Verwenden der Bildraumanalyse für das Arbeiten mit Schrägluft-Bilddaten

Mit der Image Analyst-Lizenz verfügbar.

Bei der Bilderfassung durch einen Sensor wird die Szene in perspektivischer Geometrie erfasst. Bei Bildern, die über die Fernerkundung erfasst wurden, wird diese Geometrie in einem Sensormodell beschrieben, das begleitend in den Metadaten des Bildes angegeben ist. Im Perspektivmodus der Kartenansicht können Sie die Schrägluft-Bilddaten in einem Bildkoordinatensystem (Image Coordinate System, ICS), dem sogenannten Bildraum, anstatt in einem Kartenkoordinatensystem anzeigen, um eine intuitivere Bildinterpretation zu ermöglichen.

Das Arbeiten mit Schrägluft-Bilddaten in einem Bildraum vereinfacht die nahtlose Transformation zwischen dem ICS und dem Kartenkoordinatensystem, um GIS-Feature-Daten für die perspektivischen Bilddaten anzuzeigen, zu interpretieren, zu sammeln und zu bearbeiten.

Im Perspektivmodus, auch als Bildraum-Modus bezeichnet, können Sie die Bilddaten intuitiv aus der Perspektive des Sensors visualisieren. Für die Erfassung und Bearbeitung von Features im Bildraum werden die vorhandenen Bearbeitungswerkzeuge verwendet. Sie können die Bearbeitung auf der Registerkarte Bearbeiten vornehmen. Sie können zudem Punkt-, Linien und Flächen-Bildmessungen durchführen, vertikale Messungen vornehmen und die Höhen von Strukturen im Bildraum auf Grundlage der bereitgestellten Sensormodellinformationen und Metadaten erfassen.

In diesem Workflow führen Sie die Visualisierung von Bilddaten, die Erfassung von Daten und vertikale Messungen für Bilddaten im Perspektivmodus durch. Der Workflow umfasst die folgenden fünf Schritte:

  1. Herunterladen der Beispieldaten
  2. Aktivieren des Bildraums
  3. Anzeigen der Bilddaten
  4. Bearbeiten von Features
  5. Durchführen vertikaler Messungen

Herunterladen der Beispieldaten

Laden Sie die Beispiele für Schrägluft-Satellitenbilder und andere Daten herunter, die den Workflow der Bildraumanalyse unterstützen.

  1. Öffnen Sie in einem Webbrowser die Website mit Beispieldaten für die Bildraumanalyse Beispieldaten.
  2. Klicken Sie in der rechten oberen Ecke auf die Schaltfläche Herunterladen. Optional können Sie mit der rechten Maustaste auf die .zip-Datei und dann auf Herunterladen klicken.
  3. Entpacken Sie nach Abschluss des Downloads die .zip-Datei, und verschieben Sie die Beispieldaten-Verzeichnisstruktur in das Verzeichnis C:\.
  4. Überprüfen Sie, ob die Verzeichnisstruktur C:\SampleData\DG-Rio\ vorhanden ist.

Die Beispieldaten können jetzt im Workflow der Bildraumanalyse verwendet werden.

Aktivieren des Bildraums

Führen Sie zum Aktivieren des Bildraums die folgenden Schritte aus:

  1. Navigieren Sie zu C:\sampledata\dg-rio\ProProject, und doppelklicken Sie auf die Projektdatei Rio-ImageSpaceAnalysis.aprx.

    ArcGIS Pro richtet die Projektumgebung ein und lädt die Bilddaten- und Feature-Class-Layer in den Bereich Inhalt. Die Bilddaten werden in der standardmäßigen kartografischen Kartenansicht angezeigt, mit Norden in der Ansicht oben.

    Das ICS-Projekt wird geöffnet
    WorldView-2-Satellitenbild mit freundlicher Genehmigung von DigitalGlobe

  2. Stellen Sie sicher, dass der Bereich Inhalt mit den fünf Layern angezeigt wird.

    Der Bereich "Inhalt" mit Bilddaten-Layern

  3. Klicken Sie im Bereich Inhalt auf die Schaltfläche Nach perspektivischen Bilddaten auflisten Nach perspektivischen Bilddaten auflisten.

    Die Bilder werden nach fokussierbaren Bildern sortiert. Fokussierbare Bilder sind Bilder, die gemäß den mit den Bilddaten verknüpften erforderlichen Metadaten für die Anzeige und Analyse im Bildraum geeignet sind.

    Schaltfläche "Nach perspektivischen Bilddaten auflisten" im Bereich "Inhalt"

Zunächst sind unter Fokussierbare Bilder die fokussierbaren Bilder aufgelistet, gefolgt von anderen Layern im Bereich Inhalt.

Anzeigen der Bilddaten

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um die Bilddaten in der Bildraum-Kartenansicht anzuzeigen:

  1. Wählen Sie im Bereich Inhalt den Layer "Multispectral_15AUG31133528-M1BS-056845469010_01_P003" aus.
  2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Als Fokusbild festlegen" deaktiviert "Als Fokusbild festlegen" deaktiviert, um die Bildraum-Ansicht zu aktivieren.

    Die Fokusbild-Schaltfläche ändert sich in "Als Fokusbild festlegen" aktiviert "Als Fokusbild festlegen" aktiviert. Das Bild wird nicht mehr verzerrt angezeigt, und Sie können die Bilddaten aus der Perspektive des Sensors visualisieren.

  3. Die Karte enthält ein eingeblendetes Anzeigefenster mit häufig erforderlichen Metadaten für die Bilddaten, mit denen Sie arbeiten.

