Mit der Location Referencing-Lizenz verfügbar.
Routenparallelität tritt auf, wenn sich zwei oder mehr Pipelineführungen einen Abschnitt teilen. Wenn sich zwei oder mehr Routen einen Abschnitt teilen, bedeutet das, dass sie eine gemeinsame Mittelachse im LRS-Netzwerk haben.
Parallele Routen stellen einen LRS-Editor vor Herausforderungen, da sich Objekte auf Abschnitte und nicht auf Routenbezeichnungen beziehen. Objekte entlang eines parallelen Routenabschnitts sind nur mit einer Route verknüpft. Daher kann sich das Laden und Bearbeiten von Routen auf verknüpfte Objekte auswirken.
Wenn ein Segment einer parallelen Route stillgelegt oder neu ausgerichtet wird, können die vorhandenen Objektdatensätze auf dem Segment einer anderen parallelen Route neu zugewiesen werden (in Abhängigkeit von dem Objektverhalten, das dem Objekt-Layer zugewiesen ist). Durch das Konfigurieren von Routendominanzregeln können wir einen Regelsatz bereitstellen, um festzulegen, welche dieser Routen nach der Bearbeitung die neue übergeordnete Route für ein Objekt wird.
Die Notwendigkeit, Objekte auf einer dominanten Route in einem parallelen Abschnitt zu verorten, wird durch das Anwenden von Regeln verwaltet, die festlegen, welches die dominante Route in einem Abschnitt ist. Dominanzregeln basieren auf Feldern in der Tabelle oder Feature-Class eines LRS-Objekts oder im LRS-Netzwerk selbst, vergleichbar mit dem Anordnen paralleler Routen.
In ArcGIS Pipeline Referencing können parallele Routen dasselbe Mittelachsen-Feature haben. Sie werden jedoch mit unterschiedlichen Messwerten modelliert, die zur Route gehören.
Szenario für Routendominanz
Anhand des folgenden Szenarios wird die Verwendung von Routendominanzregeln zum Ermitteln der dominanten Routen in parallelen Abschnitten erläutert.
In der folgenden Tabelle werden die parallelen Abschnitte der obigen Abbildung eingeordnet:
Abschnitt | Parallele Routen |
---|---|
1 | R1, R2 |
2 | R2, R3 |
Die folgende Tabelle veranschaulicht Routen-ID und Routenname für die parallelen Routen im obigen Diagramm:
Routen-ID | Routenname |
---|---|
{D9D2-} | R1 |
{E6M1-) | R2 |
{G3N4-) | R3 |
Hinweis:
- Parallele Routen in einem Abschnitt teilen sich in jeder parallelen Gruppe eine SectionId.
- Zum Berechnen der Parallelität kann die Network-Feature-Class oder ein beim Netzwerk registriertes, nicht übergreifendes Linienobjekt verwendet werden.
- Die Ausnahmen können durch ein Komma getrennt aufgelistet werden.
- Zum Erstellen einer Regel können mehrere Attributfelder verwendet werden.
- Zum Ermitteln der Dominanz können mehrere Regeln verwendet werden.
Im Folgenden ist der Workflow für die Anwendung von Regeln dargestellt:
Die folgende Regel wird zum Ermitteln der dominanten Route verwendet:
Regel | Felder | Anordnungsmethode | Auftragstyp | Ausnahmen |
---|---|---|---|---|
Rule1 | Routenname | Kleiner | Alphanumerisch | R3 |
Der dominanten Route in einem parallelen Abschnitt wird der Wert 1 als Flag für "dominant", den nicht dominanten Routen der Wert 0 zugewiesen. Für Spalte "Dominanter Fehler" ergeben sich die folgenden fünf potenziellen Werte.
Dominanter Fehler | Beschreibung |
---|---|
0 | Kein Fehler beim Berechnen der dominanten Route im parallelen Abschnitt. |
1 | Mindestens zwei Routen haben denselben Attributwert für den parallelen Abschnitt. Die dominante Route wurde nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. |
2 | Das bzw. die zur Berechnung der dominanten Route im parallelen Abschnitt verwendeten Attribut(e) wiesen einen NULL-Wert oder keinen Wert auf. |
3 | Das bzw. die zur Berechnung der dominanten Route im parallelen Abschnitt verwendeten Attribut(e) wiesen zu viele Werte auf. |
4 | Im parallelen Abschnitt liegt eine von zwei Bedingungen vor: Die Route ist im parallelen Abschnitt nicht kalibriert, oder die Mittelachse, die den parallelen Abschnitt bildet, ist nicht auf die Geometrie der Route ausgerichtet. |
Die folgende Tabelle erläutert die Ergebnisse nach der Berechnung der Routendominanz mithilfe der oben angegebenen Regel:
Abschnitts-ID | Routenname | Flag für "dominant" | Dominanzfehler | Details |
---|---|---|---|---|
1 | R1 | 1 | 0 | Der Wert des Routennamens für diese Route ist kleiner als der Wert von Route Route2. Daher ist diese Route gemäß Regel 1 die dominante Route. |
1 | R2 |
0 | 0 | |
2 | R2 | 0 | 0 | |
3 | R3 |
1 | 0 | Der Wert des Routennamens für diese Route ist als Ausnahme definiert. Daher ist diese Route gemäß Regel 1 die dominante Route. |