Erstellen einer abhängigen Beziehungsklasse

Mit den GeoverarbeitungswerkzeugenBeziehungsklasse erstellen oder Tabelle zu Beziehungsklasse in ArcGIS Pro können Sie Beziehungsklassen zwischen beliebigen Feature-Classes und Tabellen in einer Geodatabase erstellen. Sie können mit diesen Werkzeugen einfache, abhängige und attribuierte Beziehungsklassen erstellen.

In einer abhängigen Beziehungsklasse stehen die untergeordneten Datensätze in Abhängigkeit zu den übergeordneten. Wenn der übergeordnete Datensatz gelöscht wird, werden auch alle untergeordneten Datensätze gelöscht.

In einer abhängigen Beziehungsklasse kann beispielsweise der Gebäudegrundriss (übergeordneter Datensatz) mehrere Etagen (untergeordnete Datensätze) haben. Wird der Gebäudegrundriss gelöscht, werden die zugehörigen Etagen ebenfalls gelöscht, da sie nicht unabhängig sind.

Bevor Sie beginnen, sollten Sie sich unter Erstellung einer Beziehungsklasse vorbereiten die Datenanforderungen ansehen.

Hinweis:

Beziehungsklassen werden in File-, mobilen und Enterprise-Geodatabases unterstützt. Zum Erstellen einer Beziehungsklasse können Sie mit der rechten Maustaste auf eine vorhandene Geodatabase oder ein Feature-Dataset in einer Geodatabase klicken. Wenn Sie eine Beziehungsklasse in einer Enterprise-Geodatabase erstellen, müssen Sie als Benutzer mit Berechtigungen zum Erstellen von Daten in der Datenbank eine Verbindung mit der Enterprise-Geodatabase herstellen.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um eine abhängige Beziehungsklasse zu erstellen:

  1. Starten Sie ArcGIS Pro, und öffnen Sie ein vorhandenes Projekt, oder beginnen Sie ohne Vorlage.
  2. Klicken Sie im Bereich Katalog mit der rechten Maustaste auf eine vorhandene Geodatabase, und klicken Sie im Kontextmenü auf Neu.

    Kontextmenü mit Optionen zum Erstellen neuer Objekte

  3. Klicken Sie auf Beziehungsklasse Beziehung auswählen.

    Option "Beziehungsklasse"

    Das Dialogfeld des Geoverarbeitungswerkzeugs Beziehungsklasse erstellen wird mit Standardeinstellungen angezeigt.

    Geoverarbeitungswerkzeug "Beziehungsklasse erstellen"

  4. Für den Parameter Quelltabelle können Sie ein Dataset aus der Liste auswählen oder die Schaltfläche "Durchsuchen" verwenden, um nach dem gewünschten Dataset zu suchen.

    Parameter "Quelltabelle"

  5. Für den Parameter Zieltabelle können Sie ein Dataset aus der Liste auswählen oder die Schaltfläche "Durchsuchen" verwenden, um nach dem gewünschten Dataset zu suchen.

    Parameter "Zieltabelle"

  6. Klicken Sie für den Parameter Ausgabe-Beziehungsklasse auf die Schaltfläche "Durchsuchen" Durchsuchen, navigieren Sie zu der Geodatabase, in der die Beziehungsklasse gespeichert werden soll, geben Sie im Textfeld Name einen Namen für die Beziehungsklasse ein, und klicken Sie auf Speichern.

    In diesem Beispiel befinden sich die Quell- und Zieltabellen in einer mobilen Geodatabase namens "Wyoming Natural Assets.geodatabase". Die Beziehungsklasse muss sich ebenfalls in dieser mobilen Geodatabase befinden. Da die mobile Geodatabase auf SQLite basiert, wird das Präfix main automatisch an den Namen der Beziehungsklasse angefügt, um anzuzeigen, dass sie zum Hauptschema gehört, welches das Standardschema für eine SQLite-Datenbank ist.

    Benennen der Ausgabe-Beziehungsklasse

    Der Name der Beziehungsklasse ist im Parameter "Ausgabe-Beziehungsklasse" zu sehen.

    Ausgefüllter Parameter "Ausgabe-Beziehungsklasse"

  7. Wählen Sie für den Parameter Beziehungstyp die Option Abhängig aus der Dropdown-Liste aus.

    Auf "Abhängig" festgelegter Parameter "Beziehungstyp"

    Weitere Informationen über die Unterschiede zwischen einfachen und abhängigen Beziehungsklassen finden Sie unter Typen von Geodatabase-Beziehungsklassen.

