Verwenden von Reklassifizierungstabellen

Mit der Spatial Analyst-Lizenz verfügbar.

Mit der 3D Analyst-Lizenz verfügbar.

Mit den Reklassifizierungswerkzeugen können Sie unter Verwendung von Remap- oder Reklassifizierungstabellen schnell und bequem Daten reklassifizieren. Das Format dieser Tabelle erlaubt die Zuordnung von Einzelwerten, Wertebereichen, Zeichenfolgen oder NoData zu einem anderen Wert oder NoData-Eintrag. Die folgenden Geoverarbeitungswerkzeuge nutzen Remap-Tabellen: Reklassifizierung nach ASCII-Datei und Reklassifizierung nach Tabelle. Wenn Sie das Werkzeug Reklassifizieren verwenden, können Sie dynamisch Reklassifizierungstabellen für die Analyse erstellen und optional eine Tabelle zur späteren Verwendung speichern.chern.chern. In den folgenden Abschnitten werden die Regeln zum Erstellen dieser Remap-Tabellen erläutert und anhand von Beispielen für ihren Einsatz in den Reklassifizierungswerkzeugen veranschaulicht.

Remap-Tabellen

Die Remap-Tabellen können ASCII-Dateien oder Geodatabase-Tabellen sein. ASCII-Dateien sind für das Werkzeug Reklassifikation nach ASCII-Datei und Tabellenformate für das Werkzeug Reklassifikation nach Tabelle erforderlich. Remap-Tabellen bestehen aus zwei Teilen. Der erste Teil benennt den bestimmten zu reklassifizierenden Zellenwert, der zweite Teil den reklassifizierten Ausgabewert der Zelle.

ASCII-Remap-Tabellen

Die ASCII-Tabelle bietet mehr Flexibilität beim Bestimmen der reklassifizierten Werte. Die Tabelle kann mit einem beliebigen Texteditor unter Beachtung der in den folgenden Absätzen behandelten Formatierungsregeln erstellt werden, um die Parameter für die Reklassifizierung festzulegen.

Nachfolgend finden Sie ein sehr einfaches Beispiel für eine ASCII-Remap-Tabelle, die nur Unterbrechungswerte zum Klassifizieren eines Rasters verwendet.

    Value  Symbol
     3     1
     5     2
    10     3
    15     4
  • Bedingungen, die für dieses Beispiel gelten:
    • Zellen mit einem Wert kleiner gleich 3 wird Symbol 1 zugewiesen.
    • Zellen mit einem Wert größer 3 und kleiner gleich 5 wird Symbol 2 zugewiesen.
    • Zellen mit einem Wert größer 5 und kleiner gleich 10 wird Symbol 3 zugewiesen.
    • Zellen mit einem Wert größer 10 und kleiner gleich 15 wird Symbol 4 zugewiesen.
    • Zellen mit einem Wert größer 15 wird "NoData" zugewiesen.

Die ASCII-Remap-Tabelle besteht aus optionalen Kommentaren und Schlüsselwörtern sowie erforderlichen Zuweisungsanweisungen. Jede Anweisung muss in einer separaten Zeile angegeben werden. Kommentare sind beschreibender Text, in dem wichtige Zusatzinformationen bereitgestellt werden können. Kommentare können an beliebigen Stellen in der Remap-Tabelle platziert werden. Ihnen muss ein Rautenzeichen (#) vorangestellt werden. Die Schlüsselwörter legen die Parameter fest, in denen die Reklassifizierung erfolgt. Die Zuweisungsanweisungen weisen einem angegebenen Eingabezellenwert oder -wertebereich einen Ausgabewert zu.

