Sie können die Darstellung von Karten und Szenen in ArcGIS Pro anpassen. Anzeigeoptionen steuern, wie Karten gerendert werden, und wirken sich auf die Qualität und Performance der Darstellung aus. Sie können diese Einstellungen auf der Registerkarte Anzeige im Dialogfeld Optionen ändern. Klicken Sie auf die Registerkarte Projekt und dann auf Optionen, um das Dialogfeld Optionen zu öffnen.
Antialiasing-Modus
Die Option Antialiasing-Modus lässt gezackte Kanten in Ihren Karten und Szenen glatt aussehen. Die Stärke der Glättung hängt von der festgelegten Geschwindigkeit ab.
Der Antialiasing-Modus ist standardmäßig auf Schnell gesetzt. Sie können Antialiasing auf Beste einstellen, was dazu führen kann, dass eine stärkere Glättung auf das 2D-Rendering angewendet, die Performance jedoch verringert wird. Sie können Antialiasing auf Normal setzen, wodurch der Glättungsumfang reduziert, die Performance im Vergleich zu Schnell oder Beste jedoch erhöht wird. Antialiasing kann durch Auswahl von Kein deaktiviert werden.
Text-Antialiasing-Modus
Mit der Option Text-Antialiasing-Modus werden die Glättung und das Rendering von Text gesteuert. Schriftarten können Funktionen zur Verbesserung des Aussehens bei kleinen Größen aufweisen, ohne dass die Schriftart übermäßig verzerrt wird, sowie über Parameter verfügen, anhand derer festgelegt wird, bei welchen Größen diese Rendering-Verbesserungen wirksam werden.
Der Text-Antialiasing-Modus ist standardmäßig auf Erzwingen festgelegt, da die Antialiasing-Anweisungen der Schriftart nur für horizontalen Text vorgesehen sind, während eine GIS-Anwendung im Allgemeinen gedrehten Text aufweist. Sie können den Text-Antialiasing-Modus auf Normal setzen, wobei Antialiasing durch die Schriftartendatei gesteuert wird, oder auf Kein, wobei Antialiasing deaktiviert ist.
Stereoskopischer Modus
Mit der Option Stereoskopischer Modus wird das stereoskopische Rendering gesteuert. Dabei wird auf einem flachen Monitor der Eindruck von Tiefe vermittelt, indem zwei getrennte Bilder (je Auge ein Bild) erstellt werden. Stereoskopischer Modus ist standardmäßig deaktiviert.
Sie können Stereoskopischer Modus auf 3D-Shutter-Brille setzen, was einen speziellen Monitor mit hoher Aktualisierungsrate und eine Shutter-Brille zur Erzeugung des 3D-Effekts erfordert. Dieser Modus bietet viel mehr Farbqualität und Fokus auf 3D-Inhalt; jeder Betrachter muss jedoch über eine Shutter-Brille verfügen. Sie können sich an die Hersteller Ihre Grafikkarte und Ihres Monitors wenden, um zu ermitteln, ob Ihre Hardware natives 3D-Rendering mit Shutter-Brille unterstützt. Dieser Modus kann auch mit jeder Hardware verwendet werden, die natives Stereo-Rendering über DirectX- oder OpenGL-APIs unterstützt.
Sie können Stereoskopischer Modus auf 3D-Brille Rot/Cyan festlegen, was mit jedem Monitor funktioniert und eine farbige Brille zur Erzeugung des 3D-Effekts verwendet. Das Rendering von ArcGIS Pro verwendet für diesen Modus rote/zyanfarbene 3D-Brillen. Dieser Modus und die entsprechende Brille werden auch als Anaglyphen-Stereo bezeichnet. Dieser Modus funktioniert für eine beliebige Anzahl von Betrachtern, er kann jedoch aufgrund der Verwendung von einfacher Farbverschiebung zur gleichzeitigen Bereitstellung von beiden Inhaltskanälen zu Farbstichen und Fokusproblemen führen. Durch die Verwendung von roten/zyanfarbenen 3D-Brillen mit Dioptrienkorrekturlinsen anstelle von einfachen Papier- oder Plastikbrillen, können Fokusprobleme reduziert werden.
