Ausgleichsoptionen für gescannte Bilddaten in Ortho-Mapping

Mit der Advanced-Lizenz verfügbar.

Die bei der Berechnung der Blockausgleichung verwendeten Parameter können im Fenster Ausgleichen definiert werden. Welche Ausgleichsoptionen verfügbar sind, hängt vom Typ des Workspace ab, der beim Einrichten des Ortho-Mapping-Projekts definiert wurde.

Ausgleichsoptionen für gescannte Luftbilddaten

Nachfolgend werden die Blockausgleichungsparameter für gescannte Luftaufnahmen beschrieben.

Durchführen der Kamerakalibrierung

Bei der automatischen Kamerakalibrierung werden die geometrischen Parameter der Kamera berechnet und optimiert. Dabei werden die Ausrichtung und Bodenkoordinaten des Bildes bestimmt. Wählen Sie diese Optionen aus, um die Gesamtqualität und -genauigkeit der Bündelblockausgleichung zu verbessern. Weitere Informationen zu den Kalibrierungsoptionen finden Sie unter Kameratabellenschema.

  • Brennweite: Optimiert die Brennweite des Kameraobjektivs.
  • Hauptpunkt: Optimiert den Hauptpunkt der Autokollimation.
  • K1,K2,K3: Optimiert die Koeffizienten für die radiale Verzerrung.
  • P1,P2: Optimiert die Koeffizienten für die tangentiale Verzerrung.

Hinweis:
Für die automatische Kamerakalibrierung muss die Bildsammlung eine Längsüberdeckung von mindestens 60 Prozent und eine Querüberdeckung von mindestens 30 Prozent aufweisen.

Erweiterte Optionen

Der Abschnitt Erweiterte Optionen beinhaltet zusätzliche Einstellungen, die für das Optimieren der Ausgleichung verwendet werden können. Nachfolgend finden Sie eine Beschreibung der einzelnen Einstellungen.

Schnellausgleichung nur bei grober Auflösung

Wenn diese Option aktiviert ist, wird die Ausgleichung bei grober benutzerdefinierter Auflösung durchgeführt. Diese grobe Ausgleichung erfolgt schnell. Sie ermöglicht es Ihnen, die Datenabdeckung des Projektgebiets und die Verarbeitungsparameter für die Sammlung zu überprüfen, bevor Sie die genauere, optimierte Ausgleichung bei Auflösung der Quellbilddaten durchführen. Wenn Sie beispielsweise Daten vor Ort erfassen, können Sie diese Option für eine erste Bewertung der Ausgleichung verwenden. Führen Sie dann Ausgleichen erneut aus, um die optimierte Ausgleichung zu berechnen. Wenn diese Option nicht aktiviert ist, werden die Verknüpfungspunkte bei Quellbildauflösung berechnet, und die Triangulation wird mit den berechneten Verknüpfungspunkten durchgeführt.

Berechnen der nachfolgenden Standardabweichung für Bilder und Lösungspunkte

Mithilfe der folgenden Optionen können Sie die Standardabweichung für die Parameter der äußeren Ausrichtung und die Lösungspunkt-Koordinaten des Bildes berechnen:

  • Nachfolgende Standardabweichung für Bilder berechnen: Es wird die nachfolgende Standardabweichung von Lösungspunkten nach Ausgleichung berechnet. Die berechneten Werte der Standardabweichung werden in der Lösungstabelle gespeichert.
  • Nachfolgende Standardabweichung für Lösungspunkte berechnen: Es wird die nachfolgende Standardabweichung jeder Bildposition und -ausrichtung nach Ausgleichung berechnet. Die berechneten Werte der Standardabweichung werden in der Tabelle Lösungspunkte gespeichert.

Verknüpfungspunkte neu projizieren

Ein Teil des Ausgleichungsprozesses ist die Berechnung und Anzeige der einzelnen Verknüpfungspunkte an ihrer korrekten 2D-Kartenposition. Dies ist ein optionaler Schritt, der nur die visuelle Analyse der Verknüpfungspunkte mit der 2D-Kartenansicht unterstützt. Nach der Ausgleichung muss die Option Verknüpfungspunkte neu projizieren im Dropdown-Menü Verknüpfungspunkte verwalten verwendet werden.

Hinweis:

Bei großen Projekten mit über 1.000 Bildern kann dieser Schritt übersprungen werden, um die Verarbeitungsdauer zu verkürzen, ohne dass die Ausgleichungsqualität beeinträchtigt wird.

