Funktionsweise von "Gebäudekonflikte lösen"

Mit dem Werkzeug Gebäudekonflikte lösen lösen Sie Symbolkonflikte zwischen Gebäuden und in Bezug auf lineare Barrieren-Features, indem Sie Gebäude verschieben oder ausblenden, sodass diese sich nicht grafisch überlappen oder gegen die in einer kartografischen Spezifikation definierten Abstandsanforderungen verstoßen.

Überlegungen zur Datenaufbereitung

Mit dem Werkzeug Gebäudekonflikte lösen können Sie die Anzeige einer Sammlung von Gebäuden verbessern, indem Sie die Position, Ausrichtung, Größe und Sichtbarkeit von Gebäuden anpassen. Das repräsentative Muster und die Verteilung werden beibehalten. Grafikkonflikte zwischen Gebäuden sowie zwischen Gebäuden und Barrieren-Features wie z. B. Straßen werden gelöst. Kleine Polygon-Gebäude werden zudem auf eine Mindestgröße vergrößert, sodass bestimmte Spezifikationen eingehalten werden.

Dieses Werkzeug bewertet Grafikkonflikte bei symbolisierten Features. Die Ausdehnung der Symbole und der Bezugsmaßstab werden zusammen verwendet. Führen Sie dieses Werkzeug erst aus, nachdem Sie die Darstellung der Symbole endgültig festgelegt haben, und stellen Sie sicher, dass der Bezugsmaßstab dem beabsichtigten endgültigen Ausgabemaßstab entspricht.

Beachten Sie die folgenden Anforderungen und Vorschläge für Eingabedaten:

  • Eingabetyp: Gebäude müssen als Punkte oder Polygone eingegeben werden. Als Linien eingegebene Gebäude-Features werden nicht akzeptiert. Die Bewertung und Konfliktlösung von Punkt- und Polygon-Gebäuden kann gleichzeitig erfolgen, wenn Sie in das Werkzeug mehrere Layer eingeben.
  • Wenn Punkt-Gebäude-Layer als Eingaben verwendet werden, muss die Eigenschaft Winkel des Markersymbol-Layers auf ein Feld in der Feature-Class festgelegt werden. In diesem Feld werden die vom Werkzeug an der Rotation vorgenommenen Anpassungen gespeichert. Wenn das Gebäudesymbol mehrere Markersymbol-Layer enthält oder im Gebäude-Layer mehrere Symbole vorhanden sind, sollten alle in der Symbolisierung des Layers vorhandenen Markersymbol-Layer auf das gleiche Feld in der Attributtabelle festgelegt werden.
  • Größe von Polygon-Gebäuden: Der Parameter Minimal zulässige Gebäudegröße wird verwendet, um Polygon-Gebäude auf die kleinste gut erkennbare Größe im Ausgabemaßstab zu vergrößern oder an eine kartografische Spezifikation anzupassen. Eingegebene Punkt-Gebäude werden in Bezug auf diesen Parameter ignoriert. Während der Verarbeitung werden einige Polygon-Gebäude möglicherweise leicht verkleinert, um Konflikte zu lösen. Polygon-Gebäude werden nicht unter die minimale Gebäudegröße verkleinert.
  • Größe von Punkt-Gebäuden: Auch wenn die Symbole für Punkt-Gebäude im Maßstab kleiner als die minimal zulässige Gebäudegröße sind, werden sie nicht vergrößert. Dabei wird davon ausgegangen, dass Punkt-Gebäude bewusst so symbolisiert wurden, dass eine Kartenspezifikation oder ein gewünschtes Aussehen eingehalten wird. In der Regel werden zugeordnete Eingabe-Punkt-Gebäude-Features mit einem Markersymbol symbolisiert, das zur minimalen Größe der Polygon-Gebäude passt. Punkt-Gebäude werden bei Bedarf gedreht oder verschoben, um Konflikte zu lösen.
  • Aggregierte und vereinfachte Gebäude: Sie erzielen optimale Ergebnisse, wenn Gebäude vor Verwendung dieses Werkzeugs nicht stark aggregiert wurden. Große aggregierte Gebäude lassen nur wenige Möglichkeiten zum Verschieben und damit zur Konfliktlösung zu, daher wird ein hoher Prozentsatz von Gebäuden letztlich ausgeblendet. Gebäudegrundrisse können vor der Konfliktlösung vereinfacht werden.
  • Geometrie unterhalb der XY-Toleranz: In einigen Fällen können die Features in den Daten unter den in der Karte oder den in der Werkzeugumgebung angegebenen XY-Toleranzwerten liegen. Wenn Features mit Längen unterhalb der Toleranz erkannt werden, wird eine Warnung ausgegeben, und diese Features werden vom Werkzeug ignoriert. Die ObjectIDs von Features Geometrie unterhalb der Toleranz werden in die Protokolldatei GeomBelowTolerance#.txt geschrieben (wobei "#" eine Ziffer darstellt, die inkrementell mit jeder generierten Protokolldatei zunimmt).

