Der Metadaten-Inhaltsstandard ISO 19115, Geographic information — Metadata und die Implementierungsspezifikation ISO 19139, Geographic information — Metadata — XML schema implementation sind bekannte Standards, die seit vielen Jahren international verwendet werden. Diese Anleitung enthält Beschreibungen der Workflows zur Bearbeitung von Metadaten in ArcGIS Pro, um Inhalte zu erstellen, die mit diesen Standards kompatibel sind.
Konfigurieren von ArcGIS Pro
Der erste Schritt bei der Erstellung von Metadateninhalt, der mit den Metadatenstandards ISO 19115 und ISO 19139 kompatibel ist, besteht darin, ArcGIS Pro richtig zu konfigurieren. Wählen Sie im Dialogfeld Optionen den entsprechenden Metadaten-Style aus der Dropdown-Liste für Metadaten-Styles aus. Die folgenden beiden Optionen sind verfügbar:
- ISO 19139 Metadata Implementation Specification: Mit diesem Style können Sie ein vollständiges Metadatendokument, das mit den ISO-Standards 19115 und 19139 konform ist, anzeigen und bearbeiten. Wenn Metadaten mit einer anderen Anwendung in der ArcGIS Plattform in eine XML-Datei im ISO 19139-Format exportiert werden, kann die resultierende Datei mit einer Version des ISO 19139-XML-Schemas überprüft werden, die eine ältere Version von GML verwendet.
- ISO 19139 Metadata Implementation Specification GML3.2: Dieser Style ist mit dem oben genannten identisch. Hier hingegen kann die resultierende Datei mit einer Version des ISO 19139 XML-Schemas überprüft werden, die GML 3.2.1 verwendet, wenn Metadaten mit einer anderen Anwendung in der ArcGIS Plattform in eine XML-Datei im ISO 19139-Format exportiert werden.
Wenn Sie Metadaten in der Metadatenansicht bearbeiten, sind in beiden Styles dieselben Validierungsregeln gemäß den Metadatenstandards ISO 19115 und ISO 19139 verfügbar. Wenn Sie die Metadaten eines Elements in der Katalogansicht anzeigen, wird dessen gesamter Metadateninhalt angezeigt.
Wenn der in ArcGIS Pro festgelegte Metadaten-Style nicht mit dem von Ihrer Organisation und von ArcGIS Desktop verwendeten Metadaten-Style übereinstimmt, kann es zu Inkonsistenzen bei der Anzeige und Bearbeitung von Metadaten in der gesamten ArcGIS Plattform kommen.
Bearbeiten von ISO-Metadateninhalt
Sie können vollständige ISO 19115- und ISO 19139-Metadaten für ein Element in ArcGIS Pro erstellen. Führen Sie dazu zunächst die folgenden Schritte aus:
- Bearbeiten Sie die Metadaten eines Elements in der Metadatenansicht.Die Metadatenansicht wird mit der ersten Seite des Metadateneditors angezeigt. Alle für die Bearbeitung von Metadaten verfügbaren Seiten werden im Bereich Inhalt aufgeführt.
- Klicken Sie im Bereich Inhalt auf die einzelnen Seiten mit fehlendem erforderlichem Inhalt , und stellen Sie den entsprechenden Inhalt bereit.
Wenn alle erforderlichen Inhalte bereitgestellt wurden, wird die Seite im Bereich Inhalt als gültig gekennzeichnet .
- Übernehmen bzw. speichern Sie die Änderungen.
Das Ausfüllen der Metadaten eines Elements kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Sie können Ihre Änderungen speichern und den Rest zu einem späteren Zeitpunkt beenden, auch wenn erforderliche Informationen fehlen. Wenn Sie das nächste Mal an dem Projekt arbeiten, wird die Metadatenansicht mit der Seite geöffnet, die Sie zuletzt bearbeitet haben.
- Schließen Sie die Metadatenansicht, wenn Sie die Bearbeitung abgeschlossen haben.
Erstellen von ISO-kompatiblen Metadaten
In der nachfolgenden Tabelle wird beschrieben, wo sich die minimal erforderlichen ISO 19115- und ISO 19139-Metadatenelemente jeweils befinden. Sie sind nicht auf die nachfolgenden Informationen beschränkt; diese Informationen sollen Ihnen den Einstieg erleichtern. Wenn Sie mehr als die erforderlichen Informationen eingeben, müssen möglicherweise zusätzliche Inhalte zur Ergänzung dieser Informationen gemäß den Standards bereitgestellt werden.
