Einrichten benutzerdefinierter Daten

Mit der Business Analyst-Lizenz verfügbar.

Wenn Sie in Business Analyst Statistikdaten einrichten, können Sie Ihre Daten in Business Analyst in allen Werkzeugen und Workflows so verwenden, als würden Sie Esri-Standardvariablen verwenden. Wenn Sie beispielsweise die Daten für Umsatz nach Zählbezirk einrichten, haben Sie folgende Möglichkeiten:

Wenn Sie Ihre Statistikdaten in Business Analyst einrichten, müssen Sie festlegen, wie Ihre Daten aufgeschlüsselt und aggregiert werden sollen. Dazu können Sie eine Statistical Data Collection (SDCX) erstellen. Bei einer .sdcx-Datei handelt es sich um verschiedene Variablen, die Sie aus einer Polygon-Feature-Class oder aus einer vorhandenen BDS-Datei (Business Analyst-Datenquelle) erstellen. Sie können eine Statistical Data Collection-Datei lokal speichern und für Ihre Organisation über ArcGIS Online freigeben. Eine Statistical Data Collection, die für ArcGIS Online oder ArcGIS Enterprise freigegeben wurde, kann in Business Analyst Web App verwendet werden. Bei der lokalen Verwendung von benutzerdefinierten Daten wird die Erstellung eines SDCX-Index für eine optimale Performance empfohlen. Beim SDCX-Index handelt es sich um einen Performance-Index, mit dessen Hilfe die Anwendung Variablen aus einer lokalen Statistical Data Collection schneller verarbeiten kann.

Beim Erstellen und Bearbeiten einer Statistical Data Collection können Sie benutzerdefinierte skriptbasierte Variablen erstellen, mit denen Ihre Daten mit Standardvariablen kombiniert werden können. Eine gemeinnützige Organisation kombiniert beispielsweise ihre eigenen Daten mit einer Business Analyst-Variablen für die gefährdete Bevölkerung, um die pro Kopf verfügbare Förderung zu berechnen. Derartige Variablen können beispielsweise in Workflows etwa zum Durchführen einer Eignungsanalyse als wertvolle Kriterien verwendet werden.

Die Variablen aus einer Statistical Data Collection im ArcGIS Pro-Projekt werden im Daten-Browser für Workflows etwa zum Anreichern eines Layers, Verwenden des Infografik-Editors, Durchführen einer Eignungsanalyse sowie für andere Werkzeuge und Workflows sofort verfügbar.

Erstellen einer Statistical Data Collection

Bei einer Statistical Data Collection handelt es sich um eine .sdcx-Datei, in der der Pfad zu einem Quellen-Dataset, Informationen zu Aggregation und Aufschlüsselung und andere benutzerdefinierte Dateneigenschaften wie berechnete Variablen gespeichert werden. Die .sdcx-Datei wird standardmäßig im Home-Verzeichnis des Projekts gespeichert. Sie wird mit dem aktiven Business Analyst-Dataset verknüpft und referenziert dessen Daten für die Aufschlüsselung und Aggregation. Die Liste der verfügbaren Aufschlüsselungsmethoden kann je nach Datenquelle variieren. Für das US-Dataset wird die Liste mit diesen Aufschlüsselungsmethoden beispielsweise durch den Zählblock-Schwerpunkt-Punkt-Layer definiert.

Hinweis:

Mithilfe von Datenaufschlüsselungs-Layern kann eine Statistical Data Collection ohne das lokal installierte Dataset erstellt und verwendet werden. Wählen Sie eine der folgenden Möglichkeiten:

  • Verwenden Sie nur die geometrische Aufschlüsselung.
  • Geben Sie den benutzerdefinierten Aufschlüsselungs-Layer an.

Weitere Informationen zu Aufschlüsselungs-Layern finden Sie unter Informationen zur Datenaufschlüsselung.

Wenn Sie von ArcMap migrieren, haben Sie Ihre benutzerdefinierten Daten möglicherweise bereits als BDS-Datei (Business Analyst-Datenquelle) eingerichtet. Eine Statistical Data Collection kann direkt aus einer BDS-Datei erstellt werden.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um eine Statistical Data Collection zu erstellen:

  1. Legen Sie optional die Datenquelle fest, indem Sie die folgenden Schritte ausführen:
    1. Klicken Sie auf der Registerkarte Analyse auf Business-Analyse, um die Galerie zu öffnen, und klicken Sie dann auf Datenquelle ändern.

      Das Fenster Business Analyst-Datenquelle wird angezeigt.

