Für die meisten Anwendungen, die lineare Features verwenden, ist eine lineare Referenzierung sinnvoll. Einige Anwendungsbeispiele werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Fern- und Landstraßen
Straßenverwaltungsbehörden setzen die lineare Referenzierung in ihrer täglichen Arbeit auf vielfältige Weise ein. Beispielsweise ist die lineare Referenzierung für folgende Zwecke hilfreich:
- Beurteilen des Zustands von Straßenbelag
- Instandhalten, Verwalten und Bewerten von Anlagen (wie Verkehrsschilder und Ampeln, Leitplanken, Mautstellen und Schleifendetektoren)
- Organisieren von Daten zur Brückenverwaltung
- Prüfen und Koordinieren von Bauprojekten
Die lineare Referenzierung kann darüber hinaus für die Erstellung einer gemeinsamen Datenbank verwendet werden, die Verkehrsplaner, Verkehrstechniker und Analytiker öffentlicher Bauarbeiten gemeinsam heranziehen können, um übergreifende Entscheidungen zu erleichtern.
Transit
Die lineare Referenzierung ist ein wichtiger Bestandteil für Anwendungen des öffentlichen Verkehrs wie den folgenden:
- Routenplanung und -analyse
- Automatische Positionsermittlung und -verfolgung von Fahrzeugen
- Bestandsaufnahme für Bushaltestellen und Einrichtungen
- Verwaltung des Eisenbahnsystems
- Unterhaltung von Gleisen, Strom, Kommunikation und Signalsystemen
- Unfallberichterstattung und -analyse
- Demografische Analysen und Routen-Restrukturierung
- Fahrgastanalyse und Berichterstellung
- Verkehrsplanung und -gestaltung
Eisenbahn
Eisenbahngesellschaften verwalten mithilfe der linearen Referenzierung Informationen zu Eisenbahnbetrieb und -unterhaltung, Anlagenverwaltung und Entscheidungsunterstützungssysteme. Dank der linearen Referenzierung ist es beispielsweise möglich, Eisenbahnlinien und Schienenwege auszuwählen sowie Kilometerschilder für Brücken und andere Verkehrsbehinderungen anzugeben, die verschiedene Arten des Frachttransports entlang der Route verhindern können. Lineare Referenzierung wird auch verwendet, um die Merkmale von Schienenwegen oder digitale Bilder von Brücken und Hindernissen anzuzeigen.
Erdöl- und Erdgaserschließung
In der Erdölindustrie werden riesige Datenmengen für geophysikalische Untersuchungen verwaltet. Anhand von seismischen Untersuchungen oder Shotpoint-Daten kann die zugrunde liegende Geologie eines Gebiets besser erforscht werden. Seismische Daten müssen sowohl als lineare Objekte (seismische Linie) als auch als Zusammenstellung von Punktobjekten (Shotpoints) dargestellt werden. Sowohl die seismische Linie als auch die einzelnen Shotpoints besitzen Attribute, die gleichzeitig verwaltet werden müssen, und beide werden in Modellanwendungen verwendet. Die lineare Referenzierung hilft bei all dem.
Pipelines
In der Pipeline-Industrie wird die lineare Referenzierung häufig als Stationierung bezeichnet. Mit der Stationierung kann jeder Punkt entlang einer Pipeline eindeutig identifiziert werden. Die Stationierung ist für folgende Aufgaben nützlich:
- Sammeln und Speichern von Informationen zu Pipeline-Anlagen
- Aufzeichnungen der produktionsbegleitenden und physischen Prüfungen
- Informationen zur Einhaltung von Vorschriften
- Studien zur Risikobewertung
- Arbeitsverlaufsobjekte
- Geographische Informationen, z. B. umweltsensitive Gebiete, politische Grenzen (z. B. Staats- und Landkreisgrenzen), Wegerechtsgrenzen und verschiedene Arten von Übergängen
Wasserressourcen
In Hydrologie-Anwendungen wird die lineare Referenzierung auch als Fluss-Adressierung bezeichnet. Mit der Fluss-Adressierung können Objekte (Vor-Ort-Monitorstationen, die Daten zu Wasserqualität, Freisetzungen giftiger Chemikalien, Trinkwasservorräten, Fluss usw. sammeln) entlang eines Fluss- oder Wasserlaufsystems verortet werden. Die bei der Fluss-Adressierung verwendeten Messsysteme können die Fließentfernung zwischen zwei Punkten auf einem Fließpfad messen.