Daten in ArcGIS können in Geodatabases organisiert werden, die als Aufzeichnungssysteme für ihre räumlichen Informationen dienen. Der Inhalt der "Building Information Modeling" (kurz: BIM; deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) kann in einer Geodatabase dargestellt werden, sodass Sie seine vielen Funktionen nutzen können. Zu diesen Funktionen zählen die Wartung, die Verbindung von Gebäuden mit anderen Dokumentmanagementsystemen, die Verwendung von Beziehungsklassen und die Verbesserung der Visualisierung durch Beibehaltung der Texturinformationen der BIM-Dateien.
In Bauprojekten werden die verschiedenen Disziplinen – wie z. B. Structural, Piping und Architectural – zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgeführt, und die erfassten Gebäudeinformationen sind zeitlich gestaffelt.
Mithilfe einer Geodatabase können Sie die einzelnen Disziplinen aus mehreren Revit-Dateien zu einem Gebäude zusammenführen. Sie können mehrere Gebäude zu einem Campus zusammenfassen. Einzelne Gebäude lassen sich mithilfe eines eindeutigen Namens identifizieren, sodass Sie in einem bestimmten Gebäude oder einer Reihe von Gebäuden nach Objekten suchen können. Nachdem Sie die Gebäude in einer Geodatabase gespeichert haben, können Sie die Attribute oder die Geometrie verwalten und aktualisieren. Die 3D-Objekte aus BIM-Dateien werden in Multipatch-Feature-Classes in einem Gebäude-Dataset gespeichert.
Enthält die BIM-Datei Texturen, werden diese von der Multipatch-Feature-Class verwaltet. Texturen verleihen dem Gebäude ein realistischeres Aussehen, wenn sie mit anderen Elementen, wie etwa mit Vegetation oder Straßenausstattung, in einer Szene kombiniert werden. Sie können die Symbolisierung auch ändern, sodass nur Farben angezeigt werden.
Mithilfe von Feature-Classes können Sie Attribute mit anderen Tabellen verbinden. Beispielsweise können Sie eine Beziehungsklasse erstellen, um eine Tabelle im Dokumentmanagementsystem mit Objekten im Gebäude-Dataset zu verbinden.
Konvertieren eines BIM-Datei-Workspace in eine Geodatabase
Gebäudeinformationen werden in vielen Dateiformaten erfasst, wie z. B. im Revit- und im Industry Foundation Class-(IFC-)Format. Sie können Revit-Dateien direkt in ArcGIS als BIM-Datei-Workspace verwenden. Für das IFC-Format müssen Sie die Gebäudeinformationen mithilfe von Data Interoperability-Werkzeugen in das Schema eines Gebäude-Datasets konvertieren.
Gebäudeinformationen in ArcGIS folgen einem bestimmten Schema, das als Gebäude-Feature-Dataset definiert ist.
Nachdem Sie ein Gebäude-Feature-Dataset erstellt haben, können Sie mithilfe einer eindeutigen Kennung weitere Disziplinen oder Gebäude anhängen. Auf diese Weise können Sie Ihre Gebäudeinformationen in ArcGIS verwalten, indem Sie Gebäude logisch in einen Campus gruppieren.
Zum Konvertieren einer BIM-Datei in eine Geodatabase gehen Sie wie folgt vor:
- Öffnen Sie das Geoverarbeitungswerkzeug BIM-Datei in Geodatabase.
- Für BIM-Eingabedatei-Workspace navigieren Sie zu der Eingabedatei und wählen sie aus.
- Geben Sie unter Dataset einen Namen ein.
- Optional können Sie auch unter Raumbezug einen Wert festlegen.
- Klicken Sie auf Ausführen.
Sie können den BIM-Datei-Workspace in eine Datei-Geodatabase oder eine Enterprise-Geodatabase konvertieren. Je nach Workflow und je nachdem, wie Sie vorhaben, auf der gesamten Plattform mit Gebäudeinformationen zu arbeiten, ist eine Enterprise-Geodatabase ggf. die bessere Wahl. Wenn Sie beispielsweise einen Gebäude-Szenen-Layer freigeben, um ein Gebäude zu verwalten und ihn in einer Webszene zu visualisieren, müssen Sie die Daten nicht im Enterprise-Datenspeicher duplizieren, wenn es sich um eine Enterprise-Geodatabase handelt.
Nachdem Sie die Daten in eine Geodatabase konvertiert haben, können Sie mithilfe des Geoverarbeitungswerkzeugs Gebäude-Layer erstellen einen Gebäude-Layer erstellen. Der Gebäude-Layer kann einer Szene hinzugefügt und als Gebäude-Szenen-Layer freigegeben werden.