    Fokussierbares Bild mit eingeblendeter Anzeige
    WorldView-2-Satellitenbild mit freundlicher Genehmigung von DigitalGlobe

  4. Optional können Sie die eingeblendete Anzeige mit der Schaltfläche "Minimieren" minimieren.
  5. Bewegen Sie den Mauszeiger an die Kante der eingeblendeten Anzeige, um den Mauszeigertyp in "Verschieben" zu ändern, sodass Sie die eingeblendete Anzeige an eine beliebige Position auf der Karte verschieben können.

Bearbeiten von Features

Führen Sie zum Bearbeiten von Features im Bildraum die folgenden Schritte aus:

  1. Wählen Sie im Bereich Inhalt den Layer "Panchromatic_15AUG31133528-P1BS-056845469010_01_P002" aus.
  2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Als Fokusbild festlegen" deaktiviert "Als Fokusbild festlegen" deaktiviert, um den Bildraum zu aktivieren.

    Die Schaltfläche ändert sich in "Als Fokusbild festlegen" aktiviert "Als Fokusbild festlegen" aktiviert.

  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Karte, klicken Sie auf den Dropdown-Pfeil Lesezeichen, und wählen Sie das Lesezeichen Airport aus.

    Die Bilddaten werden in der Bildraum-Ansicht positioniert, und es können Features erfasst werden.

  4. Klicken Sie auf die Registerkarte Bearbeiten, um alle Bearbeitungswerkzeuge anzuzeigen.
  5. Klicken Sie in der Gruppe Features auf die Schaltfläche für das Werkzeug Erstellen Features erstellen.

    Der Bereich Features erstellen wird angezeigt.

  6. Weitere Informationen zur Bearbeitung finden Sie unter Kurzer Überblick über das Bearbeiten.
  7. Klicken Sie in der Liste auf die Feature-Class, in der Sie die Bearbeitungen speichern möchten.
  8. Klicken Sie auf die Schaltfläche für das Werkzeug Polygon Polygon, und digitalisieren Sie einige Gebäude.
  9. Wiederholen Sie die Schritte 5 bis 7 für jedes Gebäude, das Sie digitalisieren möchten.
  10. Sobald Sie die Sammlung der Features abgeschlossen haben, klicken Sie auf die Schaltfläche Änderungen speichern.

Durchführen vertikaler Messungen

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um die Höhe von Features zu messen:

  1. Stellen Sie sicher, dass der Bild-Layer im Bereich Inhalt aktiv ist.
  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Bilddaten auf den Dropdown-Pfeil, um auf die Messwerkzeuge in der Gruppe Messung zuzugreifen.

    Über den Dropdown-Pfeil "Messung" verfügbare Messwerkzeuge

    Welche Werkzeuge aktiviert sind, hängt von den Metadaten des im Bereich Inhalt ausgewählten Bild-Layers ab. Um beispielsweise die Werkzeuge für die Schattenmessung verwenden zu können, müssen die Metadaten den Sonnenwinkel und das Erfassungsdatum umfassen. Unter Messungen mithilfe von Bilddaten finden Sie eine Tabelle der zum Aktivieren der einzelnen Messwerkzeuge erforderlichen Metadaten.

  3. Klicken Sie auf die Schaltfläche für das Werkzeug Höhe von der Spitze zum Schatten Werkzeug.
  4. Legen Sie wie in der folgenden Abbildung gezeigt zwei Punkte fest – der erste Punkt an der Spitze des Funkmastes und der zweite Punkt an der Spitze des Schattens des Funkmastes:

    Messung "Höhe von der Spitze zum Schatten" für einen Funkmast in den Bilddaten
    WorldView-2-Satellitenbild mit freundlicher Genehmigung von DigitalGlobe

    Das Messergebnis wird zusammen mit der Grafik auf der Karte angezeigt. Überprüfen Sie im Bereich Messergebnisse die Messungsdetails. Die Metadaten des Bildes und der Messung werden ebenfalls angezeigt.

    Der Bereich "Messergebnisse" mit der Auflistung der gemessenen Bildobjekte

  5. Wählen Sie in der Tabelle eine Messung aus, und drücken Sie F2, um den Namen der Messung im Bereich Messergebnisse zu ändern.
  6. Fügen Sie im Textfeld Beschreibung des Bereichs eine Messungsbeschreibung hinzu.
  7. Klicken Sie auf die Schaltfläche Bericht erstellen Erstellen eines Berichts über die Messungen, um die Messergebnisse in eine Textdatei auf der Festplatte zu exportieren.

    Die Messungen werden automatisch in einem Feature-Dataset in der Projekt-Geodatabase gespeichert. Wenn ein Projekt geladen wird, werden die Messungen automatisch in den Bereich Messergebnisse geladen.

    Die Messinformationen werden in einer mit dem Projekt verknüpften Geodatabase gespeichert.

  8. Optional können Sie auf die Schaltfläche "Optionen" in der Gruppe Messung klicken, um zum Verbessern der Messgenauigkeit eine Höhendatendatei anzugeben. Navigieren Sie zu C:\sampledata\dg-rio\DEM, und wählen Sie die Datei WorldSRTM30m.mrf aus.

    Definieren eines DEM, um mit der Schaltfläche "Optionen" in der Gruppe "Messung" die Messungen zu verfeinern

In diesem Workflow haben Sie erfahren, wie Sie Daten visualisieren und erfassen und Messungen in der Umgebung "Bildraumanalyse" durchführen.

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