Die Schlüsselwörter werden am Anfang der Datei platziert, bevor Zuweisungsanweisungen eingegeben werden. Kommentare können sich dagegen an beliebigen Stellen befinden und den Schlüsselwörtern vorangestellt werden. Der Lookup-Tabelle können zwei optionale Schlüsselwörter hinzugefügt werden. Das erste heißt LOWEST-INPUT und bestimmt den niedrigsten Zellenwert in einem Raster, der für die Reklassifizierung berücksichtigt wird. LOWEST-INPUT weist folgendes Format auf: LOWEST-INPUT <Wert>, wobei <Wert> der niedrigste Zellenwert ist, der für die Reklassifizierung berücksichtigt wird. LOWEST-INPUT wird verwendet, wenn Sie Zellen mit Werten unter dem angegebenen Wert ausschließen möchten. Beispiel: In einem Raster mit Zellenwerten von 1 bis 20 werden beim Festlegen von LOWEST-INPUT auf 5 alle Zellen mit einem Wert kleiner 5 ausgeschlossen. Falls nicht angegeben, hat LOWEST-INPUT standardmäßig den Minimalwert im Eingabe-Raster.

Das zweite optionale Schlüsselwort, LOWEST-OUTPUT, bestimmt den niedrigsten Ausgabewert bzw. Ausgangspunkt für die reklassifizierten Werte. In diesem Schlüsselwort werden die reklassifizierten Ausgabewerte automatisch für Fälle festgelegt, in denen die (weiter unten in diesem Abschnitt) beschriebenen Zuweisungsanweisungen nur einen Eingabewert angeben. LOWEST-OUTPUT besitzt das folgende Format: LOWEST-OUTPUT <Wert>, wobei <Wert> der niedrigste reklassifizierte Ausgabewert ist. Falls nicht angegeben, hat LOWEST-OUTPUT den Standardwert 1.

Die Zuweisungsanweisungen ergeben sich aus den Schlüsselwörtern. Sie können mit unterschiedlichen Methoden formatiert werden. Das allgemeine Format einer Zuweisungsanweisung bestimmt die Beziehung zwischen einem Eingabezellenwert und seinem reklassifizierten Wert:

    old input cell value : new output reclassified value

Bei dem Eingabezellenwert muss es sich um eine ganze oder reelle Zahl handeln, der reklassifizierte Ausgabewert kann jedoch nur eine ganze Zahl sein.

Mithilfe mehrerer Methoden kann ein Eingabewert und sein dazugehöriger reklassifizierter Wert angegeben werden. Diese Methoden können am besten anhand von Beispielen veranschaulicht werden. In den nachfolgenden Erklärungen von ASCII-Remap-Tabellen werden mehrere Remap-Tabellen vorgestellt. Beschrieben wird, wie die Eingabezellenwerte gemäß der Tabelle reklassifiziert werden. In allen Beispielen wird ein Raster-Dataset mit Zellenwerten von 1 bis 20 verwendet.

Beispiele

Nur identifizierte Eingabezellenwerte

Dieses Beispiel zeigt eine Remap-Tabelle mit Zuweisungsanweisungen, die nur einen Eingabezellenwert enthalten.

    # Example 1
    # Remap table for cell value reclassification.
    LOWEST-INPUT 3
    LOWEST-OUTPUT 2
    5
    6
    7
    15

Eingabezellenwerte müssen stets aufsteigend sortiert werden.

Wie bei einer INFO-Remap-Tabelle legen die nachfolgenden Zuweisungsanweisungen Zellenwertebereiche für die Reklassifizierung implizit fest. Aus diesem Grund müssen die Eingabezellenwerte aufsteigend sortiert sein. Der reklassifizierte Ausgabewert für jeden Bereich wird automatisch anhand des für LOWEST-OUTPUT angegebenen Wertes berechnet. Der erste Bereich von Zellenwerten wird in den für LOWEST-OUTPUT angegebenen Wert reklassifiziert. Der nächste Bereich wird in LOWEST-OUTPUT plus 1 usw. reklassifiziert, bis alle Zuweisungsanweisungen über einen reklassifizierten Wert verfügen. Zellenwerte außerhalb der angegebenen Bereiche werden mit "NoData" reklassifiziert.