    2. Klicken Sie auf den Ordner Computer, und wählen Sie eines der installierten Datasets (zum Beispiel "USA_ESRI_2023") oder, wenn keine lokalen Datasets vorhanden sind, die Ordneroption Benutzerdefinierte Daten aus. Klicken Sie auf OK.

      Ihr Statistical Data Collection basiert auf Ihren Daten, verwendet jedoch auch einige Informationen aus dem Statistical Data Collection-Dataset. Aus folgenden Gründen ist es wichtig, beim Erstellen der Statistical Data Collection die richtige Datenquelle auszuwählen:

      • Wenn das Business Analyst-Dataset deinstalliert wird oder nicht verfügbar ist, wird die .sdcx-Datei möglicherweise inaktiv.
      • Business Analyst versucht, dafür möglichst eine Aktualisierung auf eine andere Version desselben Länder-Datasets durchzuführen. Der Benutzer kann beispielsweise die SDCX-Datei mithilfe des Datasets "US 2022" erstellen, sie dann jedoch deinstallieren, sobald neuere Daten verfügbar sind. Nach dem Installieren des Datasets "US 2023" verwendet die Datensammlung das Dataset "US 2023". Dadurch ändern sich möglicherweise die resultierenden Werte, wenn in "US 2023" ein anderer Aufschlüsselungs-Layer verwendet wird.

  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Analyse auf Business-Analyse, um die Galerie zu öffnen, und klicken Sie dann auf Neue Statistikdatensammlung Neue Statistikdatensammlung.

    Das Fenster Statistikdatensammlung erstellen wird angezeigt.

  3. Gehen Sie zum Erstellen einer Statistical Data Collection aus einer Polygon-Feature-Class wie folgt vor:
    1. Verwenden Sie das Dropdown-Menü Eingabedaten, oder klicken Sie auf die Ordnerschaltfläche zum Durchsuchen, und wählen Sie dann eine Eingabe-Feature-Class aus. Klicken Sie auf OK.
    2. Verwenden Sie das Dropdown-Menü Ausgabe-Statistikdatensammlung, oder klicken Sie auf die Ordnerschaltfläche, um die Ausgabe-Statistical Data Collection auszuwählen. Klicken Sie auf OK.
    3. Klicken Sie auf Erstellen.
  4. Gehen Sie zum Erstellen einer Statistical Data Collection aus einer Business Analyst-Datenquelle (BDS) wie folgt vor:
    1. Klicken Sie auf die Schaltfläche Vorhandene Daten importieren (BDS).
    2. Verwenden Sie das Dropdown-Menü Eingabe-Business Analyst-Datenquelle (BDS), oder klicken Sie auf die Ordnerschaltfläche zum Durchsuchen, und wählen Sie dann eine Eingabe-BDS aus. Wenn die BDS dynamische Verbindungen oder Berechnungen enthält, erstellt Business Analyst automatisch eine Feature-Class, die als Eingabe für die neue Statistical Data Collection fungiert. Klicken Sie auf OK.
    3. Klicken Sie auf Importieren.

    Das Fenster des Statistical Data Collection-Editors wird angezeigt. Darin enthalten sind die folgenden Registerkarten:

    • Quelle: Diese Registerkarte enthält allgemeine Informationen zu den Daten, darunter den Performance-Indexstatus.
    • Variablen: Diese Registerkarte enthält Steuerelemente für die Variableneinstellungen, z. B. Genauigkeit, Feldformat und Aufschlüsselungsmethode.
    • Eigenschaften: Auf dieser Registerkarte können Sie die Eigenschaften der Statistical Data Collection bearbeiten, z. B. Titel, Datenpublikationsjahr, Autor und Tags. Sie können ebenfalls ein benutzerdefiniertes Symbol für die Statistical Data Collection festlegen.

  5. Klicken Sie ggf. auf die Schaltfläche Index erstellen auf der Registerkarte Quelle, um einen Performance-Index zu erstellen.

    Das Erstellen eines Performance-Index ist nicht erforderlich, wird jedoch dringend empfohlen. So kann bei der Verwendung von benutzerdefinierten Daten in Workflows die beste Performance sichergestellt werden.

    Wenn Sie die Statistical Data Collection aus einer BDS erstellt haben, enthält diese möglicherweise einen zuvor erstellten Performance-Index. In diesem Fall werden Sie dazu aufgefordert, für die Statistical Data Collection einen entsprechenden Index zu erstellen. Klicken Sie auf Ja, um den Index zu erstellen.

