Projekte, Workflows und Anwendungen verwalten. Dadurch, dass auch Bilder mit mehreren Segmenten unterstützt werden, können diese unter Beibehaltung der in das NITF-Quellprodukt integrierten Beziehungen indiziert, verarbeitet und dargestellt werden.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf NITF-Bildunterstützungsdaten zuzugreifen. Dazu gehören der Bereich Daten für Bildunterstützung und bestimmte Registerkarten für Bildunterstützungsdaten in den Dialogfeldern mit den Eigenschaften für Layer und Datasets.
Wenn einer Karte eine NITF-Datei hinzugefügt wird, wird mit einem NITF-Layer im Bereich Inhalt der Inhalt der NITF-Datei organisiert. Der Name dieses NITF-Layers, der bis zu 80 Zeichen lang sein darf, basiert auf dem Wert im NITF-Feld FTITLE. Wenn das Feld FTITLE nicht vorhanden ist, wird als Bezeichnung stattdessen der Name der NITF-Datei verwendet. Für jedes Bildsegment in der NITF-Datei wird ein einzelner Sublayer erstellt, der im Bereich Inhalt aufgeführt wird. Die einzelnen Datentypen werden als NITF-Sublayer dargestellt und können separat aktiviert und verwaltet werden.
Bereich "Daten für Bildunterstützung“
Im nicht modalen Bereich Daten für Bildunterstützung können Sie die NITF-Bildunterstützungsdaten erkunden, durchsuchen, auf sie zugreifen und sie exportieren. Um auf den Bereich Daten für Bildunterstützung zuzugreifen, klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf den NITF-Layer und klicken dann auf Daten für Bildunterstützung. Daraufhin wird der Bereich Daten für Bildunterstützung für den Layer angezeigt.
Auf detaillierte Informationen zu Tagged Record Extensions (TREs) oder Data Extension Segments (DESs), die es nur im NITF-Dateiformat gibt, können Sie zugreifen, indem Sie mit der Maus auf die gewünschte TRE oder das gewünschte DESs im Hauptbereich des ISD-Viewers zeigen und auf die Schaltfläche mit dem Text zur betreffenden TRE bzw. zum betreffenden DES klicken.
Eigenschaften von Raster-Datasets
Um auf die Bildunterstützungsdaten zuzugreifen, klicken Sie im Bereich Katalog mit der rechten Maustaste auf die NITF-Datei und klicken dann auf Eigenschaften, um das Dialogfeld Eigenschaften des Raster-Datasets zu öffnen.
Geopositionierung von NITF-Bild-Sublayern
Die Bildunterstützungsdaten in NITF-Dateien können mehrere Quellen von Kartentransformationen enthalten, damit die Bilddaten in Bezug auf die Erdoberfläche richtig positioniert werden. Um zu verstehen, wie sich die Positionierung auf die Qualität auswirkt, ist es wichtig, die Reihenfolge und die Prioritäten zu kennen, in denen die Daten verwendet werden. Nachfolgend werden die Prioritäten aufgeführt, mit der die Koordinatendaten in der NITF-Datei angewendet werden.
- Community Sensor Model (CSM): Die primären Karteninformationen für die Datei. Diese werden verwendet, wenn das CSM verfügbar ist und die entsprechenden ISD-Daten vorhanden sind.
- RPC00B: Rationale polynomische Koeffizienten werden verwendet, wenn keine CSM- oder SENSRB-Informationen verfügbar sind.
- GEOSDE (DIGEST): Die Karteninformationen (sofern verfügbar) werden aus MAPLOB, PRJPSB und GEOPSB TREs importiert, und in der angegebenen Projektion werden Verknüpfungspunkte und Pixelgrößen erstellt. Wenn die Projektion nicht unterstützt wird, gelten diese Informationen als ungültig, und es wird versucht, die Georeferenzierungsmethode IGEOLO auszuführen.
Hinweis:
Sofern verfügbar, werden Verknüpfungspunkt und Pixelgröße aus den GEOLOB und GEOPSB TREs in ein geographisches Koordinatensystem importiert. - IGEOLO: Der Unterabschnitt des NITF-Bildes mit den Koordinatendaten. Wenn die Koordinatendaten gültig sind, werden der Verknüpfungspunkt und die Pixelgröße für das Bild berechnet. Andernfalls wird die Georeferenzierung für das Bild mit einer affinen Kartentransformation bestimmt.
Hinweis:
IGEOLO-Koordinaten gelten als ungenau und werden bei der Indizierung von Suchen nur für die ungefähre Positionierung verwendet. - ICHIPB: Diese Daten werden für die Messung und Berechnung der Geopositionen von Features in Bildschnipseln verwendet.
Hinweis:
Positionsbezogene Tags werden derzeit nicht unterstützt.