Speichern einer Toolbox in vorheriger Version

Geoverarbeitung ermöglicht das Automatisieren von Workflows unter Verwendung von ModelBuilder und des ArcPy-Pakets in Python-Skripten. Diese Automatisierungsumgebungen bieten verschiedene Möglichkeiten, eine Verbindung zwischen Datasets und Prozessen (anderen Geoverarbeitungswerkzeugen) herzustellen. Toolboxes ermöglichen das Erstellen, Speichern und Ausführen dieser Workflows als Werkzeuge. Diese Werkzeuge und Toolboxes können zwischen Computern freigegeben werden, auf denen dieselbe ArcGIS Pro-Version ausgeführt werden. Wenn ein Werkzeug jedoch mit einer bestimmten Version erstellt und auf einer anderen Version ausgeführt wird, können Kompatibilitätsprobleme auftreten.

Abwärtskompatibilität

Die Software wird mit jeder neuen ArcGIS Pro-Version verbessert und erweitert. Diese Änderungen können sich wie folgt auf den Inhalt der Toolboxes auswirken:

  • Wenn Skript- und Modellwerkzeuge erstellt, bearbeitet und gespeichert werden, werden Informationen in der Toolbox gespeichert. Diese Informationen umfassen alle notwendigen Details zu Werkzeugen, Parametern, Toolsets, Prozessen, Datentypen, Datasets und ModelBuilder-Variablen, damit der vorherige Zustand des Werkzeugs beim nächsten Öffnen wiederhergestellt ist.
  • Neue Versionen vorhandener ArcGIS Pro-Geoverarbeitungswerkzeuge können möglicherweise um neue Parameter und Parameteroptionen erweitert sein. Bei diesen Änderungen wird sichergestellt, dass keine Kompatibilitätsprobleme mit Modellen und Skripten auftreten, die in früheren Versionen der Software erstellt wurden. Neue Parameter werden beispielsweise nach dem letzten bereits vorhandenen Parameter hinzugefügt.

Aufwärtskompatibilität

Es gibt auch die umgekehrte Situation: Sie möchten Modelle oder Skriptwerkzeuge verwenden, die mit einer höheren ArcGIS Pro-Version erstellt wurden. Die Aufwärtskompatibilität erweist sich als problematischer und kann aus den folgenden Gründen nicht automatisch erfolgen:

  • Eine bestimmte ArcGIS Pro-Version kann möglicherweise nicht den Inhalt einer Toolbox lesen, die mit einer neueren ArcGIS Pro-Version erstellt wurde, da nicht bekannt ist, wie sich die Informationen in der Toolbox ändern. Dieses Problem zeigt sich typischerweise darin, dass Modelle oder Python-Skripte in der Toolbox nicht sichtbar sind.
  • Bei der Erstellung von Workflows mit Geoverarbeitungswerkzeugen können Parameter und Parameteroptionen, die bei Verwendung des Werkzeugs in einer früheren Version nicht vorhanden sind, nicht berücksichtigt werden.

Werkzeuge "Toolbox für Version analysieren" und "Toolbox in Version speichern"

Für die Abwärtskompatibilität sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich; die meisten Werkzeuge funktionieren auf gleiche Weise wie bei der Verwendung in einer höheren Softwareversion. Zur Unterstützung der Aufwärtskompatibilität wurden die Werkzeuge Toolbox für Version analysieren und Toolbox in Version speichern entwickelt. Mit diesen Werkzeugen können die Toolbox und der zugehörige Inhalt in einem Format gespeichert werden, das von der angegebenen ArcGIS Pro-Version gelesen werden kann. Darüber hinaus nutzt das Werkzeug Toolbox in Version speichern Kompatibilitäts-Analyzer für das vorhandene Geoverarbeitungswerkzeug. Die Analyzer ermitteln Kompatibilitätsprobleme zwischen der aktuellen ArcGIS Pro-Version und der Zielversion (z. B. im Hinblick auf die Verwendung eines neuen Werkzeugparameters). Das Werkzeug Toolbox in Version speichern behebt auch bestimmte Kompatibilitätsprobleme in Modellen (Skripte bleiben unverändert).

Zugriff auf das Werkzeug

Um auf das Werkzeug Toolbox in Version speichern zuzugreifen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Toolbox, und wählen Sie Toolbox in Version speichern aus. Der Zugriff auf die beiden Werkzeuge Toolbox für Version analysieren und Toolbox in Version speichern ist auch über den Bereich Geoverarbeitung in der Toolbox "Data Management" möglich.

Bei Verwendung einer Toolbox, die mit einer höheren Softwareversion erstellt oder bearbeitet wurde, empfiehlt es sich, etwaige Kompatibilitätsprobleme mithilfe der Werkzeuge Toolbox für Version analysieren und Toolbox in Version speichern zu ermitteln.

Werkzeug "Toolbox konsolidieren"

Das Werkzeug Toolbox konsolidieren ähnelt dem Werkzeug Toolbox in Version speichern. Für beide Werkzeuge dient eine Toolbox als Eingabe. Diese werden analysiert, und es wird eine neue Toolbox basierend auf der angegebenen Version erstellt. Das Werkzeug Toolbox konsolidieren kopiert außerdem alle referenzierten Modelle, Skriptwerkzeuge, Python-Module und Datasets in einen (konsolidierten) Ausgabeordner, und alle Pfadverweise werden so aktualisiert, dass die im konsolidierten Ordner gespeicherten Daten referenziert werden.