  • Leere oder NULL-Geometrie: Die Eingabe-Features müssen aus gültigen Geometrien bestehen. Wenn Features mit der Shape-Länge 0 oder NULL erkannt werden, wird eine Warnung ausgegeben, und diese Features werden vom Werkzeug ignoriert. Die ObjectIDs von Features mit leerer oder NULL-Geometrie werden in die Protokolldatei EmptyGeom#.txt geschrieben (wobei "#" eine Ziffer darstellt, die inkrementell mit jeder generierten Protokolldatei zunimmt). Verwenden Sie bei Bedarf das Werkzeug Geometrie reparieren, um solche Features zu reparieren.

  • Im Windows-Betriebssystem werden Protokolldateien, die bei Warnungen oder Fehlern generiert werden, in den Pfad C:\Users\<user name>\AppData\Local\ESRI\GeoProcessing geschrieben.

Überlegungen zum Workflow

Am effektivsten verwenden Sie dieses Werkzeug zusammen mit anderen Werkzeugen zur Generalisierung und Grafikkonfliktlösung. Im Folgenden finden Sie einige Tipps zur Verwendung dieser Werkzeuge mit anderen Layern und anderen Werkzeugen in einem Workflow:

  • Beachten Sie, dass Eingabe-Feature-Classes geändert werden: Mit diesem Werkzeug erstellen Sie keine neuen Ausgabe-Straßen-Feature-Classes, sondern ändern die Eingabe-Feature-Classes direkt. Es wird empfohlen, dass Sie vor dem Verarbeiten eine Kopie der Eingabe-Feature-Classes erstellen, in der deren ursprünglicher Status gespeichert wird.
  • Entfernen Sie zuerst überflüssige Features: Je nach Dichte der Gebäudeverteilung empfiehlt es sich, zuerst sehr kleine oder kartografisch unbedeutende Gebäude zu entfernen, wenn sich diese nicht für den endgültigen Ausgabemaßstab eignen. Damit schaffen Sie mehr Raum, um Konflikte zu lösen, und erhalten meist bessere Ergebnisse. Dazu können Sie mit einer Layer-Definitionsabfrage oder einer Auswahl Polygon-Gebäude unter einer bestimmten Größe bzw. Punkt- oder Polygon-Gebäude, die zusätzliche Kriterien erfüllen, entfernen.
  • Legen Sie die Feature-Hierarchie direkt fest: Der optionale Parameter Hierarchiefeld gibt die relative Bedeutung der Gebäude an. Signifikantere Gebäude haben Vorrang vor weniger bedeutenden. Weniger bedeutende Gebäude werden mit höherer Wahrscheinlichkeit verschoben oder ausgeblendet, um wichtige Gebäude unterzubringen. Der Hierarchiewert 1 wird den wichtigsten Gebäuden zugeordnet; höhere Ganzzahlen geben zunehmend weniger bedeutende Gebäude an. Wenden Sie im Dataset möglichst nicht mehr als fünf Hierarchieklassen an. Eine detailliertere Klassifizierung verlängert die Verarbeitungszeit und erschwert es dem Werkzeug, angemessene Lösungen für dicht verteilte Gebäude zu erzielen. Alle Eingabe-Layer werden bei der Hierarchisierung der Features zusammen bewertet. Daher muss jeder Layer ein Feld des gleichen Namens enthalten und für dieses die gleichen Klassifizierungswerte verwenden. Der Datentyp des Feldes muss "Short Integer" oder "Long Integer" lauten.
  • Legen Sie die Feature-Hierarchie automatisch fest: Der Parameter Hierarchiefeld ist für das Werkzeug Gebäudekonflikte lösen optional. Wenn nicht angegeben, wird Gebäuden intern eine relative Bedeutung auf der Grundlage des Gebäudeumfangs und der Nähe von Barrieren zugewiesen. Der Umfang wird statt der Fläche verwendet, um Gebäuden, die bewusst mit stark detailliertem Gebäudegrundriss erfasst wurden, Vorrang zu geben. Beachten Sie dies, wenn Sie sich dafür entscheiden, vor der Lösung von Gebäudekonflikten Gebäudegrundrisse zu vereinfachen. Größere Gebäude, die näher an mehreren Barrieren liegen, werden als signifikanter als kleinere Gebäude bewertet, die relativ weit von einer Barriere entfernt liegen. Der Parameter Hierarchiefeld kann effektiv mit einem teilweise gefüllten Hierarchiefeld verwendet werden. Die signifikanten Gebäuden auf einer Karte können mit einem Hierarchiewert attribuiert werden, und die relative Bedeutung der anderen Features (mit einem NULL-Wert) wird intern berechnet.
  • Erzwingen Sie, dass bestimmte Features sichtbar bleiben: Mit dem Hierarchiewert 0 erzwingen Sie die Sichtbarkeit von Features und stellen sicher, dass diese im Unsichtbarkeitsfeld nicht für die Maskierung gekennzeichnet werden. Diese Gebäude werden als lokal wichtig betrachtet, sodass die Sichtbarkeit und Positionierung nahe gelegener Gebäude möglicherweise mehr beeinträchtigt wird, als dies ohne Erzwingung der Sichtbarkeit des Gebäudes der Fall wäre. Gebäude mit einer Hierarchie von 0 können zur Lösung von Konflikten und zur Übereinstimmung mit anderen erforderlichen Parametern weiterhin transformiert (verschoben, gedreht oder vergrößert/verkleinert) werden.
  • Definieren Sie die Barrieren-Features: Im Parameter Eingabe-Barriere-Layer werden Linien- oder Polygon-Layer aufgelistet, die beschränken, wohin Gebäude verschoben werden können. Straßen-Layer werden meist verwendet, um zu verhindern, dass Gebäude über Straßen verschoben werden. Mindestens ein Barrieren-Layer muss angegeben werden, jedoch werden auch mehrere Layer akzeptiert. Bedenken Sie dabei: Je mehr Barriereneinschränkungen vorhanden sind, desto schwerer ist es für das Werkzeug, akzeptable Konfliktlösungen zu finden.