Die folgende Tabelle fasst die Reklassifizierung zusammen:

EingabezellenwertReklassifizierter Ausgabewert

Kleiner 3

NoData

3 bis 5

2 (LOWEST-OUTPUT)

Größer 5 bis 6

3 (LOWEST-OUTPUT + 1)

Größer 6 bis 7

4 (LOWEST-OUTPUT + 2)

Größer 7 bis 15

5 (LOWEST-OUTPUT +3)

Größer 15

NoData

Reklassifizierungszusammenfassung

Wird LOWEST-INPUT nicht angegeben, werden alle Zellenwerte kleiner gleich 5 mit 2 reklassifiziert. Der reklassifizierte Wert hat den Standardwert 1, wenn der LOWEST-OUTPUT-Wert 2 nicht angegeben wurde.

Bestimmte Ausgabewerte

Sie können Ausgabewerte für jeden Eingabewert oder Eingabebereich angeben, indem Sie der Remap-Tabelle ein zusätzliches Feld hinzufügen.

Auf den Eingabezellenwert oder -bereich folgt zuerst ein Doppelpunkt (:) und anschließend der gewünschte reklassifizierte Ausgabewert. Bei Angabe eines expliziten reklassifizierten Ausgabewerts wird LOWEST-OUTPUT ignoriert, z. B.:

    # Example 3
    # Remap table for cell value reclassification.
    LOWEST-INPUT 3
    5 : 10
    6 : 16
    7 : 62
    15 : 28

Die Reklassifizierung wird in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

EingabezellenwerteReklassifizierter Ausgabewert

Kleiner 3

NoData

3 bis 5

10

Größer 5 bis 6

16

Größer 6 bis 7

62

Größer 7 bis 15

28

Größer 15

NoData

Reklassifizierungszusammenfassung 3

Explizite Eingabebereiche

Auf ähnliche Weise kann ein Ausgabewert für explizite Eingabebereiche angegeben werden:

    # Example 4
    # Remap table for cell value reclassification.
    3 5 : 9
    5 9 : 8
    13 15 : 59

Die Reklassifizierung wird in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

EingabezellenwertReklassifizierter Ausgabewert

Kleiner 3

NoData

3 bis 5

9

Größer 5 bis 9

8

Größer 9 bis 13

NoData

Größer 13 bis 15

59

Größer 15

NoData

Reklassifizierungszusammenfassung 4

Ungültiges Beispiel – Kombinieren von einzelnen Eingabewerten und Bereichen

Alle vorstehenden Beispiele sind zulässige ASCII-Remap-Tabellen, die zum Reklassifizieren von Zellenwerten verwendet werden können. Alle vier vorgestellten Methoden zeigen die zulässige Syntax für eine ASCII-Remap-Tabelle. Die Syntaxen der vier Methoden können nicht kombiniert werden. Es ist beispielsweise nicht erlaubt, eine Zuweisungsanweisung mit einem einzelnen Eingabewert gefolgt von einer anderen Zuweisungsanweisung mit einem Eingabebereich anzugeben.

Nachstehend ist eine ungültige Remap-Tabelle dargestellt. Einzelne Eingabezellenwerte und Eingabebereiche dürfen nicht in derselben Remap-Tabelle angegeben werden.

    # Invalid remap table for cell value reclassification
    LOWEST-INPUT 3
    LOWEST-OUTPUT 2
    5 
    6 9
    11
    15

Ungültiges Beispiel – Kombinieren von angegebenen Ausgabewerten

Es ist auch nicht zulässig, einen reklassifizierten Ausgabewert nur für bestimmte Zuweisungsanweisungen in einer Remap-Tabelle anzugeben. Wenn Sie einen Ausgabewert angeben, muss er in allen Zuweisungsanweisungen angegeben werden.

Nachfolgend finden Sie eine gültige Remap-Tabelle (alle Zuweisungsanweisungen müssen einen angegebenen Ausgabewert aufweisen):

    # Invalid remap table for cell value reclassification
    LOWEST-INPUT 3
    5 : 10
    6
    7 : 62
    15

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In diesem Thema
  1. Remap-Tabellen