Locator erstellen (Geocoding)

ArcGIS Pro 3.4 | | Hilfearchiv

Zusammenfassung

Erstellt einen Locator für die Suche nach der Position einer Adresse oder eines Ortes, um eine Tabelle mit Adressen oder Orten in eine Sammlung von Punkt-Features zu konvertieren oder um die Adresse einer Punktposition zu ermitteln.

Hinweis:

Von diesem Werkzeug erstellte Locators können in ArcGIS Pro 2.2 oder höher, Enterprise 10.6.1 oder höher und als Locator-Service in ArcMap verwendet werden. Möglicherweise werden nicht alle Locator-Funktionen in früheren Versionen als Enterprise 10.7 unterstützt. Dies gilt für zusätzliche Funktionen, die in neueren Versionen der Software eingeführt wurden. Von diesem Werkzeug erstellte Locators können nicht als lokale Locators in ArcMap verwendet werden.

Verwendung

  • Die Locator-Rolle definiert den verwendeten Datentyp (Flurstück, Straßenmittelachse, Postalisch, Point of Interest usw.) und stellt die entsprechenden Felder bereit, die verwendet werden sollen, wenn Locator und Informationen erstellt werden, die im Geokodierungsergebnis zurückgegeben werden. Nur die vom ausgewählten Wert für Land bzw. Region unterstützten Rollen werden zusammen mit den entsprechenden Locator-Rollenfeldern aufgelistet.

    Hinweis:

    • Beim Erstellen eines Locators mit diesem Werkzeug kann nur eine Primärtabelle pro Rolle verwendet werden.
    • Die Locator-Rolle Point of Interest (POI) ersetzt die Ortsnamen-Alias-Tabelle, aber sie erfordert eine Point- oder Polygon-Feature-Class mit Ortsnamen zusammen mit der verknüpften Adresse in der Attributtabelle.

  • Mit den mit ArcGIS Pro bereitgestellten primären Locator-Rollen können Sie folgende allgemeine Locator-Typen erstellen:

    • PointAddress: Eine Straßenadresse basierend auf Punkten, die Haus- oder Gebäudestandorte darstellen. Hierzu zählen Unteradressen, die auf Punkten basieren, die Unteradressen von Haus- und Gebäudestandorten etwa für eine Suite, eine Etage oder ein Apartment darstellen.
    • Flurstück: Eine Adresse oder ein Flurstücksname, die bzw. der auf Punkten oder Polygonen basiert, die ein als Grundstück eingetragenes Stück Land darstellen. Meist umfasst es ein oder auch mehrere Häuser oder andere Strukturen. Einem Flurstück ist in der Regel eine Adresse und eine Flurstücks-Identifikationsnummer zugewiesen, z. B. "17 011100120063".
    • StreetAddress: Eine Hausanschrift, die auf Straßen basiert, wobei die Hausnummer aus einem Nummernbereich interpoliert wird. Hierzu zählen Kreuzungen, Straßennamen, Straßenblöcke, zwischen Straßen liegende Bereiche und Erweiterungen der Straßenadresse.
    • Point of Interest: Verwaltungsgebiete, Ortsnamen, Unternehmen, Landmarks und geographische Features, z. B. Starbucks.
    • DistanceMarker: Eine Straßenadresse, die die lineare Entfernung entlang einer Straße, üblicherweise in Kilometern oder Meilen, von einem bestimmten Ausgangsort angibt.
    • DistanceRange: Ein Entfernungsmarker, der die interpolierten Entfernungswerte entlang einer Straßenmittelachse basierend auf Linien-Features darstellt.
    • Postal: Postleitzahlen, Postleitzahlen mit Erweiterungen und postalische Bestimmungsorte, bei denen Polygon-Referenzdaten verwendet werden sollten, damit optimale Rückwärts-Geokodierungsergebnisse zurückgegeben werden können.
    • Localities: Verwaltungszonen oder -gebiete wie Städte, Wohnquartiere, Bundesländer usw., bei denen Polygon-Referenzdaten verwendet werden sollten, damit optimale Rückwärts-Geokodierungsergebnisse zurückgegeben werden können.

  • Mit diesem Werkzeug kann ein Mehrfachrollen-Locator erstellt werden. Mit einem Mehrfachrollen-Locator können Sie mehrere Referenzdaten-Layer und -Rollen in einem einzelnen Locator kombinieren, um gleichzeitig nach verschiedenen Arten von Orten zu suchen. Wenn mehrere Layer desselben Geometrietyps vorhanden sind, die derselben Rolle zugewiesen werden können, empfiehlt es sich, die Layer in einen einzelnen Layer zusammenzuführen und den zusammengeführten Layer als primäre Referenzdaten für die entsprechende Rolle zu verwenden.