  • Richten Sie Gebäude an Barriere-Layern aus: Gebäude können optional mit der bestimmenden Fläche an Barrieren-Features ausgerichtet werden. Beispielsweise können Gebäude an nahe gelegenen Straßen ausgerichtet werden. Wenn die Spalte Ausrichten des Parameters Eingabe-Barriere-Layer auf True festgelegt ist, werden alle Gebäude, die die Größen- und Näheanforderungen erfüllen, an diesem Barriere-Layer ausgerichtet. Wenn die Spalte auf False festgelegt ist, wird keine bestimmte Ausrichtung vorgenommen, nahe gelegene Features können im Verlauf der Konfliktlösung jedoch versehentlich leicht gedreht werden.
    • Größenanforderungen: Alle Punkt-Gebäude sowie Polygon-Gebäude, die den Parameterwert Minimal zulässige Gebäudegröße einhalten (d. h. beide Rahmenseiten sind kleiner als der Wert oder gleich), werden ausgerichtet. Dazu zählen Gebäude, die auf den minimalen Wert für die Gebäudegröße vergrößert wurden. Größere Gebäude werden nicht ausgerichtet. Gebäude, deren Sichtbarkeit erzwungen wurde (Hierarchie = 0), werden nur ausgerichtet, wenn sie die Größenanforderungen erfüllen.
    • Näheanforderungen: Nur Gebäude, deren Abstand von einem Barrieren-Feature nicht über dem zweifachen Wert des Parameters für die minimal zulässige Gebäudegröße liegt, werden für die Ausrichtung in Betracht gezogen. Dieser Abstand wird von der grafischen Kante des Gebäudesymbols bis zur grafischen Kante des Barrieren-Feature-Symbols gemessen.
  • Verschieben von Gebäuden im Verhältnis zu Barrieren-Features: Der Abstand zwischen Gebäuden und Barrieren kann optional über die Spalte Abstand des Parameters Eingabe-Barriere-Layer gesteuert werden. Dieser Wert gibt die Entfernung von den Barrieren-Features an, die alle Gebäude aufweisen müssen. Gebäude, die sich grafisch näher an einem Barrieren-Feature befinden, als es der Barrierenabstandswert vorsieht, werden nach außen versetzt, um die Abstandsentfernung zu wahren. Die Gebäude werden nicht näher an die Barriere verschoben, um diesen Abstand genau einzuhalten (es sei denn, dieses Verschieben ist unabhängig davon zur Konfliktlösung notwendig). Sie legen den Abstand fest, indem Sie wie folgt Werte für den Barriere-Layer-Abstand festlegen:
    • Abstand gleich null: Gebäude werden direkt an der grafischen Kante des Barrieren-Features gefangen. Jedes Gebäude, das teilweise dem Wert Minimal zulässige Gebäudegröße entspricht und sich abseits der grafischen Ausdehnung des Barrieren-Features befindet, wird an der Kante der Barriere gefangen. Jedes Gebäude, das das Barrieren-Feature berührt oder sich mit diesem überlappt, wird an der Kante der Barriere gefangen.
    • Abstand größer als Null: Gebäude werden so weit von der Barriere abgerückt, bis dieser Abstand erreicht wird.
    • Abstand ist NULL: Gebäude werden nicht im Verhältnis zur Barriere verschoben, außer bei der Konfliktlösungsverarbeitung. Dies ist die Standardeinstellung.
  • Entfernen Sie maskierte Features aus der Anzeige: Maskierte Gebäude werden über den Parameter Unsichtbarkeitsfeld gesteuert. Gebäuden, die vom Werkzeug zur Konfliktlösung für die Entfernung aus der Anzeige bestimmt wurden, wird der Unsichtbarkeitswert 1 zugewiesen. Gebäude, die in der Anzeige bleiben sollen, weisen den Wert 0 auf. Um die Sichtbarkeit eines Gebäudes zu ändern, ändern Sie den Wert im Unsichtbarkeitsfeld. Um die Ergebnisse auf einer Karte anzuzeigen, fügen Sie dem Layer eine Definitionsabfrage hinzu, um nur sichtbare Gebäude anzuzeigen (Unsichtbarkeitsfeld = 0).
  • Überprüfen Sie die Ergebnisse: Mit dem Werkzeug Grafikkonflikt ermitteln können Sie Flächen ermitteln, die vom Werkzeug nicht gelöst werden konnten. Führen Sie dieses Werkzeug mit einer Konfliktentfernung aus, die nur knapp unter dem Parameterwert "Gebäudeabstand" liegt, um Flächen zu ermitteln, in denen der Gebäudeabstand vom Werkzeug nicht berücksichtigt werden konnte.
  • Wenn Sie die endgültige Gebäudegröße überprüfen möchten, fügen Sie einer der Eingabe-Building-Feature-Classes ein Double- oder Float-Feld mit dem Namen RBC_SIZE hinzu. Bei der Ausführung des Werkzeugs wird dieses Feld mit der kürzesten Seite eines gedrehten Rahmens um jedes Feature aktualisiert. Dieses Feld bietet eine gute Möglichkeit, die Features anzuzeigen, die vergrößert wurden, um den Parameterwert Minimal zulässige Gebäudegröße einzuhalten. Wenn die Ausgaben als Shape-Overrides gespeichert werden, gibt der Wert die Größe des Shape-Overrides an. Wenn als Eingabe Punktgeometrie verwendet wird, geben die Werte in diesem Feld die Größe des Punktsymbols im Bezugsmaßstab an.

