Eine LAS-Dataset-Pyramidenstruktur wird zur Verbesserung der 3D-Darstellungs-Performance für LAS-Datasets in ArcGIS Pro verwendet. Dies geschieht, indem die Punkte so organisiert und indiziert werden, dass 3D-Anzeigeabfragen optimiert werden. LAS-Dataset-Pyramiden verwenden ein Octree-basiertes Indizierungsschema, das den Raum in einen Satz geschachtelter Würfel partitioniert. Dabei handelt es sich um ein 3D-Schema, das häufig mehr Details beibehält und dabei dennoch schnell ist. Beispielsweise unterstützt eine Octree-basierte Lösung die Visualisierung von und das Navigieren zu abseits gelegenen Punkten eines LAS-Datasets besser. Der aktuelle Status der LAS-Dataset-Pyramide wird im Dialogfeld Eigenschaften: LAS-Dataset gemeldet. Die Struktur der LAS-Dataset-Pyramide wird mit dem Werkzeug LAS-Dataset-Pyramide erstellen erstellt. LAS-Dataset-Layer, zu denen keine Pyramidenstruktur definiert worden ist, verhalten sich wie zuvor.
Wird eine Pyramide erstellt, wird in demselben Ordner, in dem das LAS-Dataset gespeichert wird, ein Dateiordner erstellt. Die Namenskonvention für den Pyramidenordner ist der .lasd-Name mit dem Suffix ..slas. Eine LAS-Dataset-Pyramide funktioniert nur mit einem LAS-Dataset und nicht mit einzelnen LAS- oder zLAS-Dateien. Wenn eine Pyramide für ein Dataset erstellt wird, wird ihre Versionsnummer erhöht, und sie kann nicht mit älterer Software (älter als ArcGIS Pro 2.6) geöffnet oder verwendet werden. Dies lässt sich beheben, indem eine Version des Datasets ohne Pyramide erstellt wird; *.lasd-Dateien sind klein und leicht zu erstellen. Alternativ können Sie ein LAS-Dataset im Dialogfeld "Eigenschaften: LAS-Dataset" auf seine vorherige Version zurücksetzen, um die Pyramide zu löschen.
Pyramidenauswahlmethoden
Mit der LAS-Dataset-Pyramide wird Raum in Würfel partitioniert, und zwar in kleine Würfel für mehr Vordergrund-Rendering und in große Würfel für das Hintergrund-Rendering. Jeder Würfel referenziert einen Punkt, wobei es sich um eine Detaillierungsebenen-Verzerrung handelt, die den Einfluss der Visualisierung in einem 3D-Raum steuert. Mithilfe der Pyramiden-Verzerrtypen und der Auswahlmethoden lässt sich steuern, wie Punkte mit niedrigerer Detaillierungsebene ausgewählt und angezeigt werden.
Das Punktbudget basiert nicht auf der Annahme, dass alle Punkte angezeigt werden, sondern viel intelligenter auf der Anzahl der gefilterten Punkte. Wenn Punkte beispielsweise mithilfe des Klassifizierungscodes für Überlandleitungen ausgewählt werden, erhält dieser Klassifizierungscode das gesamte Budget, sodass es weniger wahrscheinlich ist, dass er bei dem Rendering ausgedünnt wird. Ihre Anzeige wird in der Szene maximiert.
In ArcGIS Pro gibt es vier verschiedene Punktauswahlmethoden für LAS-Dataset-Pyramiden.