    Weitere Informationen zum Kombinieren mehrerer Rollen zu einem einzigen Locator

  • Locators, die mit diesem Werkzeug erstellt wurden, unterstützen die globale Suche nach Koordinaten (Breitengrad/Längengrad, MGRS, DD oder USNG). Die primären Referenzdaten, mit denen der Locator erstellt wurde, müssen mindestens ein Feature enthalten. Die Unterstützung der Koordinatensuche wird unter Zu unterstützende Kategorien auf der Seite Geokodierungsoptionen des Dialogfeldes Locator-Eigenschaften für den Locator deaktiviert bzw. aktiviert.

  • Es können zusätzliche Felder aus den Referenzdaten angegeben und dem Locator als benutzerdefinierte Ausgabefelder hinzugefügt werden, wenn der Locator erstellt wird. In diesen Feldern können weitere Informationen zu den Kandidaten des Geokodierungsergebnisses angegeben werden. Wenn Sie z. B. wissen möchten, mit welchem Zählblock oder Feuerwehrbezirk eine Adresse verknüpft ist, können Sie die Adressen geokodieren und die Attribute des Zählblocks oder Feuerwehrbezirks räumlich mit den Geokodierungsergebnissen verbinden. Indem Sie die Attribute aus den Layern, die die zusätzlichen Informationen enthalten, räumlich mit den Referenzdaten, die zum Erstellen des Locators verwendet werden, verbinden, können Sie beim Erstellen des Locators die verbundenen Felder als benutzerdefinierte Ausgabefelder angeben. Die Geokodierungsergebnisse enthalten die zusätzlichen benutzerdefinierten Ausgabefelder und ihre Werte.

  • Als Services dargestellte Feature-Classes und Tabellen sind unterstützte Datentypen zur Verwendung als primäre Referenzdaten und Tabellen mit alternativen Namen.

  • Tabellen mit alternativen Namen können für alle unterstützten Locator-Rollen verwendet werden. Sie unterstützen alternative Namen für die Features in den primären Referenzdaten.

    Weitere Informationen zu Tabellen mit alternativen Namen

  • Die Ausgabe dieses Werkzeugs kann als Eingabe für das Werkzeug Kombinierten Adressen-Locator erstellen verwendet werden.

  • Um die richtige Python-Syntax zu generieren, führen Sie zuerst das Werkzeug im Bereich Geoverarbeitung mit den zutreffenden Parameteroptionen aus. Öffnen Sie anschließend das Menü Ausführen, und wählen Sie die Option Python-Befehl kopieren aus.

  • Sie können Locators erstellen, die Point-Feature-Classes mit Z-Wert-Unterstützung als primäre Referenzdaten verwenden. Die Features mit Z-Wert-Unterstützung müssen mit absoluter Höhe erstellt werden, damit die Geokodierungsergebnisse mit der erwarteten Höhe in der Karte dargestellt werden.

Parameter

BeschriftungErläuterungDatentyp
Land bzw. Region

Gibt an, wo landesspezifische Geokodierungslogik auf die Referenzdaten für den Locator angewendet wird.

Standardmäßig wird die regionale Einstellung des Betriebssystems verwendet. Sie können sie festlegen, indem Sie in der Liste den Eintrag <Wie in Daten angegeben> verwenden und einen Wert aus den Daten in der Feldzuordnung zuordnen. Alternativ können Sie die Logik auf das gesamte Dataset anwenden, indem Sie ein Land aus der Liste angeben.

Sie stellt eine landesspezifische Vorlage mit den erwarteten Feldnamen bereit, die im Parameterwert Feldzuordnung für das angegebene Land des zu erstellenden Locators angezeigt werden.

  • <Wie in Daten angegeben>Ein in den Referenzdaten für die einzelnen Features definierter, aus drei Zeichen bestehender Ländercode
  • Amerikanisch-SamoaAmerikanisch-Samoa
  • AustralienAustralien
  • ÖsterreichÖsterreich
  • BelgienBelgien
  • KanadaKanada
  • SchweizSchweiz
  • TschechienTschechien
  • DeutschlandDeutschland
  • SpanienSpanien
  • EstlandEstland
  • FrankreichFrankreich
  • GroßbritannienGroßbritannien
  • GuamGuam
  • IndienIndien
  • IsraelIsrael
  • ItalienItalien
  • JapanJapan
  • SüdkoreaSüdkorea
  • LitauenLitauen
  • LettlandLettland
  • Nördliche MarianenNördliche Marianen
  • NiederlandeNiederlande
  • NorwegenNorwegen
  • Puerto RicoPuerto Rico
  • SchwedenSchweden
  • Amerikanische JungferninselnAmerikanische Jungferninseln
  • United StatesUnited States
  • Kleinere Amerikanische ÜberseeinselnKleinere Amerikanische Überseeinseln
  • SüdafrikaSüdafrika
String
Primärtabelle(n)

Die Feature-Classes mit Referenzdaten und deren Rollen, die zum Erstellen eines Locators verwendet werden. Pro Rolle kann nur eine Primärtabelle verwendet werden.

