Indizierung von Projekten

Der ArcGIS Pro-Suchindex wird verwendet, um Ergebnisse zu generieren, wenn Sie nach Inhalten in einem Projekt suchen. Die Indizierung ist standardmäßig aktiviert.

Indizierte Inhalte und Speicherorte

Die folgenden Elemente werden standardmäßig beim Speichern auf lokalen Datenträgern indiziert. Lokale Datenträger umfassen die Festplatte des Computers und direkt verbundene externe Festplatten.

  • In der Projektdatei (.aprx) gespeicherte Elemente, wie Karten, Karten-Layer, Standalone-Tabellen, Layouts, Berichte und Tasks.
  • Elementverbindungen, die einem Projekt hinzugefügt werden, wie Verbindungen mit Ordnern, Datenbanken, Toolboxes, Servern und Cloud-Speichern.
  • Die Inhalte von Verbindungen mit Ordnern, Datenbanken und Toolboxes, wie Shapefiles, Geodatabase-Feature-Classes und Geoverarbeitungsmodelle.

Wenn Sie eine Verbindung zu einer Remote-Ressource hinzufügen, wie einem Server oder einem Cloud-Speicher, können Sie die Verbindung finden, indem Sie das Projekt durchsuchen. Inhalte, die auf der Ressource gespeichert sind, können Sie nicht durch das Durchsuchen finden. Wenn eine Verbindung jedoch als Suchergebnis zurückgegeben wird, können Sie deren Inhalte durchsuchen.

Standardmäßig sind Netzlaufwerke und Enterprise-Geodatabases (.sde), die zu Projekten hinzugefügt werden, nicht indiziert. Sie können diese Speicherorte optional indizieren. Wenn Sie ein Projekt auf einem Netzlaufwerk speichern, werden in der Projektdatei gespeicherte Elemente indiziert, auch wenn die Netzlaufwerke nicht indiziert sind.

Elemente werden nicht indiziert, wenn der Elementtyp in ArcGIS Pro nicht verwendet werden kann. Beispielsweise werden Microsoft Word- und PowerPoint-Dateien nicht indiziert.

In Microsoft OneDrive gespeicherte Inhalte werden nicht indiziert.

Vorsicht:

Cloud-Speicherdienste wie Microsoft OneDrive und Google Drive werden nicht unterstützt, sofern in der Dokumentation zu bestimmten Werkzeugen und Funktionalitäten nicht anders angegeben. Weitere Informationen zu ArcGIS Pro und Cloud-Speicherdiensten

Indizierte Informationen

Der Dateiname, der Dateityp und der Metadateninhalt eines Elements werden indiziert. Standardmäßig gibt eine Suche Elemente zurück, wenn das Suchschlagwort in einem der folgenden Metadatenfelder enthalten ist:

  • Titel
  • Tags
  • Zusammenfassung (Zweck)
  • Beschreibung (Kurzfassung)

Sie können Elementfeldnamen verwenden, um den Inhalt anderer Metadatenfelder zu durchsuchen. Auch das Filtern von Suchergebnissen nach den Eigenschaften Änderungsdatum und Elementtyp ist möglich.

Hinweis:

Nicht alle Elemente speichern ArcGIS-Metadaten. Manche Elemente, wie Locators und Workflow-Verbindungen (Classic), speichern Metadaten, die nicht indiziert sind.

Projekt- und Ressourcenindizes

Der Index setzt sich aus zwei Indizes zusammen, die beide zum Generieren von Suchergebnissen verwendet werden. Die Indexdateien selbst sind Lucene-Dateien, die nur mit einem für diesen Zweck gestalteten Werkzeug gelesen werden können. Nebendateien, wie z. B. die Indexkonfigurationsdatei, können mit einem Text-Editor gelesen werden.