Pyramidenauswahlmethode | Beschreibung |
---|---|
Am nächsten zum Mittelpunkt | Der Punkt, der dem Mittelpunkt des Würfels am nächsten liegt, wird ausgewählt. Diese Option ist am besten geeignet, wenn Sie kein anwendungsspezifisches Interesse an der Verwendung der Daten haben. Bei dieser Methode werden häufig Renderings produziert, bei denen die gezeichneten Punkte gleichmäßig verteilt sind. |
Klassencode | Der ausgewählte Punkt ist der gewichtete Klassencode, wobei der ausgewählte Klassencode die höchste Gewichtung erhält. Wenn Sie den Fokus auf bestimmte Features wie z. B. Stromleitungen legen, können Sie die Punkte damit in der Szene besser herausstellen. |
Z-MIN | Es wird der niedrigste Punkt im Würfel ausgewählt. Dies ist eine vernünftige Wahl, wenn Sie sich in dem LIDAR primär für die Wasserressourcen interessieren. Bei Flächen mit geringerer Detailebene werden häufig Punkte auf tief liegenden Flächen und Kanälen dargestellt. |
Z-MAX | Es wird der höchste Punkt im Würfel ausgewählt. Dies ist eine gute Wahl, wenn Sie sich in dem LIDAR primär für jeden Sichtbarkeitstyp wie für Hindernisse oder Navigationssicherheit in der Luftfahrt interessieren. Dadurch wird das Rendering auf Gebäudedächer, Antennen, Baumspitzen etc. verzerrt. |
Erstellen einer LAS-Dataset-Pyramide
Gehen Sie wie folgt vor, um Pyramiden für ein LAS-Dataset zu erstellen:
- Öffnen Sie das Geoverarbeitungswerkzeug LAS-Dataset-Pyramide erstellen.
- Wählen Sie das LAS-Dataset aus, für das Sie Pyramiden erstellen möchten.
- Wählen Sie die Punktauswahlmethode aus, die für die Pyramiden verwendet werden soll.
- Klicken Sie auf Ausführen, um das Werkzeug auszuführen.
Aktualisieren oder Bearbeiten einer LAS-Dataset-Pyramide
Wenn Sie die Klassifizierungscodes eines LAS-Datasets manuell bearbeiten, werden sie automatisch in die Pyramide übernommen, ohne dass sie veraltet. Dies gilt nicht, wenn die Pyramide mit der Auswahlmethode "Klassencode-Gewichtungen" erstellt wird. In diesem Fall dient die Pyramide weiterhin Anzeigezwecken, berücksichtigt aber nicht in jedem Fall das zur Erstellung der Pyramide verwendete Gewichtungsschema. Ebenso wird die Pyramide, wenn Sie das Flag für "Ausgeschlossen" zu einem oder mehreren Punkten manuell bearbeiten, weiterhin zu Anzeigezwecken verwendet, gilt aber technisch als veraltet.
Die Verwendung eines Geoverarbeitungswerkzeugs, mit dem Klassencodes bearbeitet werden, führt dazu, dass eine Pyramide veraltet. Das Dataset wird in diesem Fall weiterhin angezeigt, jedoch ohne den Vorteil der Pyramide. Wenn eine Pyramide veraltet ist, führen Sie das Werkzeug LAS-Dataset-Pyramide erstellen aus, um die Pyramide zu aktualisieren. Zum Aktualisieren einer Pyramide wird dasselbe Werkzeug verwendet wie zum Erstellen einer Pyramide. Sie können sehen, ob eine Pyramide auf dem aktuellen Stand ist, indem sie sich auf der Registerkarte "Pyramide" im Dialogfeld "Eigenschaften: LAS-Dataset" ihren Status ansehen.
Durch Hinzufügen und Entfernen von Bezügen zu LAS-Dateien in einer .lasd-Datei werden die LAS-Dataset-Pyramiden in "nicht überprüft" geändert und müssen neu erstellt werden. Mit der Schaltfläche Löschen im Dialogfeld Eigenschaften: LAS-Dataset können Sie die Pyramidenstruktur entfernen und das Geoverarbeitungswerkzeug LAS-Dataset-Pyramide erstellen ausführen, um sie erneut zu erstellen.
Hardwareanforderungen
Der Pyramidenerstellungsprozess nutzt den verfügbaren Speicher und lagert dann bei Bedarf einen Teil auf einen Datenträger aus. Die ausgelagerten Daten werden in den Geoverarbeitungs-Scratch-Workspace geschrieben. Dieser Speicherort kann auf der Registerkarte "Geoverarbeitungsumgebung" festgelegt werden. Wie viel temporärer Speicherplatz benötigt wird, berechnet sich grob nach dem Fehlbestand zwischen dem verfügbaren Speicher und der Größe der eingegebenen (nicht komprimierten) LAS-Dateien. Durch zusätzlich verfügbaren Speicherplatz reduziert sich der Bedarf an externem Speicherplatz, und die Verarbeitungszeit wird optimiert. Es werden mindestens 16 GB RAM empfohlen. Die Verarbeitung größerer Datasets profitiert von mehr Speicherplatz.