  6. Klicken Sie auf OK, um alle Änderungen zu speichern.

    Das Fenster Statistikdatensammlung bearbeiten wird geschlossen. Der Bereich Katalog wird mit der neu erstellten Statistical Data Collection angezeigt.

  7. Klicken Sie ggf. mit der rechten Maustaste auf die Statistical Data Collection, und klicken Sie dann auf Bearbeiten, um weitere Änderungen an Ihrer Statistical Data Collection vorzunehmen.

Variablen bearbeiten

Die Variablen können mithilfe der Registerkarte Variablen im Fenster des Statistical Data Collection-Editors bearbeitet werden. Sie können die Eigenschaften der physischen Variablen ändern, z. B. Aufschlüsselungsmethode, Zusammenfassungstyp oder Genauigkeit. Über den Daten-Browser können Sie weitere Variablen hinzufügen, indem Sie die Variablen von Ihrem lokalen Business Analyst-Dataset ausleihen. In diesem Fall enthält Ihre Statistical Data Collection nur die Verweise auf die Standardvariablen und keine physische Kopie der entsprechenden Daten. Sie können auch benutzerdefinierte berechnete Variablen erstellen.

Physische Variablen können direkt im Variablengitter oder mithilfe des Fensters Eigenschaften bearbeitet werden.

Gehen Sie wie folgt vor, um Eigenschaften für Variablen einzurichten:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die ausgewählten Variablen, und klicken Sie dann auf die Option Eigenschaften.
  2. Ändern Sie eine oder mehrere der folgenden Feldeigenschaften:
    • Verwenden Sie das Dropdown-Menü Zusammenfassungstyp, um für den Typ "Summe" oder "Durchschnitt" festzulegen.
    • Verwenden Sie das Dropdown-Menü Aufschlüsselungsmethode, um für die Methode "Geometrisch (GEOM)" oder "Keine" festzulegen.
    • Verwenden Sie das Dropdown-Menü Feldformat, um für das Format "Anzahl", "Prozentsatz" oder "Währung" festzulegen.
    • Verwenden Sie das Feld Genauigkeit, um die Anzahl der Dezimalstellen rechts vom Dezimaltrennzeichen festzulegen.
    • Im Feld Kategorie wird die Kategorie der Variablen angezeigt. Wenn es sich um eine Variable aus dem Daten-Browser handelt, lautet die Kategorie Standard.
    • Das Feld Alias entspricht dem Namen der Variablen im Daten-Browser.
    • Im Feld Publikationsjahr wird das Datenpublikationsjahr angezeigt.
  3. Klicken Sie auf OK.

    Daraufhin werden die Eigenschaften der ausgewählten Variablen geändert und in der Statistical Data Collection gespeichert.

Gehen Sie zum Hinzufügen von Variablen aus dem Daten-Browser wie folgt vor:

  1. Klicken Sie unter Variablen auf die Schaltfläche Hinzufügen Hinzufügen, um den Daten-Browser zu öffnen und Variablen hinzuzufügen.

    Im Daten-Browser können Sie Daten nach Kategorie, benutzerdefinierte Daten, gespeicherte Variablenlisten und als Favoriten gespeicherte Daten suchen und durchsuchen.

  2. Klicken Sie auf OK, um die Variablen hinzuzufügen.

    Daraufhin werden die Variablen zur Statistical Data Collection hinzugefügt.

Berechnete Variablen sind neue Felder, die Sie einer Statistical Data Collection hinzufügen können, um benutzerdefinierte Ausdrücke für die Analyse zu verwenden. Die Funktionalität von berechneten Variablen kann verwendet werden, um eine neue Variable aus vorhandenen Statistical Data Collection-Variablen, Daten anderer Anbieter oder einer Kombination aus beidem zu erstellen. Beispiele hierfür sind die Erstellung benutzerdefinierter Pro-Kopf-Variablen sowie Dichtevariablen wie Umsatzdichte oder Haushaltsdichte. Benutzerdefinierte Ausdrücke können einfache auf einem einzelnen Feld basierende Berechnungen, eine Kombination von zwei oder mehr vorhandenen Feldern oder auch ein komplexes Python-Skript sein. Berechnete Variablen können importiert oder als Beschriftungsausdrucksdatei (LXP) exportiert werden. Weitere Informationen über die Grundlagen zu Feldberechnungen finden Sie unter Feld berechnen – Python-Beispiele.

  1. Klicken Sie auf der Registerkarte Ansicht auf die Schaltfläche Bereich "Katalog".

    Der Bereich Katalog wird angezeigt.