  • Projektindex: Jedes Projekt verfügt über einen eigenen Projektindex. Dieser Index überwacht die in der Projektdatei gespeicherten Elemente, z. B. Karten und Layouts.
  • Ressourcenindex: Dieser Index ist für alle Projekte identisch. Er überwacht Verbindungen zu außerhalb der Projektdatei gespeicherten Elementen, beispielsweise Ordner, Datenbanken und Toolboxes.

Außerdem können Sie zusätzliche Ressourcenindizes zur Indizierung bestimmter Speicherorte erstellen, die keine Ordnerverbindungen in einem Projekt sind.

Ein Speicherort, der durch den Ressourcenindex indiziert ist, wie z. B. eine Ordnerverbindung, kann zu vielen Projekten hinzugefügt werden, hat jedoch nur einen Index-Eintrag. Der Pfad zum Speicherort und die Liste der Projekte, die auf ihn verweisen, werden in einer Indexkonfigurationsdatei verwaltet, die unter C:\<user profile>\AppData\Local\ESRI\Index\Config\IndexingConfig.cfg gespeichert ist.

Indexpfade und deren Inhalte

Der Ressourcenindex wird in Ihrem Benutzerprofilverzeichnis unter <user profile>\AppData\Local\ESRI\Index gespeichert. Dieser Ordner kann fünf Unterordner enthalten:

  • Config: Enthält die Indexkonfigurationsdatei und damit verknüpfte Dateien. Die Indexkonfigurationsdatei ist eine vollständige Liste von Pfaden, die mit dem Ressourcenindex indiziert sind.
  • Connections: Enthält Kopien der Enterprise-Geodatabase-Verbindungsdateien, die während der Indizierung verwendet werden.
  • Log: Enthält die Indizierungsprotokoll-Datei und damit zusammenhängende Dateien.
  • ResourceIndex: Enthält die Ressourcenindex-Dateien.
  • Thumbnail: Enthält Miniaturansichten der mit dem Ressourcenindex indizierten Elemente mit räumlichen Daten.

Der Projektindex wird für jedes Projekt im Home-Ordner des Projekts in einem Ordner namens <project name>_index gespeichert. Dieser Ordner kann drei Unterordner enthalten:

  • Connections: Dieser Ordner ist leer.
  • <Name des Projekts>: Enthält die Projektindexdateien.
  • Thumbnail: Enthält Miniaturansichten der mit dem Projektindex indizierten Karten.

Indizierungsvorgänge

Es gibt zwei Arten von Indizierungsvorgängen: dynamisch und geplant. Es gibt drei Arten der geplanten Indizierung: inkrementelle Indizierung, Neuindizierung und Erstellung von Miniaturansichten.

Dynamische Indizierung

Die dynamische Indizierung erfolgt, während Sie in einem Projekt arbeiten. Sie aktualisiert die Ressourcen- und Projektindizes, sofern dies erforderlich ist, wenn die folgenden Tätigkeiten durchgeführt werden:

  • In der Projektdatei gespeicherte Elemente werden erstellt, gelöscht, kopiert oder umbenannt.
  • Elementverbindungen werden hinzugefügt, entfernt, umbenannt, kopiert oder gelöscht.
  • Aus Elementverbindungen zugängliche Elemente, wie Shapefiles in einer Ordnerverbindung, werden erstellt, gelöscht, kopiert, importiert, verschoben oder umbenannt.
  • Die Metadaten des Elements werden bearbeitet.

Inkrementelle Indizierung

Die inkrementelle Indizierung ist ein geplanter Task, der jeden indizierten Speicherort prüft und den Index für die Elemente aktualisiert, die hinzugefügt, gelöscht oder umbenannt wurden. Der Index wird nicht so aktualisiert, dass er die Änderungen in den Metadaten des Elements abbildet.

