Berechnungsattributregeln

Berechnungsregeln werden verwendet, um Attributkonfigurationen für ein Feature automatisch mit Werten zu belegen. Sie können als Regeln für sofortige Berechnungen oder als Regeln für Batch-Berechnungen erstellt werden, je nachdem, wann die Regeln wie folgt ausgewertet werden müssen:

  • Regeln für sofortige Berechnungen: Regeln werden sofort während Bearbeitungsvorgängen ausgewertet. Die Auswertung wird über den Typ des auslösenden Ereignisses (Einfüge-, Aktualisierungs- oder Löschvorgänge) gesteuert. Für Aktualisierungsereignisse können Sie optional eine Liste von auslösenden Feldern angeben.
  • Regeln für Batch-Berechnungen: Regeln werden zu einem vom Benutzer angegebenen Zeitpunkt über die Ansicht Fehler-Inspektor oder das Werkzeug Regeln auswerten ausgewertet.

Mit einer Berechnungsregel verknüpfte Attributfelder können so konfiguriert werden, dass sie vom Benutzer bearbeitet werden können oder schreibgeschützt sind. Beim Erstellen von Berechnungsregeln ist das Kontrollkästchen Ist editierbar unter dem zugehörigen Eingabefeld verfügbar. Dabei gilt Folgendes:

  • Aktiviert: Benutzerdefinierte Änderungen an Attributen sind für ein Feld zulässig. Die Benutzereingabe für dieses Feld kann durch Auswertung einer Attributregel entsprechend der Regeldefinition überschrieben werden.
  • Deaktiviert: Benutzerdefinierte Änderungen an Attributen sind nicht zulässig, und das Attributfeld, für das die Regel erstellt wird, wird als vom System verwaltetes Feld definiert. Die Berechnungsregel wird bei dem auslösenden Ereignis, das in der Regel definiert wurde, angewendet.
    Vorsicht:
    Nachdem ein benutzerdefiniertes Feld als ein vom System verwaltetes Feld definiert wurde, kann es nicht mehr geändert werden.

Im folgenden Video wird gezeigt, wie eine Regel für sofortige Berechnungen erstellt wird.

Play Video

  • Dieses Video wurde mit ArcGIS Pro 3.2 erstellt.

Regeln für sofortige Berechnungen

Berechnungsregeln, die während Bearbeitungsvorgängen basierend auf bestimmten auslösenden Ereignissen ausgewertet werden, werden als Regeln für sofortige Berechnungen bezeichnet. Diese Art Berechnungsregel wird in Workflows verwendet, bei denen Berechnungen während Bearbeitungsvorgängen automatisch durchgeführt werden müssen.

Regel für sofortige Berechnungen können Sie in der Ansicht "Attributregeln" erstellen, indem Sie auf die Dropdown-Schaltfläche Berechnungsregel Berechnungsregeln und dann auf Sofortige Berechnung Berechnungsregeln klicken. Sie können diese Art Regel auch mit dem Werkzeug Attributregeln importieren oder mit dem Werkzeug Attributregel hinzufügen erstellen und dabei die Batch-Option auf "false" festlegen.

Regeln für sofortige Berechnungen werden während des Bearbeitungsvorgangs basierend auf bestimmten auslösenden Ereignissen (Einfügen, Aktualisieren und Löschen) ausgewertet. Für Aktualisierungsereignisse können Sie optional eine Liste von auslösenden Feldern festlegen.

Weitere Informationen zur sofortigen Auswertung von Attributregeln während Bearbeitungsvorgängen

Detailinformationen:

Direkte Datenänderungen aus einem Datensatz, der gelöscht wird, werden bei einer Regel für sofortige Berechnung möglicherweise nicht beobachtet. Je nach Arcade-Skript werden jedoch möglicherweise andere innovative Attributregelfunktionen beobachtet, wie etwa die Bearbeitung eines anderen Features mit dem Trigger für Löschvorgänge. Weitere Informationen finden Sie unter Wörterbuch-Schlüsselwörter für Attributregeln.

Regeln für Batch-Berechnungen

Berechnungsregeln, die zu einem vom Benutzer festgelegten Zeitpunkt ausgewertet werden, werden als Regeln für Batch-Berechnungen bezeichnet. Diese Art Berechnungsregel ist für Situationen geeignet, in denen Sie Berechnungen für vorhandene Features durchführen oder den Zeitpunkt für die Auswertung der Regel selbst bestimmen möchten. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn es zu kostspielig ist, die Berechnung während des Bearbeitungsvorgangs durchzuführen.

Hinweis:
Regeln für Batch-Berechnungen und Validierungsattribute werden nur für Point-, Line- sowie Polygon-Feature-Classes oder Tabellen unterstützt. Bei Enterprise-Geodatabases werden diese Regeltypen nur für nach Verzweigung versionierte Datasets unterstützt.

Regeln für Batch-Berechnungen können Sie in der Ansicht "Attributregeln" erstellen, indem Sie auf die Dropdown-Schaltfläche Berechnungsregel Berechnungsregeln und dann auf Batch-Berechnung Batch-Berechnung klicken. Sie können diese Art Regel auch mit dem Werkzeug Attributregeln importieren oder mit dem Werkzeug Attributregel hinzufügen erstellen und dabei die Batch-Option auf "true" festlegen.

