In jeder Version werden von Esri neue Werkzeuge eingeführt und Verbesserungen an vorhandenen Werkzeugen vorgenommen. Mit diesen Änderungen werden Lösungen für Probleme bereitgestellt, die in vorherigen Versionen schwer zu lösen waren, und Werkzeuge besser und benutzerfreundlicher gemacht.
Die Dokumentation für die jeweilige Toolbox in ArcGIS enthält ein Thema zur Änderungshistorie von Toolboxes, in dem Änderungen an Werkzeugen in jeder Version aufgeführt sind. Ein Beispiel finden Sie unter Änderungshistorie der Toolbox "Analysis". Zu jedem Werkzeug wird eine Tabelle mit Informationen zur historischen Entwicklung des Werkzeugs bereitgestellt. Nachstehend finden Sie Informationen zu den Änderungstypen, die in den Themen zur Änderungshistorie katalogisiert sind.
- Ursprünge des Werkzeugs
- Neu in dieser Version: Die letzte Zeile jeder Werkzeugtabelle enthält in der Regel die Version, in der das Werkzeug zuerst eingeführt wurde.
- Aus ArcMap portiert: Beim Übergang von ArcMap zu ArcGIS Pro muss möglicherweise bekannt sein, ob ein Werkzeug aus ArcMap auch in ArcGIS Pro verfügbar ist. Die meisten in ArcMap 10.3 verfügbaren Werkzeuge wurden in ArcGIS Pro 1.0 bereitgestellt. Falls das Werkzeug ursprünglich aus ArcMap stammt, ist diese Information in der Regel in der letzten Zeile der Tabelle zu finden.
- Parameterinformationen
- Neue und entfernte Parameter: Neue Parameter werden praktisch immer am Ende der Parameter eines Werkzeugs hinzugefügt, um die Abwärtskompatibilität in Skripten zu sicherzustellen.
Das Entfernen von Parametern ist selten. Skripte, die den entfernten Parameter verwenden, müssen aktualisiert werden, Modelle können jedoch in der Regel weiterhin ausgeführt werden.
- Optionen: Eine Parameteroption ist ein Zeichenfolgen-Schlüsselwort, das sich auf die Funktionsweise eines Werkzeugs auswirkt. Der Parameter join_attributes des Werkzeugs Überschneiden (Intersect) verfügt beispielsweise über drei Optionen: ALL, NO_FID und FID_ONLY. Bei neuen Versionen kommen gelegentlich neue Optionen hinzu oder vorhandene werden möglicherweise entfernt. Eine in einer späteren Version (z. B. 10.4) eingeführte Option kann nicht in einer früheren Version (z. B. 10.3) verwendet werden.
In seltenen Fällen wird ein Schlüsselwort entfernt und durch eine ähnliche Option ersetzt, z. B. Euclidean distance durch EUCLIDEAN_DISTANCE. In Fällen wie diesen ist das Werkzeug für beide Optionen programmiert und die Abwärtskompatibilität ist sichergestellt.
- Änderungen von Standardwerten: Optionale Parameter weisen häufig einen Standardwert auf, der verwendet wird, bis Sie ihn ändern. Wenn der Standardwert eines Parameters geändert wird, kann sich dies auf vorhandene Modelle und Skripte auswirken.
- Änderungen des Typs: Der Datentyp eines Parameters definiert die zulässigen Werte für den Parameter, z. B. den Dataset-Typ (Features, Tabellen, Netzwerke usw.). Wenn ein Datentyp in einer Version entfernt wird, bedeutet dies, dass der Parameter den Datentyp nicht mehr akzeptiert. Sie müssen die Modelle und Skripte möglicherweise ändern, wenn sie den entfernten Datentyp verwenden.
- Reihenfolge: Neue Parameter werden fast immer als letzte Parameter hinzugefügt und haben keinen Einfluss auf die Reihenfolge vorhandener Parameter. Die Reihenfolge vorhandener Parameter kann sich in seltenen Fällen ändern, und Skripte, die Positionsargumente verwenden, können möglicherweise nicht mehr ausgeführt werden. Anstelle von Positionsargumenten können Sie Schlüsselwortargumente verwenden, wie unten dargestellt. Modelle werden weiter ausgeführt, da sie von der Reihenfolge der Parameter unabhängig sind.