Die inkrementelle Indizierung ist besonders nützlich für das Aktualisieren des Index unter Berücksichtigung der Änderungen, die außerhalb der ArcGIS Pro-Umgebung vorgenommen wurden, da diese Änderungen durch die dynamische Indizierung nicht erfasst werden. Wenn beispielsweise Elemente mit File Explorer oder einer anderen Anwendung in einen indizierten Speicherort kopiert werden, wird der Index durch die inkrementelle Indizierung aktualisiert.

Die inkrementelle Indizierung aktualisiert den Index auch unter Berücksichtigung von Änderungen, die innerhalb der ArcGIS Pro-Umgebung vorgenommen wurden und die möglicherweise nicht von der dynamischen Indizierung abgebildet werden. Wenn beispielsweise die Inhalte eines gemeinsam genutzten Speicherorts von einem anderen ArcGIS Pro-Benutzer geändert werden oder wenn die Inhalte eines Speicherorts in einer Instanz von ArcGIS Pro geändert werden, während mehrere Instanzen geöffnet sind, so wird der Index durch die inkrementelle Indizierung aktualisiert.

Neuindizierung

Die Neuindizierung, oder auch Neuerstellung des Index bzw. vollständige Indizierung, ist ein geplanter Task, der die Indexeinträge in jedem indizierten Speicherort löscht und den Speicherort erneut indiziert. Die folgenden Funktionen werden durchgeführt:

  • Erstellen einer neuen Liste der Elemente, die an jedem indizierten Speicherort gespeichert sind
  • Indizieren der Metadaten der Elemente
  • Erstellen einer neuen Liste von Elementen, für die Miniaturansichten erstellt werden können

Erstellung von Miniaturansichten

Die Erstellung von Miniaturansichten ist ein geplanter Task, der 300x200 Pixel .jpg-Dateien erstellt, die Karten, Szenen und räumliche Datasets abbilden. Miniaturansichten werden in Ordnern an demselben Speicherort wie die Ressourcen- und Projektindizes gespeichert. Sie können in den Element-Pop-ups im Bereich Katalog angezeigt werden.

Standardmäßig werden Miniaturen nicht überschrieben, wenn sie einmal erstellt sind. Nachdem die Miniaturansichten zum ersten Mal erstellt wurden, wird der Task schneller ausgeführt, da Miniaturansichten nur für neue Elemente erstellt werden. Sie können die Standardeinstellung durch das Anpassen der Indizierungseinstellungen ändern. Miniaturansichten werden nicht für Elemente erstellt, die vom Benutzer erstellte Miniaturansichten in ihren Metadaten speichern.

Da die Neuindizierung eine Liste zu erstellender Miniaturansichten erstellt, kann die Erstellung der Miniaturansichten nicht häufiger als die Neuindizierung durchgeführt werden.

Bezeichnete einzuschließende oder auszuschließende Speicherorte

Sie können einen Ordner zum Indizieren bezeichnen, unabhängig davon, ob es sich um eine Ordnerverbindung in einem Projekt handelt. Elemente in Ordnern, die zum Indizieren bezeichnet sind, können in jedem Projekt gefunden werden, das Sie durchsuchen, einschließlich Projekten, die ohne Vorlage erstellt wurden.

Standardmäßig werden bezeichnete Ordner mit dem Ressourcenindex indiziert. Es ist jedoch möglich, einen Index speziell für den bezeichneten Ordner in einem von Ihnen ausgewählten Speicherort zu erstellen. Dies kann in den folgenden Situationen hilfreich sein:

  • Sie möchten den Index für andere freigeben.
  • Sie möchten die Indizierung für lokale Datenträger oder andere Speicherorte deaktivieren aber den Index für den bezeichneten Ordner weiterhin verwenden und aktualisieren.