Zum Auswerten von Regeln für Batch-Berechnungen können Sie das Werkzeug Regeln auswerten oder die Ansicht Fehler-Inspektor verwenden.

Hinweis:
Der Eingabe-Workspace für die Auswertung von Regeln für Batch-Berechnungen und Validierungsregeln hängt von dem Geodatabase-Typ ab, in dem das Dataset mit Attributregeln gespeichert ist:
  • File- oder Mobile-Geodatabases: Eine Geodatabase ist der Eingabe-Workspace für die Auswertung.
  • Enterprise-Geodatabases: Ein Feature-Service mit der Funktion Validierung ist der Eingabe-Workspace für die Auswertung. Wenn dasselbe Dataset in mehreren Services veröffentlicht wird, werden die Layer mit Validierungsfehlern und das Attribut "Validierungsstatus" für die Default-Version freigegeben.

Nachfolgend finden Sie die Grundschritte zum Konfigurieren und Auswerten von Regeln für Batch-Berechnungen für Datasets in einer Enterprise-Geodatabase:

  • Registrieren des Datasets als nach Verzweigung versioniert.
  • Konfigurieren der Datenbankverbindung auf den Versionierungstyp "Verzweigung".
  • Fügen Sie eine Attributregel zum Dataset hinzu.
  • Geben Sie das Dataset als Web-Feature-Layer mit aktivierter Funktion Validierung frei.
  • Nehmen Sie Änderungen am Web-Feature-Layer vor.
  • Verwenden Sie den Fehler-Inspektor, um die Regeln auszuwerten und die Features zu prüfen.
  • Überprüfen Sie die Fehler-Features und nehmen Sie die Änderungen vor, um die Fehler zu korrigieren.
  • Werten Sie die Regeln erneut aus.

Weitere Informationen finden Sie unter Freigeben von Datasets mit Attributregeln, Auswerten von Attributregeln, Abschnitt "Zurückgestellte Auswertung" und Verwalten von Attributregelfehlern.

Auswertungsreihenfolge

Bei der Auswertung von Regeln bestimmt die Reihenfolge, in welcher Abfolge die Regeln ausgewertet werden. Bei Berechnungsregeln ist die Reihenfolge wichtig, in der Regeln für ein Dataset ausgewertet werden, da das Ergebnis der Regelauswertung je nach Reihenfolge unterschiedlich ausfällt.

Die Auswertungsreihenfolge ist wichtig, wenn Abhängigkeiten von weiteren zu berechnenden Feldern für das zu speichernde Feature bestehen. In der folgenden Abbildung ist dargestellt, wie unterschiedlich das Ergebnis der beiden Berechnungsregeln je nach Reihenfolge der Regelauswertung ausfallen kann:

Beispiel für unterschiedliche Auswertungsreihenfolge

Die Auswertungsreihenfolge ist eine Eigenschaft einer Attributregel, die mithilfe der Ansicht "Attributregeln" angezeigt werden kann. Alternativ kann auch die arcpy.Describe-Funktion verwendet werden, um die Eigenschaften von Attributregeln zu drucken. Die Auswertungsreihenfolge wird anfänglich durch die Reihenfolge bestimmt, in der Regeln für ein Dataset erstellt werden, und wird als ganzzahliger Wert gespeichert, der bei 1 beginnt. Der Wert für die Reihenfolge wird mit jeder neu erstellten Regel um eins erhöht. Für Regeln für sofortige Berechnungen und für Regeln für Batch-Berechnungen wird jeweils eine eigene Auswertungsreihenfolge gespeichert.

In der Ansicht "Attributregeln" werden Berechnungsregeln basierend auf der Auswertungsreihenfolge in den Abschnitten Sofort und Batch angezeigt. Wenn Sie die Auswertungsreihenfolge ändern möchten, bearbeiten Sie die Spalte Reihenfolge in der Ansicht "Attributregeln" oder verwenden Sie das Werkzeug Attributregel neu ordnen.

Wenn ein Dataset mehrere Attributregeln enthält, wird bei der Ausführung ebenfalls eine bestimmte Reihenfolge eingehalten, die vom Regeltyp abhängt. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Auswerten von Attributregeln.

Beispiele

Nachfolgend finden Sie Beispiele dafür, wie Berechnungsattributregeln in einer Geodatabase verwendet werden können:

  • Einfügen von Werten eines Textarray-Feldes durch Verkettung in ein angegebenes Feld.
  • Wenn das Attribut LifeCycleStatus eines Rohres auf Abandoned aktualisiert wird, wird das Attribut PressureZone auf None aktualisiert.
  • Wenn die Länge eines Leitungsmastes größer als 65 Fuß ist, wird der Materialwert als Stahl berechnet.
  • Beim Erstellen eines neuen Leitungsmasts wird ein Textwert basierend auf der Sequenz assetid_seq generiert.

Tipp:
Achten Sie beim Erstellen von Berechnungsregeln darauf, dass für die Ergebnisse des Skriptausdrucks derselbe Datentyp verwendet wird wie für das Feld, das berechnet wird.

Im Arcade-Profil finden Sie die Anforderungen und globalen Variablen zum Verfassen von Attributregeltypen. Beim Erstellen von Skriptausdrücken für Attributregeln können die Arcade-Dokumentation – Erste Schritte und der Funktionsindex als zusätzliche Ressourcen herangezogen werden.

Spezifische Beispiele hierzu finden Sie unter "Skriptausdrücke für Attributregeln"