Mit einem Versorgungsnetz können Sie modellieren, wie alle Komponenten eines Versorgungsnetzes verbunden sind, Sammlungen mit Netzwerk-Features mit hoher Dichte intelligent bearbeiten und hierarchische Verfolgungsanalysen für ein Netzwerk durchführen. Im Folgenden finden Sie eine strukturelle Übersicht über den Aufbau eines Versorgungsnetzes:
- Verschiedene vorkonfigurierte Feature-Classes werden für Sie erstellt, wenn Sie ein Versorgungsnetz erstellen. Zunächst werden drei Feature-Classes erstellt, um die Struktur-Features zu modellieren, die die verschiedenen Typen von Netzwerk-Features unterstützen. Diese Feature-Classes werden gesammelt als Strukturnetzwerk bezeichnet.
- Ein Versorgungsnetz enthält eine oder mehrere Netzarten, von denen eine stets als Struktur benannt und als Strukturnetzwerk bezeichnet wird. Diese bestehen aus standardisierten Klassen, die bei Vorgängen zum Erstellen und Hinzufügen einer Netzart erstellt werden, die für die Modellierung aller von einem Versorgungsunternehmen betriebenen Systeme konfiguriert sind.
- In einer Netzart werden alle Features zuerst in Ebenengruppen und Ebenen strukturiert. Ebenen modellieren die Hierarchie, nach der das Netzwerk eine Ressource bereitstellt, z. B. Erdgas, Elektrizität oder Wasser. Eine Ebene repräsentiert in der Regel eine Druck- oder Spannungsebene. Beispiel: Ein Stromverteilungssystem kann in die Ebenen für Übertragung, mittlere Spannung und Niedrigspannung aufgeteilt werden. Manche Analysetypen können nur auf einer dieser hierarchischen Ebenen durchgeführt werden. Eine Ebene kann auch Teile des Netzwerks repräsentieren, die voneinander isoliert werden können, z. B. eine Ventilisolierungszone in einem druckbasierten System. Ebenen sind hilfreich, da Sie damit die gültigen Feature-Typen für jede Ebene einschränken können. Außerdem können Sie damit den Bereich der Netzwerkverfolgungsanalyse definieren.
- Die Fließrichtung der Ressourcen in einem Versorgungsunternehmen wird von Bauteilen gesteuert, z. B. von Ventilen und Schaltern. Die Ausdehnung einer Ressourcenbereitstellung zu einem bestimmten Zeitpunkt wird als Teilnetz bezeichnet. Dieses entspricht einer Druckzone für Gas- und Wasserversorgungsbetriebe oder Stromkreise für Energieversorger. Bei einem Versorgungsnetz werden Teilnetze bei Bedarf ausgehend vom Teilnetz-Controller der bereitgestellten Ressource erkannt und durch das Netzwerk verfolgt, bis die geschlossenen Ventile, offenen elektrischen Schalter oder die Verbrauchspunkte erreicht werden.
- Alle Features in den Teilnetzen sind in fünf Feature-Classes und zwei Tabellen in einer Netzart gruppiert. Diese enthalten die Features der SubnetLines, Bauteile, Bauteilbaugruppen, Leitungen und Knoten, an denen Teile des Netzwerks verbunden sind.
- Beim Hinzufügen von Features verfügen Sie über erweiterte Funktionen zur Definition, wie die Netzwerk-Features verbunden werden. Während beim Fangen von Features oder Linienenden an der gleichen Position die Features automatisch verbunden werden, können Sie auch festlegen, dass auf der Karte getrennte Bauteile logisch verbunden werden. Diese Art der Konnektivität ist besonders hilfreich für dicht besiedelte Bereiche auf Versorgungskarten.
- Viele wichtige Versorgungsbauteile befinden sich in Schränken, Schächten oder Lagerplätzen oder sind in Bänken gruppiert. Mit einem Versorgungsnetz können Sie diese internen Features in Container-Features gruppieren, sodass der Container ohne die unübersichtliche Darstellung aller interner Features auf der Karte dargestellt werden kann. Interne Features können bei Bedarf auf einer Karte oder in einer Schemaansicht angezeigt werden.
- In ein Versorgungsnetz ist ein umfangreiches Klassifizierungssystem integriert, mit dem Sie jeden Typ von Netzwerk-Feature repräsentieren können. Hierzu verwenden Sie die Felder ASSETGROUP und ASSETTYPE, um eine Klassifizierung in den Klassen der Netzart bereitzustellen. Dabei werden die Subtypes und die Attributdomänenzuweisung auf der Subtype-Ebene verwendet. Operationen im Versorgungsnetz, z. B. das Festlegen von Netzwerkverbindungsregeln, das Symbolisieren von Features, die Verfolgung und vieles mehr, werden über dieses Klassifizierungssystem in den Network-Feature-Classes konfiguriert. Dadurch kann ein Versorgungsnetz eine komplexe Klassifizierung über eine kompakte Anzahl Feature-Classes definieren.
- Einige Versorgungsnetz-Features ermöglichen die Modellierung von Anschlusspunkten. Anschlusspunkte können für eine Device-Feature-Class oder Knotenobjekttabelle definiert werden, wenn es wichtig ist, die verschiedenen Ports zu verfolgen (beispielsweise die Ober- und Unterspannungsseite). Anschlusspunkte bieten eine genauere Verfolgung, da Sie die gültigen Pfade für eine Ressource steuern können. Sie können außerdem definieren, welcher Anschlusspunkt eines Features der Teilnetz-Controller ist. Anschlusspunkte sind auch für viele externe Analysesoftwarepakete erforderlich.
- Techniker in einem Versorgungsunternehmen bevorzugen häufig eine schematische Ansicht des Versorgungssystems als Erweiterung der Kartenansicht. Schematische Funktionen sind in das Versorgungsnetz integriert und werden als Schemas bezeichnet. Sie verfügen über eine beträchtliche Flexibilität, wenn Sie konfigurieren, welche Netzwerk-Features in einem Schema abgebildet werden. Auch die Auswahl der Algorithmen zum Erzeugen des Schemas ist flexibel.
- Versorgungsunternehmen müssen wissen, welche Bauteile an Strukturen angebaut sind, z. B. Leitungsmasten und Schächte. Mit einem Versorgungsnetz können Sie strukturelle Anbauten definieren, damit Sie Inventarlisten für Flächen und Teilnetze erzeugen, Feld-Assets nach Struktur-IDs suchen und mehrere Typen von Netzwerk-Features aus verschiedenen Services (z. B. Strom und Telekommunikation) an eine allgemeine Struktur (z. B. einen Leitungsmast) anbauen können. Sie definieren Regeln für die Netzart-Features, die dann an die Struktur-Feature angebaut werden können. Diese strukturellen Anbauten können bei Bedarf auf der Karte oder in der Schemaansicht angezeigt werden.