  8. Geben Sie Werte für die Parameter Vorwärts-Pfadbeschriftung und Rückwärts-Pfadbeschriftung an.

    Die Vorwärts-Pfadbeschriftung beschreibt die Beziehung beim Navigieren von der Quell- zur Zielklasse. Die Rückwärts-Pfadbeschriftung beschreibt die Beziehung beim Navigieren in die entgegengesetzte Richtung von der Ziel- zur Quellklasse. Weitere Informationen über diese Beschriftungen finden Sie unter Parameter des Werkzeugs "Beziehungsklasse erstellen".

  9. Da Sie eine abhängige Beziehungsklasse erstellen, wählen Sie für den Parameter Meldungsrichtung die Option Vorwärts (Quelle zu Ziel) aus.

    Auf "Vorwärts" festgelegter Parameter "Meldungsrichtung"

    Der Parameter Meldungsrichtung gibt an, wie Meldungen zwischen in Beziehung stehenden Objekten weitergeleitet werden. Dieser Parameter findet Anwendung, wenn Sie benutzerdefinierte kaskadierende Aktualisierungs- oder Löschverhalten für die Beziehungsklasse implementieren möchten. Weitere Informationen über die unterschiedlichen Auswirkungen der Einstellung des Parameters Meldungsrichtung für eine einfache oder eine abhängige Beziehungsklasse finden Sie unter Parameter des Werkzeugs "Beziehungsklasse erstellen".

  10. Wählen Sie für den Parameter Beziehungsart die Beziehungsart, aus die für die Daten in der Beziehungsklasse geeignet ist.

    Auf "Eins-zu-Viele" festgelegter Parameter "Beziehungsart"

    Die Beziehungsart einer Beziehungsklasse beschreibt, wie viele Quellobjekte mit wie vielen Zielobjekten in Beziehung gesetzt werden. Es stehen folgende Optionen für den Parameter Beziehungsart zur Verfügung:

    • Eins-zu-Eins (1:1): Jede Zeile bzw. jedes Feature in der Quelltabelle kann in einer Beziehung zu null oder einer Zeile oder null oder einem Feature in der Zieltabelle stehen. Dies ist die Standardeinstellung.
    • Eins-zu-Viele (1:M): Jede Zeile bzw. jedes Feature in der Quelltabelle kann in einer Beziehung zu einer oder mehreren Zeilen oder einem oder mehreren Features in der Zieltabelle stehen.
    • Viele-zu-Viele (M:N): Mehrere Zeilen bzw. Features in der Quelltabelle können in einer Beziehung zu mehreren Zeilen bzw. Features in der Zieltabelle stehen.
    In diesem Beispiel wird die Option Eins-zu-Viele (1:M) verwendet. Weitere Informationen über die Beziehungsart finden Sie unter Parameter des Werkzeugs "Beziehungsklasse erstellen".

  11. Aktivieren Sie optional den Parameter Beziehungsklasse ist attribuiert (bzw. lassen Sie ihn deaktiviert), um anzugeben, ob die Beziehungsklasse Attribute enthalten soll.
    • Deaktiviert: Die Beziehungsklasse enthält keine Attribute. Dies ist die Standardeinstellung.
    • Aktiviert: Es wird eine attribuierte Beziehungsklasse erstellt. Beim Erstellen einer "Viele-zu-viele (M:N)"- oder einer attribuierten Beziehungsklasse wird eine neue Beziehungsklassentabelle (Zwischentabelle) erstellt. Diese Tabelle dient zum Zuweisen der Verknüpfungen zwischen Ursprungs- und Zielobjekten. Weitere Informationen über attribuierte Beziehungsklassen finden Sie unter Typen von Geodatabase-Beziehungsklassen.
  12. Geben Sie für die Parameter Quell-Primärschlüssel und Quell-Fremdschlüssel ein Feld aus der Quelltabelle und ein Feld aus der Zieltabelle an.

    Die Parameter Quell-Primärschlüssel und Quell-Fremdschlüssel spezifizieren den Primärschlüssel in der Quell-Feature-Class und das zugehörige Feld für den Fremdschlüssel in der Zieltabelle. Für den Parameter Quell-Fremdschlüssel werden nur die Felder angezeigt, die denselben Datentyp aufweisen wie das Feld des Parameters Quell-Primärschlüssel.

    Ausgefüllte Parameter des Werkzeugs "Beziehungsklasse erstellen" für eine abhängige Beziehungsklasse

  13. Klicken Sie auf Ausführen, um die Beziehungsklasse zu erstellen.

    Hinweis:

    Klicken Sie auf das Dropdown-Menü Ausführen und dann auf Ausführung planen, um das Werkzeug zu einem späteren Zeitpunkt und optional mit Wiederholung auszuführen.

    Option "Ausführung planen"

    Weitere Informationen über das Planen von Geoverarbeitungswerkzeugen

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