Darstellungsqualität
Der Schieberegler Darstellungsqualität steuert die 3D-Darstellung, um die Darstellung für eine höhere Geschwindigkeit oder Qualität zu optimieren. Je nach Funktionen Ihres Computers und Ihrer Grafikkarte sowie der Anzahl und Auflösung von Höhenquellen und Layer-Eigenschaften in Ihrer Karte können viele Details aufgrund des angezeigten Umfangs des Inhalts zu einer niedrigeren Performance führen.
Der Schieberegler ist standardmäßig auf Hoch (Qualität) eingestellt. Falls Probleme bei der Performance auftreten, kann der Schieberegler in Richtung Niedrig bewegt werden, um die angezeigte Datenmenge zu reduzieren, ohne dass die Karten- oder Layer-Eigenschaften geändert werden müssen. Dies ist hilfreich, wenn eine qualitativ hochwertige 3D-Szene auf einem Computer mit Spezifikationen angezeigt werden, die nicht optimal sind, oder wenn Sie die Instanz eines virtuellen Computers mit Ressourceneinschränkungen ausführen.
Punktwolken mithilfe von Quadraten zeichnen, um die Darstellungs-Performance zu verbessern
Mit der Option Punktwolken mithilfe von Quadraten zeichnen, um die Darstellungs-Performance zu verbessern können Sie die Form für die Darstellung von Punkten von Kreisen in Quadrate ändern, um die Gesamtperformance in einer 3D-Szene für Punktwolken zu verbessern Die Punktwolken können ein LAS-Dataset, LAS-Dateien oder ein Punktwolken-Szenen-Layer sein. Abhängig von der Leistungsfähigkeit Ihres Computers und der Grafikkarte kann das Darstellen der Standardform Kreis langsamer sein, wenn große Mengen von Punktwolkendaten in die Szene geladen werden. Sie könnten dann Quadrate verwenden, um die Punktwolke schneller darzustellen.
Darstellungs-Engine
Mit der Einstellung für die Darstellungs-Engine wird das Protokoll festgelegt, das beim Darstellen von Karten, Szenen und anderen interaktiven Ansichten in ArcGIS Pro zum Steuern des Grafikprozessors (Graphics Processing Unit, GPU) verwendet wird. Die Engine steuert die Grafikkarte Ihres Computers über die Anwendung. Sie können die Darstellungs-Engine auf DirectX 11, DirectX 12 oder OpenGL einstellen.
Standardmäßig ist DirectX 11 die Darstellungs-Engine für ArcGIS Pro. Meist ist DirectX 11 die optimale Einstellung. Ein bestimmtes Modell oder ein bestimmter Treiber einer Grafikkarte kann jedoch bessere Ergebnisse für das OpenGL-oder DirectX 12-Rendering erzielen. Wenn beim DirectX 11-Rendering Fehler auftreten, können Sie zur Problembehandlung OpenGL- oder DirectX 12-Rendering verwenden.
Unabhängig davon, welche Option Sie auswählen, versucht ArcGIS Pro zu ermitteln, ob Ihre Grafikkarte die erforderlichen Funktionen für alle Versionen der DirectX- oder OpenGL-Darstellungs-Engine unterstützt. Es wählt automatisch eine unterstützte Version von DirectX oder OpenGL für die Grafikkarte aus bzw. wechselt zur langsamsten Option (Software-Rendering), wenn keine Grafikkarte verfügbar ist, um die ausgewählte Option zu unterstützen.