Metadatenelemente werden nach Entitäts- oder Elementnamen identifiziert, die in den UML-Diagrammen und Data Dictionary-Tabellen aus ISO 19115 von Geographic information - Metadata definiert sind.
Die Seite "Metadateneditor" | Schritte zur Erfüllung der Anforderungen für ISO 19115 und 19139 |
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Tipps und Empfehlungen für die Erstellung von ISO-Inhalt in ArcGIS
In ArcGIS können Sie einen vollständigen mit ISO 19115- und 19139-kompatiblen Metadatensatz zur Beschreibung eines Elements erstellen. Es bestehen jedoch einige Unterschiede zwischen den Anweisungen in ISO 19115 und ISO 19139 und dazu, wie Sie die entsprechenden Informationen in ArcGIS bereitstellen sollten. Durch die unten aufgeführten Empfehlungen sind die in ArcGIS erstellten Metadaten präzise und leichter zu verwalten und können in Zukunft nahtlos in andere Metadaten-Styles und -Formate übertragen werden.
Nicht zutreffende oder unbekannte Werte
Wenn der Wert eines Metadatenelements unbekannt oder nicht zutreffend ist, geben Sie bei der Bearbeitung von Metadaten in ArcGIS keinen Wert ein. Wenn ein erforderliches Metadatenelement in ArcGIS leer gelassen wird und die Metadaten mit anderen Anwendungen in der ArcGIS Plattform in eine XML-Datei im ISO 19139-Format exportiert werden, wird automatisch ein nilReason-Code hinzugefügt, um anzugeben, dass der Wert fehlt oder unbekannt ist. Dies entspricht den Anforderungen für XML-Schemas gemäß ISO 19139. Für andere Metadatenstandards gelten ähnliche Anforderungen, unterschiedliche Elemente werden jedoch als obligatorisch angesehen und die Unsicherheit oder Abwesenheit eines Wertes wird in der exportierten XML-Datei auf unterschiedliche Weise angegeben. Exportwerkzeuge für die jeweiligen Styles behandeln die Situation entsprechend.
Durch den Metadaten-Style definierte Inhalte
Ein Metadaten-Style konfiguriert ArcGIS für die Unterstützung eines bestimmten Metadatenstandards oder -profils. Jeder Metadatenstandard weist in der Regel Metadatenelemente auf, um den Namen und die Version des eingehaltenen Standards sowie die Art der Erfassung des Metadateninhalts usw. aufzuzeichnen. Exportwerkzeuge für die jeweiligen Styles behandeln die Situation entsprechend. Wenn Metadaten mit anderen Anwendungen in der ArcGIS Plattform in eine ISO 19139-formatierte XML-Datei exportiert werden, werden die Elemente "metadataStandardName" und "metadataStandardVersion" zu diesem Zeitpunkt hinzugefügt.
Inhalt, der nicht bearbeitet werden kann oder sollte
Für die meisten Elemente erfasst ArcGIS die intrinsischen Eigenschaften des Elements ggf. automatisch in seinen Metadaten. Wenn beispielsweise der Raumbezug eines Elements festgelegt wird, werden die vollständigen Details dieses Raumbezugs in seinen Metadaten erfasst. Detaillierte Eigenschaften des Raumbezugs können in der Metadatenansicht nicht manuell bearbeitet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Metadaten den tatsächlichen Raumbezug des Elements widerspiegeln. Mit anderen Metadaten-Styles können Sie Informationen zum Raumbezug eines Elements für Elemente angeben, die keine Synchronisierung unterstützen. Dies ist jedoch nur durch die Angabe der Raumbezugskennung möglich. Die Eigenschaften des Raumbezugs sind für diese Kennung festgelegt und können in der entsprechenden Registrierung überprüft werden, in der sie definiert wurden; einzelne Raumbezugsparameter werden nicht manuell in die Metadaten eines Elements eingegeben.
