Verwenden von ASCII- oder Textdateien

ArcGIS Pro ermöglicht Ihnen den Zugriff auf Daten in durch Trennzeichen getrennten Textdateien und deren Verwendung als Tabellen. Im Bereich Katalog und im Dialogfeld Daten hinzufügen sind Dateien mit den Erweiterungen .txt, .asc, .csv, .psv, .tsv oder .tab aufgeführt und dem Dateityp "Textdatei" zugeordnet.

Dateien mit der Erweiterung .txt, .asc oder .csv werden als durch Kommas getrennt interpretiert, während Dateien mit der Erweiterung .psv als durch senkrechte Striche getrennt interpretiert werden und Dateien mit der Erweiterung .tsv oder .tab standardmäßig als mit Tabstopptrennzeichen interpretiert werden. Alle Dateien mit einer dieser Erweiterungen werden als Textdateitabelle interpretiert, auch wenn sie keine Tabellendaten enthalten. Wenn Sie eine Textdatei anzeigen möchten, die keine Tabellendaten enthält, werden die Daten als Tabelle angezeigt, sofern möglich, oder es tritt ein Fehler auf. Um den Fehler zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass durch Trennzeichen getrennte Textdateien die Erweiterung .csv oder .tab aufweisen, sodass Textdateien mit getrennten Daten von nicht formatierten Textdateien unterschieden werden können.

Die erste Zeile einer Textdatei kann die Spaltenüberschriften enthalten, und die folgenden Zeilen können Koordinaten und Attribute aufweisen. Verwenden Sie Kommas oder Tabulatoren, um die Spalten darzustellen. Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel für eine durch Kommas getrennte Textdatei:


x,y,ID,color
8.6,5.6,001,blue
99.3,77.0,002,blue and red
8.01,44.3,003,orange

So werden Koordinateninformationen bestimmt

Wenn eine durch Trennzeichen getrennte Textdatei Datenkoordinateninformationen wie XY-Daten enthält, erkennt ArcGIS Pro die Koordinateninformationen als numerische Felder, mit denen Sie Ihre Informationen entweder als Layer oder als Eingabe in Tasks, z. B. Geokodierungs-Tasks, anzeigen können. Im obigen Beispiel waren die Koordinateninformationen überschaubar, gut erkennbar und in den Feldern x und y enthalten.

Manchmal sind die benötigten Informationen in einem anderen Format oder mit einer abweichenden Benennungskonvention gespeichert. Wenn die Koordinateninformationen beispielsweise in einem Textfeld in Grad, Minuten und Sekunden (z. B. -120 13 58) gespeichert sind, werden sie in Dezimalgrad konvertiert und angezeigt.

Bei Einzelfeldformaten wie UTM bleibt das ursprüngliche UTM-Feld erhalten, und zwei Felder mit angehängtem "_X" und "_Y" werden hinzugefügt, die die Koordinateninformationen in Dezimalgrad anzeigen. Wenn Sie beispielsweise ein Textfeld namens UTM öffnen, gibt es drei Felder: UTM, UTM_X und UTM_Y.

Bei Textfeldern vom Typ Double-Feld wie Breitengrad und Längengrad bleiben die ursprünglichen Felder erhalten, und zwei neue Felder für die konvertierten Dezimalgrad-Koordinateninformationen werden hinzugefügt. Wenn Sie beispielsweise eine Textdatei mit den Textfeldern Lat und Lon öffnen, werden zwei Felder hinzugefügt: Lat_D und Lon_D. Die gespeicherten numerischen Informationen werden in Textdateien in vielen Formaten unterstützt. Eine Liste dieser Formate, einschließlich einer ausführlichen Beschreibung der unterstützten Schreibweise, finden Sie unter Unterstützte Notationsformate.

Wenn Sie den Inhalt der Textdatei in einem anderen Format als Dezimalgrad anzeigen möchten, verwenden Sie das Werkzeug Koordinatenschreibweise konvertieren, um die Koordinateninformationen zu konvertieren.

Feldnamen

Feldnamen für ASCII- und Textdateien entsprechen denselben Konventionen wie Feldnamen für Geodatabase-Feature-Classes. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Feldnamen" unter Definieren von Feldern in Tabellen.

Das einzige nicht unterstützte Zeichen ist das einfache Anführungszeichen. Sie müssen die Feldnamen in durch Trennzeichen getrennten Textdateien bearbeiten, um dieses Zeichen zu entfernen bzw. durch ein anderes Zeichen zu ersetzen.

Außerkraftsetzen der Formatierung von Textdateien

Beim Implementieren der Informationen von durch Trennzeichen getrennten Textdateien für die Anzeige in ArcGIS Pro werden die gängigsten Fälle zur Anzeige von Textdateien unterstützt. Die in einer Schemainformationsdatei (schema.ini) angegebenen Einstellungen, die vom Microsoft-ODBC-Texttreiber zum Speichern von Datenbeschreibungsinformationen verwendet werden, werden berücksichtigt. Mit deren Hilfe wird bestimmt, wie Textdateien angezeigt werden. In früheren Versionen waren schema.ini-Dateien nicht zum Anzeigen der Informationen in durch Trennzeichen getrennten Textdateien erforderlich.

Eine schema.ini-Datei wird automatisch an dem Dateispeicherort erstellt, wenn Sie eine durch Trennzeichen getrennte Textdatei öffnen, die ein Feld enthält, das nicht zuverlässig bestimmt werden kann. Sie nimmt das Format des Feldes an. Wenn die Informationen in den durch Trennzeichen getrennten Textdateien korrekt angezeigt werden, können Sie die Datei schema.ini ignorieren. Wenn der Feldtyp falsch interpretiert wurde, können Sie die Datei schema.ini bearbeiten, um die Anzeige der Informationen außer Kraft zu setzen. Entfernen Sie die Datei schema.ini, oder benennen Sie sie um, um zu testen, wie die Informationen in der durch Trennzeichen getrennten Textdatei verarbeitet werden.

Das folgende Beispiel veranschaulicht, wie eine schema.ini-Datei geändert wird, um das Standardverhalten außer Kraft zu setzen. In diesem Fall wird das Feld "PLOTS" als Typ "Text" angezeigt, aber als Typ "Double" interpretiert.

[Trees.CSV]
Col14=PLOTS Text

Sie müssen eine schema.ini-Datei erstellen, wenn keine vorhanden ist, um außer Kraft zu setzen, wie die Dateien angezeigt werden. Suchen Sie auf der MSDN-Website von Microsoft nach schema.ini, um weitere Informationen zur Datei schema.ini zu erhalten.

Wenn Sie die Bearbeitung einer schema.ini-Datei erwägen, bedenken Sie Folgendes:

  • Wenn Attributwerte in Sonderzeichen wie doppelten Anführungszeichen eingeschlossen sind, werden die Felder als Textfelder interpretiert. Stellen Sie bei numerischen Feldern sicher, dass die doppelten Anführungszeichen entfernt werden.
  • Wenn Sie die Datei schema.ini nicht aktualisieren, aber alle Daten als Float-Feld beibehalten möchten, stellen Sie sicher, dass die erste Datenzeile ein Dezimalzeichen enthält und alle anderen Features Gleitkommazahlen bleiben. Richten Sie die Textdatei beispielsweise folgendermaßen ein:
    ID Name Number 
    1 One 1.0
    2 Two 2.4564
    3 Three 3.45464

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