Abgleich von Verknüpfungspunkten

Verknüpfungspunkte sind Punkte, die allgemeine Objekte oder Positionen in den Überlappungsbereichen zwischen benachbarten Bildern repräsentieren. Mithilfe dieser Punkte können Sie die geometrische Genauigkeit in der Blockausgleichung optimieren. Die Kategorie Abgleich von Verknüpfungspunkten im Werkzeug Ausgleichung enthält Optionen für die Unterstützung der automatischen Berechnung von Verknüpfungspunkten aus überlappenden Bildern. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Paarweiser Vollbildabgleich, um die automatische Berechnung von Verknüpfungspunkten zu ermöglichen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  • Die abgebildete Topografie ist sehr unterschiedlich, z. B. hügeliges Terrain mit großen Höhenunterschieden.
  • Der Überlappungsprozentsatz bei der Vorwärts- und seitlichen Überlappung von Bildern ist geringer als der empfohlene Wert.
  • Die Genauigkeit der Parameter für die initiale Ausrichtung der Bilddaten und der Mittelpunktkoordinaten der Projektion ist gering.
  • Die Bilder haben sehr schräge Winkel.

Bildauflösungsfaktor

Definieren Sie mit diesem Parameter die Auflösung, bei der Abgleichpunkte berechnet und die erste Ausgleichung durchgeführt werden. Der Wertebereich reicht von der vollen Auflösung bis zur 8-fachen Auflösung der Quellbilddaten.

Das 8-fache der Quellauflösung als Standardwert eignet sich für die meisten Bilddaten mit den verschiedensten Features. Ein niedrigerer Wert wie 4 oder 2 kann für Bilddaten mit allgegenwärtigen Merkmalen verwendet werden, wie zum Beispiel Sand, Wasser und landwirtschaftliche Nutzflächen, bei denen sich Passpunkte beim 8-fachen der gröberen Auflösung nur schwer berechnen lassen.

Genauigkeit der Bildposition

Die inhärente Positionsgenauigkeit der Bilddaten hängt von der Anzeigegeometrie des Sensors, vom Sensortyp und von der Verarbeitungsebene ab. Die Positionsgenauigkeit wird in der Regel als Teil der Bilddaten beschrieben, die bereitgestellt werden können. Wählen Sie das Schlüsselwort aus, das die Genauigkeit der Bilddaten am besten beschreibt.

Sie können zwischen drei Einstellungen wählen, die im Algorithmus zur Berechnung von Verknüpfungspunkten verwendet werden, um die zu verwendende Anzahl der Bilder in der Nachbarschaft zu bestimmen. Wenn die Genauigkeit z. B. auf Hoch festgelegt ist, verwendet der Algorithmus eine kleinere Nachbarschaft zum Identifizieren übereinstimmender Features in den überlappenden Bildern.

EinstellungBeschreibung

Niedrig

Die Bilder weisen eine geringe Positionsgenauigkeit und große Fehler bei der Sensorausrichtung auf (Rotation um mehr als 5 Grad). Es wird der Scale Invariant Feature Transform-(SIFT-)Algorithmus verwendet, der einen großen Pixel-Suchbereich aufweist, um die Berechnung der Punktzuordnung zu unterstützen.

Mittel

Die Bilder weisen eine mittlere Positionsgenauigkeit und kleine Fehler bei der Sensorausrichtung auf (Rotation um weniger als 5 Grad). Der Harris-Algorithmus wird mit einem Suchbereich von ca. 800 Pixeln verwendet, um die Berechnung der Punktzuordnung zu unterstützen. Dies ist die Standardeinstellung.

Hoch

Die Bilder weisen eine hohe Positionsgenauigkeit und kleine Fehler bei der Sensorausrichtung auf. Diese Einstellung eignet sich für Satellitenbilder und Luftbilddaten, die mit Daten zur äußeren Ausrichtung bereitgestellt wurden. Der Harris-Algorithmus wird mit einem kleinen Suchbereich verwendet, um die Berechnung der Punktzuordnung zu unterstützen.

Polygon-Features maskieren

Verwenden Sie eine Polygon-Feature-Class, um Bereiche aus der Berechnung von Verknüpfungspunkten auszuschließen.

In der Attributtabelle der Feature-Class wird die Ein- oder Ausschließung von Flächen zur Berechnung von Verknüpfungspunkten über das Feld mask gesteuert. Der Wert 1 gibt an, dass die von den Polygonen definierten Bereiche (innerhalb) aus der Berechnung ausgeschlossen werden. Der Wert 2 gibt an, dass die durch die Polygone definierten Bereiche (innerhalb) in die Berechnung eingeschlossen werden, während Bereiche außerhalb der Polygone ausgeschlossen werden.

Lernprogramm zu gescannten historischen Bilddaten

Ein Lernprogramm mit einer Anleitung für den vollständigen Workflow für gescannte Bilddaten finden Sie unter Create Scanned Aerial Imagery Products in ArcGIS Pro.

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