Eine geographische Datumstransformation ist eine Berechnung, bei der Werte zwischen zwei geographischen Koordinatensystemen konvertiert werden, um die Daten deckungsgleich mit der Karte zu machen. Wenn die Layer in einer Karte ein geographisches Koordinatensystem verwenden, das von dem von der Karte verendeten geographischen Koordinatensystem abweicht, muss eine Transformation angewendet werden, damit die Daten an der richtigen Stelle dargestellt werden. Wenn eine Transformation erforderlich ist, wird eine Liste geeigneter Transformationen bereitgestellt. Sie ist basierend auf den Datenausdehnungen und der Transformationsgenauigkeit sortiert. Standardmäßig wird die erste Transformation in der Liste angewendet. In den meisten Fällen ist diese Auswahl die am besten geeignete Transformation für die Kombination aus Daten und Karte.
Grundlegendes zu Transformationen
Geographische Koordinatensysteme beschreiben die Anordnung von Positionen auf der Erde auf einem hypothetischen Bezugsellipsoid. Sie verwenden Winkeleinheiten wie z. B. Grad, um die Positionen den Koordinaten auf einem Bezugsellipsoid zuzuweisen. Es gibt mehrere geographische Koordinatensysteme, die jeweils optimal auf bestimmte Teile der Erde abgestimmt sind. Dies ist erforderlich, da die Erde keine perfekte Kugel, sondern unregelmäßig geformt und leicht abgeflacht ist.
In ArcGIS Pro verfügen sowohl Karten als auch ihre Layer über Koordinatensysteme, die einander aber nicht immer entsprechen. Koordinatensysteme sind entweder geographisch oder projiziert. Allen projizierten Koordinatensystemen liegt jedoch ein geographisches Koordinatensystem zugrunde. Eine Transformation wird immer verwendet, wenn ein geographisches Koordinatensystem (oder das zugrunde liegende geographische Koordinatensystem) eines Layers nicht mit dem geographischen Koordinatensystem (oder dem zugrunde liegenden geographischen Koordinatensystem) der Karte identisch ist. Transformationen stehen ausschließlich mit den zugrunde liegenden geographischen Koordinatensystemen in Beziehung. Sie konvertieren das geographische Koordinatensystem eines Layers, damit es mit dem geographischen Koordinatensystem der Karte übereinstimmt. Diese Berechnung wird bei der Darstellung der Karte angewendet, sodass alle Daten deckungsgleich sind. Die Daten selbst werden bei einer Transformation nicht geändert. Diese Art von Echtzeitübertragung wird manchmal auch als spontane Projektion bezeichnet.
Es sind viele Transformationen verfügbar. Die beste Transformation für Ihre Karte wird auf der Basis der Daten und der Ausdehnung vorgeschlagen, wobei es Ihnen jedoch freisteht, eine andere Transformation anzugeben. Im Dialogfeld Karteneigenschaften auf der Registerkarte Transformation werden die in der Karte verwendeten Transformationen angezeigt.
Hinweis:
Einige Transformationen, für die spezielle Dateien erforderlich sind, werden nicht zusammen mit ArcGIS Pro installiert. Sie können die ArcGIS Pro-Koordinatensystemdatendateien unter My Esri herunterladen und installieren. Weitere Informationen finden Sie unter Installieren zusätzlicher Koordinatensystemdateien.
Transformationen in Szenen
Bei globalen Szenen können Sie lediglich zwischen zwei verfügbaren Koordinatensystemen wählen: World Geodetic System 1984 (WGS 1984) oder China Geodetic Coordinate System 2000 (CGCS 2000). Für das CGCS 2000 sind keine Transformationen öffentlich verfügbar. Innerhalb von China oder in dessen Nähe stimmt WGS 1984 weitgehend mit CGCS 2000 überein, außerhalb von China sind jedoch erhebliche Datumsverschiebungen möglich.
Projizieren von Daten in ein neues Koordinatensystem
Die Durchführung von Transformationen zur Projizierung von Layern in Echtzeit empfiehlt sich beim Erkunden von Daten, weil dann alle Daten deckungsgleich sind. Allerdings gehen Transformationen zulasten der Darstellungs-Performance und der Genauigkeit. Beim Bearbeiten oder Analysieren von Daten sollte daher ausschließlich mit Daten im selben Koordinatensystem gearbeitet werden. Es empfiehlt sich, für die Karte und alle darin enthaltenen Daten dasselbe Koordinatensystem zu verwenden. Mithilfe des Werkzeugs Projizieren lassen sich räumliche Vektordaten aus einem Koordinatensystem in ein anderes projizieren. Wenn Sie mit Raster-Daten arbeiten, verwenden Sie das Werkzeug Raster projizieren.