  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Projekt mit der rechten Maustaste auf Statistical Data Collection, und klicken Sie auf Bearbeiten.

    Das Fenster des Statistical Data Collection-Editors wird angezeigt.

  3. Gehen Sie wie folgt vor, um eine berechnete Variable zu erstellen:
    1. Klicken Sie auf die Schaltfläche Berechnung hinzufügen.

      Daraufhin wird das Fenster Variable berechnen angezeigt.

    2. Erstellen Sie eine Berechnung im Feld Ausdruck.

      Hinweis:

      Benutzerdefinierte Berechnungen und Skripte unterstützen die Feldtypen "Double", "Integer" und "String". Beispielsweise erlaubt die Angabe eines Zeichenfolgenfeldes Flexibilität bei der Ausgabe von Textbeschreibungen, z. B. für die Anzeige von Namen der vorherrschenden Tapestry-Segmente, Attributeigenschaften oder Straßennamen. Weitere Informationen finden Sie unter ArcGIS-Felddatentypen.

    3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Überprüfen Überprüfen, um den Ausdruck zu überprüfen.
    4. Verwenden Sie den Parameter Name, um den Feldnamen einzugeben.
    5. Verwenden Sie den Parameter Titel, um den Alias einzugeben.
    6. Klicken Sie auf OK.

      Der Statistical Data Collection wird das neue Feld Berechnete Variable hinzugefügt.

    7. Wählen Sie ggf. das Feld aus, und klicken Sie auf Berechnung bearbeiten. Oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Feld, und klicken Sie dann auf Berechnung bearbeiten.
  4. Klicken Sie auf OK.
  5. Klicken Sie ggf. mit der rechten Maustaste auf das Feld, und klicken Sie dann auf Eigenschaften, um Feldeigenschaften wie Publikationsjahr, Feldformat oder Kategorie zu ändern.
  6. Wählen Sie ggf. das Feld aus, und klicken Sie auf Löschen, um die berechnete Variable zu entfernen.

Erstellen von SDCX-Indizes

Sie können Statistical Data Collection-Dateien mit Indizes erstellen, um die Analyse-Performance zu verbessern. Statistical Data Collection-Dateien (.sdcx) können Verweise auf Esri Standarddatenvariablen zur Verwendung in Geoverarbeitungswerkzeugen wie "Layer anreichern" enthalten. Bei der Verwendung von benutzerdefinierten Daten wird die Erstellung eines Index für eine optimale Performance empfohlen.

Gehen Sie zum Erstellen von SDCX-Indizes wie folgt vor:

  1. Klicken Sie auf der Registerkarte Analyse in der Gruppe Geoverarbeitung auf Werkzeuge.

    Daraufhin wird der Bereich Geoverarbeitung angezeigt.

  2. Blenden Sie auf der Registerkarte Toolboxes im Abschnitt Business Analyst Tools das Toolset Statistikdatensammlungen ein, und klicken Sie auf SDCX-Index generieren.

    Daraufhin wird das Werkzeug SDCX-Index generieren im Bereich Geoverarbeitung geöffnet.

  3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen, um das Dialogfeld SDCX-Eingabedatei zu öffnen, und wählen Sie eine vorhandene .sdcx-Datei aus anderen Projekten oder Ordnern aus.
  4. Klicken Sie auf Ausführen.

Geoverarbeitungswerkzeuge

Beim Workflow für benutzerdefinierte Daten wird das Werkzeug SDCX-Index generieren verwendet, um einen Performance-Index zu erstellen. Mit diesem Geoverarbeitungswerkzeug können Sie einen SDCX-Performance-Index direkt in ArcGIS Pro oder als Teil eines Python-Skripts oder eines Modells erstellen.

Sie können Statistical Data Collection-Variable in anderen Geoverarbeitungs-Workflows wie den folgenden verwenden:

  • Layer anreichern: Benutzerdefinierte Variablen können aus einem Basis-Polygon-Layer extrahiert und an einen Overlay-Layer angehängt werden. Die SDCX-Variablen Ihrer Organisation können mit demografischen Standardvariablen von Esri in einer Analyse kombiniert verwenden.
  • Farbcodierter Layer: Ein Karten-Layer mit thematischen Farbabstufungen wird aus einer benutzerdefinierten Variablen erstellt.
  • Eignungsanalyse: Im Werkzeug Variablenbasierte Eignungskriterien hinzufügen werden Eignungskriterien aus benutzerdefinierten Variablen erstellt.

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