Sie können auch einen Ordner als nicht zu indizieren bezeichnen. Wenn ein Ordner von der Indizierung ausgeschlossen ist, werden dessen Inhalte in Suchvorgängen nicht zurückgegeben, auch wenn der Ordner bereits indiziert worden ist. (Die Indexeinträge werden nicht gelöscht, aber die Suchergebnisse werden herausgefiltert.) Wenn Sie anschließend einen Ordner aus der Liste ausgeschlossener Speicherorte entfernen und der Ordner zuvor indiziert wurde, dann werden die Suchergebnisse direkt zurückgegeben.

Wenn derselbe Ordner als einzuschließender und auszuschließender Ordner bezeichnet ist, wird der Ordner ausgeschlossen.

Von anderen verwaltete Indizes

Zusätzlich zu dem auf dem Computer verwalteten Index können Sie Indizes verwenden, die von anderen Benutzern erstellt und für Sie freigegeben wurden. Ein Administrator, der verschiedene Computer verwendet, kann beispielsweise einen Speicherort auf einem Netzlaufwerk indizieren und den Index in einem Speicherort speichern, auf den Sie zugreifen können. Dadurch können Sie die Inhalte des Netzlaufwerks suchen, ohne ihn auf Ihrem eigenen Computer zu indizieren. Um in Suchergebnissen zurückgegebene Elemente zu verwenden –z. B. um Daten zu einer Karte hinzuzufügen – müssen Sie auf den Speicherort zugreifen können, in dem die indizierten Elemente gespeichert sind.

Nicht indizierte Projekte

In den folgenden Fällen wird ein vorhandenes Projekt möglicherweise nicht indiziert:

  • Sie haben es noch nicht geöffnet (z. B. haben Sie ein Projektpaket aus einem Portal heruntergeladen).
  • Sie haben es erstellt, während die Indizierung deaktiviert war.

Um die Indizierung eines nicht indizierten Projekts zu starten, öffnen Sie das Projekt und führen Sie eine Suche durch oder starten Sie die Indizierung manuell.

Durchführen eines Upgrades von einer früheren ArcGIS Pro-Version

Wenn Sie ein Upgrade von einer früheren Version von ArcGIS Pro auf die aktuelle Version durchführen, werden alle Änderungen, die Sie an den Standard-Indizierungseinstellungen in der früheren Version vorgenommen haben, in der aktuellen Version beibehalten. Für Standardeinstellungen, die Sie nicht geändert haben, werden die Standardeinstellungen der aktuellen Version angewendet:

  • Lokale Datenträger werden indiziert, Netzlaufwerke und Enterprise-Geodatabases dagegen nicht.
  • Geplante Indizierungstasks werden ausgeführt, wenn Sie auf Ihrem Computer angemeldet sind und ArcGIS Pro nicht ausgeführt wird.
  • Die inkrementelle Indizierung wird stündlich ausgeführt, die Neuindizierung täglich und die Erstellung von Miniaturansichten wird wöchentlich ausgeführt.

Hinweis:

Nach der Durchführung des Upgrades wird empfohlen, dass Sie so bald wie möglich den Task Index neu erstellen ausführen. Sobald der Index neu erstellt wurde, können Sie die Vorteile der Filterung des Elementtyps für die Suchergebnisse nutzen. Optional können Sie vor der Ausführung des Tasks zu <user profile>\AppData\Local\ESRI\Index in File Explorer navigieren und manuell alle Dateien in den Ordnern ResourceIndex und Thumbnail löschen. Dadurch wird sichergestellt, dass der neu erstellte Index für die aktuelle Version von ArcGIS Pro optimiert ist.

In ArcGIS Pro 3.2 wurde der Projektindexordner von Index in <project name>_index umbenannt. Nach dem Durchführen des Upgrades wird ein neuer Projektindexordner mit der aktuellen Namenskonvention erstellt, wenn Sie ein in einer früheren Version erstelltes Projekt öffnen. Die Inhalte der .aprx-Datei werden erneut indiziert, wenn Sie das Projekt suchen oder speichern, und in dem neuen Indexordner gespeichert. Der alte Index wird ignoriert, aber nicht gelöscht.

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