Vertikale Synchronisierung
Die Option Vertikale Synchronisierung aktivieren verknüpft die Ausgabe der Grafik-Engine mit der vertikalen Aktualisierungsrate des Monitors, um Situationen zu vermeiden, in denen ein Teil des Bildschirms nicht zur gleichen Zeit wie ein anderer Teil des Bildschirms aktualisiert wird. Diese Option ist standardmäßig aktiviert und stellt sicher, dass der Bildschirm von oben nach unten aktualisiert wird, wodurch der Effekt abgerissener Kanten zwischen zwei Bereichen des Bildschirms vermieden wird.
Hardware-Antialiasing
Die Option Hardware-Antialiasing aktivieren ermöglicht die direkte Filterung durch die Grafikkarte anstelle der softwarebasierten Filterung. Mit Hardware-Antialiasing kann die Darstellungsqualität von 2D- und 3D-Inhalt erheblich verbessert werden, diese Option wird jedoch nur in Hardware für hochwertige Grafikkarten unterstützt. Diese Option ist standardmäßig deaktiviert. Sie bietet eine höhere Darstellungsqualität, führt jedoch möglicherweise zu einer geringeren Performance.
Lokaler Cache
Der Visualisierungs-Cache verbessert die Darstellungs-Performance. Der Cache wird standardmäßig unter [install drive]:\Users\<username>\AppData\Local\ESRI\Local Caches gespeichert. Sie können ebenfalls einen anderen lokalen Pfad oder einen UNC-Pfad angeben, um den Cache zu speichern. Während Sie arbeiten, kann der Cache ziemlich groß werden, daher sollten Sie einen Pfad auswählen, auf den immer zugegriffen werden und der eine große Datenmenge unterbringen kann. Wenn der Speicherort ungültig ist oder nicht zugänglich ist, wird kein Cache erstellt und es kommt zu Einbußen bei der Darstellungs-Performance.
Um Darstellungsprobleme zu beheben oder allgemein Speicherplatz freizugeben, können Sie den gesamten Cache löschen, indem Sie auf Cache löschen klicken. Sie werden aufgefordert, die Auswahl zu bestätigen. Der Cache wird gelöscht, nachdem Sie zum Schließen des Dialogfeldes Optionen auf OK geklickt haben. Anschließend wird das Projekt geschlossen und erneut geöffnet. Sie können den Visualisierungs-Cache für einen bestimmten Layer mit den Cache-Eigenschaften des Layers entfernen; der vorhandene Cache für andere Layer wird nicht entfernt.
Durch Drücken auf die Taste F5 können Sie die Ansicht aktualisieren. Sie wird aus dem Cache erstellt, wobei dieser seine Gültigkeit behält. Sie können auch eine vollständige Aktualisierung des Darstellungs-Cache anfordern (und seine Gültigkeit aufheben, statt ihn zu löschen), indem Sie Strg+F5 drücken.
Aktivieren Sie die Option Cache immer löschen, wenn die Anwendung geschlossen wird, um den Anzeige-Cache beim Schließen von ArcGIS Pro immer automatisch zu löschen.
Performance-Tipps für virtuelle Umgebungen
ArcGIS Pro kann für Virtualisierungsumgebungen wie VMware oder Citrix ausgeführt werden. Es sind keine sofortigen Änderungen an Anzeigeoptionen erforderlich, Sie können jedoch die Rendering-Details und Antialiasing-Einstellungen verringern, um die Performance der Instanz Ihres virtuellen Computers zu optimieren. ArcGIS Pro nutzt Hardwarebeschleunigung, wenn sie kompatibel und auf der Virtualisierungsplattform verfügbar ist. Wenn keine Hardwarebeschleunigung verfügbar ist, greift ArcGIS Pro auf Software-Rendering zurück, d. h. es verwendet die CPU zum Simulieren von Grafikkartenfunktionen. Dies führt im Allgemeinen, insbesondere in Szenen, zu einer weitaus geringeren Performance als bei verfügbarer Hardwarebeschleunigung.