Als Services dargestellte Feature-Classes sind unterstützte Datentypen zur Verwendung als Referenzdaten.

Vorsicht:

Wenn eine Definitionsabfrage für die primären Referenzdaten definiert wird oder wenn Features ausgewählt wurden, werden beim Erstellen des Locators nur die abgefragten und ausgewählten Features einbezogen.

Hinweis:

Beim Erstellen eines Locators mit Referenzdaten, die Millionen von Features enthalten, ist mindestens das drei- bis vierfache der Größe dieser Daten als freier Festplattenspeicher in Ihrem Temp-Verzeichnis notwendig, da Dateien, die zum Erstellen des Locators verwendet werden, in dieses Verzeichnis geschrieben werden, bevor der Locator in das Ausgabeverzeichnis kopiert wird. Wenn auf der Festplatte nicht genügend Speicher verfügbar ist, tritt ein Fehler auf, sobald nicht genügend Speicher für das Ausführen des Werkzeugs verfügbar ist. Beim Erstellen von großen Locators für die Verarbeitung umfangreicher, speicherintensiver Prozesse muss Ihr Computer über genügend RAM verfügen.

Value Table
Feldzuordnung

Die Zuordnung von Feldern mit primärem Referenz-Dataset zu Feldern, die von der Locator-Rolle unterstützt werden. Felder mit einem Sternchen (*) neben dem Namen sind für die Locator-Rolle erforderlich. Ordnen Sie die jeweiligen Felder für die einzelnen Tabellen aus dem Parameterwert Primärtabelle(n) zu.

Hinweis:

Bei einigen Werten der Parameter Primärtabelle(n) und Rollen können Sie ggf. ein Modell für maschinelles Lernen einsetzen, um die Felder in den Daten automatisch den Locator-Feldern zuzuordnen. Klicken Sie auf die Schaltfläche Smarte Feldzuordnung Smarte Feldzuordnung, um mit der automatischen Zuordnung der Felder zu beginnen. Es empfiehlt sich, die Ergebnisse der smarten Feldzuordnung zu überprüfen, um ihre Korrektheit sicherzustellen.

Hinweis:

Wenn Sie eine Tabelle mit alternativen Namen verwenden, wird die Join-ID im Parameterwert Primärtabelle(n) zugeordnet.

Wenn Sie benutzerdefinierte Ausgabefelder hinzufügen möchten, geben Sie den Namen der Felder in den Parameter Benutzerdefinierte Ausgabefelder ein. Die neuen Felder werden dem Parameterwert Feldzuordnung hinzugefügt. Anschließend können Sie die Felder mit den zusätzlichen Werten, die in die Geokodierungsausgabe einbezogen werden sollen, im Parameterwert Primärtabelle(n) auswählen.

String
Ausgabe-Locator

Die Datei des Ausgabe-Adressen-Locators.

Address Locator
Sprachencode

Gibt an, wo sprachspezifische Geokodierungslogik auf die Referenzdaten für den Locator angewendet wird.

Wenn in den primären Referenzdaten ein Sprachcodefeld vorhanden ist, können die Ergebnisse der Geokodierung durch Bereitstellung eines Sprachcodes verbessert werden.

Sie können ihn festlegen, indem Sie in der Liste den Eintrag <Wie in Daten angegeben> auswählen und einen Wert aus den primären Referenzdaten in der Feldzuordnung zuordnen. Alternativ können Sie den Sprachcode auf das gesamte Dataset anwenden, indem Sie eine Sprache aus der Liste angeben.

  • <Wie in Daten angegeben>Es wird der aus drei Zeichen bestehende Sprachcode, der in den Referenzdaten für die einzelnen Features definiert ist, verwendet.
  • BaskischBaskisch
  • KatalanischKatalanisch
  • TschechischTschechisch
  • NiederländischNiederländisch
  • EnglischEnglisch
  • EstnischEstnisch
  • FranzösischFranzösisch
  • DeutschDeutsch
  • GalizischGalizisch
  • HebräischHebräisch
  • ItalienischItalienisch
  • JapanischJapanisch
  • KoreanischKoreanisch
  • LettischLettisch
  • LitauischLitauisch
  • NorwegischNorwegisch
  • SpanischSpanisch
  • SchwedischSchwedisch
String
Tabellen mit alternativen Namen
(optional)

Die Tabellen, die alternative Namen für die Features in den Tabellen mit primären Rollen enthalten.