Partitionieren von großen Datasets

Dieses Werkzeug arbeitet kontextabhängig, sodass beim Bestimmen des endgültigen Status jedes einzelnen Features benachbarte und verbindende Features berücksichtigt werden. Mehrere Datasets können gleichzeitig eingegeben werden, sodass sie alle gleichzeitig berücksichtigt werden. Bei Verwendung umfangreicher Eingabedaten (oder vieler separater Eingabe-Layer) werden möglicherweise Speicherbeschränkungen überschritten. Um diese Beschränkung zu vermeiden, erwägen Sie das Aktivieren von Partitionierung bei Verwendung dieses Werkzeugs, indem Sie eine Partitions-Feature-Class in der Geoverarbeitungsumgebungsvariable Kartografische Partitionen angeben. Wenn die Partitionierung aktiviert wurde, verarbeitet das Werkzeug die Daten sequenziell in logischen und überschaubaren Abschnitten. Die durch die einzelnen Partitions-Polygone abgegrenzten Eingabe-Features werden in das Werkzeug geladen, zusammen mit zusätzlichen Daten aus einer Pufferzone, die die Partition umgibt. Die zusätzlichen Daten werden während der Verarbeitung berücksichtigt. Dadurch wird sichergestellt, dass die resultierenden Feature-Classes nahtlos sind und die Status von Features, die sich über Partitionsgrenzen erstrecken, konsistent sind.

Werden Gebäudekonflikte durch Partitionierung gelöst, werden nur die Gebäude, die innerhalb oder auf dem Rand einer Partition liegen, geändert. Vom Werkzeug ausgeführte Änderungen können Größenanpassung, Drehen, Verschieben oder Ausblenden umfassen. Ein Gebäude kann sogar aus der Partition heraus verschoben werden. Die Barrieren und Gebäude in der die Partition umgebenden Pufferzone werden berücksichtigt, wenn die Gebäude in der Partition verarbeitet werden, aber sie werden nicht geändert.

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