Für andere Eigenschaften wie die Feature-Anzahl, Raster-Größe oder Attributbeschriftungen eines Elements können die Informationen geändert werden, die beim Bearbeiten der Metadaten in ArcGIS von dem Element abgeleitet wurden. Diese Werte sollten jedoch unverändert bleiben. Solange diese Werte nicht in der Metadatenansicht bearbeitet werden, werden sie bei einer Änderung der Eigenschaften des Elements weiterhin von ArcGIS aktualisiert und behalten ihre Genauigkeit bei. Wenn Attribute beispielsweise in den Metadaten eines Elements angegeben werden, deren Namen jedoch nicht mit den Feldnamen in der Attributtabelle des Elements übereinstimmen, werden sie aus den Metadaten des Elements entfernt, wenn diese mit den intrinsischen Eigenschaften des Elements synchronisiert werden.
Der ArcGIS-Metadateneditor stellt als aktuelles Datum automatisch das Datum der letzten Aktualisierung der Metadaten und den entsprechenden Zeichensatzwert bereit, der beschreibt, wie die von ArcGIS erstellten Metadaten codiert sind. Diese Werte sollten in der Regel nicht geändert werden. Wenn Sie jedoch beispielsweise Metadaten übertragen, die sich auf ein archiviertes Element beziehen, können Sie das Metadatendatum ändern, um das Datum der ursprünglichen Erstellung des Metadateninhalts anzuzeigen.
Exportieren von Metadaten in das ISO 19139-XML-Format
Wenn Sie Informationen zu einem Element für Personen oder Organisationen außerhalb der ArcGIS Plattform bereitstellen möchten, können Sie die Metadaten des Elements in eine eigenständige Metadatendatei im ISO 19139-XML-Format exportieren. Wenn in ArcGIS Pro festgelegt ist, dass einer der beiden Styles der "ISO 19139 Metadata Implementation Specification" verwendet werden soll, werden die Metadaten des Elements standardmäßig in das ISO 19139-XML-Format exportiert. Auch wenn Sie einen anderen Metadaten-Style verwenden, können Sie Ihre Metadaten in dieses Format exportieren, indem Sie es in der Dropdown-Liste auswählen.
- Klicken Sie in der Gruppe Metadaten auf der Registerkarte Katalog des Menübands auf Exportieren .
Das Dialogfeld Metadaten exportieren wird geöffnet.
- Klicken Sie auf die Dropdown-Liste Zu exportierender Metadateninhalt, und wählen Sie die Inhalte aus, die während des Exportvorgangs aus den Metadaten des Elements herausgefiltert werden sollen.
- Alle unterstützten Inhalte: Die Metadaten des Elements werden nicht gefiltert.
- Ohne Computernamen: Die Metadateninhalte des Elements werden gefiltert, um etwaig vorhandene Computernamen zu entfernen. Abhängig vom Kontext, in dem sich der Computername befindet, wird eine der folgenden Aktionen ausgeführt. Wenn das Dokument dadurch nicht ungültig wird, wird das Metadatenelement oder der Computername am Anfang eines UNC-Pfades entfernt. Alternativ wird der Wert des Metadatenelements geändert, um den Speicherort als "Zurückgehalten" festzulegen.
- Ohne vertrauliche Informationen: Computernamen werden wie oben beschrieben gefiltert. Außerdem werden auf dieselbe Weise lokale und Netzwerkdateipfade sowie Internetspeicherorte, ausgenommen von http- oder https-Adressen, entfernt. Informationen zu Betriebssystemen und Datenbanken sowie der Geoverarbeitungsverlauf werden ebenfalls entfernt.
- Wenn das ISO 19139-Format nicht bereits ausgewählt ist, klicken Sie auf die Dropdown-Liste Typ der zu exportierenden Metadaten und dann auf ISO 19139.
- Navigieren Sie zum gewünschten Speicherort, oder geben Sie diesen ein. Geben Sie dann im Textfeld Metadaten exportieren nach den Namen der zu erstellenden XML-Datei ein.
- Klicken Sie auf OK.
Die gefilterten ArcGIS-Metadatenelemente werden den entsprechenden ISO 19139-Metadatenelementen zugeordnet, und der Inhalt wird in eine XML-Datei im ISO 19139-Format übertragen. Der GML Namespace in der exportierten XML-Datei wird entsprechend dem in ArcGIS Pro angegebenen Metadaten-Style festgelegt. ArcGIS-Metadaten umfassen Inhalte, die nicht im ISO 19139-Standard vorgesehen sind, wie z. B. Miniaturansichten und Beschreibungen der Felder in einer Attributtabelle. In einer XML-Datei im ISO 19139-Format dürfen diese Inhalte nicht enthalten sein.