Funktionsweise von "Raster projizieren"

Das Werkzeug Raster projizieren unterstützt Koordinatentransformationen zwischen zwei beliebigen Projektionen. Kartenprojektionen ermöglichen die Darstellung von Oberflächenbereichen der Erde (ein Sphäroid) auf einer Karte (flache Oberfläche). Eine Projektion setzt Positionen auf einer Karte genauer mit den tatsächlichen Positionen auf der Erde gleich.

Bei der Darstellung einer dreidimensionalen Oberfläche in nur zwei Dimensionen kommt es jedoch zur Verzerrung eines Parameters, entweder der Form, der Fläche, der Entfernung oder der Richtung. Die Verzerrungen sind in den verschiedenen Projektionen unterschiedlich. Aufgrund ihrer individuellen Merkmale sind die einzelnen Projektionen für einige Anwendungen eher geeignet als für andere.

Nachfolgend finden Sie Definitionen und Beschreibungen der für verschiedene Projektionen erforderlichen Parameter:

  • Große Halbachse des Ellipsoids: Bei dieser Projektion wird die Größe der Erde durch den Radius an ihrer breitesten Stelle definiert. Der von Clarke im Jahre 1866 gemessene Wert von 6.378.206 m ist die Standardeinstellung.
  • Kleine Halbachse des Ellipsoids: Dies ist der Erdradius an der schmalsten Stelle. Der von Clarke ermittelte Wert von 6.356.584 Meter wird als Standardwert verwendet.
  • Standardparallele: Bei konischen Projektionen bezieht sich die Standardparallele auf die ein oder zwei Breitengrade, entlang derer der Kegel die Erde berührt. Legenden für Karten in Kegelprojektionen sollten immer die Koordinaten für die Standardparallelen enthalten.

Raster projizieren – Parallelen

  • Mittelmeridian: Bei konischen Projektionen ist der Mittelmeridian der einzige Längengrad, der auf der Karte wirklich vertikal verläuft. Er befindet sich normalerweise in der Mitte der Karte. Legenden für Karten in dieser Projektion sollten immer die Koordinaten für den Mittelmeridian enthalten.

Raster projizieren – Meridiane

  • Östlicher Versatz: Viele Projektionen haben einen Ursprungspunkt. Der Ursprung kann sich beispielsweise an der Schnittstelle von Mittelmeridian und Standardparallele befinden oder auf dem Mittelmeridian und dem Breitengrad des Projektionsursprungs (siehe unten). Der Ursprungspunkt ist für jede Projektion spezifisch. Der östliche Versatz ist der Wert der X-Koordinate, der relativ zum Ursprung zugeordnet wird. Wenn sich der Ursprung der Projektion (Längen-/Breitengrad) beispielsweise in der Kartenmitte befindet, sind alle Bereiche westlich davon negativ, sofern für den östlichen Versatz der Wert 0 zugewiesen ist. Um die X-Koordinaten für die ganze Karte positiv zu machen, geben Sie einen positiven Wert für den östlichen Versatz an.
  • Nördlicher Versatz: Diese Projektion entspricht dem östlichen Versatz, es handelt sich jedoch um eine willkürliche Y-Verschiebung. Bei dem oben beschriebenen Beispiel, bei dem sich der Projektionsursprung in der Kartenmitte befindet, ist alles südlich vom Ursprung negativ, sofern für den nördlichen Versatz kein positiver Wert zugewiesen ist. Der östliche und nördliche Versatz müssen in Metern angegeben werden (d. h. in den Einheiten des Sphäroids).
  • Breitengrad des Projektionsursprungs: Bei konischen Projektionen mit zwei Standardparallelen kann mit dem Werkzeug Raster projizieren nicht ermittelt werden, wo ein östlicher oder nördlicher Versatz anzusetzen ist, da die Projektion durch zwei Breitengrade definiert ist. In diesem Fall gibt der Breitengrad des Projektionsursprungs an, an welcher Stelle dieser Ursprung zu setzen ist.
  • Skalierungsfaktor: Dieser Faktor gibt den Grad der Verkleinerung oder Vergrößerung an, der erforderlich ist, um eine gekrümmte Erdoberfläche in eine flache Projektionsfläche einzupassen. Im folgenden Beispiel müssen die Features relativ zum tatsächlichen Maßstab verkleinert werden, weil die gekrümmte Erdoberfläche länger als die Oberfläche ist, auf die sie projiziert wird. Der Standardwert ist 1.0.

Raster projizieren – Skalierungsfaktoren

Der Maßstabsfaktor wird meist bei Zylinderprojektionen verwendet, um den Maßstabsfehler über eine größere Fläche zu verteilen. Ein Maßstabsfaktor von 0,9996 ist beispielsweise gebräuchlich in UTM oder Great Britain National Grid.

Verwandte Themen