Als Services dargestellte Tabellen sind unterstützte Datentypen zur Verwendung als Tabellen mit alternativen Namen.

Vorsicht:

Wenn eine Definitionsabfrage für die Tabelle mit alternativen Namen definiert wird oder wenn Datensätze ausgewählt wurden, werden beim Erstellen des Locators nur die abgefragten und ausgewählten Datensätze einbezogen.

Value Table
Zuordnung alternativer Datenfelder
(optional)

Die Zuordnung von Feldern in der Tabelle mit alternativen Namen zu Feldern mit alternativen Daten, die von der Locator-Rolle unterstützt werden. Felder mit einem Sternchen (*) neben dem Namen sind für die Locator-Rolle erforderlich. Ordnen Sie für die einzelnen Tabellen die relevanten Felder aus dem Parameterwert Tabellen mit alternativen Namen zu.

Hinweis:

Wenn die Daten normalisiert sind und Namenswerte für Städte nicht in der Primärtabelle, sondern in der Tabelle mit alternativen Namen enthalten sind, kann das Feld Primary Name Indicator einem Feld in der Tabelle mit alternativen Namen zugeordnet werden, das einen Wert enthält, der angibt, ob es sich bei dem Datensatz um das Primärfeld handelt (z. B. true/false oder ja/nein). Wenn das Feld nicht zugeordnet wird, wird der erste Datensatz in der Tabelle mit alternativen Namen als primärer Wert verwendet.

String
Benutzerdefinierte Ausgabefelder
(optional)

Fügt dem Locator benutzerdefinierte Ausgabefelder hinzu. Die für diesen Parameter angegebenen Werte definieren die Namen der benutzerdefinierten Ausgabefelder, die im Ergebnis der Geokodierung zurückgegeben werden. Dabei muss jedoch jedes neue Feld einem Feld in den Referenzdaten zugeordnet werden. Dieses neue Ausgabefeld wird für alle Rollen übernommen, die im Locator verwendet wurden. Wenn die Locator-Rolle eine linke und rechte Seite enthält, wird "_left" bzw. "_right" an das Ende des Feldnamens angehängt. Die maximale Anzahl der vom Locator unterstützten Felder beträgt 50.

Gehen Sie wie folgt vor, um dem Locator benutzerdefinierte Ausgabefelder zur Verwendung im Ergebnis der Geokodierung hinzuzufügen:

  • Geben Sie die Namen der benutzerdefinierten Ausgabefelder ein. Die Namen der benutzerdefinierten Ausgabefelder werden der Feldzuordnung hinzugefügt.
  • Wählen Sie das Feld in den Referenzdaten aus, die die zusätzlichen Werte enthalten, die in die Ausgabe der Geokodierung einbezogen werden sollen.
String
Genauigkeitstyp
(optional)

Gibt die Genauigkeit des Locators an.

  • Global extrahochDie Genauigkeit liegt bei ca. 1 Zentimeter, was global einheitlich ist. Dies ist die Standardeinstellung.
  • Global hochDie Genauigkeit liegt bei ca. 0,5 Meter, was global einheitlich ist.
  • Lokal extrahochFür lokale Gebiete wird erhöhte Genauigkeit verwendet.
Hinweis:

Mit der Option Global extrahoch oder Lokal extrahoch erstellte Locators können in ArcGIS Pro 2.6 oder höher sowie in Enterprise 10.8.1 oder höher verwendet werden.

String
Versionskompatibilität
(optional)

Gibt die Version des zu erstellenden Locators an. Durch Angabe einer Version können Locators in früheren Versionen von ArcGIS verwendet werden. Zudem wird Abwärtskompatibilität unterstützt.

  • Aktuelle VersionDer Locator ist mit der Version des aktuellen ArcGIS Pro-Release kompatibel. Er ist nicht mit den früheren Versionen kompatibel, die in den anderen Optionen im Dropdown-Menü aufgelistet werden. Wenn beispielsweise Aktuelle Version ausgewählt ist und die andere Option 3.0–3.3 lautet, wird der erstellte Locator in ArcGIS Pro nur ab Version 3.3 und in Enterprise nur ab Version 11.3 unterstützt.
  • 3.0–3.3Der Locator ist mit den ArcGIS Pro-Versionen 3.0 bis 3.3 kompatibel.
String

Umgebungen

Dieses Werkzeug verwendet keine Geoverarbeitungsumgebungen.

Lizenzinformationen

  • Basic: Ja
  • Standard: Ja
  • Advanced: Ja

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