# Positional arguments - skipping optional arguments using empty strings is dependent on # the order of the optional parameters arcpy.management.AddField("schools", "school_id", "LONG", "", "", "", "", "NON_NULLABLE") # Keyword arguments - position doesn't matter arcpy.management.AddField("schools", "school_id", "LONG", field_is_nullable="NON_NULLABLE")
- Groß-/Kleinschreibung des Namens: Die Groß-/Kleinschreibung von Parameternamen kann geändert werden, z. B. von In_Features in in_features. Diese Änderung hat lediglich Auswirkungen auf Skripte, die Schlüsselwortargumente verwenden. In Python muss bei Schlüsselwortargumenten die Groß-/Kleinschreibung beachtet werden.
- Typ: Der Typ eines Parameters kann von "erforderlich" in "optional" oder von "optional" in "erforderlich" geändert werden. Die Änderung von "optional" in "erforderlich" kann sich auf vorhandene Workflows auswirken.
- Neue und entfernte Parameter: Neue Parameter werden praktisch immer am Ende der Parameter eines Werkzeugs hinzugefügt, um die Abwärtskompatibilität in Skripten zu sicherzustellen.
- Lizenzierung und Erweiterungen
- Lizenzierung und Erweiterung von Werkzeugen: Änderungen der Lizenzierung oder Erweiterung können sich auf vorhandene Workflows auswirken.
- Veraltete Funktionen
- Veraltete Funktionen: Ein veraltetes Geoverarbeitungswerkzeug ist ein Werkzeug, das durch andere Werkzeuge ersetzt wurde. Das Werkzeug ist weiterhin in ArcGIS Pro vorhanden, es wird jedoch nicht weiterentwickelt.
Kompatibilität
Esri ist bestrebt, die Abwärtskompatibilität sicherzustellen. Modelle und Skripte, die in einer früheren Version erstellt wurden, können also meist weiter verwendet werden. In seltenen Fällen kann es durch die neu eingeführte Funktionalität zu Änderungen bei der Kompatibilität kommen. Nachfolgend sind einige Fälle aufgeführt, in denen die Abwärtskompatibilität nicht gewährleistet werden kann:
- Wenn ein Parameter entfernt wurde, werden Workflows, in denen der Parameter verwendet wurde, nicht mehr ausgeführt.
- Wenn eine Parameteroption entfernt wurde, werden Workflows, in denen die Option verwendet wurde, möglicherweise nicht mehr ausgeführt. In vielen Fällen wird die Option, die entfernt wurde, durch eine andere Option ersetzt und das Werkzeug funktioniert ordnungsgemäß, wenn die vorherige Option festgelegt wurde.
- Wenn ein Datentyp eines Parameters entfernt wurde und im Workflow Eingaben dieses Datentyps verwendet wurden, wird der alte Workflow in der neuen Version nicht ausgeführt.
- Eine Lizenzänderung kann Auswirkungen auf den Workflow haben. Die meisten Lizenzänderungen erfolgen abwärts (z. B. von Desktop Advanced nach Desktop Standard), was keine Auswirkungen auf die Abwärtskompatibilität hat.
- Eine Änderung bei der Erweiterungsanforderung kann Auswirkungen auf den Workflow haben. Erweiterungsänderungen, die sich auf vorhandene Workflows auswirken, sind selten.
- Wenn der Standardwert eines Parameters geändert wurde, kann dies Auswirkungen auf den Workflow haben. Sie müssen die vorhandenen Workflows überprüfen, um die Auswirkung der Änderung des Standardwertes zu ermitteln.
- Wenn die Reihenfolge der Parameter geändert wurde, werden Skripte, die Positionsargumente verwenden, möglicherweise nicht ordnungsgemäß ausgeführt.