Die Werkzeuge Rubbersheet-Links erstellen, Attribute übertragen und Feature-Änderungen erkennen verwenden Techniken für den Feature-Abgleich, um entsprechende Features zu identifizieren und verschiedene Ergebnisse zu erzielen. Im Folgenden werden der Prozess des Feature-Abgleichs und die in der Zuordnungstabelle enthaltenen Informationen zum Feature-Abgleich beschrieben.
Prozess des Feature-Abgleichs
Beim Feature-Abgleich werden anhand einer Suchentfernung aus zwei ähnlichen Datasets entsprechende Features ermittelt. Eines der Datasets wird als Quelle und das andere als Ziel bezeichnet. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Feature-Abgleich verwendet wird, um Rubbersheet-Links abzuleiten oder Attribute von Quellendaten auf Zieldaten zu übertragen. Diese Datasets überlappen sich, sind jedoch aufgrund inkonsistenter Datenerfassung, Änderungen im Zeitverlauf oder aus anderen Gründen nicht genau aneinander ausgerichtet. In Abbildung 1 ist ein Beispiel für Straßen dargestellt, bei dem die Quellen-Features von einem kommerziellen Datenanbieter stammen und die Ziel-Features von der Verwaltung einer Stadt erstellt und verwaltet werden.
Beim Feature-Abgleich werden die Topologien von Quelle und Ziel analysiert, bestimmte Feature-Muster erkannt und dann die Muster und die Features innerhalb dieser Muster abgeglichen. Dabei hängt die Genauigkeit des Feature-Abgleichs von der Ähnlichkeit, der Komplexität und der Qualität der Daten ab. Generell gilt: je ähnlicher die beiden Datasets, umso genauer die Ergebnisse des Abgleichs. Meist kann ein hoher Prozentsatz an Übereinstimmung erzielt werden, wobei jedoch Unsicherheiten und Fehler auftreten können, die eine Nachprüfung und Korrekturen erforderlich machen.
Feature-Attribute können dabei helfen, beim Feature-Abgleich die richtige Übereinstimmung zu finden. Wenn mindestens ein Feldpaar für den Abgleich angegeben ist, werden räumlich übereinstimmende Features anhand der Felder für den Abgleich überprüft. Wenn beispielsweise ein Quellen-Feature mit zwei Kandidaten-Ziel-Features räumlich übereinstimmt, eines der Ziel-Features jedoch übereinstimmende Attributwerte aufweist, das andere jedoch nicht, wird das erstere als endgültige Übereinstimmung verwendet. Die Bedingung für eine Attributübereinstimmung bestimmt das Konfidenzniveau des Feature-Abgleichs.
Zuordnungstabelle
Eine Zuordnungstabelle kann mit den Werkzeugen Rubbersheet-Links erstellen, Attribute übertragen und Feature-Änderungen erkennen erstellt werden. Die Zuordnungstabelle enthält umfassende Informationen zum Feature-Abgleich mit den folgenden Feldern, die die Interpretation des Ergebnisses sowie die Nachprüfung und weitere Analyse ermöglichen:
- SRC_FID: Die Quellen-Feature-ID Der Wert lautet bei einem Quellen-Feature ohne Übereinstimmung -1.
- TGT_FID: Die Ziel-Feature-ID. Der Wert lautet bei einem Ziel-Feature ohne Übereinstimmung -1.
- FM_GRP: Die eindeutige Gruppen-ID für zugeordnete Features und -1 für Quellen- oder Ziel-Features ohne Übereinstimmung
- FM_MN: Die Zuordnungsbeziehungen zwischen Quellen- und Ziel-Features im Format m:n, wobei m und n die Anzahl der Quellen- bzw. Ziel-Features in einer Zuordnungsgruppe angeben. So ist beispielsweise 1:1 eine Eins-zu-eins-Zuordnung und 3:2 eine Drei-zu-zwei-Zuordnung. Bei Quellen- und Ziel-Features ohne Übereinstimmung ist in diesem Feld N/A für nicht anwendbar angegeben.
- FM_CONF: Dieses Feld enthält die folgenden Werte, die das Konfidenzniveau des Feature-Abgleichs angeben:
- 100: Übereinstimmung bestätigt durch die angegebenen Felder für den Abgleich.
- 75: Übereinstimmung nicht bestätigt durch die angegebenen Feldern für den Abgleich, entweder weil keine Felder für den Abgleich angegeben sind oder weil in den angegebenen Feldern für den Abgleich keine Werte enthalten sind.
- 50: Übereinstimmung mit einer Feldwertdifferenz in den angegebenen Feldern für den Abgleich.
- 0: Quellen- und Ziel-Features ohne Übereinstimmung.
Der nächste Abschnitt enthält Beispiele für Feature-Abgleichsszenarien und die Informationen zum Abgleich in der Zuordnungstabelle. Der Einfachheit halber wird für alle zugeordneten Features von einer Attributübereinstimmung ausgegangen, die durch den FM_CONF-Wert 100 angegeben wird.
Zuordnungsgruppen und Zuordnungsbeziehungen
Da der Feature-Abgleich auf der Feature-Topologie und räumlichen Mustern basiert, bei denen mindestens ein Quellen-Feature und mindestens ein Ziel-Feature als übereinstimmende topologische Struktur oder räumliches Muster erkannt werden, bilden sie eine Zuordnungsgruppe. In einer Zuordnungsgruppe ist die Zuordnungsbeziehung durch die Anzahl der Quellen-Features (m) und der Anzahl der Ziel-Features (n) definiert, wie im Folgenden erläutert und in Abbildung 2 dargestellt:
- Eins-zu-eins-Zuordnung (1:1)
Ein Quellen-Feature ist einem Ziel-Feature zugeordnet und beide gehören derselben Zuordnungsgruppe an.
- Eins-zu-viele-Zuordnung (1:m)
Ein Quellen-Feature ist mehreren Ziel-Features zugeordnet und alle gehören derselben Zuordnungsgruppe an.
- Viele-zu-eins-Zuordnung (m:1)
Mehrere Quellen-Features sind einem Ziel-Feature zugeordnet und alle gehören derselben Zuordnungsgruppe an.
- Viele-zu-viele-Zuordnung (m:n)
Mehrere Quellen-Features sind mehreren Ziel-Features zugeordnet und alle gehören derselben Zuordnungsgruppe an.
