Der Ausgabewert einer Zelle bei Verwendung von IDW (Inverse Distance Weighting) ist auf den Bereich der Werte begrenzt, die zum Interpolieren verwendet werden. Da "IDW" ein gewichteter Entfernungsdurchschnitt ist, kann der Durchschnitt nicht größer als die höchste und nicht kleiner als die niedrigste Eingabe sein. Aus diesem Grund kann die Funktion keine Bergrücken oder Täler erstellen, wenn diese Extreme nicht bereits erfasst wurden (Watson und Philip, 1985).
Die besten Ergebnisse mit "IDW" werden erzielt, wenn die Referenzpunkterfassung hinsichtlich der lokalen Variation ausreichend dicht ist, die Sie zu simulieren versuchen. Wenn die Erfassung von Eingabepunkten verstreut oder ungleichmäßig ist, bilden die Ergebnisse unter Umständen die gewünschte Oberfläche nicht ausreichend ab (Watson und Philip, 1985).
Der Einfluss eines Eingabepunktes auf einen interpolierten Wert ist isotrop. Da der Einfluss eines Eingabepunktes auf einen interpolierten Wert entfernungsbezogen ist, ist IDW nicht werterhaltend (Philip und Watson, 1982).
Der Parameter Ausgabe-Zellengröße kann über einen numerischen Wert definiert oder aus einem vorhandenen Raster-Dataset abgerufen werden. Wird die Zellengröße nicht explizit über den Parameterwert angegeben, wird sie aus der Umgebung Zellengröße abgeleitet, falls diese angegeben wurde. Wenn die Zellengröße nicht im Parameter oder in der Umgebung angegeben ist, wohingegen die Umgebung für das Fang-Raster festgelegt ist, wird die Zellengröße des Fang-Rasters verwendet. Wenn nichts angegeben ist, wird die Zellengröße aus der Breite oder Höhe der Ausdehnung (je nachdem was kürzer ist) berechnet, indem der Wert durch 250 dividiert wird. Dabei wird für die Ausdehnung das in der Umgebung angegebene Ausgabekoordinatensystem verwendet.
Wenn die Zellengröße mit einem numerischen Wert angegeben ist, wird dieser direkt für das Ausgabe-Raster verwendet.
Wenn die Zellengröße mit einem Raster-Dataset angegeben ist, wird für den Parameter anstelle des Wertes für die Zellengröße der Pfad des Raster-Datasets angezeigt. Die Zellengröße dieses Raster-Datasets wird direkt in der Analyse verwendet, sofern der Raumbezug des Datasets mit dem des Ausgabe-Raumbezugs übereinstimmt. Wenn der Raumbezug des Datasets nicht mit dem Ausgabe-Raumbezug übereinstimmt, wird er basierend auf dem für Projektionsmethode für Zellengröße angegebenen Wert projiziert.
Einige Eingabe-Datasets weisen mehrere Punkte mit denselben XY-Koordinaten auf. Wenn die Werte der Punkte an der gemeinsamen Position identisch sind, werden sie als Duplikate betrachtet und haben keinerlei Auswirkung auf die Ausgabe. Falls die Werte nicht identisch sind, werden sie als lagegleiche Punkte betrachtet.
Die verschiedenen Interpolationswerkzeuge verarbeiten diese Datenbedingung möglicherweise unterschiedlich. In einigen Fällen wird beispielsweise der erste lagegleiche Punkt für die Berechnung verwendet, während in anderen Fällen der letzte Punkt verwendet wird. Dies kann dazu führen, dass einige Positionen im Ausgabe-Raster andere Werte enthalten als Sie erwarten. Die Lösung besteht darin, Ihre Daten vorzubereiten, indem Sie diese lagegleichen Punkte entfernen. Das Werkzeug Ereignisse erfassen in der Toolbox "Spatial Statistics" unterstützt Sie bei der Ermittlung aller lagegleichen Punkte in Ihren Daten.
Die Option "Eingabe-Barrieren-Features" dient der Angabe der Position linearer Features, die bekanntermaßen die Kontinuität einer Oberfläche unterbrechen. Diese Features haben keine Z-Werte. Klippen, Verwerfungen und Dämme sind typische Beispiele für Barrieren. Barrieren beschränken die ausgewählte Menge der Eingabereferenzpunkte zum Interpolieren von Z-Werten auf diejenigen Referenzpunkte, die sich auf derselben Seite der Barriere wie die aktuell bearbeitete Zelle befinden. Die Trennung durch eine Barriere wird mithilfe einer Sichtfeldanalyse zwischen jedem Punktepaar bestimmt. Dies bedeutet, dass die topologische Trennung für zwei Punkte nicht erforderlich ist, um diese aus dem gegenseitigen Einflussbereich auszuschließen. Eingabereferenzpunkte, die sich exakt auf der Trennlinie befinden, werden in die ausgewählte Referenzmenge für beide Seiten der Barriere einbezogen.
Barrieren-Features werden als Polylinien-Features eingegeben. Die Funktion IDW verwendet für das lineare Feature die XY-Koordinaten. Daher ist es nicht erforderlich, Z-Werte für die linke und rechte Seite der Barriere anzugeben. Angegebene Z-Werte werden ignoriert.
Durch das Verwenden von Barrieren erhöht sich die Verarbeitungsdauer beträchtlich.
Die Begrenzung für dieses Werkzeug liegt bei etwa 45 Millionen Eingabepunkten. Wenn die Eingabe-Feature-Class mehr als 45 Millionen Punkte enthält, erzielen Sie mit diesem Werkzeug kein Ergebnis. Um dies zu vermeiden, können Sie das Untersuchungsgebiet in mehreren Teilen interpolieren, wobei Sie sicherstellen, dass die Kanten bis zu einem gewissen Grad überlappen. Anschließend können Sie die Ergebnisse mosaikartig in einem großen Raster-Dataset zusammenfassen. Alternativ können Sie ein Terrain-Dataset zum Speichern und Visualisieren von Punkten und Oberflächen verwenden, die Milliarden von Messpunkten enthalten.
Wenn Sie über die Erweiterung "Geostatistical Analyst" verfügen, sind Sie möglicherweise in der Lage, größere Datasets mit dem dort verfügbaren Werkzeug IDW zu verarbeiten.
Die Eingabe-Feature-Daten müssen mindestens ein gültiges Feld enthalten.
Bei Datenformaten mit Unterstützung für NULL-Werte wie beispielsweise File-Geodatabase-Feature-Classes werden als Eingabe verwendete NULL-Werte ignoriert.
Weitere Informationen zu den Geoverarbeitungsumgebungen für dieses Werkzeug finden Sie unter Analyseumgebungen und Spatial Analyst.
Quellen:
Philip, G. M., and D. F. Watson. "A Precise Method for Determining Contoured Surfaces." Australian Petroleum Exploration Association Journal 22: 205–212. 1982.
Watson, D. F., and G. M. Philip. "A Refinement of Inverse Distance Weighted Interpolation." Geoprocessing 2: 315–327. 1985.